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Full text of "Der Kinematograph (May 1922)"

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JCpa mmount 


u- 





































Der Kineinatograph - Dü 3 _ Idorf 



Ansicht der Filmfabrik Wolfen (Kr. Bitterfeld), in der ausschließlich Agfa-Filmmater.al hergestellt wird 


Kine-Rohfilm 

für Positive und Negative 


Gleichmäßige Emulsion 
Beste Haltbarkeit 


1 Actien-Gesellschaft für Anilinfabrikation 

AGFA 

BERLIN SO 36 

Alleinvertretung für Mitteleuropa und den Osten 

Walter Strehle G. m. b. HL. Berlin SW 48 







































Zenlralverbond der Filmverleiher Deutschlands E. V. 

Zweig^ruppe Rheinland u. Westfalen 

Sitz Düsseldorf 

Die am Donnerstag, dem 27 April d, J. f in Düsseldorf getagte Mit¬ 
glieder* Versammlung hat beschlossen, mit Wirkung vom 1. Mai 1922 
ab folgende Richtpreise als 

Mindestpreis-Grundlage 

verbandlich für alle Mitglieder festzulegen 

/-\ 

Programme, bestehend aus 2 Schlagern und 1 Lustspiel 

Aus Filmen der Jahresklasse 1921/22 mindestens Mk. 900.— 

„ „ älterer Erscheinung „ Mk. 700.— 

Einzel-Filme. Aus der neucrschemenden Produktion 

1922 23 mindestens Mk. 800.— 

Filme älterer Erscheinung „ Mk. 500.— 

's_ J 

Die Teuerungswelle, die sich in ieder Branche bemerkbar macht, 
hat die Filmindustrie und besonders das Verleihgewerbe dazu gezwungen, 
daß unter den vorgenannten Preisen keine Verträge nach dem 1 Mai 1922 
mehr getätigt werden können. Die Mitglieder des Verleiher-Verbandes 
sind gebunden, sich strikte an den vorstehenden Beschluß zu halten 
und erwarten von der Einsicht der Herren Theaterbesitzer, daß sie der 
Notwendigkeit einer derartigen Preisregelung mit Mindestsätzen sich 
nicht verschließen werden. 

Hochachtungsvoll 

Zentralverband der Filmverleiher Deutschlands E. V. 

I. A. Viktor Israel. Schriftführer 


















(po^^l 

Unii/ereal-Films 


Gutes Geschäft 


So. 7W4 


l)«r KinemstograpH — Düsseldorf 


In der Hauptrolle sämtlicher Bilder: 


Prlscilla Dean 


linlvmal rilm *liß Co NrwYorh 

erschienen bisher 

Die Bettlerin von Stambul 
Die diebische Elster 

riobiet) 

Demnächst erscheinen: 

Ftufierhalb des Gesetzes 
Yvonne Delorme 


General-Direktor Oskar Einstein 

Berlin SW 48 Düsseldorf Frankfurt a. M. 

FnudnchatraS« 224 Worrt»g«r Str.O« 79 Kroopru.x.n.tr.0* 41 

Feroapracbcr Fernsprecher 10 933 Ftraipncbtr: 

>t»w 6505. Nolleodor f 892 Rftmtr SS92. Htm 110 

Telegramm« in allen 1 PlMzso FILMHEIM 


Aus unserer Produktion der 








Der Kin-'inatograph — Düsseldorf 






CAESARFILM G.M.B.H. 

BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTR. 238 

FERNSPRECHER: NOLLENDORF 442, KURFÜRST 3742 - TELEGRAMM-ADRESSE: CAESARFILM 











s 

Das 

Ereignis der Saison: 

MACBETH 

REGIE: 

HEINZ SCHALL 

Erstklassige 

Besetzung 

Nicht nur das Werk Shakespeares wird hier verfilmt, die Regie Heinz Schalls ist 
darauf bedacht, Shakespearischen Atem durch jede Szene wehen zu lassen. Unter 

Mitwirkung erster, hingebungsvoll gestaltender künstlerischer Kräfte soll die Tragödie 
der Lady Macbeth zu unerhörter Wucht und wundervoll geschlossener Wirkung ge¬ 
steigert werden. Die Mitwirkung ernsthafter Historiker bürgt für absolute Stilreine. 

1 



CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238 







München frankfurtm Hamburg Düsseldorf Leipzig br eslau 


WBKxmaBmB&mBBfäB® 


vollendete Werk 
amerikanifcher 
Regie-Kunfl 


Auf den Schneefeldem von Alaska ist dieser Film aufgenommen. Aus der Ein¬ 
samkeit einer vereisten Natur erwachsen seltsame Begebenheiten voll unerhörter 
Spannungen. Die Psyche des Tieres spielt entscheidend in die Psyche der 
handelnden Menschen hinein. 











Herzog von Aleria 
Der Liebling der Frauen 

(König Enzio) 

Erlebnisse eines Frauen¬ 
arztes 

Die keimende Saat 
In einer Frühlingsnacht 
Wem nie durch Liebe Leid 
geschah 

Titeländerunjj Vorbehalten 

CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 23« 












mit weiterer 

hervorragender Besetzung 




Regie: 

HEINZ SCHALL 


Der Name Johannes Rlemann bedeutet 
im Film ein Programm und einen Erfolg zugleich 


München frankfurtm Hamburg Düsseldorf Leipzig breslal 











Dier bis fechs 
2)eteb üd® 



CuclcinJcrun<j porbchaltcn 


CAESARFILM G. M. B. H„ BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238 






Jbtuart lfDebbs 
(Brobfilrne* 



ÜErn|t IQeicher 


CErnft Reicher, der 
‘Altmeiftcr des cTilms, hat 
mit feinen Stuart-CDebbs- 
(f>eftalten Typen ron inter¬ 
nationaler IVdeutuna 
gefdiaffcn_- 


MÜNCHEN FRANKFURTm HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESLAU 










HANS 

MIERENDORFF 

in seinem Meisterdrama 



DerschJummerndeVuJkan 

Regie: James Bauer 

Vom Aufstieg einer ringenden Künstlerseele aus Not und Enge erzählt dieser buntbewegte 
Film. Dem erkämpften Glück droht durch einen Schatten der Vergangenheit jähes Ende. 

Zufälle verdichten sich zur schweren Last des Schicksals. Aber innere Herzensreinheit und 
die mutige Gläubigkeit einer liebenden Frau eröffnen den Ausblick auf neuen Lebensfrühling. 


CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238 












Der große Sittenfilm 


Sechs Akte 



MANUSKRIPT: JANE BESS 

REGIE: SIEGFRIED DESSAUER 

Dieses ebenso auf psychologische Vertiefung der Charaktere wie auf wuchtige Spannung 
gestellte Filmdrama klopft an das mo-sche Tor einer wurmstichigen Gesellschaftsschicht 
und leuchtet unerbittlich in das geschickt verhängte Dunkel sozialer Verlogenheit. 


MÜNCHEN FRANKFURTm HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESL AU 





Unfere AuslandsklaOe 


Der Dreizehnte am Tisch 

Das große Sensationsdrama in 6 Akten 

Die starken Spannungsreize einer bewegten Handlung finden in dem differenzierten Spiel der 
Darsteller wirksamsten Ausdruck, so daß dieser Film — im doppelten Sinne mit Recht ein 
Sensationsfilm genannt werden darf. 


New York Express-Kabel 

Sensationelles Abenteuer zweier Zeitungsreporter in 6 Akten 

Es ist amerikanisches Tempo in diesem Film. Eine famose Verdichtung der 
Spannung, ein atemloser Rhythmus in den logischen Begebenheiten und eine 
unvergleichliche Anmut des Humors. 


CAESARFILM G. M. B. H„ BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 23« 










MÜNCHEN FRANKFURTm-HAMBURG DÜSSELDORF LEIPZIG BRESI.Al 



























u. 794 


Der Kinematograph 


Düsseldorf. 



CAESARFILM G.M.B.H. 

Zentrale: Berlin SW 48, Friedrichstraße 238 

Fernsprecher: Nollendorf 442, Kurfürst 3742. — Telegramm-Adresse: Caesarfilm 


Unsere Zweig- 
Niederlassungen : 


MÜNCHEN HAMBURG 

Sonnenstraße 15 Mömkebergstraße 7 

Telephon 32212 (Levantehaus). Tel.: Vulkan 851 

DÜSSELDORF FRANKFURT A.M. LEIPZIG 

Graf Adolffstr. 37 Gr. Gallusstr. 5 Kaiserpassage) Karlstr. 1 (Karlshofi 

Telephon 2256 Telephon: Hansa 2716 Telephon 2931 

BRESLAU 

Friedrich•Wilhelm-Str. 35 

Telephon: Ring 779 

Telegramm-Adressen: Caesarfilm 







CAESARFILM G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTRASSE 238 






















Erscheint Jeden Sonntet Aelteates Faohbtatt dar Branche Düsseldorf, 7. Mai 1922 


Eine Unsitte. 


I Die Kammer II des GewerlH*g«*richls Berlin hat in 
i'-i Klagesache eines Schauspielers gegen eine Fibri 
tationsfirmt eine Entscheidung gefällt, die sowoli fiir 
He Pflaasöhauspieler wie für die PsbrQuuiten von grofiet 
Hrdeutung ist. Das Gewerbegericht unter Vorsitz des 
'■< w erberi« htoi s Rechtsanwalts Schwing und unter Mit 
rirkung fler Herren Dr. jttr. Walter Friedmann und 
Hermann Weiß als Arbeit gelier und Poschmann und 
l-l'l»old als Arlicilnehmerlieisitzer hat den wichtigen 
nmdsatz aufgestcllt. «laß der Filmfabrikant bei Fn 
ünktlichkeit des Schauspielers berechtigt sei. sofort, 
nd zwar ohne Fristfestsetzung vom Vertrage zurück 
Mieten und die Honorarzahlung zu verweigern. Der 
atliestand wird uns wie folgt mitgeteilt: Der Kläger 
atte sich der Beklagten gegenüber für einen be 
linuiiten Tag zu einer Filmaufnahme verpflichtet. An 
•esein Tage lief jedoch noch eine andere Verpflich 
Utg des Klägers ans einem früheren Engagement bei 
incr anderen Firma. Trotzdem hat der Kläger beide 
ei'pflichtuiigen angenommen, in dem Glaulien. daß 
*‘id. Aufnahmen sich vereinigen lassen würden und 
daher noch rechtzeitig bei der Beklagten eint reffen 
Milde. Der Beklagten jedoch hatte er von der 


Kollision lieider Aufnahmen keine Mitteilung ge ich’ 
er ist dann l*c*i ihr mit Verspätung von einer stunde 
cingetroffen und darnufliiii sofort entlassen worden. 
Der Schauspieler hat. weil er die Entlassung für mibe 
lechtigt hielt. Klage auf Zahlung «lo- vertraglichen 
Restgehaltes für die Dattel seines Engagements er 
holien. Das Gewerbegricht Int jedoch die Klag«- 
mit folgender Begründung abgewiesen: ..!>• Beruftuig 
des Klägers auf höhere Gewalt ist unbegründet Nach 
Lage der Sache trägt der Kläger die tö-fahr lafür. 
daß «•• l>eide Aufnahmen angenommen hat. vor allem 
deshalb, weil er die nach Ansicht des Gerichts durchaus 
mögliche Entschuldigung oder Benachrichtigung an di« 
Beklagte nicht hat gelangen la—■ Bc k Bed -utung. 
die di«- Pünktlichkeit der Schauspieler im Filmbetricbe 
hat. und dem Schaden, der durch Unpünktlichkeit ein 
treten kann, muß die Beklagte für berechtigt gehalten 
werden, sofort ohne Fristsetzung vom Vertrage zurück 
zutreten, bzw. die Unpünktlichkeit als Arbeitsver¬ 
weigerung anzusehen. Die Behauptung de- Klägers 
daß die Aufnahme von seinem rechtzeitigen Eintreffen 
nicht abhängig gewesen sei. daß sic sich sowieso v«>r 
zögert habe, könnte allenfalls fin die Beklagt«- ihn* 


Der große Erfolg 

Dr. Mabuse, der 5pieler 


16 , Jahrgang 


Regie: FRITZ LANG 












No. 7»4 


Der Kinematograpb — Düsseldorf 



Krupp-Ernemann-Stahlprojektor 

„IMPERATOR“ 

■ l.-r liebele- „Theater-Apparat“, i«*ih in nmlireren Kxfmplamii v«rr>niK- 

Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H. 

Abteilung;: „Kinobedarf“ 

K XI n < .lorkongaas« Nr. 10. nnecolrlm-f Grat-Adolf.Str. 2t* 

OMI, Fernruf Nr A MtO/21 ^ LUlSSeidOri, Fernruf Nr 2891 

Deulig - Film - Gesellschaft m. b. H. 

Perlin. Breslau, Ttansig, l.eipr.ig, Frankfurt i M., München 


Berechtigung zutn sofortigen Rücktritt hinfällig ei 
scheinen lassen, nicht aber ihr*- Berechtigung zur so 
fortigeu Entlassung (nach 5 123. Ziffer 3. der Gewerbe 
ordnung). Die Beklagte hat auch dann Anspruch auf 
unbedingte Pünktlichkeit, wenn ihr durch Unpünkt 
lichkeit im Einzclfalle kein Schaden erwachsen würde. 

Das Urteil mag für den Darsteller hart »ein. abei 
es isl gereeht. Daß ein Darsteller oder eine Darstellerin 
möglichst viel Geld verdienen will, dieses Bestreben 
teilen sie mit anderen Menschen. Wenn aber Dinge 
Vorkommen, wie sie nicht selten sind, daß nämlich 
Darsteller gleichzeitig zwei, ja sogar drei Engagements 
annehmeu, und daß sie dadurch Aufnahmen gefährden 
oder zum mindesten den Fabrikanten unnötige, manch 
mal ungeheure Kosten verursachen, dann sind das Zu 
stände, die ganz unhaltbar sind. Diese I'nsitte. so 
muß man den von vielen Darstellern als Prinzip auf 
gestellten Standpunkt, gleichzeitig mehrere Engage 
ments anzunehmen, nennen, die Unsitte muß män aus 
der Welt schaffen Es ließe sich eine große Anzahl 
von eklatanten Fällen aufführen, in denen Schauspieler 
durch Doppelengagement großes Unheil angestiftet 
haben Man denkt 1 , durch verspätetes Erscheinen eine* 
Darstellers am letzten Aufnahmetage eines Films 
können die schlußaufnahmen im Atelier nicht meht 
gemacht werden Es kann dadurch der Fall eintreten. 
daß noch ein neuer Aufnahmetag angesetzt werden 
muß. Meist aber ist am nächsten Tage in demselben 
Atelier schon eine neue Firma Was dann? Oder aber 
durch das verspätete Erscheinen eines Darstellers 
müssen einige Szenen von heute auf morgen verlegt 
werden, ein anderer Darsteller ist jedoch für den 
nächsten Tau schon bei einer anderen Firma engagiert 
Es hat sieh allerdings der Gebrauch herausge 
bildet, daß der Regisseur bei Darstellern, die er füt 
eine bestimmte Rolle unbedingt gebraucht, sich mit 
dem Kollegen verständigt Da liegt der Fall natür 
lieh ganz anders Da hat der Darsteller schon von 
vornherein erklärt, daß er noch bei einer anderen 
Firma zu gleicher Zeit beschäftigt ist. und gemeinsam 
findet dann Beratung statt, wie man es am besten 
einrichtet, den Darsteller bei beiden Firmen zu be 
schäftigen ohne daß eine Firma Schaden erleidet 

Es ist soviel über die Höhe der heute zu zahlenden 
Darstellergagen gesprochen worden. Ein Schauspielei 
oder eine Schauspielerin von mittleren Qualitäten be 
kommt heut*- schon pro Tag bis 2500 und sogar 3000 
Mark Spricht mau mit den Darstellern, so hört man 
alle möglichen Gründe füt die Notwendigkeit dei 
hohen Gagen Es gibt Darstellet und Darstellerinnen, 
di« von 30 Tauen im Monat 20 und mehr Tau-e i>o«ptzt 


sind. Das sind natürlich horrende Einnahmen. I 
noch wachsen, wenn Reisen unternommen werden 
Jenen bekanntlich die Darsteller noch Tagesdiäten 
kommen, die sie bei einigermaßen ökonomischer Lei »1 
führung u eht einmal ganz gebrauchen l’uabhüng 
davon, daß man jedem größtmöglichste Einnahm 
gönnt, muß doch gesagt werden, daß die Schauspiel« 
gagen beim Film in gar keinem Verhältnis ai>« 
sehen von den Leistungen einiger nicht ersetzbar 
Größen zu den Einnahmen der anderen Tätigen a 
Film stehen. Man denke an die Komparsen, man d<"tl 
an die technischen Arl>eiter. man denke auch an <•"!< 
großen Teil der mittleren Regisseure, und tnan deul 
auch an die Autoren, denen man heute noch m i- 
einmal zugestehen will, daß schließlich und ein im 
von ihrer Arbeit zu 75 Prozent der Erfolg eines Fili 
abhängt Die Darsteller versichern immer wi«-.l< 
daß die Garderobe, die sie zum Filmen benötigen. 1 
Geld verschlingt. Das ist zweifellos richtig; alter im 
darf uns doch nicht weismacheu wollen, daß die ll< * ti 
für jeden Film neue Garderobe sich anfertigen Ia~s< 
Das ist lächerlich, denn Frack bleibt Frack. G< 
schaftsanzug Gesellschaftsanzug und auch all«- ’ 
anderen Kleidungsstücke sind für jeden Film verw.-i 
bar. Handelt es sich um Kostümfilme, dann w*id 
die Kostüme geliefert; dasselbe gilt auch bei Film« 
die eine besondere Garderobe gebrauchen. Die Di 
stellerinnen sagen, besonders die jüngeren, daß sic i 
•Jahre nützen müssen, denn wenn ihr Gesicht begi» 
die Jugendlichkeit zu verlieren sei es mit dem Film 
aus. Darauf ist zu antworten, daß Angehörige amlet 
Berufe ja auch nur eine bestimmte Anzahl von .Iah* 
arbeiten können. Bei den Schauspielerinnen sollt • « 
den Jahren auch die Einsicht kommen, daß 
uicht immer jung und schön aussehen kann, um! dt 
wenn Jugend und Schönheit zu schwinden l»egiitu 
man ja in ein anderes Rollenfach übergehen k» 
Allerdings gehört dazu auch schauspielerische Fäh 
keit. Daß es mit dieser, besonders bei deu weiblid 
Filmdarstellern, recht oft hapert, wissen wir alle . 
bleibt leider die Tatsache, daß tnan heute im ^ 
erst einmal das hübsche Gesicht sehe» will und tu* 
auf dieses, auf die äußeren Vorzüge Gewicht leg*-! 
auf schauspielerisches Können. Die Begründung J 
diese eigentlich recht betrübliche Ansicht wird I 
geben, indem man sagt, der Film sei zuerst Bild¬ 
ließen sich Fälle anführen, tu denen Darstellerin» 
die das jugendliche Alter hinter sich haben. ' 1,11 ‘, r 
Schönheit ihrer Bewegungen, besonder.» at» 1 ' ‘*u 
ihre schauspielerische Potenz beginnende inUert* 
Mängel vollkommen vergessen lassen 

\ bei wir sind vom eigentlichen Tin. . ' | 




Der Kinematogrspb — Döseeidorf 



ERYElr WERKE AXLfür Feinmechanik 

MÜNCHEN BARTH STR. 8. 

CECRÜNOer. 181 2 «, 


[oinmeii. Es muß dafür gesorgt werden, daß den Dar 
Hellern klargeniacht wird, wie groß ihre Verpflich 
«ngen gegenüber den Fabrikanten sind. Wenn sich 
lei Fabrikant schon damit abfindet, den Darstellern 
»• verhältnismäßig hohe (tagen zu zahlen, so muß 
B i' der Darstill'i Pflichtgefühl bis zui 
iußorsten Konsequenz zeigen Es ist eigentlich zu '-ei¬ 
rundem. daß die Fabrikanten bisher nicht in Fällen. 

den oben geschilderten, schärfere Maßregeln er 
reifen. Sollt.- da nicht wieder die Freude, daß es dem 
Mtnkurienteil schlecht geht, das Hauptwort redenl Es 
»Sie schade, denn es gibt ein ganz einfaches Mittel, 
lie-.-i I nsitte. Aufnahmen zu gefährden, zu begegnen 
Nim braucht nur eine schwarze Liste anzulegen und 
►ich zu verpflichten, keinen Darsteller und keine Dar 


steUerin für die Folge zu engagieren, die rücksichtslos 
und nur aus egoistischen Gründen Aufnahmen ge 
fährdeu Wer in dem Bestehen einer solchen schwarzen 
Liste den Weg für Denunziation erblickt, dem ist es 
noch immer nicht aufgegangen, daß der Filmfabrikam 
ersten und letzten Endes Geschäftsmann ist. der sich 
vor Schaden bewahren muß Zum Glück muß abei 
gesagt werden, daß der allergrößte Teil der Filmdar 
steiler und Filmdarstellerinnen mit den Ansichten der 
jenigeu Kollegen und Kolleginnen, deren Prinzipien aut 
den Regisseur und den Fabrikanton wirken, wie da^ 
rol< Tuch auf den Stier, nicht, konform gehen, und 
daß auch dieser Teil das Verhallen, ohne billige Rück 
sichtnahme kollidierende Engagements abzuschließen 
als das bezeichnen, was es ist. nämlich al« eine Unsitt» 


Die Drohen und die Kleinen. 

Streiflichter zur jüngsten Entwickelung unserer Filmindustrie 


Die Tendenz, die sich in der letzten Zeit bei der 
Weiterentwicklung der Struktur unserer Filmindustrie, 
^ltend macht, geht unter dem Druck der schwierigen 
Wirtschaftlichen Verhältnisse mehr denn je dahin, unter 
•Ausschaltung alles Ueberflüssigen so zweckmäßig 
Inkni tiv wie möglich zu arbeiten. Ich habe ab 
•tthtüch nicht gesagt, so billig wie möglich, denn es 
|*l außerordentlich mißlich, bei der Filmproduktion von 
oder teuer zu reden, stellt es sich doch immer 
JUehr und mehr heraus, daß gerade die teuersten Filme 
wofern das darin investierte Kapital richtig angelegt 
***) das große Auslandsgeschäft bedeuteten und sich 
Bn Peich besser rentierten als kleinere, also ..billigere 


Filme. Aber so zweckmäßig und luktati' wie uui 
möglich muß jeder arbeiten, der Hersteller von Groß 
filmen ebenso, wie der kleinste Fabrikant von ein 
aktigen Lustspielen 

Nachdenklich muß die Entwicklung der letzten 
Wochen stimmen. Auf der einen Seite erlebten wir Neu 
gründungeu von kleinen Filmgesellschaften in ganz er 
staunlich großer Zahl; immer mehr macht sich unter 
unseren bedeutenderen Darstellern und Regisseuren die 
Neigung geltend, auf eigene Rechnung Filme herzu 
stellen im Rahmen einer selbständigen Gesellschaft 
bei der diese Künstler dann zugleich Geschäftsführer 
und künstlerische Leitei sinn Das Gegenstück da tu 















No. 704 


Der Kinematograph — Düsseldorf 



Umformern Wechselstrom, 

Prompt lieferbar 

RHEINISCHE FILM-GES.^ 

ABT. Kl MOB EDA FtF r 

KÖLN DÜSSELDORF 

GUOCKENG ASSE 16 GRAF-ADOLF STP 29 

DEUUC -FILM- OES. «* 

ABT. KIMOBEDARF. 

BF.RUN, BRESLAU, DANZIG, LEIPZIG, FRANKFUQTa.il, MÜNCHEN. 


ist die Expansion unserer großen Filmkonzerue. Er 
innert sei in diesem Zusammenhang nur an das Hei 
spiel der Nationalfilni A.-G. auf Gnind des Ergebnisses 
der letzten Generalversammlung. In der gleich nach 
dieser Generalversammlung abgehaltenen Aufsiohtsrats 
Sitzung trat der bisherige Vorsitzende des Aufsicht» 
rates zurück, um dem Geschäftsinhaber der National 
bank für Deutschland. Herrn Schacht. Platz zu machen. 
Nunmehr dürfte es auch den Außenstehenden klar ge 
worden sein, daß die Nationalbank jetzt über die ab 
solute Majorität der Aktien verfügt, wenn sje diese 
Mehrheit auch wahrscheinlich erst mit der Durch 
führung der Kapitalserhöhung bekommen hat. He 
katintlich l»esitzt die Nationalbank mit der Deutschen 
Bank zusammen auch die Majorität der Ufa Aktien, 
mithin ist es jetzt soweit, daß die Fusion Ufa 
National, die im vorigen .fahre daran scheiterte, 
daß der Nationalbank noch ein Posten Aktien an der 
Majorität fehlte, heute jederzeit durchgeführt werden 
kann, sobald es den Banken gefällt. Selbstverständlich 
kann mau zur Stunde noch nichts Positives darüber 
sagen, ob und wann die Banken diese Fusion, die nur 
noch eine rein#* Formsache ist, durchführen werden, 
aber daß diese. Fusion eines Tages kommt, ist ganz 
sicher. Erinnert sei hei dieser Gelegenheit nur an 
jenes Wort, das Carl Bratz im vergangenen .fahre auf 
jener so stürmisch verlaufenen Generalversammlung der 
Deckt Bioscop A.-G. sagte: „Der Weg der National 
führt über kurz oder lang doch zur Ufa". Dieser selbe 
Carl Bratz ist in der vorigen Woche in den Aufsicht» 
rat der National-Film gewählt worden, und zwar offen 
sichtlich als Vertrauensmann der l’fahaiik, also, wer 
Augen hat zu sehen . . . Nebenbei bemerkt, würde 
dann dipsei Großkonzern mehr als die Hälfte alles 


Aktieuka|utals. das zurzeit in der.Filmbranche arbeite 
in sich vereinigen. 

Da wir gerade Ihm Carl Bratz sind: es heißt, dai 
dieser Pionier unserer Filmindustrie, der vor wenige 
Wochen sein eigenes Bureau in der TauentzienstruU 
eröfffnete. fieberhaft an dem Zustandekommen eine 
großen Gründung arbeitet, man spricht von etwa '<i 
Millionen Mark Aktienkapital; Eingeweihte wollen 
gar wissen, daß Samuel Rach mann, der in den letztn 
Monaten in der Ela eine so wenig glückliche Roll 
spielte, an dieser Transaktion nicht unbeteiligt H 
Es liegt uns fern, un> diese Version zu eigen mache 
zu wollen. Tatsache ist nur. daß Rachmaim Itereit 
wieder aus Neuyork zurück ist, sich augenblicklic 
noch in Paris aufhält und demnächst in Berlin erwart» 
wird. Ueber seine neuen Pläne weiß man mit alle 
Bestimmtheit nur das eine, daß er sich auf dem Feld 
seiner bisherigen Tätigkeit, in der Era. nicht betätig« 
wird. « Es dürfte also immerhin eine bedeutend 
Millioneugrütidung fällig selb. 

Umfangreiche Transaktionen sind letzthin au« 
bei der Ufa vor sich gegangen, einmal ist das AI 
kommen mit der Hamilton-Film-Corporation, das »I« 
17a sehr lästig sein mußte, auf gütlichem Wege ge¬ 
löst. Wichtiger aber sind vielleicht noch jene Ver 
einharungen. die mit der Uci getrofffen worden sind 
auf Grund derer die Ufa unter Beteiligung der l”d 
in Deutschland einige Großfilme herstellen wird. 

Man sieht, die Expansion der Großen ist im voll« 
Gange, und gleichzeitig erleben wir das seltsame Schau 
spiel der bewußten Zersplitterung der Kleinen. E- 
vergeht jetzt beinahe kein Tag. der nicht die Meldung 
brächte von der Gründung einer neuen Filmgesellschaft 
nt. b. H. mit einem Grundkapital von zumeist uw 
•20U00 Mark, und daß diese kleinen Gründungen >i<! 
derartig häufen, ist doch auf alle Fälle ein Zeiehei 
dafür, daß sich die Filmfabrikation im Rahmen solch« 
kleinen Firmen als lukrativ erwiesen hat. Diese Grün 
düngen halten auch in der Tat manches für sich. ’/x 
nächst Tallcu da zumeist die Riesengehälter fu' 
Direktoren größtenteils fort, weil der Geschäftsfiihre 
zumeist auch entweder Geldgeber oder künstlerisch« 
Mittelpunkt des Unternehmens als Star oder Regi>>cu 
ist. Er hat als solcher zwar das größte Interesa» 
möglichst viel zu verdienen, aber er wird doch relatü 
billiget arbeiten als bei einem fremden Unternehme*- 
um die Herstellungskosten auf ein Mindestmaß zu r» 
duzieren. damit seine Gewinnquote dafür um so reich 
licher ausfällt. Diese kichern Unternehmen stell« 
mithin fraglos die ökonomischste Form der Film 
produktionsgemeinschaft dar. zumal hei diesen l'no*' 
nehmen die allgemeinen Spesen verhältnismäßig 
minimal sind. Zwar steilen sich eigene Einrichtung«* 
Ateliers usw. bei täglicher Benutzung billiger, als wo® 
mau genötigt ist, dieselben zu mieten, aber erfahnmp 
gemäß wird diesre Vorteil in den meisten Fällen dopi 1 »“ 1 ' 
und dreifach dadurch ausgeglichen, daß diese Eiiiric* 
tungen selbst von den größten Konzernen fast nieniar 
ununterbrochen völlig ausgenutzt werden können u"" 
daher vorübergehend unwirtschaftlich sind, weil Löh® 1 
und Gehälter auch bei unvollkommener Ausnutzung 

gezahlt werden müssen. Ueberhaupt bildet der not 
wendige Organisationsapparat der großen Konzerne z« 
gleich auch eine schwere Belastung. 

Aus all diesen Gründen ist der fortschreitend» 
Expansion unserer großen Konzerne ganz von selb* 
eine Schranke gezogen. Wenn auch die Großen *»* 
weilen fast übermächtig zu werden scheinen, werde» 
doch die Kleinen nach wie vor stets eine Zuku® 
haben, besonders bei einer so ganz auf das Individuell 
gestellten BrancliP. wie sie die Filmindustrie darsteß 

F. 0. 






Der Kinematograph 


Düsseldorf 


No. 7»i 


werden in l‘ 2 /Aonaten lieferbar Wr 
sicherten uns die zuerst tertigwerdcndc 
Serie u. empfehlen den Herren Theater 
besitzern. schon jetzt zu bestellen da 
die Aufträge der Reihe nach erledigt 
werden . 

Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H., 

Abteilung: Kinobedarf «m: 

Köln, Glockengasse 16 «c>* Düsseldorf, Graf-Adolf-Str. 29. 



Berliner filmneuheiten 

Referat. unseres ständig«-»» Koriespondrnten Fritz Olims kv. 


„ür. M a »i um', der Spieler. Hersteller: Leo 
Film der Decla-Bioscop A.-G.. Berlin; Verleih: Dccla 
Biosc-o ». Berlin; Regi.- Flitz Lang; Manuskript: Tin a 
von Harbou; Hauptdarsteller: Koir Klein-Rogge. Aud 
Egede Nissen, Gertrud Welker, Alfred Abel, Bernhard 
Goetzke. Paul Richter. Forst er-Larrinaga. H. A. von 
Schlettr-w, Anita Berber. 

Es läßt sich uicht leugnen. bei der 1'raufführuug 
nn Ufa-Palast war der Beifall iiin ein Vielfaches stärker 
und begeisterter als vor wenigen Wochen Leim „Weib 
des Pharao“, und wenn nicht alles täuscht, wird „Dr. 
Vfnbnnr“ < 1.» - große Geschäft. Es hat Bich damit wtodei 
einmal erwiesen, daß <!er aktuelle Z«-itfilm. jen?r Film. 
<ler aus dem Leben unserer Tage mit ihren besonderen 
Problemen, Ideen und Auswüchsen entstanden ist. das 
Publikum am unmittelbarsten zu packen vermag. Das 
ist hier restlos gelungen. Der Untertitel dieses ersten 
Teiles „Ein Bild der Zeit" sagt alles. Die Großstadt 
der Nachkriegszeit wird hier mit den markanten 
strichen eines Könners gezeichnet. Natürlich mit 
einigen Unterst reichungen (Uebertreibungen wäre zu 
viel gesagt), aber sonst milieuecht t»is zum äußersten, 
und dergleichen muß eigentlich immer wirken. 

Dieser Dr. Mabttse ist so etwas wie eine Ideal 
gestalt unserer Tage. Nicht etwa der mit plumpen 
Mitteln arbeitend«- Verbrecherkönig von einst: es ist 
kein Zufall, daß er Doktor ist. er hat alle Geisteskraft«- 
seiner akademischen Bildung in den Dienst seiner ge 
"’altigen Pläne g«‘>lellt. Kr ist ein erstaunlich f«*i»er 
Psychologe und weiß die Fehler und Schwächen seiner 
Mitmenschen einzigartig für seine Zwecke auszumttzen 
Er will nicht etwa nur große Schätze sammeln, ihm 
schwebt vielmehr als höchstes Ziel die geistige Herr 
-ehaft über die Menschheit vor. „Der Spieler" heißt 
»icht nur wörtlich, daß er in Spielklubs zu Hause ist. 
die Erklärung für dieses Beiwort gibt vielmehr ein 
Zwischentitel, in dem es heißt „er spielt mit Menschen- 
Schicksalen und am grausamsten mit sich selbst". Seine 
Beziehungen erstrecken sich ungeahnt weit, an der 
Börse gibt er el»enso den Ton an. wie an den Stätten 
de* verborgenen Nachtlebens. Er hat seine eigene 
Münzwerkstatt, allenthalben warten seine ihm blind 
Bugs ergebenen Mitarbeiter nur auf seine Befehle 
selbst unter dem Deckmantel des Wissenschaftlers, 
fcbies Psychoanalytikers wirkt er auf die Massen ein. 
«inner hat er etwas Faszinierende«. Bezwingende« an 


«ich. das ihm «len Erfolg in die Arme treibt. Sein 
raffiniertestes Werkzeug ist die Tänzerin Cara Carozza. 
mit deien Hilfe er sich den .'eichen Edgar Hüll gefügig 
macht, ohne daß dieser si-vi dessen bewußt wird, ln 
dem Staatsanwalt Wenk findet Dr. Mabuse dann s«-liließ 
lieh seinen Meister. 

Diese Handlung ist mit reichen Mitteln inszeniert 
und in eine so gediegene Form gegossen, daß inan 
darüber fast vergißt, daß das Ganze im Grunde ge¬ 
nommen hart an Kitsch gr-nzt: di«* Schöpfer des Films 
machen geradezu ein Kunstwerk daraus. Da ist zu 
nächst Flitz Laug, dessen Spielleitung'ungemein fein 
sinnig ist; man spürt den Regisseur des „Müden Tod" 
Er hat es auch hier wieder verstanden, ein fein ab 
getöntes Ganzes zu schaffen. Vor allen Dingen war 
er recht glfu-klich in der Wahl seiner Mitarbeiter, 
die Bauieu von Stahl-L'rach bedeuten einen Höhepunkt 
der Filmarchitektur und Varl Holt mann holt«- >i«di 
mit seinen photographischen Effekten l*ei den unver¬ 
gleichlich gut gelungenen Nachtaufnahmen einen 
Sonderapplaus. 

Di«- Titelrolle kreiert Roir Klein-Rogg«-; er l»e 
herrscht nicht nur die Kuns« der Maske virtuos, wie 
er in mindestens einem Dutzend Charaktermasken Ix* 
wies, auch seine Mimik ist sehr eindrucksvoll. Neben 
ihm glänzt in erster Linie Aud Egede Nissen in der 
Rolle einer mondänen Tänzerin, die sie mit viel 
Rarfinem«*nt zu gestalten wußte, ohne daliei ihrem 
ureigenen Typ. «ler seelenvollen Frau, untreu zu werden. 
Bedeutend schwächer war dagegen Gertrud Welker: 
«ie blieb al« blasierte „anständige Frau“ recht farblos. 
Charakteristisch war der dekadente, kokainsüchtige 
Sekretär «les Dr. Mabuse. den Förster-Larrinaga gab. 
Dem Staatsanwalt v. Wenk lieh Bernhard G.wtzk«- 
lebensechte Züge; aus der Menge der übrigen Dar 
«teller wäre höchstens noch Anita Berbe»- in einer 
Episode zu uennen. 

„Kr« watten nt a ch er“ (Di«* Wucherer von 
Berlin). Hersteller: .Justitz Film G. in. h. H Regi«* 
Emil Justitz: Manuskript: L«*o Heller und F.ntil Justitz 

Wie der Untertitel erraten läßt, handelt es sich 
hier um einen Kriminalfilm, der leider noch aus der 
guten alten Schub* stammt, die wir nun endlich über 
winden müssen; denn das Publikum ist jetzt darüber 
hinaus. Es ist kein Zufall, daß dieser Film bei st me 
Uraufführung im Primus-Palast durch ein paar kräfii* 






Pfiff** abgelehut wurde. Heute verlangt das Publikum, 
daß die Handlung auf dein Boden der Wirklichkeit 
bleibt; romantische Doppelexistenzen, als Geheimtüren 
dienende drehbare Oefen und ähnliche Kinkerlitzchen 
halten Och überlebt. 

Die „kravrattennmcher“ (offenbai die dem Ver 
brechcrjargon entlehnte Bezeichnung Tür Wucherer) 
itekommen einen jungen, leichtlebigen Baron, der bis 
über die Ohren verschuldet ist. völlig in ihre Hand. 
Er muß seinen Kamen zur Gründung eines Schwindel 
Unternehmens hergeben, die Sache geht schließlich 
schief, der Herr Baron wird nach anfänglicher Flucht 
verhaftet, desgleichen auch die übrigen Mitglieder 
der Verbrecherhande. Er wird zu einer langen Ge 
fängnisstrafe verurteilt; ein armes Geschäftsm&del. das 
er einmal bei einem Straßenüberfall aus den H&ndec 
zweier ttowdies gerettet hat, wartet getreulich auf ihn 
und bringt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis 
, • wieder Sonnenschein in sein verfehltes Dasein. 

Die Hegie von Emil Justitz geht in den Einzel- 
5 szenen an: in den paar Massenszenen wirkt sie geradezu 
grotesk und liilflo». das is! Kino aus der ir vor zehn 
■j Jahren. Erich Kaiser-Titz war in seiner Doppelrolle 
gut am Platze, nur hätte man in der Großaufnahme die 
.’ angeklebten riesigen Augenbrauen seiner Wucherer 
maske nicht so deutlich erkennen dürfen. Emmi Denner 
f. Idieb in ihrem Spiel ohne jeden Eindruck; Ida Andorffy 
I sieht zum mindesten reizend aus, went* ihr auch vor 
[. erst noch die nötige Routine fehlt. 

..Das Straßenmädchen vor. Berlin“. Her 
1 steiler: Eichberg-Film G. ni. b. H., Berlin; Vertrieb: 
, Emelka: Regie: R. Eichberg; Verfasser: Helnmth Ort 
mann und Rudolf del Zopp; Hauptdarsteller: Lee Harry. 
W. Kaiser-Heyl. Olaf Storni. Max Wogritsch. Syma 
Delmar. Aruth Wartan und Gerhard Ritterband. 

Der Titel ist durchaus irreführend, dieses Straßen 
mädchen — ist keins. Es handelt sich auch nicht etwa 
t um einen von Erotik triefenden Sittenfilm, den Inhalt 
bildet vielmehr eine in den Einzelheiten nicht eben 
- neu anmutedde, etwas süßliche Liebesgeschichte. Eine 
jr' Zigarrenarbeiterin träumt von Reichtum und Glück: 
C in die Zigarren, die sie arbeitet, rollt sie ab und zu 
[ ein Zettelchen ein, auf dem dann zu lesen ist „Bin 
jung, schön und brav — aber arm! Wer hat Lust, 
mich glücklich zu machen? Die „Blonde" aus der 
V Zigarrenfabrik Wulle". Der Aufseher der Fabrik liebt 
| sie, aber sie macht sich nichts aus ihm; ihretwegen 
wird er zum Dieb und kommt ins Gefängnis. Das 
£ kleine Zigarrenmädel ist inzwischen Zeitungsver- 
y käuferm („Straßenmädchen“!) geworden. Dabei ver 
I verunglückt sie bei einer „edlen" Tat; ein schon älterer 
S Maler wird auf sie aufmerksam, nimmt sie zu sich, 
adoptiert sie und erzieht sie zur großen Dame. Ein 
junger Baron lernt sie kennen und lieben: erst nach 
: der Verlobung erfährt er das Geheimnis ihrer Her 

, kunft und macht daraufhin seinen Schritt sofort rück 


aaugtg. Sie errichtet eiu Kinderheim, ui dem sie Vei 
gessen findet; späterhin gelingt es ihr, dem einstigen 
Verlobten unter großer eigener Gefahr das Leben zu 
retten, nun überwindet er alle Standes verurteile und e> 
gibt ein glückliches Paai, 

Dieser Eichbergfilm ist höchstens Durchschnitt 
und bedeutend schwächer, als die I isherigen Filme 
mit Lee Pany. Das liegt in erster Linie an dem er 
staunlich schwachen Manuskript, abet auch technisch 
ist das Werk durchaus nicht auf der Höhe, die Photo 
graphie ist vielfach sehr wenig klar, besonders di» 
landschaftlichen prächtigen Motive der letzten beidei 
Akte kommen infolge der schlechten Photographi» 
fast gar nicht zur Geltung. Lee Parrv ist ebenfalls dies 
mal weniger gut als sonst; ihre Hauptstärke sind 
kleinere Sensationen, und die gibt es hier erst galt, 
zum Schluß. Starken dramatischen Aufgalnm ist si< 
ebensowenig gewachsen wie ihr ausschließlich eie 
gantet- Partner Olaf Storni. Eine erfreuliche I.eLstuiu 
bot lediglich W. Kaiser-Heyl in der Rolle eines Kunst 
malers. 

„Tausend und eine Macht“. Vertrieb: Ma 
tional-Film A. G., Berlin; Regie: M. Tourjansky: Haut»' 
darsteller: Natalie Kovanko, Nicolaus Rinisky. 

Zunächst ein paar Worte über die Entstehungs¬ 
geschichte dieses Filmwerkes. Gleieh ungezählte 
Tausenden ihrer Landsleute flüchteten eine Reihe nan 
haftet- russischer Schauspieler vor den Greueln d- 
Sowjetherrschaft nach Frankreich. Dort fanden 
Geldgeber, die ihnen namhafte Kapitalien zur Ve 
fügung stellten und damit wurde u. a. dieser Film he 
gestellt, dessen Außenaufnahmen durchweg an 0 
und Stelle im Orient, itn Kauka-us und in der Wüs<< 
Sahara attfgenommen wurden. 

Die Märchenhandlung gestattete es. den ganz»-»» 
Zaul>er des Orients zu entfalten, und das ist denn auch 
trefflich gelungen durch die pompöse Pracht eiitf&ltun- 
der Inszenierung und vor allen Dingen durch die Kunst 
iles Operateurs, der eine Fülle rein photographisch'-' 
Stimmungsbilder schuf, die den ungeteilten Beifall alle' 
Fachleute fanden Unterstützt wird diese saubere 
mustergültige Photographie noch durch teilweise dur< li 
geführte Kolorierung nach einem Verfahren, das bis 
her in Deutschland noch nicht gezeigt worden ist 

Die Erzählungen, aus denen die Handlung besteht 
sind ganz im Märchenstil gehalten, aber nicht in dt* 1 
naiven kindlichen Art eines deutschen Märchens, -oj 1 
dem voll glühendster Leidenschaften; es ist eben keif 
Märchen für Kinder, sondern für Erwachsene. P*' 
Sultan von Persien wurde einst von einer Geliebte» 
betrogen. Um künftig vor solcher Untreue sicher 
sein, ließ er fortan jede Frau nach der ersten Liebe* 
nacht mit dem Morgengrauen töten. Da entschloß 
sich die älteste Tochter des Veziers, unter Gefahr ihre* 
eigenen Lebens den 9ultan umzustimmen 







Da» Kinemategraph 


Düsseldorf 


No 7114 


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Sie ließ sich dem Sultan als Geliebte zuführen, 
erzählte ihm in der ersten Nacht ein langes spannendes 
Märchen, das sie mit dem Morgengrauen just im 
spannendsten Moment abbrach. Aus Neugier über 
den Schluß des Märchens ließ der Sultan sie noch einen 
Tag leben. So trieb sie es 1000 Nächte lang; in der 
1001. Nacht stand der Sultan soweit unter dem Zautiei 
ihrer Kunst, daß er ihretwillen seinen grausamen Be 
schluß. jede Frau nach der ersten Nacht töten zu lassen, 
••ndgültig aufgah. 

Es war vielleicht gerade ein besonders glücklicher 
Griff, daß man gerade russische Künstler dieses Film 
werk schaffen ließ, denn sie stehen dem Orient in 
ihrem Denken und Fühlen näher, Indien seiie Seele 
mehr begriffen als wir. Nur so ist es zu erklären, 
daß es liier gelungen ist, ein völlig echt wirkendes 
typisch orientalisches Werk von seltener Harmonie 
/.u schaffen. Die Hnuptdarstellerin Natalie Kovanko 
ist wohl eine der schönsten Frauen, die wir ülierhaupt 
je im Film zu sehen bekommen haben; zudem hat sie 
in ihrer Art bei allem Temperament etwas ausgc 
sprechen orientalisch Schwermütiges. Der männlich» 
Hauptdarsteller Nicolaus Rimsky verfügt dazu noch 
übet eine erstaunliche körperliche Gewandtheit. Ei 
legt im Rahmen der Handlung davon Proben ab, d ; e 
jedem Sensationsschauspieler zur Ehre gereichen 
würden. Ein Itesouderes Lob verdient die Regie 
leistung von M. Tourjansky. unaufdringlich weiß ei 
allem seinen Willen zu inspirieren, namentlich die 
Massenszenen sind Musterbeispiele dafür. 

Einer jener Filme, die vielleicht ein Zufallserfolg 
sind, aber dieser ist dafür um so stärker. 

„Der Fall Standing*'. Hersteller: Delta-Film 
G. m. b. II. der Ring-Film A-G.; Vertrieb: Orbis-Film 

I 111 Rahmen der Serie „Die Geschichte des grauen 
Hauses“ hat Hans Hyan. der Verfasser dieses Kriminal 
Schauspiels, einen Fall geschildert, in dem ein an 
■dch durchaus nicht verbrecherisch veranlagter streb 
■araer junger Mensch aus Verbitterung über erlittenes 
Unrecht schließlich zum Mörder wird. Fritz Standing, 
«in flotter Student, wird von einem Korpsbruder he 
leidigt. Dem studentischen Komment gemäß kommt 
es zum Duell. Standing erteilt dabei seinem Gegner die 
nötige Abfuhr und muß deshalb auf Festung. Später 
bin arbeitet er als einfacher Zeichner in einer großen 
Fabrik, in der sein einstiger Duellgegner als Ober 
Ingenieur angestellt wird. Die beiden söhnen siel» 
äußerlich aus. und Standing faßt sogar zu dem Jugend 
gefährten wieder soviel Vertrauen, daß er ihm sein»- 
Pläne zeigt, die Ausarbeitung eines neuartigen Motors 
fener kopier» die Zeichnung ohne Standings Wissen 
gibt sie für die »einigen aus und wird daraufhin Teil 
haber in dem großen Werk. Standing wird als unver 
^chämter Frechling davon gejagt, als er seine Urheber 
'echte geltend machen will 4ns Erbitterung dariibe» 


tötet er den Manu, der sein Leben zerstörte dadurch 
daß er an dem Flugzeug, in dem jener einen Probeflug 
unternimmt, ein paar Schrauben lockert Das Sujet 
ist au sich stark und recht geschickt bearbeitet; da' 
Ganze ist das. was man einen guten Mittelfilm nennt, 
zumal auch die Darstellung mit Johannes Ricinan » 
Lantelmc Dürrer, Paul Rehkoof. Wilhelm Diegcltnann 
und Frau Hansch durchaus befriedigt. 

„Die Sklavin des Banditen Vertrieb: 
Damra-Film. 

Dieser Amerikaner ist ein typischer Film au> dem 
wilden Westen Ein Golds jeher will seine Ausbeute 
monatelanger Arbeit zu Geld machen. In der Gold 
gräberstadt fällt er einer» Ballhausmädchcii in die 
Hände, das ihn um all sein Hat» und 
Gut In-trügt. In seiner Erbitterung dar übe» 
reißt er die Falsche aus ihrer Hütte heraus und leitet 
mit iht in rasendem Galopp in die Wildnis Dort finden 
wir ihn spätei- wieder als Führer einer Kolonie von 
Menschenhassern, jene Dirne muß ihm iu hündische» 
Unterwürfigkeit dienen und erst das zufällige Er 
scheinen eines unschuldvollen Mädchens, das um Hilfe 
für seine verirrten Augehörigen bittet, läßt wieder edle 
Regungen in seinem verhärteten Sinn aufkommen. 

Die Handlung ist ganz auf die rührselige Sen 
limentalität des amerikanischen Publikums gestellt, 
die bei uns nicht imtnei vollen Beifall findet. • In 
der männlichen Hauptrolle glänzt der berühmte ameri 
kanisclu- Wildwestdarstelle» William S. Hart 

„Die Tänzerin des Kaiserlichen Bai 
1 e tts“. 

Die Decla bringt hier einen offenbar schon eine 
ganze Reihe von Jahren alten Amerikaner heran.-, 
der im Tauentzieu-Palast seine Uraufführung erlebte 
Der Handlung liegt laut Untertitel eine Begebenheit 
aus der russischen Revolution von lHOö zugrunde. 
Einem russischen Bauernmädchen werden die Ange 
hörigen geraubt. Ein Polizeipräfekt läßt nämlich auf 
höheren Befehl das betreffende Do»*f von Kosaken 
plündern und die Bewohner davonführen Die klein*- 
Daria wird zunächst unter dem Eindruck dieses Er¬ 
eignisses Mitglied der revolutionären Partei. Dort lernt 
sie den ersten Tänzer des kaiserlichen Balletts kennen, 
der sie üi das Hofballett einreiht. Nach jahrelangem 
Aufenthalt in London kommt sie alsdann als gefeiert. 
Ballerina nach Petersburg zurück. Niemand weiß, 
daß sic das arme Bauernmädchen ist. dessen Ange 
hörige einst untei der Knute der Kosaken den Tod 
fanden. Der Polizeipräfekt ladet sie zu sich und im 
Anschluß an ein Teestündchen gelingt o« ihr. an ihm 
ihre Rachegelüste zu befriedigen. — Vieles an diesem 
Film mutet heute veraltet an. Gleich«.»hl wird man 
auch heute noch die erstklassige Regie anerkennen 
Das russische Milieu ist ausgezeichnet getroffen. n»a 
bekam 7 . B verwegene Reiterkiin«tstflcke <b" K "•-i 



No. 704 


Der Kinematograph — Düsseldorf 



au sehen, die aller Achtung wert waren. Auch die 
Darstellung ist für amerikanische Verhältnisse recht 
gut; nur weist du* Manuskript leider einige Längen 
auf, die sicL durch entsprechende Scherenarbeit aber 
wohl noch beseitigen lassen. 

„Z w e i Welte n". Hersteller und Vertrieb: Deulig. 
Berlin; Regie: Richard Löwenbein; Bauten: Hans 
Sohnle; Manuskript: Lothar Knud Frederik. ln den 
Hauptrollen: Sascha Guru. Arnold Rieck. Johanna 
Ewald, Ilka Grüning. Heinrich Peer. Hedwig Schröder. 

Abseits von dar Richtung der Sensation* , Kri 
minal . Detektiv- und Sittenfilme hat Richard Löwen 
bein sich hier die Aufgabe gestellt, in liebevoller Klein 
arbeit das Leben behäbiger Kleinstädter auszumalcn. 
und das ist ihm ganz vortrefflich gelungen, in charakte 
ristischen Linien zeichnet er Kleinstadt-Idylle ohne die 
leiseste Uebertreibung. Als Kontrast dazu wird etwas 
• Künstlerinilieu aus «1er Großstadt gebracht, aber man. 
spürt deutlich, daß diese Szenen uicht mit der gleichen 
Liebe gestaltet worden sind. 

Ein in der Kleinstadt aufgewachseuer junger 
Maler lernt die Tochter des Tanzlehrers seines Vater 


Städtchens, eine gefeierte Tänzerin, kennen und ver¬ 
liebt sich bis über beide Ohren in sie. Später trifft 
«*r sie in der Großstadt, wo er seinen Studien obliegt, 
wieder; sie ist die Geliebte eines Grafen; aber das 
weiß er nicht, er sieh^ in ihr nur sein Ideal. Merk¬ 
würdigerweise faßt auch sie zu dem talentierten, aber 
immer noch kleinstädtisch unbeholfenen jungen 
Künstler eine herzliche Zuneigung, sie entzweit sich 
mit ihrem Geliebten und vereint sich mit jenem. 

Aus dieser au sich ganz simplen Handlung hat 
L. K. Frederik einen ungemein stimmungsvollen, wenn 
auch anspruchslosen Spielfilm geschaffen, au dem 
jeder, dem dergleichen liegt, seine F'reude hat. Die 
einzelnen Rollen sind sehr glücklich tiesetzt. Sascha 
Gura gibt die Tänzerin so mondän und elegant, wie 
man es sich nur wünschen kann; Arnold Rieck ist 
ein köstlicher Kleinstadt-Tanzlehrer; besonders er 
wähnt seien auch die Träger der Hauptrollen in einer 
entzückenden Biedermeier Reminiszenz Hedwig 
Schröder und Albert Bennefeld. Die Photographie Conrad 
Wienicke* ist in Innei! und Außenaufnahmen gleich 
klar, und Hans Sohnle schuf dem Milieu recht gut an 
gepaßte Bauten. 


Unerlaubte Cigenmaditioheilen. 


In Berlin lief vor kurzer Zeit ein Film, der nach 

I Bi der Uraufführung eine sehr schlechte Presse fand. 
| ■ Die Kritiken setzten um so mehr in Erstaunen, als die 

I IL Firma, die den Film hergestellt hatte, sonst stets recht 
jj jj gute Filme herausbrachte. Man tadelte an dem Film 
1 | den sprunghaften Inhalt, und man fand auch sonst 
I rf viel Tadelnswertes. Die Lösung des Rätsels kam bald. 

: F Die Herstellerfirma wandte sich an die Presse und 

II j, teilte ihr mit. daß von der Leitung des l'raufführungs- 

theaters der Film in Grund und Bod«o* eigenmächtig 
|| L zerschnitten war. Da gerade bei diesem t'raufführungs- 

I j theater dieselben Klagen schon öfters vorgekommen 
sind, scheint es doch an der Zeit, einmal über die 
| Frage zu reden, inwieweit der Theaterbesitzer das Recht 
| i; hat, für die Vorstellungen in seinem Theater einen ihm 
zur Vorführung überlassenen Film zu zerschneiden: 
t Ein Recht dazu hat er überhaupt ni«iht. und in vielen 
Verträgen steht ausdrücklich ein Passus, der dem 
f Theaterbesitzer jedes Zerschneiden des Films unter- 
j sagt. Prinzipiell muß an dem Standpunkt festgehalten 
I werden, daß über das Schneiden eines Films einzig 


und allem die Fabrikatiousfirma zu bestimmen hat. 
Ist einem Kinobesitzer ein Film zu lang, gefallen ihm 
hier und da Szenen uicht, Szenen, von denen er der 
l'el>erzeugung ist, sie könnten getrost fortbieiben. dann 
kann er wohl dem Verleiher gegenüber oder dein Fa 
brikanten gegenüber diesbezügliche Wünsche äußern, 
selbst aber Schnitte vorzunehmen, dazu muß ihm jede* 
Hecht bestritten werden. Kommt der Verleiher seinen 
Wünschen, die sicherlich auch oft berechtigte sein 
können, nicht nach, oder legt der Fabrikant ein Veto 
ein, «lann bleibt es ja dem Theaterbesitzer unbenommen- 
von der Aufführung «les bet reffenden Films Abstand 
zu nehmen. Selbstverständlich bietet auch «las Ge¬ 
setz eine Handha>>e. sich vor solchen Eigenmächtig 
keiten des Theaterl»esitzers zu schützen. SachbeschAdi 
gung liegt unseres Erachtens auf jeden Fall vor, und 
zweifellos kann ein Schaden nachgewiesen werdeu 
Denn wenn die Kritik allein auf Grund des durch da^< 
Schneiden erfolgten Verschandelung zu einer schroffe» 
Ablehnung des Films kommt, wäre der Beweis erbrach* 
daß eine Schädig-une vorliegf Dieser Beweis ist 












IW KinematogrAph — Düsseldorf 


cen. lu dem angeführten Falle liat die Hersteller 
i »ich hilfesuchend an die Presse gewandt, um 
in Exemplar ohne die eigenmächtigen Ausschnitte 
Theaterbesitzers vorzuführen. Wir wissen mein 


dal! dte Presse der zwei 
inmal Ivesprochencn Fi 
»rpfliehtet ist, und «lall 
se sich endlich einmal 


il erführen wollte 
Klagen über die 

lieselbe Theaterdirektion berechtigt seien. Der Kri 
liker hat sich nicht um das zu kümmern, was sieh 
hinter der Leinwand abspielt, ihm wird etjvas vor 
eführt, über das er sein Urteil abzugel>en hat. Dpi 
Kritiker braucht nicht Rücksicht auf die verschie 
lensten Momente zu nehmen, die irgendwie dazu Ihm 
{•■ tragen haben könnten, den Film seines Wertes zu 
'iiIkleiden. Betrachtet man die Angelegenheit von der 
rein künstlerischen Seite, und geht man die Reihe 
iller Faktoren durch, die am Film mitgearbeitet haben. 
••• scheiuen die Verfasser der Manuskripte bei solchen 
Vorkommnissen die am meisten davon Betroffenen zu 
»'in. Man steht heute noch immerauf dem Standpunkt, 
laß man einen Film nicht als Gesamtkunstwerk be 
Ir.iehtet. und besonders das grolic Publikum beurteilt 
nnen Film nach den Geschehnissen, nach dem Inhalt. 
Selbstverständlich ist das Manuskript di.* Grund agc 
!<*' Ganzen, auch des Erfolges, es ist der Grundstein, 
luf dem das Gebäude des Films errichtet wird. Ist 
lieses Fundament nicht fest, dann muH ja das Gebäude 
P inken, wenn nicht gar Zusammenstürzen. Aber l>ei 
per kritischen Betrachtung soll alles gleichzeitig mit 
ii den Kreis des Beschauen» gezogen werden, nicht 
[in Faktor losgelöst von dem andern. Wobei, das sei 
Wlmials ausdrücklich betont, ausgegangen werden 
iiuli von dem Grundstock des Ganzen, von dem Manu 
Ikiipt. Wenn nun aber dieser Grundstock durch die 
•ltwere Risse erhält, dann ist es nicht möglich, den 
u zu halten, dann stürzt -er zusammen und die 
liechte Kritik muß kommen. Wenn es gar keiner 
‘kussion weiter bedarf, daß der Theaterbesitzer das 
eht des eigenmächtigen Aussehnittemachens nicht 
i. kann man andererseits immerhin die Ansicht v ?r- 
ten, daß Gründe vorliegen können. Ausschnitte vor 
lehmen. Solche Gründe sind z. B. die übermäßige 
nge des Gesamtfilms, die die Dauer eines Programms 
ersteigt, sind vielleicht auch idierflüssige Passagen 
i anderes mehr. Bei beiderseitigem guten Willen 
ird sich stets eine Einigung erzielen lassen. Unmög 
h aber ist der Zustand, wie ihn jenes Theater in 
nen Betrieb einzuführen für erlaubt hält, daß nämlich 
r Theaterbesitzer mit der Kopie machen darf, was 
to beliebt. Dagegen muß im Interesse nicht de> 
izdnen Fabrikanten, sondern im Interesse der Ge 



AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK 
- CASSEL - 

GENES AL VERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN; 

KÖLNER PHOTO- UND KINO-ZENTRALE. KÖLN A. Rh. 
NEUMARKT 32-3« 


samtindustrie protestiert werden Und dann noch et 
was: wer hat dein Manu oder der Frau, die solche 
eigenmächtige Schneiderei vornehmen, das Zeugnis 
ausgestellt, daß sie üi geistiger Beziehung die Fähig 
keiten haben, solche gewiß sehr diffizile Arbeit vor 
nehmen zu können? Dazu sollte nur der Regisseur 
und der vielleicht auch nur in Gemeinschaft mit dem 
Autor l>erufen und befähigt sein. Man hört öfter Klagen, 
daß man sieh das Gebaren jener Kinodircktion gefallen 
lassen müsse, denn es gab«* keine Uraufführungstlieater 
in Berlin. Das war einmal. Heute besitzt Berlin eine 
Anzahl neu errichteter Lichtspielhäuser, und neue sind 
noch im Entstehen, so daß kaum ein Mangel an großen 
Uraufführungstheatern vorhanden isL Es bleibt dabei 
nur zu wünschen, daß die Firmen sich nicht scheuen, 
ihre Uraufführungen in diesen neuen Theatern statt 
finden zu lassen. Daun wird das Publikum schon den 
Weg dahin finden. 


fleue oerfilmte Romane. 


Die Fiimliteratui die eine Zeitlang üppig, wie 
'&• nach dem Regen, emporschoß, ist in letzter Zeit 
«der wesentlich zurüekgegangen. Die Einkleidung 
6 Filmstoffen in Romanform hat doch wohl nicht 
* Interesse erweckt, das man erwartet hatte: zum 
°lien Teil auch deshalb, weil die Form meist eine 
togelhafte war. Anders steht es mit den Romanen 
utlich guter Autoren, die den Stoff tu einer Film 
JJdlung lieferten und stets auf interessiertes Publikum 
"’Wn können. 


luter diesen Neuerscheinungen der letzten er 
wähnen wir einige die verfilmt wurden, und die ihre 
Uraufführung twreits erlebten oder in Kürze erleben 
werden. 

„Dr. Mnl> use, der Spieler" Roman von N T o» 
liert Jacques. Verlag Ullstein, Berlin SW öS. (Siehe 
die heutige Besprechung unter „Berliner Filmneu 
heiten“!). 

Der Roman, der mit großem Erfolg in der „Berlin* 1 
Illnstrirten" zum Abdruck gelangte und auch bei seiner 














No. 704 


Der Kinematograph — Dlseetdorf 


1 


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KÖLN am Rhein. DOSSEIDORt. 
Glodtengasse 16 Graf-Adolf-Str. 29 


8__1 

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ilj|P |! npni||ir!|iii 


kürzlich stattgehabten Uraufführung einen starken 
Sensationserfolg zu verzeichnen hatte, gibt ein .mit 
Meisterhand gezeichnetes Bild unserer Nachkriegszeit 
und ihrer Auswüchse, die alle Laster zur Entfaltung 
brachten. Die charakteristischste Figur ist die des 
Dr. Mabuse. eines Spielers nicht nur in gewöhnlichem 
Sinne, der auch dt-s Hasardspiel des Lebens mit Vir 
tuosität meistert und auch vor Verbrechen nicht zu 
rückschreckt. Ihr gegenüber steht der nüchterne 
Pflichtmensch üi der Gestalt des Staatsanwalts Wenck. 
dem es nach erbittertem Kampfe gelingt, den gefiihr 
liehen Gegner zur Strecke zu bringen. Um diese beiden 
herum gruppiert sich das Heer der von der Strömung 
der Zeit aus der Bahn Geworfenen. Spieler und Ver 
brecher, Kokainisten. Tänzerinnen, l'eberkultivierte 
und Arrivierte, Spiritisten und Hypnotiseure zu einem 
grandiosen, abschreckenden Gemälde. Die glänzende 
Milieuschilderung trägt dazu bei. den außerordentlich 
fesselnd geschriebenen Roman zu einem Dokument 
der Zeit zu machen. 

..Der Todesreigen" Erlebnisse aus dem Ruß 
land von heute, von Maxim Chrumow. Uebersetzung 
aus dem Russischen von Artur Schmidt-Alken. Gott 
heiners Verlag. Berlin-Schöneberg. (Vergl. unsere Be¬ 
sprechung in Nr. 791!). 

Ueber die Zustände in Sowjet Rußland ist schon 
sehr viel geschrieben worden, ohne daß sich für den 
Uneingeweihten ein klares Bild der Vorgänge während 
und nach der Revolution ergibt. Hier schreibt ein 
russischer Flüchtling aus eigener Anschauung, in un 
geschminkten Worten, ohne Anspruch auf literarische 
Wertung zu machen, die Geschichte dreier Freunde. 


die sich auf dem Hintergrund dei russischen Re¬ 
volutionszeit abspielt Man merkt, daß keine geübt* 
Hand die Feder führte; die Erzählung setzt Stnii 
neben Stein, es fehlt die rechte Bindung und doch 
fesselt der Roman durch die schlichte Schilderung d** 
Verhältnisse, die gerade in ihrer ungefärbten kun's' 
losen Wahrhaftigkeit ein erschütterndes Bild der Zu 
stände unter der Sowjetherrschaft gibt. Die Korruption 
und Mißwirtschaft bei den Rotgardisten erscheint in 
greller Beleuchtung trotz der Objektivität, deren sich 
der Autor befleißigt. Wie er in der Vorrede bemerk 
sind alle üi dem Buch beschriebenen Ereignisse sowi 
die handelnden Personen der Wirklichkeit entnommen 
Demgemäß wirken auch die Schilderungen fast wi<- 
persönliche Aufzeichnungen. 

Der nach dem Buch unter Assistenz russisch* i 
Künstler hergestellte Film, der bei seiner Uraufführune 
einen starken Erfolg zu verzeichnen hatte, holt g<- 
schickt die wirksamsten Momente aus der Erzählum; 
heraus und wird manchen Zuschauer veranlassen, sich 
näher aus dein Buch zu informieren. 

..Das Liebesnest" Roman von Edward Stil 
gebauer. Verlag: Richard Bong. Berlin. 

Der bereits im 39. bis 40. Tausend vorliegend? 
Roman ist vielleicht nicht ganz das. was man hintet 
dem Titel erwartet, obgleich das erotische Moment 
eine starke Rolle spielt. Es ist aber nicht Triebfeder 
sondern nur ein Rädchen in den. Räderwerk, das de« 
tragischen Gang der Ereignisse auslöst. Ein kleiner 
Buchhalter aus guter, aber verarmter Professoren 
famille wird von der Tochter seines Chefs, einer 
schönen, temperamentvoller Jüdin, zum Gatten er 
wählt. In ihrem prächtigen Landsitz, den die Leut? 
das Liebesnest nennen, macht sie ihn ganz »um Sklave; 
ihrer aufgewühlten Sinne, bis er nach wenigen Monate« 
zu der entsetzlichen Kenntnis erwacht, daß sie ihn nicht 
au» Liebe geheiratet hat. sondern daß sie einen leiji 
timen Vater für ihr Kind brauchte, das sie im Rau-ch 
einer schwachen Stunde von einem anderen empfins. 
Von nun an wandelt sich seine Liebe in Abscheu; et 
sieht aber aus Liebe zu seiner Familie, die auf sein? 
Unterstützung angewiesen ist. von einer Scheidumr d' 
Das Kind wird geboren und in neu entflammter Sin» 
lichkeit versucht die junge Frau sich ihrem Gatte» 
wieder zu nähern. Er stößt sie mit Abscheu von sich 
Als sie sich trotzdem schamlos anbietet, läßt er sich 
dazu hinreißen, 'sie zu mißhandeln. Diese Tat wird von 
der Frau und seiner eigener, nur auf ihren Vorteil 
dachten Mutter dazu ausgeniitzt. ihn für geisteskrank 
erklären zu lassen. Tn einem Gartenhaus des Parke? 
verbringt er. streng bewacht, seine Jahre, verzweifelt 
gegen 9 ein Schicksal ankfimpfend. während sein? 
Gattin, um sich zu rächen, unter seinen Augen einen 
schamlosen Liebeshandel mit seinem eigenen Bruder 
treibt. Diese ständige seelische Zermürbung f dir' 
schließlich dazu, daß er einen unbewachten Monte® 
benützt, um seinen Wächtern zu entkommen und ««in* 
Frau zu ermorden. 

Die anfänglich etwas breit dahinfließende Handlunf 
ist geschickt zu dramatischen Höhepunkten gesteigert- 
die einzelnen Personell sind mit liebevoller Sorg» 
ireschildert. Interessant ist vor allem die p?.V?J 
logische Begründung der Tat, die mit zwingender t 
walt aus den Geschehnissen herauswächst. 

Von Hans Brennert bearbeitet erscheint der Rot“*; 
demnächst als Groüfilm der „Aafa“. Althoff-Am®* 
Film A.-G., unter der künstlerischen Oberleitung ' 
Rudolf Dworskv T - p 




I>er Kinematngrapt, 


Düsseldorf 


No. 7*4 


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ntriha im Film. 


Vor der Ausreise seiner Filme.x|s;dition hielt dei 
'•«kannte Afrikaforscher und Leiter der Uebersee-Film 
A.G., Hans Schomburgk, in Berlin im Wittels 
'»ach-Theater einen ebenso eingehenden wie inter 
'•ssanten Vortrag zu seinem Filmwerk „Afrika im 
Film“, in dem Bilder aus dem Sudan, aus Togo, Liberia 
und dem Innern Afrikas zu einem sehr interessanten 
Reise- und Jagdfilm zusammengestellt sind. 

Schomburgk bedauerte zunächst, daß unsere deut 
-dien Theaterbesitzer dem Tagd und Reisefilm so 
-keptisch gegenüberstehen, und vielfach glauben, sie 
'••rtrieben damit ihr Publikum. Er trat mi* diesem 
mit stürmischem Beifall auftrenommenen Werk denn 
auch in überzeugender Weise den Beweis für da- 
'•egenteil an. Die Bilder aus dem afrikanischen 
\ “geriehen waren in der Tat ungewöhnlich interessant 
und der fein pointierte Begleitvortrag trug das seinige 
dazu bei. das Publikum glänzend zu unterhalten. 

Es ist gewissermaßen auch einer der bei uls so 
"■•liebten „Sittenfilme“, nur eben ein afrikanischer 
Man hat Gelegenheit, die Neger in ihrem Tun und 
Treiben zu beobachten. Namentlich die verschiedenen 
National tanze wirkten ungemein possierlich und er 
'■•‘gten laute Heiterkeit. Aber auch die .Tagdszenen 
td sehr sehenswert: man erlebt eine Straußenjasrd. 


das Eiufangen eines Zwergflußpferdes. sieht ein heilige- 
Krokodil seinen Rachen auf-perren (Großaufnahme) 
und was dergleichen kurzweilige Dinge mehr sind 
Wer mehr für die rein ethnographische Seite diese- 
Filmwerkes Interesse hat. kommt auch auf .--eine Rech 
nung. Außer Schilderung der Sitten und Gebräuche 
findet er auch instruktive Aufnahmen von der afri 
konischen Textil- und Eisenindustrie. Das mag ein 
wenig übertrieben klingen, aber an Hand dieser Auf 
nahmen kann inan sich davon überzeugen, daß es in 
der Tat dergleichen dort bei den Eingeborenen gibi 
Die Baumwolle wird auf primitiven Webstühlen in 
einer augenscheinlich blühe iden Hausindustrie vei 
arbeitet und dann in den Handel gebracht. Noch viel 
primitiver als diese Webstühle sahen die afrikanischen 
Hochöfen aus; aber Hochöfen waren es, große Lehm 
Öfen, die von oben kunstgerecht beschickt werden und 
mit deren Hilf“ man nach dreitägiger Prozedur ein 
über einen halben Zentner schweres Stück Roheisen 
gewinnt. Wenn ich schließlich noch berichte, daß es 
sogar schon eine afrikanische Lösung des Valuta 
Problems gibt (1000 Kaurimuscheln gleich einer Gold 
mark), so wird man mir zugeben, daß dieser afri 
kanische Sittenfilm wirklich so sehenswert ist. wie 
**in deutscher, vielleicht sogar noch ein wenig mehr 

O 


Frankfurter Preise- und Intereiienten-Dorfükrungen. 

Originalbe-richt unsrer ständigen Korrespondenten 


Der 1. Mai brachte der Bürgerschaft Frankfurts 
'teil üblichen sozialistischen Feier tagsrummel mit viel 
Alkoholkonsum und noch mehr schönen Reden und 
<fer Filmindustrie im besonderen eine lange Woche 
Presse- und Interessentenvorführungen. Der Beginn 
der neuen Verleihsaison hat imponierend begonnen. 

Die Frankfurter Filiale der Phoebus-Film A.-G. 
zeigte in einer Sondervorführung einen beachtlichen 
■»nerikanischen Spielfilm von vorzüglichen Qualitäten, 
der den englischen Titel „Forbidden fruits" trägt, und 
w °hl wörtlich ins Deutsche mit 

„Die verbotene Frucht“ 

^ersetzt werden soll 


Der Titel ist im abstrakten Sinne zu bewerten 
Die nicht gerade aufregende und neue Handlung ist 
streng logisch; die Regie formt die Arbeit zu einem 
Kunstwerk, das sich den besten bisher gezeigten ameri 
kanischen Gesellschaftsfilmen würdig anschließt. — 
Anläßlich einer Abendgesellschaft in der Neuyorkei 
Hochfinanz sagt im letzten Augenblick eine Dame ab 
Um die gefährliche „Dreizehn“ zu vermeiden, kommt 
die Gastgeberin auf die Idee, ihre Schneiderin, die ge 
rade das Haus verlassen will, an die Stelle des aus 
gefallenen Gastes zu ersetzen, und da erstens di«- 
Schneiderin eine bildhübsche Person ist, und wie 
der Film ad oculus beweist — Kleider Leute macl.e? 









No. 7IN 


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Pol.: Amt Lächterfelde Nr 38«. 

Bezirksoertreter gesucht. 

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entwickelt sich all «las. was kommen muß. Ein junger 
Hast verliebt sich in die Meisterin der Nadel. Der 
Hatte (Modell proletischer Schurke) ras' zuerst vor 
Eifersucht, beschließt aber später die Sache in kupple 
rischer Weise auszunützen. Diebstahl. Gemeinheit 
und sinnliche Brutalität wechseln mit prachtvoll 
psychologisch erklärten und bildhaf* wiedergegebenen 
Seeionkämpfen der jungen Frau ab und das Ende ist 
die in amerikanischen Filmen herkömmliche versöhn 
liehe Moral. Der schurkische Gatte wird von einem 
Diebstahlskompliz mi erschossen und der Weg der 
beiden Liebenden ist frei. 

Was den Film weit über den Durchschnitt erhebt, 
ist nicht nur die wundervoll und geradezu raffiniert 
gesteigerte Spannung, die auf Konto des Textdichter- 
zu setzen ist. sondern die bis in die kleinsten Detail- 
kunstvolle und sichere Regie. Daß die Darsteller bild 
hübsche Menschen sind und mit Routine und Ge 
schmück spielen, vertieft den nachhaltigen Eindruck, 
den der Beschauer mit nach Hause nimmt. Bauten und 
vor allem Photographie sind über jedes Loh erhaheu. 

..Die Jungfrau von Orleans", 
ein Monumentalwerk, das die gleiche Firma am fol 
genden Tage in den Hohcnzollern-Lichtspielen vor einem 
geladenen Publikum vorführte, ist eines jener ameri 
kanischen Prachtwerke, wo die Regie mit einem 
Massenaufgebot von Statisten imponieren will, und 
wenn in der Begrüßungsrede ausgeführt wurde, daß 
der Film den besten deutschen Erzeugnissen eben 
bürtig ist, so wollen wir sachlich zugeben, daß diese 
Behauptung kaum übertreibt. Was den Film von ähn 


liehen deutschen Prunkwerken, z. B. ..Anna Boleyn 
unterscheidet, ist der Umstand, daß er weniger Wer 
auf psychologische Vertiefung legt, sondern mehr v, 
filmte Welt geschieh te sein will, allerdings in höchst 
potenzierter Form. Das Manuskript lehnt sich dalc* 
weniger au die freie Schillersche Bearbeitung an. -.<n 
dern verfolgt in großen Zügen die geschichtliche! 
Phasen jener interessanten Epoche. Die beiden er-teu 
vielleicht ein wenig zu ausführlichen Akte (hi< 
könnte, da der Film für deutsche Verhältnisse « 
lang ist. ruhig und ohne Schaden anzurichten, ge 
schnitten werden) zeigen Joanne d’Are in ihrem elter 
liehen Milieu in Domretuy. Die göttliche Eingebung 
Frankreichs Retterin zu sein, wird in teils realistischen 
teils visionären Bildern vorzüglich wiedergogelten. K 
folgen die Szenen am Hofe des Königs Karl und «In 
Vertreibung der Engländer aus Orleans. Die letzt »m 
K apitel bringen die höfischen und geistigen Iutriguen 
die mit einer Anklage vor Gericht und einer Verur 
teilung als Hexe enden. Ein in seine" Wirkung unge 
heiter starker letzter Akt zeigt die Verbrennung .1" 
haiinas in Rouen. 

Das Hesamtprädikat. «las der Film unter allen Lut 
-tändelt verdient, kann in den wenigen Worten zu 
sammengefaßt werden: prachtvoll, imponierend, >-r 
greiffend. Von einer unerhörten Wucht sind die Bilder 
die in einer kaum zu übertreffenden Realistik die l'.r 
stürmung von Orleans wiedergehen. Eine derartig oclitt 
Massenwirkung ist, das kann offen zugegeben werden 
in einem deutschen Filme noch nicht erzielt worden 
Aeußerst wirkungsvoll: eine Krönungsszene und, wh 
schot: oben bemerkt, die Schlußszene mit der Hii 
richtung. Die Typen der einzelnen Rollen sind . n' 
der gleichen Gewissenhaftigkeit ausgewählt, die li 
Arbeit von Anbeginn bis Ende auszeichnet. Vm 
allem Geraldine Farrar in der Titelrolle; sic sielt 
nicht nur bildhübsch aus. sondern ist auch darstelleri-d 
voll auf der Höhe. Die Photographie zeigt die Klar 
heit und Plastik fast allar importierten amerikanische 
Filme; die Kostüme und Bauten sind stilecht bis 
die kleinsten Details. Zusammenfassend: ein ameri 
kanisches Produkt, das man zur Bereicherung «h- 
deutschen Theaterprograinms aufrichtig begrüßt und 
nach der Wirkung zu urteilen, die der Film hei mein 
oder weniger verwöhntem Publikum auslöste (Fach 
leute). ein glänzendes Geschäft 

Den beiden Vorführungen voran gingen zwei Fan' 
Lustspiele, eigentlich Grotesken 

..Fatty als Koch“ und ..Fatty in Wildwest". 

Neben Chaplin und Harald Lloyd dürfte der dick« « 
Fatty bald ein Liebling des Publikums sein. In l* j 

kannt amerikanischer Weise, technisch meisterhaft , 

durchgeführt, bringen die Zweiakter Situation-' 
kotnik über Situationskomik und der Zuschauer komm' 
trotz des blühenden Unsinns, der auf der Leinwand ' 

abrollt (oder gerade deshalb), nicht aus dem Lacher j 

heraus: Interessant an den Filmen ist. die glücklich« J 

Verbindung von zwerchfellerschütterndem Humor un<! 
artistischen Sensationen. Diese wirklich guten AH reite 
sind geeignet, dem üblichen seichten und humorlose j 
Beiprogramm-Lustspiel den Haraus zu machen und er 
füllen dadurch neben ihrem Zweck, zu unterhalten- j 

eine filmwirtschaftliche Mission, die nicht hoch gewM 
eingeschätzt werden kann. Wenn die neue Produkt! 0 " 
der übrigen Verleilifirraen, die in den kommende« » 

Tagen zu Wort oder besser gesagt zu Bild komm« 11 : 

wird, ähnliche ..Sterne“ aufweist, dann kann der t, 

leihsaison 1922'23 ein günstiges Horoskop gesteift <j 

werden. Guido Halle 











_ o _ ig zu bewahren. stellt Iwi don sich dauernd 

erhöhenden l’reisen des Rohmaterials und deren Bearbeitung für 
■'Ile Kreise eine effektive Notwendigkeit dar. Infolgedessen ist für 
'las neue Geschäftsjahr eine Vergröberung des Betriebes vorgesehen. 
I>ie Gesellschaft ist bisher gut beschäftigt, so daß, falls nicht unvor 
iietgesehene Ereignisse eintreten. nnt einem günstigen Resultat zu 
rechnen ist. 


der mit historischer freue das Geben des populären Feldlierm in 
Isickenden, gewaltigen Bildern wiedergelnut wird. Unter den „lite 
rarischen Filmen“ fällt Hauffs prachtvolle Rahmenerzählung „Das 
Wirtshaus im Spessart“ auf. Maupesaants Komau „Bel-Ami“ er 
scheint im Film unter dem Titel „Der Frauenkönig' „Liebe, Tor 
und Teufel", ein modom-psychologischer Film von Erich .Staude 
wird dieser literarischen Klasse beigefügt. 


Die Promo-Film-A.-G. hat von ihrem unter der Regie 
von Josef Stein mit Sylvester Schaffer, Walter Doerry und Lalii 
Diminici in den Hauptrollen hergestellten Filmdroma „Die Dame 
ui Grau“, Alischlüsse nnch folgenden Staaten getätigt: Tscheche 
“lowakei, Ungarn. Holland. Türkei, Spanien, Mittelamerika und Japan. 

— Kinomarkt G. m. b. H. Die Aufnahmen des großen Spiel 
fibns „Schwere Tage" sind beendet. Manuskript und Regie: Gerhard 
Lamprecht, Bauten: Otto Moldcnhauer. Aufnahmen: Ivar Petersen. 
Hauptdarsteller: Grete Dierck», Frida Richard. Eduard Kothauaer. 
Karl Hannemann, Heinrich Schroth. 

Jacob Karol-Film G. m. b. H. Uwe Jens Krafft ist zurzeit 
aut Pn»il Rosenhayn und B. E. l.ütlige mit der Airfassung zweier 
Manuskripte für die nächsten beiden großen Filtne „Der Tiger des 
Zirkus Farini" und „Die letzte Sensationsnummer des Zirkus Farini" 
beschäftigt. Die Hauptrolle spielt Helena Makowska. Die Aufnahmen 
< “ os er Filme beginnen Mitte Mai. 

Daulig-Woche. Neue und besonders interessante Auf 
'“dunen von der Genua Konferenz bringt die Deulig-Woche (Nr. 17) 


Der Vertrieb der diesjährigen Max Landu-Film - Pro 
duktion wurde von der Orbis übernommen. Isinda wird unter der 
Regie von Hans von Wolzogen in sechs Großfilmeu spielen. Außer 
dein stehen im Programm noch ein großes Conrad Dreher 
Lustspiel sowie die Kultur bzw. Sittenbilder ..Die sterbende Stadt' 
von Holgor Madsen und „Das Spielzeug der Dime“, nicht zu vor 
gesseu die bekannten lustigen Plast rickfiluu-. Die Gesamt Organisation 
der einzelnen Betriebe (Fabrikation, Verkauf, Verleih und Aus 
landsabteihing) untersteht der zielbewußten Leitung des Direktors 
Leo Meyer. 

— - Die llngo-Film-Ges. hat das Manuskript des Berliner 
Romans „Die Mausefalle" von E. Weißenborn • Danker. zur Vor 
filmung erworben. Das Buch schildert mit stark realistischen Mitteln 
die Tragödie eines Mädchens aus dem Volke. I ler Verfasser zeichne 
in seinem Roman ein treffliches Bild unserer heutigen Zeit mit ihrer 
materiellen D'lsmsauffassung. Ueber die Besetzung wird demnach' 
Näheres liekanntgegeben werden. 

Ima-Film. Die ersten vier Lustspiele der Produktion 1 
sind fertiggestellt und in den nächsten Tagen vorführungdsovo 
Hauptrolle: Fritz Schulz Regie: Jane Beß Photograjäuc Will 























No. 79* 


Der KinematogTaph 


Düsseldorf 


/£ iD) Mf U/W JD) 



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Aufnahmen in 4echn. u. üünslL Vollendung 

Ua. Partie b-Ausrüshjng. Lampen f jr alle Stromarien. 

Referenzen erster Häuser ie : 

DE UL IO,~ PAX, - GAU MONT - PATHE - FILM 

KÖLN-LUS DEyTHAL • KERPEN ERSTPÜTEIB197*' 


Richard Oswald-Film-A-G. Ki.-hard Oswald hat nuumehi 
nut den I I.n.-nau fnanini-n tu seinem diesjährigen MillionoufiUi. 
..I. uore 7 .i 1 » Borgia • begonnen. Di® Titelrolle spielt bekanntlich 
Liane Haid, du- tragenden inäunlicheu Hauptrollen sind mit Paul 
W.«geiler, Conrad Veidt. Heinrich < ieorg... Edgar Lirho. Granacli 
und dein kleinen Tilmr Lubinski lm«W, einem bekannten jugond 
liehen Dnrvteller. den sich Oswald extrn aus Italien verschrieben hat. 
auch Kiite Wnldek (die (lattin Riclnirtl Oswalds) wird wieder in 
••innr Episodenrolle mit wirken. Die Bauten stammen von Robert 
Neppach. wir hatten Gelegenheit. tuis dttreli den Augenschein von 
der außerordentlichen I ätlii genheit der Ausstattung dieses Films 


Die Dea-Fi m-Gesellschaft i Albert l’otnmer, luit unter 
der l^titiing von .Iohatu.es tSuter in Italien mit den Außenaufnahmen 
zu einen» Film, der nach dom Roman ..Die Kusine aus Amerika 4 
von Cnrt Aram ls«arl»uti>t ist. Iiegniincii 


Briesetnann Bauten: K W Kmlin. Technische L.-itum; Hanns 
Xaundorff. 


Die Koop-Film-Co. m. b. H. erwarb das sechsaktige Drama 
..Der Liebesroman des Grafen von Cbaldi 44 von Max Jungk und 
•lulius Ir-giU fitr iliro Rienuinn-IToduktiou. Die Aufnahmen ls- 
ginnen unter der Regie von Heins Sehn! 1 im Anfang Mai 


„Das Geheimnis der Herzogin“, der erste Film einer deutsch 
schwedischen Fabrikat ii.nxgeiiu.in-x-hiifl. wird jetzt als erster Film 
der Ländlich! A. G. unter der Regie des bekannten schwedischeu 
MÜmn Klaus Ubndtl gedreht In den Hauptrollen sind i„- 
schüft igt : Stella ArlHinina. Agda Nielsaon. Niels Aster. Thetidor 
Bertels. Arnold Korff 


Die Ressel Orla-Kilmfubrikattou hat unter der Regte von 
l-oo Lasko mit den Aufnahmen zu einem nach dem Roman von Kurl 
Hans Strobl liearbeiteten Fi Int werk. ..Die vier Rh«n d‘*x Mmthins 
Merenus* 4 - Iiegonnen. 

Die Hella Moja-l Im A. •G. hat den von Georg Hirsclifeld 
erfaßten Roman ..Das schöne Mädel" zur Verfilmung erworhen 
Mit den Aufnahmen zu dem Film, dessen Hauptrolle in den Händen 
von Hella Moja liegt soll io Kürze Itegonnon werden. 

Die Lucifer-Ftlm-Co. hat in.t den Aufnahmen zu ihrem 
nach dein Romtn ..Der schwarze Siem" benrls.iteten Filmwork 
l»«gonnen Regie: .lamns Bauer. Hauptrolle: Haus Mierendorff 


Die Moa-Film-Gesellschatt ninuitt zurzeit den Film „Wenn 
Mannet richten 44 auf. Manuskript und Keg...: Harr Williams. Bauten : 
A. Hilialdi. Photographie: Hold. Hauptrollen Else Borna. Alpltons 
Fryland. Dtdd\ Termann 


Berg- und Sportfilm-Ges. m b. H., Freiburg. Henr> Bender. 
Josefin.. Dora. I>r. B. Villinger. Hilde Marttff. Lelita Korff. Kurt 
Rothe. Maml Morgan. Marianne Stanior. spielen unter der Regie 
vou Holger-Madseu und Dr. Arnold Frauck in dem soehsnktigen 
8chn»»esch»xhhists|.iel ..Pömperlvs Kampf mit dem Schneeschuh“ 
die Hauptrollen. Photographie: 1 ünther Krampf mul Sep|i All 
geier. Architekt : Winkler-Taunenberg. 

Wilh. Feindt. Noch in. Rahmen der Smnmerpruduktton 192- 
wtrd der Filmverlag Wilhelm Feindt einen sechsteiligen Großfilm 
harausbringen. der die Legende von Christus und Maria von Magdol» 
m filmischer Bearbeitung behandelt. Der Film führt den Titc 1 
„Christus und Maria von Magdala 44 . Hauptdarstellerin ist Henna 
Leonidoff vom Vera-Füm in Mailand 


Arthur Ziehm, .I w General-Repräsentant der Guldwyit Distri 
buttng Corporation. Xeuvork, für Kontinental-Kuro|wi. ist vor kurzem 
von einer zweimonatigen Orientreise zurüokgekohrt Mit dem Ab¬ 
schluß der Orient vertrug.- ist die Goldwyn Produktion für alle I sinder 
der Knie. uuUer Rußland, fest verkauft 


lt. Das Filmhaus Sag« erwarb den Hegewald-Fi Im ..Du- Karten 
legerni 4 . der unter der R.-gie von Bruno Eichgrün mit Bella Polin, 
in der Hat.pt- und Titelrolle, kürzlich vollendet wurde. 


Fridericus Rex in Neutralien. Der groß«. Cscrcpyfilm ..Frt- 
denens Rex“, der io Deutschland einen beispiellosen Erfolg zu vor 
aeicluiun hatte, wird jetzt -*'it einigen Tagen auch in zwei der be¬ 
deutendsten neutralen Staaten, in Holland und in Schweden, gespielt. 


Die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft hat einen großen 
Film über «Ion Friedensvertrng von Versailles in Vorbereitung, der 
«uxmittelliar vor seiner Vollendung steht. Er wird in fünf Teilen, 
in Bild- und Trickzeichnung. che |s>litischen militärischen, wirl 
schaftlichen und finanziellen Birkungen dos Kriedenavort reges ob 
jektiv zur Darstellung bringen. 

Erna Thiele, die aus zahlreichen früheren Filmen bekannte 
Fitmschauspielerin. ist, nach mehrjähriger Abwesenheit auf einer 
Farm in Mexiko, nach Berlin zurückgekelirt und beabsichtigt. ihre 
Fihntäagkeit wieder aufzunehraen. 

„Von fünf bis sieben“, ein Lustspiel m drei Aufzügen von 
Hans Brennert, wurde von Itirektor (’harlä für das Neue Theater 
am Zoo zur Aufführung in der nächsten Spielzeit angenommen. 
Don Abschluß vermittelte der Bühnenvortrieb Atttorenhaus. Berlin 
W 66. Wilhelmstraße 32 


Robert Neppach wurde ais Atixstattungsdirektoi- für den 
Richard Oswald-FilinKonsern verpflichtet Seine erste Aufgabe 
ist der Millionenfilm ..Lucrezia Borgia 

Die Eddie Polo-Serie IMS wurde von der Firma Bruck 
mann & Co.. Berlin und deren Filialen für Deutschland käuflich er 
worben. Die Besteigung der Zugspitze, des höchsten deutscher 
Berges, erscheint demnächst im Hohinen interessanter Filmaufnahme! 
I»ei der Merkur Film-Verleih G. in. I.. H 

Die Caesar-Film G. m. b. H. zeigt im Inner...eu'.eil die- 
Nummer ihr Fahrikations- und Verleihpmgramm der Produktion 
I >22/23 an. das wir der Beachtung unseres I/eserkreis..s empfahlen 

Chemnitz. Paulus-Filmverleih Pani Kndesfelder .V Co., hat tli- 
..Jupiter- F i I in - t;. m. b. H., Glauchau käuflich er w ür b en 
und werden tlie noch bestehenden Filinnbschlüsae von obiger Firm 
ausgeführt. Durch den Ankauf der beiden Vorleihgeachafto ...Modern- 
Film-Ges.. Clu-miiitz. und Jupiter-G. in. b. H.. Glauchau" verfüg' 
nunmehr Paulus-Film-Verleih über eine größere Anzahl Filme von 
einer Gesuintmeterzahl von ca. HO Otto. Die Firma kann den Wün 
sehen der Thcuterbesitzor dadurch weitestgehend entgegwnkoinmcn 
Die neue Filinliste wird demnächst jedem Thenterbesitzer zitgcsiiii.l' 

Diteldort 

I*i den I* e c I a - L i c li l s p i e I «i n läuft zur Zeit der erste T--' 
des l'oo-Films der Deola-Bioscup „D r. M a b u s e . d e r 8 p i e I e r 
den unser Berliner Referent heute ausführlich bespricht. Es ... 
sehr zu begrüben, daß die Düsseldorfer den Film so Im Id nach .1- . 
Berliner Premiere sehen können, denn die Spannung ist maßl-- 

gestiegt.u in diesen Tag«.. jeder mit einem von liegcistert.ii 

Berliner Kritiken gewürzten Frühstück .egann. Die Spannung 
war vorher schon beträchtlich. Der große Leserkreis der Berliner 
niustrirton hatte sielt Woche für Woche mit Eifer auf die Fort 
Setzungen gestürzt, und wer das versäumt hatte, holte es alshalil 
durch Kauf des in _ Buch form erschienenen Romans nach. Cn<l 
mancher „findige" Kopf fand, „daß die Hache ja direkt fiir'n Film 
gemacht“ sei. Oft sind aber Werke, die dom Leser „einfach fürs 
Film“ geschrieben scheinen, gar nicht so einfach zu verfilmen («leim 
das heißt: eine Prosa, die wie ein guter Film lebendig abrollt, in 
einen solchen umwerten). Dazu gehört der Roman „Dr. Mahusc 
der Spieler 44 von Norbert Jacques, eben weil er nicht nur ..gemach' 
ist und nicht nur das äußerliche, veräußerlichte Geschehen in «l" r 
modernen Nachkriegsgeeellschaft erzählt, sondern Versohlung"'" 
psychologische Zusammenhänge aufdeckt und den Menschen grrn<l" 
durch seine verschiedenen Masken tnaskonlos zeigt. Die Verfilm.!'“ 2 
ist gelungen. Tltea von Harbou, deren Name durch feine Schrift' 4 " 

lange guten Käang hat. liesitzt die manchen l'elKirsetzorit-.nen eig<. 

frauliche Fähigkeit des Sich-einfühlen-Könnens in dieWerke anderer- 
die sie mit sicherem Blick für da« Wesenhafte des Films ins Filmisch" 
übert rügt. Auf dieser Grundlage arbeitet Fritz Lang als ingeniöser 
D’iter des Spiels. Für die T.vpisierung der verschiedenen modern"" 
Menschen fand er vortreffliche Gestalten. Und vortrefflich«' 
stalter. Da ist Klein-Rogge. dessen saugender Blick an die perso" 
liehe Macht Dr. Mabusex. des Spielers mit Menschen und Schi«**« 1 "" 


































































No. 7#4 


Der Kinematograpb 


Düsseldorf 


Hogo Coroly, Ingenieur 


Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion 

Ä Köln, Agrlppastr 19 ÜTBST 


Ständig«« großes Lager in — 

Kin-llMiiralei ml ZnbeMr 

Maschinen, Lampen, Transfor¬ 

matoren. Widerstände, Kohlen. 




Soweit scheint sie nichts Anstößiges m den von dir zensierten Filmen 
gefunden zu haben Vor zwei Wochen jodoclt verbot sie die Auf 
tührung de» neuen Hart sehen Hildes „Travelin’ on“ mit der Be 
gründung. daß es eine Verspottung der christlichen Religion dar 
stelle, weil in demselben oin Prediger gchat.g werde. Auch gegen 
den Gebrauch der in Amerika alltäglichen Kräften «drücke „damn" 
und ..hell" in einigen der Zwischentitel erhebt sie Protest. Was in 
l*usadena Anstoß erregt, würde vielleicht in Neuyork unbeanstandet 
durchgehen, .ledeofalls beweist auch dieser Fall zur Evidenz, daß 
die Einrichtung von örtlichen Zensurstellen nur Verwirrung in die 
an sich schon genugsam konfusen Gebiete der Filmzensur hineint regt. 
Außerdem gilt für Amerika die gerade in dt m Arbuckle-Fall wieder 
einmal erwi e s e n e Eigen just i* uer Kinoiiesuchor, die ein tatsächlich 
unmoralisches Bild von selbst verdammt — dazu braucht es keinen 
Spezia Izensor. 

Generaldirektor, Bundespostmeister a. D. Hays. Die eigentliche 
Formierung der Motion Picture Producers and Distributors of 
America Inc. unter der Oberleitung des früheren Bundes-General 
postmeisters Will Hays erfolgte in Nruyork gelegentlich der Wahl 
iles Direktoriums. Hays selbst ist Präsident; die Direktoren sind 
K. W. Hammens. Adolph Zukor. William Fox. Frank Godsol, Marcus 
Loew, (’. Selznik. Carl Läinmle, John M. Quinn und Joseph 
M. Bchenck. 



Prinzipiell-Didaktisches gelegentlich des Emelka-„Falles“. 

Ein großer Teil der kinamategruphischen Faciipresse hat sich 
in unterschiedlichen Artikt In mit den Fragen befaßt die aus den 
Vorfällen in der und um dit Emelka resuitierteu. Ueber den begreif 
liehen Rahmen der sachlichen Erörterungen, wie sie für die Gesamt 
Industrie von Belang sind, .tinaus kam es zu Presseduellen, in denen 
offensichtlich die immer problematische Gelegenheit, persönliche 
Gegnerschaften auszutragen und Private» in zugespitzter Form in 
dio Diskussion hineinzu beziehen, weidlich ausgemünzt wurde. In 
bewußtem Gegensatz zu solch nach unserem und vieler maßgeblicher 
Dafürhalter unfruchtbarem Ausspielen von kleinen und großen 
Atouts privater Natur, haben wir in unserer fest umriseenen Auf¬ 
fassung von den Aufgaben der Fachpresse stets die von uns ein 
gehaltene Linie verfolgt, die von der freundschaftlichen oder feind 
liehen Gesichtspunkten orientierten Behandlung von persönlichem 
P tlerede über Personen und Dinge, die die großen und wahren In¬ 
teressen der Filmindustrie nicht tangieren, unbedingt absieht. 

In dem Wortstreit um dio Ktnelka konnten wir uns nuu dem 
j Eindruck nicht vsrschließen, daß in der Behandlung der Situation 
der Emelka, die zuerst \-on der Deutschen Lichtspiel-Zeitung zum 
Gegenstand von PresseauaeinandersetZungen gemacht wurde, in 
i den spateren Kommentaren und Glossen anderer Blätter die an sich 
. die Gesamtindustrio interessierende Angelegenheit eine begriffliche 
Trennung von Sache und Personen vorgenomroen worden ist, die 
■ uns, besonders was die Kritik an Robert Reinort I«trifft, übers 
Ziel zu schießen scheint. 

| In diesem Falle sprechen wir dem in Rede stehenden Robert 
I Keinen das Recht, sich gegen die Angriffe, die er bei der Behandlung 
I seiner Person als unterlaufen anselten muß. zu verwahren, zu und 
I erteilen ihm zur persönlichen Verteidigung — in der uns als richtig 
S («scheinenden gedrängten Form — hiermit das Wort: 

„Seit dem Jahre 1915 stehe ich in der Filmindustrie, ln diesem 
1 sechs Jahren war ich künstlerischer Leiter der Bioscop. wurde Grün- 
S der und später alleiniger Inhaber der Monumental-Film-Werke, 
i, ging die Fusion mit der M. I.. K. ein, die zur Gründung des Emelka 
§ Konzerns führte und liewerkstolligte schließlich meinen und den 
I Austritt meiner Firma aus dem Konzern. Neben diesen gescltät¬ 


lichen Transaktionen und Gründungeu habe ich als Filmregisseur 
und Filmautor — beginnend mit „Homunculus" — 34 große Film 
dramen hergestellt. Dazu verfaßte ich die Bithnonkoinüdie „Die 
rätselhafte Frau“, die erfolgreich über sämtliche deutschen Theater 
ging. An den ..Sterbendeu Völkern“, dm aus zwei bzw. drei selb 
ständigen großen Teilen von jo sielien Akten Iteetehen, arlsiite ich 
genau elf Monate Das Manuskript ..Sterbende Völker entstand 
in den ersten Monaten 1021, die Aufnahmen liegannen Ende Mai. 



»" Berlin. Kino-Sc hieß äport G. in. |,. H. Unter 
dieser Firma wurde dieser Tage nut einem Grundkapital von ino 000 
Mk. eine neue Gesellschaft gegründet, deren Zweck der Vertrieb 
roti Kinoschirßstärulen und allen Zubehörteilen ist. Geschäftsführer 
ist Kaufmann Karl Bergmann zu Berlin-Wilmersdorf 

Ber'in. Gründung der Hein». IT 11» t e . n - F i I in 
A.-G. Dio bisherige Heinz Ullstein-l-'ilm-G. nt. b. ll„ die liokannt 
lieh soeben ihren ersten Spielfilm „Die Dante und ihr Friseur“ fertig 
gestellt hat. wird demnächst unter Aulreclitcrhaltung ihrer engon 
Beziehungen znm Richard Oswald-Konzern ui eine Aktiongesoll- 
schaft mit voraussichtlich ilroi Millionen Mark Grundkapital um 
gewandelt werden. Im Gegensatz zur Richard Oswald Fi Im - A. - G. 
wird dieses Tochtemnternehmen Spielfilme in etwas kleinerem 
Format hersteilen. 

Berlin. I'ilmmmclnnnu „K a p i d “ . Gesellschaft 
mit beschränkter Haftung. Gegenstand des Unter 
nehmans: Die Konstruktion. Herstellung und d- r Vertrieb von Film 
boarbeitungsmaschinen sowie aller verwandter Hilfsmascl inen und 
Apparate. Die Gesellschaft soll auch liefugt sein, »ich an Geschäften 
ähnlicher Art zu beteiligen. Patente ähnlicher Art zu erwarben und 
zu \-erwerten. Stammkapital; 120 000 Mk. Goschäftsfülirer: 
Fabrikant Eugen Schlesinger zu Berlin. Dio Gesellschaft ist eine 
Gesellschaft mit Iwschränkter Haftung. Der Gesellschaft «vertrag 
ist nnt 17. Februar 1922 abgeschlossen. Die Dauer der G Seilschaft 
ist bis zum 31. Dnzember 1924 festgesetzt. Wird der Vertrag-von 
keiner der Parteien V* Jahr vor seinem Ablauf gekündigt, so \er 
lungert er sich stillschweigend auf ein Jahr und so fort. Als Einlage 
auf das Stammkapital werden in dio Gesellschaft eingehracht a) vom 
Gesellschafter Schlesinger die von ihm bisher geleisteten Vorarbeiten 
die von ihm getätigten Verträge sowie dio von ihm zürn Patent unter 
Sch. 63 398 VI/57C angunieldeto Erfindung, liotreffend ..Verfahren 
zum automatischen Einstollen der Lichter liei Kopionnaschineti 
Der Wert dieser Sacheinlage wird mit 12 000 Mk. auf dio Stamm 
oin läge ungerechnet; b' vom Gesellschafter Zorn folgende von ihm 
zu den Patenten 1. Z. 12 762 VI 57b. 2. Z. 12 800. 3. Z. 12 801, 4. Z 
12 802 VI 57c angemoldotcii Erfindungen zum festgesetzten Worte 
von 36 0IM) Mk. in Anrechnung auf die S'ammoiitlage. 

Berlin. Deutsche U u r r « x Aktiengesellschaft 
Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Kr 
Zeugnissen und Maschinen der Filmbranche, insbesondere Fortbildung 
und Ausarbeitung des „Correx“ genannten kinotechnisehen Vor 
fahren«, ferner Einrichtung. Bau und Erwerb von Kinotheatern 
sowie Verwertung und Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Ge 
schäften. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an anderen Unter 
nehmtingen. die gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen, in jeder zu 
lässigen Form zu lieteiligen. Grundkapital; 3 5(M) 000 Mk. Aktion 
gestiljschaft. Der GosoHBchnftsvertrag ist am 23. Januar 1922 fest 
gestellt. Nach ihm wird die Gesellschaft vertreten gemomschaftlicli 
von zwei Mitgliedern des Vorstands oder von einem Mitglied de» 
Vorstands in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Zum Vorstsnd- 
mitglied ist ernannt: I. Hans Popetka, Olieringenieur in Budapest 
2. Siegfried Löwenthal, Kaufmann in Berlin. 

Berlin. „Promo“ Film -Aktiengesellschaft. Ge 
ntäß dem schon durchgeführten Beschluß vom 7. Januar 1922 ist da- 
Grundkapital um 5 000 000 Mk. erhöh* und ls<tragt jetzt 12 000 < MMI 
Mk. Durch Besehluß des Aiifsichtsrats vom 4. April 1922 sind die 
|| 4 (Grundkapital) und 27 ((Gewinnverteilung) der Satzung geändert- 
Kaufmann Wohlgemuth ist nich mehr Vorstandsmitglied. Auf die 
Grundkapitalserhöhuug werden unter Ausschluß des gesetzliche» 
Bezugsrechts der Aktionäre 5000 Inhaberaktien über je 1000 Mb- 
zum Kurse von 115% nusgejgolieii, die vom 1. April 1922 gewinn 
anteilsberechtigt sind. Sie sind den alten Aktionären in der Weis" 
anzubieten, daß auf je zwei alte Aktien im Nennwerte von je 1000 Mk- 
eine junge Aktie im Nennwerte von je 1000 Mk. zu einem vom Aul 
sichtsrate fostzuset zonden Kurse erworben werden kann. Das Grund 
kapital zerfallt in 12 000 Inhaberaktien über je 1000 Mk. 














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l raiiifüliriinü: !*1m morlhius. Berlin 


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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. 794 


Berlin. M urkowits . Gesellschaft mit be 

• chrinkter Haftung. Gegenstand ties Unternehmens 
ist die Fortführung des bisher von dem Gesellschafter Markowitz 
in Haus«» Berlin. Potsdamer Streik« 31a. lietriehenen Kinos. Stamm 
kapital 20 000 Mk. Geschäftsführer: Architekt Willy Springer zu 
Koriin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit l»'sehränkt«*r 
Haftung. Der Ges»>llsch'iftsvertrnp ist am 3. April 1922 abgeschlossen. 
Der Geschäftsführer Willv Springer ist von den Beschränkungen des 
f 181 BGB. befreit 

Berlin. .Der Fach film Ingenieur Jhuu * 
I) i p 1.1 n g. Brandt. G e s o I I s c h a f t m. b e s c h r ä n k ter 
Haftung. Gegenstand des l ntemehmens: Die Herstellung 
md der Vertrieb technischer, wissenschaftlicher und ähnlicher 
Filme und Lichtbilder sowie die Herstellung und der Vertrieb aller 
niersu erforderlichen Hilfsmittel und der Abschluß aller damit 
mittelbar und unmittelbar zusainmt-'diängenden < Geschäfte. Die 
'.«Seilschaft ist liel'ugt. sich in jeder reohtlich zulässigen Form an 
tideren Unternehmungen zti beteilig««! sowie Zweigniederlassungen 
im In- u. Auslande zu errichten. Des Stammkapital beträgt 100 0OO 
Mark. Geschäftsführer: Ingenieur Rudolph Thun zu Berlin-Rei 
Michendorf, Diplomingenieur Theodor Brandt zu Berlin-Wilmersdorf. 
Die Gesellschaft ist eine G«*»ellschaft mit beschränkter Haftung. 
Der Gewllsehaftsvertrag ist am 23. März 1922 abgeschlossen. Die 
■ lesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vor 
traten. Sind mehrere Geschäftsführer liestellt. so erfolgt die Ver 
’retung durch zwei Geschäftsführer oder durch eineu Geschäftsführer 
n t rtimeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen 
gemeinschaftlich, jedoch kann einzelnen von mehreren Geschäfts 
•lilirern Allein vertreteiigsls-fugnis üben ragen werdet». I >a Geschäfts 
1 :1 ir»«r Tlum und Brei.ilt -m«l jeder einzeK «t» n« uiig-b. na-lit igt. 

Breslau. 11 itn I eh * apie le R o he 1 1 .1 a e a eh k 
st erloschen. 

Buer i. W. B W Fil m Redu 

Mit beschränkter Haftung. Gegenstand dos Unter 
U'hmens iBt die Herstellung, der V««rtriel> und di«> Vcrleihui g von 
Filmen eigner und fremder Herstellung sowie die Vornahme aller 
damit zusammenhäiigeiiilen Geschäfte. D«is Stammkapital betnigt 
000 Mk. Geschäftsführer sind die Ehefrau Karl Rednos zu Buer 

I W. und Adolf Götze zu Westerholt. Bei mehreren Geschäfts- 
Shrern wird die Gesellschaft von zwei Geschäftsführern mler einem 
'■••schäftsfühter und einem Prokuristen vertreten 

Leipzig. Ein neues F I I m v■ .« i I •• i It u n t « r n e b n« o n 
n Leipzig. Xeugogrimdet worden ist :n Isiipzig <l«»r ..Rcf«»rin 
rilm-Vorleih". Murionstr. 23. 

Leipzig. Die Firma Franz. Holz hausen l r.. Leipzig 
Pfaffendnrfer Straße (Kinomaterial, KiiiemtUograplien. Filmverleih 
*»'.) ist unter dem I. April wieder erloschen. 

Leipzig. Aus der Firma D u x - F i I m Jacob & Fisch« r. in 
aipzig. »slued laut handelsgerichtlicher Eintragung vom 19. 4. 1922 
Herr O. W. Jacob als Gesellschafter aus. 

Leipzig. Johanne - X i t z s c h «> v. G Der Aufsichtsrat 
^schloß, lioi reichlichen Abschreibungen die Verteilung von 12",, 
^videiide pro rate teniporis für das abgelaufene. SMonatc umfassende 
ri«te Geschäftsjahr vorzusclilagen. In der am 211. Mai statttindenden 
s'nörnivor-uimrnlung wird gleichzeitig die Erhöhung «l«*s Kapitals 
“ii 1,25 auf 3 Milk Mk. \-org«»sclilagi«ii werden. 

Ludwigshafen a. Rh. M o nopol F i I m V e r t r i ob 

II r d t . Gesellschaft mit beschränkter H a f 

n n g. Hauptniederlassung in München. Die Vertretungsls'fugnis 
k Geschäftsführers H«>inricli Hirdt, Ltidwigshafen a. Rh., ist he 

München. Filmt Bayerisches Fi Im werk A. ■ G. 
ha von Fabrikant Wiedemann geleitete auß**rordent!iche General 
*r*ammlung am 2.5. April, in dor I 104 IKK) Mk. mit 1104 Stimmen 
"■ft roten waren, beschloß zunächst die Verlängerung dos in^ der 
'•iieralvcrsamtniung vom 14. Septeinbe- 1921 beschlossenen Frist 
*«ies der Kapitals«'rliöbung auf 4 Mill. bis 1. Juni 1922 und sodann 

weitere Erhöhung des Grundkapitals um bis 2 Mül. Mk . und 

■*"1' dadurch, daß bis zu 2000 Stück Inhaberaktien von je 1000 Mk. 

“äer Ausschluß dos g«-s<«tzlicheii Beztigsrecht««s der Aktionäre aus 

^S»«i>on «erden und an den Erträgnissen des laufenden Geschäfts 
“lircs t«>Inchmen Die Bestimmung der näheren Modalitäten der 
"‘"gäbe wird dem Aufsichtsrat überlassen. jed«H«h dürfen die Aktien 
lr ‘ alte Aktionäre nicht unter 120. im übrigen nicht unter 130°,, 
‘^»•gelten werden. Auf Anfrage «>ines Aktionärs i'tlier die large der 
^Seilschaft wurde seitens der Verwaltung auf die ordentliche General 
r «rsammlu!ig verwiesen, die spätestens Ende Mai stattfinden soll. 
:, ‘‘l außerdem erklärt, daß innerhalb der nächsten drei Wochen 
'S» weitere außerorileut liehe GeneraIversanunluug einboriifen werden 

um von einer Transaktion Kenntnis zu geben, die wohl erwogen 
h ‘- Es handle sich um eüie in erheblichem Maße erfolgende Be- 
JjJjging der Drowa an der Kilma. Zum Schluß wurde eine voll 
'«ndig neu ,. Satzungsänderung genehmigt und die Xeuwahl des 
“Isichtsrats bis zur ordentlichen Generalversammlung vertagt. 



Z>ett£scfui 

^ g uv r^gsc/tan 
Mä.Tieften 

19 2 2 


: Die Deulichc bcscrlxKtuiu 


Manchen 1911 



1922, vomi.ttags II l'hr. vor dem t ««rieh». Potsdamer Straß«. |K. 
/.immer 10/11. anlieraumt. 

Stuttgart. „Fulag“ Film und Licht spie 
Aktiengesellschaft: In «ior < •enoralwrsainmlung vom 

1S Februar 1922 ist die Erhöhung d«*s Grundkapitals um 9 0OO um. 

Mark sowie «lie Abänderung des § 14 d?s Gesellschaftsvertrugs nu« I. 

Maßguls« der eir«gereicht«n notariellen i'neundo ls«sclüossen worden 
Die Krhöhiing isi ls«züg!ich 5 000 000 M«c. erfolgt. (Die Ausguls. 
«ler Vktieu der teile eise «lurcligefülirton Kupitalerhüliung von 5 00000(1 

Mark geschieht wie folgt: 2 000 00t! Mk. zum Betrag von 110‘\ 

I ml,Mion Mk. (Vorzugsaktien mit zehnfacliera Stimmrecht) zun 
Retrng von elsm falls 110% ulld_2 immi ».Ol Mk zunüBotrag von 135°, 


Marc Rolands Lieder zu dem Film „Friderieus Rex“. 

\\ ähren«! ilierrapublikaniscli dressierte Mobmasseu in don Vm 
«>rten Berlins Filmbilderstürmer werden, läuft in fast jedem Km«« 
«ler inneren St«idt dieser zweiteilige Film.. Von seinem geschieht 
liehen Wert wollen wir absohen. Eine Firma, die s«» unklug wäre, 
im Film reine Historie bieten zu wollen, würde «lein Pulbikum und 
sich keinen Gefallen tun. Ueberhaupt soll hier ju nur «lie Re«ie v «; 
der Musik sein. Während die Kapellmeister in den großen Licht 
spielthoatem sich gar nicht orst damit abgebon. durch Sp««tia| 
Zusammenstellungen ähnliche Wirkungen herwrzurufen, wie di*i> 
allein schon die Aushängebilder in «len Vororten bewirk««-,, tun sie 
das Bost«, was in diesem Falle angezeigt ist Denn nicht nur in 
Berlin, auch im Reiche gibt es Leute, denen die d«>ch von ihnen selbst 
miterlobt« unti mitgenossene Vergangenheit des Deutschen Iteichas 
honte ein rotes Tuch bodeutot. Erklingt wo in einem Unterhaltung* 
lokal, erklingt in einem Kino irgend ei.-ie vaterländische Melodie, 
dann empört sich «»fort ihr neugebackener republikanischer Geist 
Daher halten s,ch die Kinokaiielbnefeter <«ls«n mit Kocht an die -«til¬ 
ge maße und den tleist des Films ausächöpfend« Musik von Mar« 
Roland, anstatt daß sie unfruchtbar», ja gefährlich werdende Au 
grabungen in ihrem Archiv vornehmen. Innerhalb dimsor Musik 
gibt es einige Nummern, die man noch spielen wird, wenn der Film 
selbst bereits wieder in den Schränken der Verleiher schlummern 
wird. Die „Flötenserenado". dann das „Menuett ", «ior ..Parade 
marsch der langen Kerls' wirkt bei den outsprechenden Szenen in» 

Film vortrefflich. Allein schon dor Umstand, daß diese Ivomjs«sitionen 

so gar oii-ht im Rhythmus der Zeit, in jenem zerrissenen, synkopierten 
und zum Uels«rdruß alig«>leierteti Exotenrh.vthmus gehalten sind, 
bedingt ihren Dauerwert. Und es wäre wahrlich traurig um «len G< 
schmack de« deutschen Volkes bestellt, wenn «lies«« teils zarten, teils 
kraftvollen, immer aber melodisch vollwertigen Stück«' nicht il« n 
Anklang gefunden hätten, dt'ti sie verdienen. So halten nun auch die 
Kapellmeister und «iie Pianisten dor Unterhaltungslokale Gelegen 
heit, mit Stücken Erfolg oinzuheunseii. die dem Publikum sclein 
aus den Lichtspielhäusern bekannt sind 

Das große Potpourri für Klavier wiederum ermöglicht es den 
Pianisten auch in den kleineren Kinotheatem, den Film mit einer 
Musik nusztigeetnlten, die sinngemäß, stilgemaß und überdies mi»li 
noch melodisch ist Wenn dieser hier Ijeschrittone Weg, die Film 
musik nicht als durchlaufendes Ganzes zu behandeln, weiterlun in 


Spandau. Ueber «las Vermögen dor Kasino-Lichtspiele 
’• m - b. H. ist am 11. April 1922 das Konkursverfahren eröffnet 
kJ"“***- Der Kaufmann Alfred < leis««ler in Spandau, Bchonwnlder 
19. wird zum Konkursverwalter ernannt. Erste Gläubiger 
' rsH “unlung und allgememer Prüfungstermin sind auf den 12. Mai 


gehalten wird, «lann haben wir die Gewähr, «faß die langi«rsel»" 
„kom]smierte Filmmusik“ doch endlich erreicht werden kann. 
sie sich mit einor komponierten Filmmusik quälon müssen, die i 
rhapsodischer \ erarboitung, in einem ununterbrochenen \ erlam 
hingelegt ist? Keine Rubepunkte. keine Stationen und keine Ab- 
























Der Kinematogr&ph — Düsseldorf. 


schnitte, wie sie seihst m der schwersten (.»per vorhanden sind, geben 
dem Musiker, geben dem Publikum Gelegenheit, sich an irgend etwas 
SU I.ulten, das den Begriff der Musik »usmacht. .Jeder Film hat 
genügend viel Szenen, für die wie iu den Fndericus Rex-Film eine 
ladbare, weil liedmaUige Musik am Platze ist. Statt dali die Film 
koni)Hinisten sich mit den Gesetzen de- Oper vertraut machen, wo 
Arien, Lieder, Rezitativ«. Duette, usw. die musikalischen Bilder dar 
stellen, wollen sie päpstlicher aem als uer päpstlichste Opemkom 
ponist, ja sie übertrumpfen noch den Symphoniker und bieten Themen, 
deren Verarbeitung, deren I luri-hführung in der Manier der Kubisten 
gehandhabt wird nämlich gar nicht. Wnhrheit ist liier, daß die 
i-'i lmkom|s misten einfach aus dem Gr.rnde auf hedmoßige Ver 
.irbeitung ihrer mehr oder weniger gutei und reichen Einfalle ver 
sichten, weil sie die Technik der Verar teitung nicht beherrschen, 
weil sie den Faden nicht so spinnen können, daß er ein Gewebe wird. 
l>r Kinokapellmeister hut den Nachteil, daß er mit solcher Musik 
entweder nur sehr laue Wirkungen erzielt, und daß er die Wirkungen 
sogar preisgeben muß. wenn der Herr < )]>erateur sieht oder drückt 
Das ist nicht möglich, wenn, wie im „Fridericus Rex“, liedmäßige 
Absclinitte für ganz' bestimmte Szenen g* IteiA, 

Rein praktisch gedacht, stellt sich o.ne solche Musik, wie die 
des „Fridericus Rex" auch als ein aehi willkommenes Repertoire 
für den Vuterhaltungsmusiker dar. Der Film hat seinen Weg durch 
die Kinotheater anget roten, er wurde von den Massen gesehen, die 
Musik ist bereits geläufig, und jetzt kann der Unterhaltungsmusiker 
zu der Musik greifen. er wird nie auf taube, auf widerstrebende Ohren 
stoßen. Sind doch die laeder der ()[««retten, in der Klavierstimme 
zumeist von hervorragender Stumpfsinmgkau, des Erfolges sicher, 
wenn der Tenor und die Soubrette diese Lieder auf der Bühne tanzen 
und singen. Es ist also nur selbstverständlich, daß die Psychologin 
des Erfolges, den die Operette besitzt, im Film doppelt und dreifach 
zur Auswirkung kommen muß. Wenn eines Tagqs ein Filmhersteller 
diese Psychologie begriffen haben wird, dann erst werden die Fi Im 
luusiken eine andere Form und einen anderen Inhalt bekommen. 
Vorläufig ist nur der Kinokepellmeistor der Kluge, er ist aller auch 
der Leidtragende. idl. 

Kapellmeister Kuiil Bauer, bisher in cer Sc *i au bürg in Berlin 
tätig gewesen, ist von der Direktion des Lichtspielhauses Filmeck 
verpflichtet worden. 


Dr. Karl Zintmerschitd. Die deutsch* Filmindustrie, ihr« Eniwtck» 
lung, Organisation und Stellung iin deutschen Staats- und 
Wirtscha ft sieben. 

Da» im Verlag voi (’. E. Pöesehel. Stuttgart, erschienen« Buch 
ist der Nachdruck einer Doktordinseriation des Frankfurter Sozial 
Politikers Zinimersi-hiod, und versucht auf ca. ITli Stuten Text ein 
anschauliches Bild der gesamten deutschen Filmindustrie zu zeichnen. 
Zimmerschied ist kein eigentlicher Filmfachmaiui im lierkömni 
liehen Sinne und wenn dieser 1'instand in Betracht gezogen wird 
dann muß die Arbeit besonders hoch eiugeschatzt werden, deun es 
ist überraschend, wie sich ein lsiie in einer solch intensiven Weise 
in diezwar interessante, aller nicht allzu leichte Materie hinohigofund'Mi 
und hineingearheitet hat. Nach einer kurzen Erklärung dos Begriffes 
l-'iimindustrie behandelt der Autor im ökonomisch-wirtschaftlichen 
Sinn» die künstlerische Entwicklung der Industrie und die technisch* 
Seite von der Entstehung des l-'ilnios beginnend und bei der Vor 
führuug endend. In einem weiteren, besonders umfangreichen 
geschickt zusammengestellton Kapitel verfolgt der Liner - und 
nicht nur der Laie — die eigentliche wirtschaftliche Entwicklung, 
das Frühstadium (Schaustvllergewerhc ) und das durch den Welt 
krieg hervorgemlVne eigentliche nationale Entstehen mit seine» 
Konzentration*)*,rmde und der später emsetzenden Dezentralisation 
Die weiteren Ka)>itei sind der Organisation und der Stellung dei 
l'ilnundustric im deutschen Staats- etid Wirtschaftsl,*ben gewidmet 
und erfreuen, wie aas gesamte Be.eh. durch eine sachliche Auf 
fassung sowie nicht zuletzt durch einen sauberen, flüssigen Stil 
der das Werk auch für den Nichtfachntann. der sich üIh.i- das Wesen 
und die Bedeutung der deutschen Filmindustrie orientieren will 
zu einer anregenden Dikturo macht. Guiilo lialler 


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Nr. 795 


Düsseldorf. 14. Mai 



nach dem Roman uon Stilgebauer 
für den Film bearbeitet uon Hans Brennert 


Hauptrollen 


Reinhold Sdiünzei 
Plargit Darnau 
Olga Limburg 
Hermann Ridia 
Plax öiilstorff 
Hugo rilndf 


Paul Wegener 
Lydia Salmonova 
Käthe Hädch 
A von Schlettow 
Wilhelm Riegelmann 
Hermine Sferler 


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No. 7».- 


Der 


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Düsseldorf 



KINE-ROHFIIN 


für Positive und Negative^ 

Gleichmäßige Emulsion * 
Beste Haltbarkeit 


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Erscheint jeden Sonntet 


Weitestes Fachblatt der Branche. 


OQsseldorl, 14. Mal 1922 



Eine neue Art. 


Es hat sich in allerletzter Zeit eine neue Art Selbst- 
hilfe in der Filmbranche herausgebildet, mit der man 
nicht immer einverstanden sein kann. Schon aus dem 
Grunde nicht, weil Selbsthilfe nur dann angewendet 
werden soll, wenn derjenige, dem unrecht geschehen 
ist, kein anderes Mittel mehr weiter zur Verfügung 
hat. Nim glaubt ja ejder, daß ihm unrecht geschieh; 
und daß er im Recht ist. Früher war es so, daß man 
in Fällen, in denen eine Einigung durch persönliche 
Aussprache nicht möglich war, zum Kadi lief und 
diesen entscheiden ließ. Am weitesten ist man ja 
immer gekommen, wenn man sich einigte, wenn der 
Fordernde nachließ und der Geforderte zugab. Jetzt 
macht man die Sache anders. Man beschäftigt nämlich 
die Oeffentlichkeit. In Inseraten, in Zuschriften an 
die Zeitungen stellt man Behauptungen auf. die immer 
für den Schreiber günstig klingen. In solchen Aeuße- 
rungen werden Dinge behauptet, die der Unbefangene 
nicht zu kontrollieren vermag. Der Angegriffene ist 
nicht immer sofort in der Lage zu antworten, und 
dadurch kommt er ins Hintertreffen. Nun wird viel¬ 
leicht gesagt werden, allerdings nicht ganz mit Un¬ 
recht, daß die heutigen Kosten für Anwälte und für 


das Gericht nicht für jeden erschwinglich sind, und 
daß deshalb zur Selbsthilfe gegriffen werden muß. Bei 
zweifellosen Fällen wird sich immer ein Weg finden 
lassen, auch wenn der Klagende nicht mit Glücks¬ 
gütern gesegnet ist, dennoch Prozesse zu führen. Jeder 
Mensch glaubt zwar, daß er im Recht sei; aber hört 
man beide Parteien, dann klingen die Angelegenheiten 
doch immer schon etwas anders als zuerst. Für das 
Ansehen der Filmbranche ist es wenig dienlich, wenn 
in Inseraten Angriffe gegen Persönlichkeiten oder 
gegen Firmen erscheinen. Nicht immer liest der An¬ 
gegriffene die Veröffentlichung, und ein Nichtant¬ 
worten bedeutet für den Beobachter, daß der Ange¬ 
griffene im Unrecht ist. Auf öffentliche Angriffe zu 
antworten, um die Angriffe zu widerlegen, ist nicht 
so einfach. Schlimmer noch, als diese öffentlichen An¬ 
griffe sind die versteckten, bei denen sich die Angreifer 
hinter Strohmänner verschanzen. Nicht selten ist es 
dann vorgekommen, daß diese Strohmänner, die einer 
guter. Sache zu dienen glaubten, in diesem guten 
Glauben kläglich hereinfielen. Nichts aber ist 
schlimmer, als später erkennen zu müssen, daß man 
dem Rachegefühl eines einzelnen zum Opfer gefallen 


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No. 7»5 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Laufende Rbsthluß - Rnzeigen unter¬ 
liegen ab 1. ITlai einem niederen 
Zuschlag non 30°/o auf den letzten 
Preis, entsprechend dem Reidistarif 
für das deutsche Buchdruchgeroerbe. 

Derlag „Der Kinematograph“ 


ist. Die Redaktionen von Zeitschriften und Zeitungen 
erhalten regelmäßig Stöße von Angriffen, und die 
verantwortlichen Redakteure würden sich unzählige 
Prozesse an den Hals laden, gäben sie den Wünschen 
der Einsender nach. Anschuldigungen und versteckte 
Angriffe aus allen Zweigen der Filmindustrie liegen 
vor. Ein besonders interessantes Kapitel sind da auch 
die Beschuldigungen wegen Plagiate. Nur immer ver¬ 
dächtigen, irgend etwas bleibt doch haften. Diesen 
schandbaren Satz, den schon das alte Rom kannte, 
sollte man mit allen denen, die sich mit seinem In¬ 
halte identisch erklären, aus der Filmindustrie aus¬ 


räuchern, damit nicht ein Stäubchen mehr von ihnen 
übrig bleibt. Köstlich ist es, wenn es nachher keiner 
gewesen sein will. Audi im Gewerkschaftskampf, bei 
den Tarifverliandlungen sind oft Behauptungen auf 
gestellt worden, die sich durch nichts beweisen ließen 
und die man nur in die Welt setzte, um Stimmung 
für die eigene Sache gegen die Gegner zu machen. 
Daß bei Schriftsätzen in Prozessen erst einmal alles 
mögliche behauptet wird, auch wenn die Unhaltbar¬ 
keit der Behauptungen zweifellos ist, sei Gebrauch, 
meinte vor kurzem eine ganz bekannte Persönlichkeit 
der Filmindustrie. Auch dieser Grundsatz ist schand¬ 
bar, schamlos und unwürdig. Dringen solche Vor¬ 
kommnisse in die Oeffentlichkeit, dann dürfte das 
sicherlich nicht dazu beitragen, das Ansehen der In¬ 
dustrie zu erhöhen, und die Gegner des Films und aller 
derer, die sich mit dem FUm befassen, stürzen sich wie 
die Geier auf diese Fälle, um sie in ihrem Kampf gegen 
die Filmindustrie auszunützen. Man sollte eigentlich 
alle Fälle von unehrlichem Kampf mit Nennung der 
Namen ohne Schonung veröffentlichen, um Schäd 
linge an dem Ansehen der Filmindustrie zu beseitigen. 
Selbstverständlich kommen nur solche Fälle in Be 
tracht, die klar und offen daliegen, und in denen un¬ 
trügliches Aktenmaterial zur Hand ist. Die neue Art 
des Angreifens, die wir am Anfang unserer Aus¬ 
führungen kennzeichneten, aber 90 II und muß auf 
jeden Fall unterbleiben. 


IDie kann den Derleihern geholfen morden? 

Von Direktor Hermann Bräutigam, Eisenach. 


Wenn ich mit meinem Artikel „Das Gebot der 
Stunde" im „Kinematograph" Nr. 789 vom 2. April 
j . 1922 einen außerordentlich kühnen Plan entwickelte, 
so wußte ich, daß es ein Griff in ein Wespennest war. 

I Doch lasse ich mich nach wie vor von dem Gedanken 

I leiten: „Schlimmer als es ist, kann es nicht werden“, 

und ich möchte, trotzdem von seiten der Verleiher 
j energisch abgeblasen wurde, weitere Vorschläge 
bringen. Aus jeder mir zugegangenen schriftlichen 

I oder mündlichen Stellungnahme klang heraus, daß wir 
etwas erreichen würden, falls der Plan in die Tat um- 

j gesetzt würde. Aber die Einigkeit — —! Unver- 

] bessertiche Pessimisten zweifeln natürlich &11 jedem 
Erfolg. 

Der Zentralverband der Filmverleiher fällt den 
i Theaterbesitzern im Kampfe gegen die Erdrosselungs- 
> Steuer direkt in den Rücken und zwar dadurch, daß 
| er uns seine Unterstützung versagt und einem evtl. 

II Streike nicht beitreteu will, denn die bösen Theater - 

I besitzer bezahlen ja keine 30<>/o Teuerungszuschlag. 
I Beim Lesen kam mir der Gedanke „Man spricht eben 
so, wie man's versteht“. Alle damals gedachten Be- 
* j leidigungen nehme ich hiermit reuevoll zurück. Nach- 
1 dem Ich den meine Auffassung beleidigenden Beschluß 
] kurze Zeit auf mich hatte wirken lassen, fand ich 
einigermaßen Verständnis für die Auffassung. Nach 
j der vorausgegangenen glatten Ablehnung des uns 
! diktierten SOtyigen Teuerungszuschlages war es 
I schließlich eine psychologische Folge, unsere Forde¬ 
rung auf Unterstützung abzulehnen. Wenn ich aber 
hiermit erkläre, daß der 30»/oige Teuerungszuschlag 
unbedingt berechtigt ist, wenn ich sogar behaupte, 
daß wir moralisch zur Zahlung dieses Zuschlages bei 
der heutigen Wirtschaftslage verpflichtet sind, und 
diesen trotzaliedem ablehnte, so geschah es 


nicht allein aus dem Grunde, daß ein 
großer Teil der Theaterbesitzer nicht zur Zahlung 
in der Lage ist, sondern weil ich mich gegen jede 
Diktatur sträube. Die Beschlüsse des Zentralverbaudes 
haben genau das Gegenteil von dem erreicht, was an 
gestrebt war. Das ist immer die Folge von Gewalt 
Politik ohne genügende Macht. Doch auch Gewalt 
Politik, auf Macht gestützt, kann sich rächen. Ich 
behaupte, daß wir prozentual ebensoviel Theaterbesitzer 
wie Verleiher haben, die um ihre Existenz kämpfen. 
Ein Aufschlag kann unter den jeweiligen Verhältnissen 
nicht verallgemeinert werden, weil viele Theater 
besitzer ihn einfach nicht zahlen können. Ausschlag 
gebend ist erstens die Größe des Theaters, ferner die 
Höhe der Abschlüsse, die Qualität der gelieferten 
Filme und nicht zuletzt die Höhe der Lustharkeits 
Steuer. Als Beispiel diene nun das Folgende: 

Im Monat März habe ich 3 Theater von 250 bis 
300 Sitzplätzen geschlossen, weil die Einnahmen nicht 
mehr mit den Unkosten in Einklang zu bringen waren 
Ich hätte schon früher diese Theater aufgegeben, docli 
mußte ich wegen der darauf abgeschlossenen Filme 
weilerspielen. Wie denken sich die Herren Verleihet 
hier die Auswertung des diktierten Beschlusses? So 
ergeht es einem großen Teil Theaterbesitzer, die nur 
spielen, weil sie durch Filmabschlüsse oft auf Jahre 
hinaus dazu gezwungen sind. Sie stehen einfach vor 
zwei Uebeln: Entweder schließen und die Filme 
bezahlen oder weiterspielen und zugrunde gehen. 
Wäre hier nicht der Zentralverbandsbeschluß der Mord 
dieser Aermsten gewesen? Ich habe das Gefühl, daß 
verschiedene Mitglieder des Zentralverbandes zu leicht 
jede ernste, ermahnende Stimme nicht hören wollen 
oder niederschreien. Die Folge der extremen Politik 
der Verleiher ist, daß sich Verleiher und Theater- 






Der Kinematograph — Düsseldorf 


No. 796 



besitzer als feindliche Brüder gegen überstehen. Sind 
wir nicht aufeinander angewiesen? Kann 
einer ohne den anderen leben? Wohl eher der 
Theaterbesitzer ohne Verleiher, aber nicht der Ver¬ 
leiher ohne Theaterbesitzer. Es ist geradezu be- 
schämenswert, daß zwei so eng verbundene Interessen¬ 
gruppen sich derartig entgegenarbeiten. Ich möchte 
bitten, im eigenen Interesse bei allen Verbandsbe¬ 
schlüssen mehr Objektivität und Vernunft wagten zu 
lassen, und warne vor jeder extremen Politik. Es ist 
wohl die höchste Zeit, daß wir in unserem eigenen 
und im Interesse der ganzen Branche die Streitaxt 
begraben und uns wieder wie früher als Freunde an 
einen Tisch setzen. Statt die zahlreichen Feinde zu 
bekämpfen, zerfleischen wir uns im Bruderkampf. 

Der ärgste Feind der gesamten 
Branche, den die Verleiher noch nicht richtig er¬ 
kannt haben oder erkennen wollen, istdie Lustbar¬ 
keitssteuer. der direkte Feind der Theater, der 
indirekte Feind der Verleiher, der übrigen Branche 
und Angestellten. 

Wenn ich früher behauptete, daß die Zahlung des 
30ö/ 0 igen Teuerungszuschlages bei der heutigen Wirt 
schaftslage eine moralische Pflicht ist, und wir in 
Mitteldeutschland prinzipiell zur Zahlung bereit sind, 
so kann dies heute bei den verärgerten Theater- 
besitzera nur durch einen Gegendienst erreicht werden. 

Sollten wir durch Unterstützung der Ver 
leiher einen Steuemachlaß bekommen, so wäre dieser 
zuerst zur Deckung des 30«/oigen Teuerungszusehlages 
zu verwenden. Schon bei einem Steuernachlaß von lOo/o 
kann der Theaterbesitzer 30»/o a«uf die Filmmiete be¬ 
zahlen und er kann außerdem noch einen bescheidenen 
Betrag für sich verbuchen. Ein kurzes Beispiel, wie 
gewaltig die Steuer den Etat der Theater belastet: 


Ich zahlte in einer Stadt mit einem Theater — 
420 Sitzplätze — vom Januar bis März 120000 M. Lust- 
barkeitssteuer bei 40 und 50°/o — dieser hohe Prozent¬ 
satz ist eine Folge der heutigen Geldentwertung —. 
An Filmleihgebühren zahlte ich in der gleichen Zeit 
48000 M. Hätte ich nur die Hälfte — 20 bis 26»,o 
Steuern — bezahlt, so konnte ich 100»/o mehr für die 
Filme bezahlen und außerdem noch mindestens 
20000 M. für mich verbuchen. Diesem Beispiel noch 
etwas hinzuzufügen, kann ich mir wohl ersparen. Für 
die kommende Saison kann ich alleräußerst 50 bis 
100»/o mehr für Filme bezahlen, falls die Steuer nicht 
ermäßigt wird. Bei einer entsprechenden Steuer¬ 
ermäßigung könnte ich mit Leichtigkeit 200»o mehr 
zahlen. Nach meiner Meinung müßte der Zentral 
verband der Filmverleiher einen Antrag stellen, wonach 
er die Theaterbesitzer im Kampfe gegen die Lustbar¬ 
keitssteuer unterstützt, wenn die ermäßigte Steuer in 
erster Linie zur Deckung des 30®/oigen Teuerungs- 
Zuschlages benutzt würde. Mit Rücksicht darauf, daß 
sich in verschiedenen Städten die Steuer in normalen 
Grenzen hewegt resp. diese für den Sommer bereits 
ermäßigt wurde, müßte — nachdem mein erster Vor¬ 
schlag, die Kommunen auszuschalten, abgelehnt wurde 
— das Vorgehen städte- bzw. bezirksweise erfolgen, 
ähnlich wie die Stadt Kiel es beschlossen hat. Nach 
den zuletzt gemachten Erfahrungen ist gewaltsames 
Vorgehen wohl nur in einzelnen Städten nötig. 

Ich richte daher nochmals einen Appell an die 
Vernunft. Den Verleihern möchte ich sagen, daß sie 
nicht nur den Theaterbesitzem einen Gefallen tun. wenn 
sie ihnen die Hand reichen, sondern in erster Linie 
sich selbst. Eine alte Weisheit. Die Existenz der 
Verleiher hängt nur von dem Wohlergehen der 
Theaterbesitzer ab. 

„Durch Einigkeit erreicht man alles, durch Fr 
einigkeit nichts.“ 





No. 7»5 


Der Klnematograph — Dflaaeldorf 


Glossen und Sriilufnoort mm Emelha-„faü“. 

Spczialbericlit unseres ständigen Münchener Korrespondenten. 


Nach »innerer ebenso eindeutigen wie 
nransierten e.gene 1 Stellungnahme in der 
letzten Ausgabe de» „Kinematogrnph“ netzen 
wir uns heute in dem nachstehenden Sonder- 
refen'' unsere» gl-Mit erheitern ausführlich 
und abschließend mit der Kmelka -Affäre aus¬ 
einander. Die Red. 

Seit Wochen hat das „Emelka“-Thema die Ge¬ 
müter erregt; mau konnte von allen Seiten die wider¬ 
sprechendsten Gerüchte hören und die tollsten Ge¬ 
schichten. Wir haben - schon aus Gründen der Rein¬ 
lichkeit — es abgelehnt, uns um all dies zu kümmern 
und haben davon keine Notiz genommen. Nun hat sich 
aber inzwischen die Geschichte zu einem öffentlichen 
Skandal entwickelt, und so sind wir. trotz allen Wider¬ 
willens, gezwungen, sie mit eiuigen Worten abzutun. 
Wie in Fachkreisen wohlbekannt sein dürfte, brachte 
eines Tages die Münchner „Deutsche Lichtspiel- 
Zeitung“ einen aufsehenerregenden Artikel „Es gärt 
in der Emelka“, in dem gegen diesen Konzern heftige 
An würfe erhoben wurden. Dieser Artikel wurde von 
der Tagespresse übernommen und hat somit auch im 
Publikum Beachtung gefunden. Ein Berliner Fach¬ 
blatt griff in die Debatte ein, und nun bringt die 
„Deutsche Lichtspiel-Zeitung“ eine Erklärung. „Die 
Mißverständnisse seien behoben“, — es ist alles wieder 
in bester Ordnung und schönster Harmonie, — und 
daran knüpft Robert Reinert eine Erklärung, über 
die man nicht so ohne weiteres zur Tagesordnung über 
gehen kann. Wenn ich rein persönlich mir eine 
Bemerkung gestatten darf, so erkläre ich offen und 
unumwunden, daß ich mit manchem in der „Emelka“ 
nicht einverstanden bin. aber wir hat>en trotzdem kein 
Recht, gegen den Konzern als solchen irgendwie 
Stellung zu nehmen, weil in seiner Organisation manches 
zu bekämpfen wäre! Der Konzern „Emelka", — 
wohlverstanden: der Konzern als ein Unter¬ 
nehmen hat mit den einzelnen Direktoren 
und deren Fähigkeit oder Tüchtigkeit nichts zu tun; 
der einzelne ist auch nicht verantwortlich, — dasGe- 
samtdirektorium entscheidet, und nur das Gesamt¬ 
direktorium trägt die Verantwortung. Es ist deshalb 
“ m. E. eigentlich überflüssig gewesen, daß Herr J.Fett 
persönlich hervorgetreten ist, genau so wie es zu 
Unrecht geschah, die Person Robert Reinerts als 
„Kronzeugen“ bloßzustellen. Entweder befaßt man 
sich mit der „Emelka“ oder den einzelnen Herren I 
Darum war es uns auch höchst unsympathisch, in diesen 
Zeitungskrieg einzugreifen. Heute steht es aber so, 
daß wir an die Beteiligten die Frage richten, ob es 



nicht genug des grausamen Spiels sei? Wohin soll es 
führen, wenn dieses ewige Anklagen fortgesetzt wird? 
Haben wir in der Filmerei wirklich nichts Besseres zu 
tun, als mit solch würdelosem Tritschtratsch uns zu 
befassen, uns gegenseitig anzupöbeln und uns Sünden 
register vorzuhalten, die obendrein — höchst pro 
blematisch sind?! Leider sind auch wir hinters 
Licht geführt worden, da man uns mitgeteilt hatte. 
Dir. Karl Wiesel sei aus dem Direktorium der 
„Emelka“ ausgetreten. Er hat wohl die Absicht gehabt, 
mit Rücksicht auf seine Gesundheit und abgestoßen 
von den versteckten und offenen Verdächtigungen, 
sich zurückzuziehen, aber er hat schließlich den 
dringenden Bitten der übrigen Herren naehgegeben 
und ist geblieben. Zum Besten der Emelka, denn Dr. 
Wiesel ist ein tüchtiger, vielerfahrener Kaufmann und 
ein erprobter Fachmann, der zieibewußt arbeitet. Sein 
Ausscheiden wäre für die „Emelka“ ein sehr, sehr 
arger Stoß gewesen. Sie hat nicht gar so viele solche 
Köpfe! — Man kann über die „Emelka" denken, wie 
man will und was man will, das Verdienst kann ihr 
nicht abgesprochen werden, daß sie unsere gesamte 
Filmerei ungemein stark beeinflußt hat. Sie hat in die 
Entwicklung des deutschen Filmwesens eingegriffen und 
ihm vielfach die Richtung gewiesen. Und sie hat red 
lieh am Ausbau des deutschen Films mitgeholfen. 
Wenn sie sonst keine anderen Verdienste aufzuweisen 
hätte, als die machtvolle und großzügige Entwicklung 
der „Bavaria“ und die künstlerisch bedeutungsvolle 
Höhe der „Möve -Film G. m. b. H., so hat sie schon 
damit ihre Aufgabe erfüllt! Nur die Fehler, die be 
gangen wurden, herauszugreifen, das ist sehr leicht, 
aber ungerecht — man muß auch des Guten und der 
Erfolge gedenken! Indem wir also die „Bavaria“ und 
Ludwig Seel auf die Gut-Seite buchen, betrachten 
wir es nach wie vor als einen kaum gut zu machenden 
Fehler, daß man Robert Reinert hat ziehen lassen' 
Wir haben s. Zt. sofort dagegen Stellung genommen 
und beharren nach wie vor auf unserem Standpunkt. 
Robert Reinert ist eine Persön’ichkeit von so eminentem 
Können, daß er der „Emelka“ ein gewisses Relief 
verliehen hat — darüber kommen wir nicht hinweg, 
wobei es vollkommen einerlei ist, ob er in zwei Jahren 
einen Film oder in einem Jahre zwei Filme heraus 
gebracht hat! Wahrlich, bei Robert Reinert entscheidet 
doch nicht die Quantität — das braucht doch nicht erst 
betont zu werden 1 Wenn wir schon so weit sind, den 
Wert eines Mannes vom Schlage Robert Reinerts nach 
der Meterzahl verkurbelten Films abzumessen — dann 
adieu Filmerei! Dann erklären wir in Gottes Namen, 
daß wir ein Handwerk betreiben wollen und Akkord 
arbeiter zu werden wünschen. Das wäre gleichbeden 
tend mit dem Gedanken, einen Dichter nach der An 
zahl der Bände beurteilen zu wollen. Man kann ein 
einziges Werk herausbringen und dabei ein weit 
größerer Dichter von Gottes Gnaden sein, als irgend¬ 
ein Vielschmierer mit 70 Bänden Romanen und Ge¬ 
dichten. — Ohne weiteres geben wir zu. daß ein großer 
Konzern nur bestehen kann, wenn er eine starke Pro¬ 
duktion aufweist — je nun, darüber hat sich doch die 
„Emelka“ nicht zu beklagen. Und da diese Produktion 
gesichert ist, kann sie sich den Luxus leisten, einen 
Robert Reinert in ihrer Mitte zu wissen, dessen hoch 
wertige Künstlerachaft immerhin dem Konzern zu i 
gute kommt. — Wie man nun mitteilt, wird jetzt die 



Der Kinematograpb 


Düsseldorf. 


No. 7W6 



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Af faire in einer Reihe von Klagen ihren Abschluß 
finden. Das ist sehr unerfreulich und höchst bedauer 
lieh. Bei derartigen Verhandlungen kommt nie etwas 
Gutes heraus — und zur Hebung des Ansehens der 
Filmerei trägt es sicherlich nicht bei, wenn interne 
Dinge öffentlich besprochen werden, die die Oeffent- 
lichkeit nichts angehen und die nur zum Kritisieren 
herausfordern. Ohne unsere Meinung irgendwie auf¬ 


Zur Sommendilißfuing 

Die sich immer mehr zuspitzeude Krise, in der sich 
das gesamte deutsche Lichtspielgewerbe befindet, ver¬ 
blaßte den Reichsverband Deutscher Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer, einen Appell an die gesamte Berliner 
Tages- und Fachpresse zu richten. Bekanntlich hat 
die Finanzpolitik der Gemeinden es zuwege gebracht, 
daß die Schließung der Lichtspieltheater in den Sommer¬ 
monaten als Protest gegen die übermäßigen Lustbar¬ 
keitssteuern ernstlich in Erwägung gezogen worden 
t*t. Die Leitung dieser Aktion liegt in den Händen 
des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater- 
hesitzer; über diese Aktion gab Rechtsanwalt 
Spengler, der Syndikus des Reichsverbandes, den 
geladenen Pressevertretern eine eingehende Darstellung, 

® der er u. a. folgendes ausführte: 

Die Organisation der Lichtspieltheaterbesitzer hat 
Anfang an umfassende Versuche unternommen, 
die Lustbarkeitssteuerpolitik der Gemeinden in ver¬ 
nünftige Bahnen zu leiten, aber leider nur mit mäßigem 
“folg. Die Erzbergersche Steuerreform hat die Kom¬ 
munen der meisten ihrer bisherigen Einnahmequellen 
Staubt, daher mußten die verbleibenden doppelt 


drängen zu wollen, möchten wir doch die beteiligten 
Kreise im Interesse der gesamten Industrie und ihres 
Ansehens bitten, das Kriegsbeil zu begraben, unter 
alles Vorgefallene einen dicken Strich zu ziehen und 
Frieden zu schließen. Wir wollen arbeiten, Werte 
schaffen, etwas leisten — das ist würdiger, schöner 
und nützlicher als . . . dumme Streiche machen! — — 


der Liditspieltheater. 

scharf herangezogen werden, und dazu gehörte in 
erster Linie die Lustharkeitssteuer. Bei der Besteue¬ 
rung der Lichtspieltheater kam überdies vielfach noch 
die Erwägung hinzu, das Kino müsse als volksfeindliche 
Einrichtung nach Möglichkeit unterdrückt werden. Aus 
diesen Gründen ist die Lustbarkeitssteuer derart über¬ 
spannt worden, daß jetzt das gesamte deutsche Licht¬ 
spielgewerbe dem Ruin nahegebracht ist. 

Die Normativbestimmungen für die Lustharkeits¬ 
steuer bzw. der dazugehörige Runderlaß des Mi¬ 
nisteriums des Innern sehen zwar vor, daß Steuer¬ 
sätze über 50o/o der besonderen Genehmigung der Auf 
Sichtsbehörden bedürfen, trotzdem haben eine Reihe 
Städte, darunter in erster Linie einige rheinische Kom¬ 
munen, die Lustbarkeitssteuer für Kinos weit über 
50o/o erhöht. Leider hat sich auch die Zentralbehörde 
bis heute dem dringenden Wunsch der Theaterbesitzer 
verschlossen, die Steuersätze der fortschreitenden Geld¬ 
entwertung anzupassen. Ein typisches Beispiel für 
diesen Mißstand ist die jetzige Berliner Steuerordnung 
bei der fast nur noch der höchste Steuersatz praktisch 
in Anwendung kommt, da die Eintrittspreise sich in- 














No. 796 Der Kinematograph — Düsseldoi 

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zwischen unter dem Druck der allgemeinen Verteue¬ 
rung entsprechend erhöht haben. 

Der Reichsverband hat bei seinen Unterverbänden 
eine Umfrage angestellt, inwieweit diese bereit seien, 
für die Zeit vom 1. Juni bis 1. September eine 
Schließung der sämtlichen Kinos durchzuführen. Diese 
Umfrage hat ergeben, daß sämtliche Unter verbände 
bereit sind, die Sommerschließung durchzuführen. 

Nachdem sich nunmehr einige Städte dazu ver¬ 
standen haben, eine Revision der Lustbarkeitssteuer 
vorzunehinen, hat der Reichsverband auf seiner letzten 
Vorstandssitzung in Kassel beschlossen, nicht die all¬ 
gemeine Schließung durchzuführen, sondern nur dort 
zu dieser Maßnahme zu greifen, wo die Lustbarkeits¬ 
steuer mangels des nötigen Entgegenkommens der 
Kommune unerträglich hoch ist. Diese letztgenannten 
Kommunen sind aber bei weitem in der Ueberzahl, so 
daß es voraussichtlich zu weitgehenden Sommer¬ 
schließungen kommen wird. Die Kommunen haben es 


sich dann selbst zuzuschreiben, wenn ihnen dadurch 
viele Millionen an Lustbarkeitssteuern entgehen und 
wenn sie überdies noch Tausenden von Angestellten der 
Kinobranehe, die durch die Schließung brotlos geworden 
sind, Unterstützungen zahlen müssen. 

DieForderungen der Lichtspieltheater 
besitzer, auf deren Erfüllung man unbedingt be¬ 
stehen müsse, formulierte Rechtsanwalt Spengler 
folgendermaßen: 

1. Abänderung des Landesstuerge 
setzes, wodurch die Gemeinden ihrer bisherigen 
selbständigen Einnahmequellen beraubt wurden. 

2. Einführung von Höchstsätzen für die 
Besteuerung der Lichtspieltheater, die von den G»- 
meinden nicht überschritten werden dürfen. 

3. Revision der bestehenden Steuer¬ 

ordnungen zwecks Anpassung der gestaffelten 
Steuersätze an die Geldentwertung. O. 


film- und Budigoiuerbe. 


Wie auf allen Gebieten des kulturellen Lebens der 
Film als Demonstrations- und Belehrungsmittel längst 
festen Fuß gefaßt hat, so auch auf buchgewerb¬ 
lichem Gebiete, nur daß hier noch keine syste¬ 
matische Verwendung des Films stattgefunden hat. 
Aus einzelnen Gebieten des Buchgewerbes, insbesondere 
des. Druckereiwesens, sind schon längst Filme aufge¬ 
nommen worden. Nun hat es der Deutsche Buch 
gewerbevereit zu Leipzig in Gemeinschaft mit 
der Industriefilm A.-G. unternommen, einen buch¬ 
gewerblichen Lehrfilm herzustellen, der alle graphischen 
Industriezweige umfaßt, und unter der Leitung des 
Direktors Fiedler auf genommen wird, während weitere 
führende Persönlichkeiten des Buchgewerbes das 
Unternehmen fördern werden. 

Dieser buchgewerbliche Film wird in seinen ersten 
Teilen neben einer historischen Abteilung die rohstoff¬ 
verarbeitenden und -erzeugenden Industriezweige vor¬ 
führen, wie die Papierfabrikation, die ja auch schon 
früher k ine matographisch auf genommen worden ist, 
ferner die Farbenfabrikation, die graphische Maschinen¬ 
industrie. die Schriftgießerei, weiterhin den Buch-, 
Stein-* Zeitungs- und Musikaliendruck — auch zum 
Teil schon früher als Film vorgeführte Gebiete —, dann 
die Buchbinderei und den Buchhandel. Die Aufnahmen 
hierzu werden in den bedeutendsten buchgewerblichen 
Betrieben gemacht. Schon im nächsten Herbst sollen 
die ersten derartigen Filme vorgeführt werden, die 
zugleich den Grundstock zu einem Filmarchiv im 
Buchgewerbehaus zu Leipzig bilden sollen. 


Die graphische Industrie hat damit an ihrer ma߬ 
gebenden Stelle einen Schritt getan, der zu einer syste¬ 
matischen Verwertung des Films für das Buchgewerlx* 
führt. Sie schafft nicht bloß einen Lehrfilm, denn auf 
verschiedenen Gebieten der graphischen Industrie gab 
es bereits solche, sondern zugleich einen Kulturfilm, 
dem gleichermaßen kulturhistorischer wie päda 
gogischer Wert innewohnt. Die Einrichtung eines 
Filmarchivs im Buchgewerbehaus folgt gegebenen Bei 
spielen auf anderen Gebieten. Nur muß man dem 
buchgewerblichen Film eine höhere Bedeutung als 
kulturhistorischem, weniger als Lehrfilm beimessen, 
wenn er natürlich auch in letzterer Hinsicht durchaus 
nicht zu unterschätzen ist. Im Buchgewerbe spielt 
die Praxis, die praktische Betätigung, die zum großen 
Teil eine künstlerische ist, eine große Rolle; und die 
läßt sich nicht aus bildlichen Darstellungen „erlernen 
Aber nichtsdestoweniger ist eine derartige kinemato 
graphische Darstellung belehrend. Man begegnete 
schon bei den früheren Vorführungen buchgewerblicher 
Filme sichtlichem Interesse beim Publikum, aber der 
Publikums-, d. h. der für die breite Oeffentlichkeit 
bestimmte Film hat andere belehrende Zwecke io 1 
Auge: er will lediglich aufklären. Diesem Zwecke ge 
nügten auch die bisher auf diesem Gebiete vorge¬ 
führten Filme, so selten man ihnen auch neuerdings 
begegnet. Der# in Betracht kommende Film verfolg* 
aber offenbar noch höhere Ziele. Man darf daraui 
gespannt sein, in welcher Weise er seine Aufgabe 
lösen sucht. Jedenfalls kommt dem Unternehmen eü* 
große Bedeutung zu, Paul Sorgenfrei- 




Der Kinematograph — Dösseldorf 


No. 796 





§ 4 } BrbciniPcrfifr-ReflcWorfampe 


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Ein neuer Berg- undjSportfilnt. 

Von Walter Thielemann. Berlin. 


In den letzten Jahren haben sich allerorten in 
Deutschland Bestrebungen Geltung verschafft, die ein¬ 
mal auf die Erhaltung charakteristischer Landschaften 
hiuauslaufen, dann im Interesse der Hebung des Ver¬ 
kehrs die Schönheit der deutschen Heimat vor Augen 
führen und schließlich auch praktische Reiseanregungen 
feben sollen. Man bedient sich hierzu der Kinemato¬ 
graphie, und es ist erfreulich, daß speziell dem Gebiete 
ler Landschaftskinematographie neuerdings in weitest¬ 
gehenden Maße Aufmerksamkeit geschenkt wird. 

In den letzten Jahren haben wir die Beobachtung 
Hachen können, daß unsere Lichtspielbühnen besonderen 
R f ert auf schöne geographische Aufnahmen legten, 
lies geschieht vielleicht nicht in der ausgesprochenen 
Absicht, die Reiselust des Publikums anzuregen, denn 
liese Aufnahmen haben außer dem praktischen Wert 
(inen poetischen Reiz. Aber gerade der poetische Reiz 
tielit uns an und wirkt auf unser Gemüt ein. Wenn 
nan die landschaftlichen Bilder unserer Kinos in der 
Absicht betrachtet, sich eine passende Reiseanregung 
m holen, so wird man diesen Zweck dadurch viel 
idealer erreichen, als wenn man in den Reiseführern 
ierumblättert. 

Die Verwendungsmöglichkeit des Films als „neuer 
Baedeker“ ist durch die Existenz der Lichtspielhäuser 
Sesichert, denn auch das kleinste Kino kann in seinem 
^ogrammm neben dramatischen und belehrenden 
Ridern irgendein landschaftliches Kinetogramm 
gingen, das berufen ist, früher oder später seine 
“dichte zu tragen. 

Ausgehend von dem Standpunkte, daß in den 
behr oder weniger guten Spielfilmen das eigentliche 
"esen der Filmkunst nicht voll erschöpft wird, haben 
•ich verschiedene Filmgesellschaften veranlaßt ge 
fchen, naturwissenschaftliche Kulturfilme herauszu- 
’dn^en. Man will damit einen Weg beschreiten, der es 


ermöglichen soll, die Mängel, die sonst durch alle 
möglichen Hemmungen unvermeidlich sind, zu um¬ 
gehen. Bei deu hohen Fahrpreisen auf den Eisen 
bahnen wird es der breiten Masse des deutschen Volkes 
zur Unmöglichkeit gemacht, weite Reisen zu unter¬ 
nehmen. Hand in Hand hiermit geht eine unleugbare, 
langsame Entfremdung gegenüber den Schönheiten des 
Vaterlandes. Aber schon bei den tastenden Versuchen 
auf dem Gebiete des Naturfilms wurden Ergebnisse ge¬ 
zeitigt, die auf eine vollständig „dramatisierte Ver- 
kitschung der Natur“ hinausliefen. 

Diesem Nachteil entgegen-isteuem und auf dem 
Gebiete des Naturfilms ganze Arbeit zu leisten, hat 
sich die Prana-Filmgesellsehaft entschlossen, eine 
Expedition auszurüsten, die zurzeit unter Leitung des 
Malers Albin Grau und unter Mithilfe der „Berg¬ 
wacht“ des deutsch - österreichischen Alpen vereins 
(Sektion München) im schönsten Teile des deutsch¬ 
österreichischen Alpengebiets Aufnahmen zu einem 
naturwissenschaftlichen Kulturfilm „Hochtouren im 
Vorfrühling" (Im Dachstein- und Kaisergebirge) her¬ 
stellt. Der Film wird nicht allein interessante Land¬ 
schafts- und Städtebilder aufweisen, sondern gewährt 
auch einen Einblick in das bezaubernd schöne Land 
des hohen Tauern, in seine Berge und Gebirgsbäche, 
seine Ortschaften und Gärten. Die Ueberschreitung 
einer Lawinengefahrzone, Lawinensturz. Durchquerung 
von Schneefeldern, nächtliche Beleuchtung der Vene¬ 
diger Eisfelder sind weitere Teile des groß angelegten 
Films, der uns unter anderem auch die Entstehung 
von Gletschern, . Kaminklettereien und Bilder vom 
Leben und Treiben auf einem Alpenhofe zeigen soll. 
Die Mitarbeit wissenschaftlicher Kreise bürgt dafür, 
daß dieser Film nicht allein ein verdienstliches Be¬ 
streben der herstellenden Firma darstellt, sondern 
auch gleichzeitig der Allgemeinheit dienen wird. 





Oer Kinematograph — Düsseldorf. 





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J»je» i/7w^jawj<m>TOJ-/eje aee^pawsr«y?«v7 iMGrJTjrnmn- 
ustr/Aj' iwj < v/^y&of evj Atsxum /Jtkyirt^wi^jwi ffv&msf’a/i of 


Berliner filmneulieiten 

Referat imsews ständigen Referenten Fritz Oli in.sk y. 


„Ara roten Kliff". Vertrieb: Euielka. 

Man hat vielfach diesen Film mit den schwedischen 
Heimatfilinen verglichen, aber dieser Vergleich hinkt 
leider etwas stark. Während bei jenen schwedischen 
Filmen augenscheinlich nur auf das Herausarbeiten 
des starken Sujets Gewicht gelegt wird, ohne Rück¬ 
sicht auf das spätere Geschäft, spürt man hier nur zu 
sehr die Spekulation auf den Publikumsgeschmack. So 
ist denn ein recht guter Spielfilm daraus geworden, 
der auch sicherlich ein gutes Geschäft sein wird, aber 
er enthält, wenn man ihn etwas genauer unter die 
Lupe nimmt, künstlich ausgeklügelte Begebenheiten, 
wie sie eben nur im Film möglich sind. Das Wurzel¬ 
echte, Urwüchsige und eben durch seine ungekünstelte 
Nahrhaftigkeit Ueberzeugende vermißt man fast völlig. 
Also keinen Vergleich mit dem schwedischen Film! 

Auf der Insel Sylt findet man am roten Kliff den 
Sohn des Pastors tot, augenscheinlich verunglückt, 
vielleicht aber auch erschlagen. Der Tote war Antjes 
Jugendfreund, und der Verdacht, daß ihr eigener Mann 
ihn aus Eifersucht erschlagen hat, wird mehr und mehr 
zur Gewißheit. Ruhelos treibt sich Antjes Mann die 
nächste Zeit herum und findet in den Armen der 
„Roten Ose“, einer Dorfdirne, Vergessen. Eine Sturm¬ 
flut, die sein Weib und die Kinder in Lebensgefahr 
bringt, läßt ihn aus diesem ziellosen Dahinlel>en er¬ 
wachen, aber die Besinnung kommt zu spät, seine 
Kinder hat inzwischen die Fluc verschlungen mid 
sterbend wird er von seinem vergebens versuchten 
Rettungswerk davongetragen. In der Darstellung ist 
lediglich Agnes Straub allüberragend in der Rolle der 
Antje, die sie wirklich seelenvoll zu gestalten weiß. 
Alle übrigen Darsteller, selbst Fritz Kortner und 
Adalbert von Schlettow, bringen nur Durchschnitt. 
Hanr.a Henning hat — abgesehen von den oben er¬ 
wähnten bewußten Konzessionen an das Publikum — 
anerkennenswert feinsinnig Regie geführt. 

„Die große Lüge“. Hersteller und Vertrieb: 
Emelka, München. Regie: Carl Boese. Hauptdarsteller: 
Grete Hollmann, Heinz Rolf Münz, Paul Morgan, Lilly 
Lohrer, Hermann Pfanz, Toni Wittels, Ferdinand 
Martini. 

Die große Lüge ließ sich eine mondäne Dirne zu 
schulden kommen, die gern anständig werden wollte. 
Nachts ging sie in den vornehmen Lokalen der Lebe¬ 
welt ihrem Gewerbe nach und am Tage kleidete sie 
sich gut bürgerlich, um als „anständige Frau“ zu leben. 
Ein junger Maler lernte sie so kennen, als sie gerade 
mit ein paar Kindern im Park spielte; er war sogleich 
begeistert, bat, sie malen zu dürfen, verliebte sich in 
sie und dann war die Enttäuschung um so größer, als 


schließlich ein Malerliebchen, die Gefährtin sein<-i 
Kollegen, ihn darauf brachte, daß seine aristokratisch« 
Schöne in Wirklichkeit „Yvonne“, der Stern der Nacht 
lokale jst. 

Carl Boese hat dieses Sujet schmissig und pu 
blikumswirksam inszeniert, vor allem hat er in di< 
an sich nicht übermäßig originelle und in den vor 
schiedensten Variationen nur zu oft gesehene Hand 
lung erfreulich viel Tempo hineingelegt. Sodann u 
es ihm gelungen, die richtigen Kräfte an den richtige: 
Platz zu stellen. Grete Hollmann war als Yvonne ei 
staunlich gut, sie wußte die beiden Seiten ihrer gewu 
nicht leichten Rolle in gleicher Weise zu meisten 
dazu kam, daß der Operateur ihre Blond hei' vortrefflio 
durch entsprechende Beleuchtung zu erfassen vei 
mochte. In ihrer Art nicht minder gut war Lilly Lohr« 
als leichtblütiges Montmartremädel, dagegen wäre 
die männlichen Hauptrollen bei Heinz Rolf Müm 
Paul Morgan, Hermann Pfanz und Ferdinand Martii 
weniger gut aufgehoben, denn keiner von ihnen vei 
mochte trotz des sichtbaren Bemühens mehr als Dur-I 
schnitt zu geben. 

„Der lebende Tote“. Sensationsfilmspiel 
fünf Akten, nach dem Roman von Gaston Leroux, fi 
den Film bearbeitet und inszeniert von Alfred Dees 
In der Hauptrolle: Kamilla Hollay. 

Dieser italienische Durchschnittsfilm erlebte i 
Passage-Theater seine Berliner Uraufführung und di 
Lichtspielhaus, das es mit weiser Vorsicht ängstli» 
vermeidet, die Presse zu laden, hat seinen Ruf wied 
einmal gerechtfertigt; man bekommt dort grundsät 
lieh nur Schmarren übelster Sorte zu sehen. Die Hau 
lung dieses Films, der noch nicht einmal photograph is h 
einwandfrei ist, wirkt von Anfang bis Ende ko ^ 
struiert, dazu kommt die viel zu stark auftragew (!•' 
Darstellung, namentlich ein paar Bösewichter wart fj 
maßlos übertrieben und lediglich die Trägerin d & 
Hauptrolle, Katnilla Hollay, wußte allenfalls zu fesse! * 

Der reiche, seit kurzer Zeit verwitwete Fabrik« ** 
Andre liebt die Pflegetochter des Notars Firmint ul £ 
möchte sie heiraten, doch dieser, ein alter griesgrämig 
Herr, hat dieselbe Absicht. Er setzt seinen Willen d< u« 
von ihm materiell abhängigen Mündel gegenüt in 
durch. Andre wird bald darauf bei einem Rendczvd ^ 
mit der jetzigen Frau des Notars ertappt, er muß 
verpflichten, nach Amerika zu gehen. Auf dem V 
dahin will sein Stiefbruder ihn umbringen, glaubt t 
die Tat vollbracht zu haben; in Wirklichkeit ist Ai 
durch den ihm versetzten Schlag nur betäubt und 
noch drei Akte als Spukgestalt in der Maske e 
Bettlers weiter. 







Düsseldorf. 


No. 798 



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■tideren Lustapielerfolg 
Der Verlauf der jetzt 


.miLiMcni urs iiiiicm iut Preußen ein Polizeilehrfilnunuischuß ge- 
gritmiet worden, der Filme vorin*reiten wird, die da* Publikum über 
die verschiedenen Aufgaben der Polizei in entapreeh and o r Form 
belehren sollen. Von derartigen Filmen hofft mau eine Erleichterung 
der Arbeit der Polizei, in der Annahme, daß da* Publikum diese weit- 


IKe Don lig bringt für die Saison 1922/23 ein umfangreiches gehend lau ihren mannigfachen Aufgaben unterstützen wird, sofern 
Fabrikat lonsprograinm heraus, das auf Monumental- und Exklusiv- es nur darüber im einzelnen informiert ist. Daneben sollen noch la»hr- 
fitniH eingestellt ist. Als erster Doulig-Sonderfilm wird ..Der Kampf filme für den l'nterricht der Polizeibeamten hergestellt »erden. 


Mnis Ich" in die alles umfassende und allseitig fesselnde Zeitungswelt 
r-inhlicke gewähren und a u s dem Bereich der Presse einen packenden 
ptuiidlungsstoff bieten. Der zweite Sonderfilni heißt ..William 
Patcliff“. ein romantischer Ausstattungsfilm nach Heinrich Heine. 
M* Deulig-Monumentalfilme erseheinen „Friedei Halbsüß“, eine 
^eschichte vom Rhein, nach dem Roman von Fedor Zobeltitz, und 
„Stadt oluie Schlaf“, ein moderner Großstadt film. Ein in Vor- 
Jw»*itung befindlicher Millionenfilm wird erst nach Fertigstellung 

Von guter Produktionsleistung zeugt der Arbeitsplan der Z« Inik- 
J*i"u-Kilmgesellschaft, die der Detilig angeschlossen ist. Er verzeichnet 
j** 1 Filme, deren Titel ein VerspnH-heu an unsere Erwartungen l*> 
* >u jen: „Seine Exzellenz — der Herr Revisor", „Der Teufel als 
“sicher “ und „Xarciß Rameauin deren Hauptrollen Friedrich 
»link seinen Erfolgen als Bühnencharakterspieler im Film ein neues 
öffnet. Im Zeichen weltstädtischer Eleganz und großer Aus- 
t *l<niig stehen vier Lya Mara-Filme: „Fräulein Yvette. die Mode- 
6ttz»,ssin'“. „Die Dame aus Marokko". „Das Champagner-Girl“ 
!fM „Fräulein Snob“. In dem Mara-Monumentalfilm „Die Tochter 
f*Poleons“ kreiert ebenfalls Lya Mara die interessante Titelrolle. 
** zweite Mara-Monumantalfilm wird vorläufig nicht bekannt- 
^M*>n, da sein Erscheinen mit einem gesellschattliehen Ereignis 
J* sensationellem Einschlag verbunden »erden soll. Zur Ausland- 
der Deulig-Filme gehört der vierteilige 8ensationsfihn: „Das 
Dreieck 4 *. Die besondere Attraktion des Deulig-Progranuns 


Aafa (Althoff-Ambos-Filme A.-G.). Im Aafa-Verleih er 
scheinen die lM>iden großen Sittenfilme der Orplid-Film-1 Gesellschaft: 
„Die Zigarettengräfin“ und „Das Warenhaus der Liebe Regie 
führt in beiden Filmen Wolfgang Xeff, die Hauptrolle spielt Esther 
Curena. in den übrigen Rollen sind beschäftigt Ijo Bergner, Karl 
Auen, Eduard von Winterstein. Olaf 8torm. Hugo Fischer-Köppe, 
Hermann Pich». Olga Limburg. Adele Hartwig, Hermann Vallentin. 
Ferner erwart) die Aafa sechs große Cineafilme, und zwar: „Frauen. 
Sekt und Liebe 44 , „Und vergib ihnen“, „So ist die Liebe“, „Im 
Wirbel des Nachtlebens ', „Raicewich, der Beschützer der Schwachen 44 
und „Eine gefährliche Frau 44 ._ 

William Kahn-Film G. m. b. H. Die Gesellschaft bear¬ 
beitet als nächste Neuerscheinung den Kammersptelfilm „Das Mäd 
chen ohne Gewissen“, nach einem Romanstoff von Freiherr von 
Reitzenstein. Außerdem sind Vorbereitungen für ein großzügiges 
Film werk „Seine offizielle Frau 44 getroffen, das eine freie Bearbeitung 
des gleichnamigen Romans von R. 8avage zur Grundlage bat. 

-Phoebus-Film A.-G. Das diesjährige Programm der 

Phoebus-Film A.-G. umfaßt zunächst 10—12 Fatty-Lustspiele 
Außerdem werden 10—12 Paramount-Großfilme vertrieben, ferner 
der amerikanische Monumental-Prunkfilm „Die Jungfrau von 



















No. 705 


Der Kinematograph — Düsseldorf 


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Ben UN, BRESLAU, DANZIO, L EtPZtO. ERANKFUPTt.n. MÜNCHEN 


Orion rin". Sodnnn liriiigt die Phoebus drei bi« vier Albert ini-Filme. 
Drei bi« vier Maciste -Filme werden außer für Mitteldeutschland nur 
von der l’hoebus-Film A.-G. zu Berlin verliehen. Ferner bringt die 
Pboebu« in dieser Spielzeit drei bis vier Zugkraft ige Kxklusivfilme 
mit internstieim lor Besetzung. Kür die nächstjährige Albertini- 
Produktion wurde der Sehriftstoller Vanloo mit der Abfassung des 
Manuskriptes „Die Heimkehr des Odysseus“ betraut. Albertini 
hat bereits mit dem Tra ning für diese Rolle begonnen. Regie wird 
in diesem Film der Hegisseur Ohal führen. — Für die Fresseabteilung 
hat die Phuebus dou bekannten Kunstkritiker ausländischer /oitungeu 
Conrad Berner verpflichtet. 

Victoria-Film 6. m. b. H. Max Monate, der Dramaturg 
der Viktoria-Film-(i. in. b. H. hat soeben das Manuskript zu einem 
Monumentu'film „Tristan von Brotland“ vollendet. 

-Max Bauer hat die Filmraanuakripte „Käthehon von 

Heilbronn“, frei nach H. v. Kleist, und „Agnes Bentauerin“ fertig¬ 
gestellt. 


Ein Varband rutsischer Filmtachleute. Anfang dieses 
Monats wurde in Berlin in einer (ieneralversainmlung sämtlicher in 
Berlin anwesenden russischen Filmfachleuto ein Verband gegründet, 
der die nach Berlin geflüchteten russischen Filmlaute von Film- 
’ndustriellen bis zu Filmschauspielern umfassen wird. Der Vorstand 
besteht aus den Herren Antik, Adamow und VVengerow. 


-Landlicht A.-G. Nach ihrer Umwandlung in eine Aktien¬ 
gesellschaft ist die lnndlichtgesellacltaft ganz liesonders rührig; wie 
es heißt, steht sie zurzeit mit dem kürzlich gegründeten Berliner 
Theatoris-sitzervorloiii in Verhandlungen, voraussichtlich wird dieser 
die Gewarntproduktion des Unternehmens m Vertrieb nehmen. Da« 
Produktionsprogramm der Saison 1022/23 bringt Zunächst einen 

S oßen historischen Film „Die Nacht der Medici", unter der Spiel- 
itung von Karl Grüne, der au den historischen Stätten in Italien 
aufgenommen wird. Sodann wird ein Film mit Georg Alexander 
in der Hauptrolle etwas geheimnisvoll als „Der Film ohne Namen" 
angeküiidigt, ferner ein vaterländisches Filmspiel „Der Prinz von 
Homburg“, das in ganz großem Rahmen mit 12 000 Mitwirkenden 
herausgebracht werden soll. Das satirische Zeitgemälde von Artur 
Landsberger „Diplomaten“ und da« von einem schwedischen Re¬ 


gisseur zu inszenierende Gesellschaftsdrama „Das Geheimnis der 
Herzogin“ vervollständigen das reichhaltige Programm. 


-Di« D’Or-Film-CO. Trifft bereit« die Vorbereitungen zu 

dem nächsten großen Spielfilm „Die Modekonigin" von 'Valtor 

Schmidt -Häßler. Filr die Hauptrollen wurden verpflichtet: Erich 

Kaiser-Titz. Eduard von Wintersteiu. Hans Heinz von Twardowsk 

und Erich Poreinsky, die weibliche Hauptrolle wird von Märythc 

ci'Or kreiert, Regie führt Willy Mehlig. 


-Die Koop-Film-Co. m. b. M. hat mit den Aufnahmen zu 

dein sechsaktigen Drama „Der Liebesroman des Grafen Ubaldi“ 
von Max Jungk und Julius l’rgiß unter der Regie von Heinz Schall 
liegonneu. Neben Johannes Riemann werden mit wirken Margu 
Bamay, Emst Domburg. Josef Klein. Ferdinand vor. Alten. Paul» 

Eberty, Maria Reisenhofer, Emil Alls*«. Gustav Botz, Faul Rohkopi 

und Eugen Rex. 

-Hofer-Film G. m. b. H. Die Gesellschait hut mit den 

Vorbereitungen zu zwei grüßen Filmen begonnen. „Zwischen Nach' 
und Sünde“, Streiflichter aus der vornehmen Web, und „Die Stum 
men der Welt“, eine Bearbeitung der Loeweachen Ballade „Die Uhr' 
Die Inszenierung beider Filme wird Franz Hofer ülieruehmon; die 
weiblichen Hauptrollen wird Grit« van Gryt spielen. 

-Novo-Film G. m. b. H. Die im vorigen Monat gegründete 

Gesellschaft hat soeben ihren ersten großen Spielfilm „Sein ist d» 
Gericht“ beendet,. Manuskript und Regie Dr. Bruno Lange. I 
den Hauptrollen: Marija I^eiko, Hermann Vallentin. Emst Deutsch 
Josef Klein, Max Adailiert, Sophie Fi’gay, Elsa Wagner. Das Wer, 
spielt im Tndustriemilieu. Es wurden dazu Aufnahmen in westfäb 
sehen Industrierevier gemacht. 

Deulig-Film G. m. b. H. Der Deulig-Preeto-Hilm „Das Mädchen 
aus dem goldenen Westen“ von Hans Luid und Hans Werckmeist e i, 
der zum Teil in Zentrulamerika sp eit, erhielt für seine exotischen 
Szenen eine echte Prägung durch das F.ngagement von Eingeborener, 
die mit ortsüblichen Tänzen und Waffenkunststücken der Prärie 
dem Film eino besondere Note verleihen. Das Direktoiium der 
Deutschen Lichtbild-Gesellschaft. E. V., und der Deulig-Film-* 
in. b. H. setzt sich nunmehr aus den Herren Generaldirokt or Co büken, 
den Direktoren bzw. stellvertretenden Direktoren Pfannkuoh, 
Sochnczewer, Dr. Böhm und Ott zusammen. 


— ,,lf«“ (Int- Film-Aktien-G«».). Für den unter der Reg ■ 
von Rudolf Meinort stehenden Großfilm „Marie Antoinette“ sinJ 
die Außenbauten auf dom Gelände der „Ha“ im Schloß Schönh” ' 
tinter der Leitung von Architekt Heinrich Richter nunmehr fast 
fertiggestellt. Die Besetzung der Rollen ist folgende: Maris Anb 
nette — Diana Karenne, Maria Theresia Maria Reisenhofe 
Joseph II. — Gustav May, Ludwig XV'. — Ludwig Hart au, Lud" - 
XVI. —- Victor Schwatineke, Artois — Emst Hof mann. Lamballc 
Uschi Elleot, Gräfin Poltgnac — Hildegard Imhoff, De la Motte 
Olga Limburg, Graf de la Motte - Trugen Burg, Kardinal Rohen 
Erich Kaiser-Titz, Lafayztto — Heinrich Schroth. Mirebeau 
Hermann Vallentin, Böhmer — Rudc-lf Klein-Pohden, Kobespierre 
Paul Rohkopf, Marat — Max Orunberg. Dr. Ouillotin — Ern ' 
Gronau, Drouet — Wilhelm Die’erle. Fui mzministor — Joeeplt 
Klein, Hue Gustav Charit', Hofherr — Gt.org Baselt, Toteiigra>« r 
Hermann Picha, Dr. C.tvssner — Erich Walter, Durfort — Hamt- 
Waschatko, Abt Vermont. — Wilhelm Diogeimaim, Oeffentlicher 
Ankläger — Olaf Bach, Gräfin Xoailles — Hedda Neuhoff, Weib 
au« dem Volke — Erica Unruh. 


— Ellen RiCllt«r-Film. In dem dreiteiligen Auslandsfilin Jet 
Ufa „Die Frau mit den Millionen", Manuskript Von Dr. Willi Wolf» 
und Dr. Paul Merz buch, spielt Frau Ellen Richter die weibliche Hanl’ 1 • 
rolle. Die männlichen Hauptrollen sind mit den Herren Eduard 
von Wintersteiu. Georg Alexander, Karl Hussar, Anton Point ner. 
Hugo Flink usw. besetzt. Künstlerische Ausstattungen: Dipl.-big- 
Hans Dreier. Photographie: Arpad Viragh. 


— Die Ima-Fiimgesellschatt erwarb den bokannten Roman 
„Im Glutrausch der Sinne, die Irrungen der Prinzessin Chimay 
von Per Brynge-Schivelkamp zur Verfilmung. Das Manuskript 
wird von Jane Beß, der Drumaturgin der Ima, bearbeitet. Der f d ,n 
erscheint im Rahmen der diesjährigen Ima-Produktion. 


das man gut amautt", „ronsetzung loigi , „i«>r vernein» eu- 
geselle“ fertiggestellt, in denen außer Paul Heidemann All"» 
Bchmasow, Ed. v. d. Becke, Otto Suter Sxrto, Ria Alldorf. I' 1 '“' 
Maroff u. a. mitwirken. Manuskripte und Regie: Eugen Holl»**’“'' 


— Sternfilm-Geselltchatt m. b. H. Für die Anflenaufnabfl»*“ 
zu den von Karl Grüne inszenierten Großfilm „Der Graf von 

















No. 795 


Der Kinematog-raph — Düsseldorf. 


rolais“ Bind durch die Architekten Kotiert Xeppach und Karl Gorge 
'<uf dem Gelände der Nationalfilm A.-G. Bauten nusgeführt worden. 
Sie «eigen charakteristische Ausschnitte aus dem Burgund des fünf 
«ahnten Jahrhunderts. Streiten und Platze von Chalons^und^das 
Heerlager des Generals Charolai*. 

— Die W a-Filmgesellschaft hat die Aufnahmen ru dem Film 
enn Männer richten“ unter der Kagie von Harry Williams beendet. 
Der Tag der Interesseutenvorführung wird liekannt gegeben. 


Landlicht A.-G. ln dem ersten Film ..Das Geheimnis der 
Herzogin“, der gegenwärtig mit ersten deutarlien und schwedischen 
Schauspielern v n einem schwedischen Kegisseur in Deutschland 
gedreht wird, ist die Hauptrolle mit der schönen Stella Artienina 
I»setzt, ln anderen tragenden Rollen sind beschäftigt Agda Nilsson. 
Nils Aster, Theodor Bertels, Arnold Korff. Regie führt der bekatuite 
schwedische Regisseur Klaus Albrecht. 


- Ast« Nielsen spielt in dieser Saison u. a. im Rahmen der 
Art -FiIm• (JeseiIschaf» ..Der Absturz“ von I>r. Ludwig Wolff und 
•Der Widerspenstigen Zähmung“ nach 8hakes|iearschen Motiven. 
Die Vorbereitungen dieser beiden Großfilme sind in vollem Gang«* 

— Bruno Kästner hat im Rahmen des Ring-Kilm-Konzern* 
••ine eigene Gesellschaft gegründet, die in diesem Jahre fünf große 
Spielfilme herstellen wird. Die Produktion ist für Deutschland an 
die „Ufa“ vergels*n. Die Aufnahmen zu dem ersten Film haben unter 
der Regie von Krik Lund begonnen. 

Der erste Zelnik-Film der neuen Produktion heißt „8e. 
Lxzellenz. der Revisor". Außer Friedrieh Zolnik, der die Hauptrolle 
spielt, und auch den Film iusseniort hat. sind lx*schüftigt die Damen 
Lilly Flohr. Toni Tetzlaff, Mariu Korescu, Friedei Fredi. Tarydina. 
Helene Voß. ferner di« Herren: Fritz Schulz, Arnold Ric k. Wilhelm 
J’iogelmann. Karl H irbacher, von Maixdorff. Giorgetti. l»er Film 
ist nach Motiven dos licrühmton Gog«Ischen Theaterstücks gemacht. 
Als nächster Zeluik-Muru-Film wirti „Ssanin“, eine Bearbeitung 
des gleichnamigen ntssischen Romans von Artzidaschew verbreitet. 


Der erste Mgra-Film ist ein großer Modenfilm und heißt 
..Yvette“, die Modonprinzessin “. Lyn Mara ist ein kleines leiden- 
hxusmadel, das nach allen Wirrnissen ihren Chef Krich Kaiser-Titz 
heiratet. Außer Lya Mara wirken mit die Damen: Toni Tetzlaff, 
Kise Bema, Johanna Ewald, ferner die Herren: Magnus Stifter. 
K.irl Karbacher, Robert 8-holz. Fritz Schulz. Arnold Rieck, Josef 
1 "Iiuner, Hans Groß. Eine große Trickneuheit. die der Film bringt, 
besteht in der Modenschau, die in einer Hutschachtel zu sehen ist. 

Dr. Heinrich Brandt, der bisherige Leiter der Spielfilm 
Induktion der Deulig. ist mit der Regie des ersten Deulig Mono 
mentalfilms der Produktion 1922/23 betraut worden. 

Ungo-FilmgesolUcl.aft. Hann s Kobe wurde für die Regie 
«es nächsten Ungo-Ftlms „Die Mausefalle“ verpflichtet. Er arbeitet 
*urzeit mit Paul Reno an der Fertigstellung des Manuskriptes. 

„ Hermes-Film-G. nt. b. H. Die Atelieraufnahmen zu dem 

Dliit ..Jugend“ von Max Halbe sind nunmehr beendet. Die letzten 
Außenaufnahmen finden während der Baumblüte in Thüringen und 
■m Ftiesengnbirgo statt. Der Film wird noch im Laufe dieses Monats 
T? rI ühniugsbereit sein. Außerdem hat die Hermes Film-G. m. b. H. 
«je \ (.rU.roituiigen zu ihrem großen Filmschauspiel „Das Käthchen 
Heilhronn" begonnen. 

p-Emolka. Der große Efa-Wegener Film ..Herzog Ferrantes 

«Ute“ wurde von der Bayerischen Fi Im-Gesellschaft m. b. H. Fett 
* , für den deutschen Verleih erworben. Die Pressovorführung 

■al demnächst stattfinden. 

, Terra-Film A.-G. Der TorraGroßfilm „Hanneles Himmel 

•hrt“ wurde unmittelbar nach der Berliner Uraufführung nach 
“‘genden Staaten verkauft : Belgien, 8chweiz, Skandinavien. Finti 
« “'*• Polen, Oesterreich, Ungarn. Tschechoslowakei, Italien. Japan, 
«hier nach den gesamten Balkanstaaten, nach Aegypten, Svrien. 
I,0 llandisch-Indien und Südamerika. 

•i ^ #n ,l ® r Deu, *8- Zu stellvertretenden Direktoren der Deulig 
im i wir ^ Ören * ®rnannt worden die Herren Dr. jur. et. Dr. rer. 

J“*- Otto Böhm und Richard Ott. Herr Dr. Böhm, der Verfasser 
L -. "'kannten Buches „Vertrüge im Filmgewerbe“, war vor seiner 
"»hangen Tätigkeit als Direktor der Hansa-Film-G. m. b. H„ die 
^ tjtt Jahre 1914 gründete, im Filmhandel tätig, und zwar nicht nur 
iMitschland, sondern auch in Rom, Barcelona, London, Paris 
. *> Moskau. Er wird bei der Deulig vor allem die Ausländsabteilung 
und dazu berufen sein, die vielen bestehenden Auslandsverbin- 
' Ul 8°ii der Deubg weiter auszubauen. — Herr Richard Ott kommt 



1 


AKTlfcNtitoe.U-t»CrlHFT MAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK 

- CASSEL - 

GENERALVERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN 
KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE, KÖLN A. Rh 
NEUMARKT 32-3«. 


v«>n der Ufa und gilt als erstklassiger Fachmann auf dem Gebiete 
der kaufmännischen Verwaltung und Organisation. Das Krund 
legende Werk „Die Organisation int Film- und Theat erbot ri«*b“ ent¬ 
stammt seiner Foder. Herr Ott wird bei der Deulig in erster Linie 
der kaufmännischen und Kassen Verwaltung verstehen. — Das 
Direktorium der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft E. V. und der 
Deulig-Film-Gesellschaft m. b. H. setzt sich nunmehr aus den Herren 
Generaldirektor Colröken, den Direktoren bzw. stellvertretenden 
Direktoren Pfankuch, Soehaczewer, Dr. Böhm und Ott zusammen 

Flensburg. Sämtliche Flensburger Kinos wurden geschlossen. 
Der Grund hierfür ist die hohe Besteuerung der Lichtspieltheater 
deren Inhaber erklären, diese Sondeibelastung nicht mehr tragen 
zu können. 

Frankfurt a. M. Wie uns die Orlando-Film-G. m. b. H mit 
teilt, sind die Aufnahmen zu ihrem ersten Film ..Zapfenstreich 
unter der Regie von Guido Haller beendet worden. Der Magistrat 
h«t die Erlaubnis erteilt, die Kasernen bi Itlor auf dem Gelände der 
ehemaligen Artilleriekaserne drehen zu lassen, wodurch es gelang, 
einen ganz 1 »sonders echt wirkenden Rahmen für einen Teil der 
Bilder zu erhalten. Die letzten Tage wimmelte es dort von (oster 
nuchischem) Militär aller Chargen. Der Film dürfte in vierzehn 
Tagen vorführungsberoit sein. 

Neue Riesenkinos im Frankfurter Verleilibezirk. Paul Km- 
und J. Jocliem, haben das Hotel zum Einhorn in Gießen (Ober 
Hessen ) käuflich erworben und beabsichtigen dort ein Großtheater. 
das 1500—2000 Plätze fassen kann, zu errichten. In Eberstadt bei 
Darrastadt hat Otto Bender den Gasthof zur Krone gemietet. \> ■ 
ein ebenfalls großes Theater von 1500— 2000 8-tzplätxen installiert 
wird. Dieses Theater dürfte das größte in ganz Starkenburg werden, 
ln Uroß-Felda (Oberhessen) errichtet Wilhelm Zimmer ein neu*’- 
Lichtspieltheater. G. H. 

Direktor Margulios vom Süddeutschen Filmhnus, Frankfurt a. \l 
hat zusammen mit dein Reichsverband «len Theaterbesitzerlwstoll 
schein ausgearboitet. Dieser Bestellschein wird von genannter Firma 
und ihren Filialen benützt. Er unterscheidet sich vom Bestellschein 
des Zentralverlstnds durch einige kleine, al»er nicht unwichtige 
Aenderungen. so untersteht zum Beispiel die Lieferung. d«r Film.' 
tind des Keklamematerials jedesmal besonderer Vereinl*»rung des 
«»eiteren hat eine paritätisch aus Verleihern und Theaterbesosem 
zusammengesetzte Kommission bei Aeudorung der Wirtschaft jichen 
Verhältnisse über Preiserhöhungen oder Reduktionen zu «itwh», 








r>. 795 


Der Kinematograph 


Dösseldorf 


Hopp-Film werke 

München, Dachauer Straße 13. 30036* 

Süddeutschlands leistungsfähigste 

Kopier-Rnstalt 


den, außerdem ist ein paritätisches Schiedsgericht de« Verleihbezirks 
bei eventuellen Streitigkeiten zuständig. G. H. 

Groß-Felden (Oberhessen). Unter dem Namen Greß-Folder- 
Lichtspiele wurde ein neues l.ichtbildtlieater mit 400 Sitzplätzen 
eröffnet. Besitzer ist W. Zimmer. 

Halle. Hie Stadt hat einen Kilmverfähnmgsapparat im Werte 
von 40 000 Mk. beschafft, damit jetzt auch I.ichtI>iIdv<>rtrage und 
kinematngraphischo Vorfüliningen iin Thaliasaal stattfinden können. 

Hamburg. Die Vera=Filmwerko Aktiengesellschaft erwart.' das 
am Hesenhinderhi*f gelegene Komödienhäu», das zu den Ziegel- 
hühnen gehörte. I>ie Finnti plant, es in ein Kino-Variete umzmvan- 
deln. Kin l'ntoniehmen gleicher Art war in Hamburg bisher nicht 
vertreten. 

Ein neuer Filmverleih in Hamburg. Die Hamburger Theater- 
besitzer sind dem Süddeutschen Ftlmhous Frankfurt a. M. als Ak¬ 
tionäre beigetreten. (Ein gleiches soll auch im Rheinland und West • 
falen beverstehen.) Das Süddeutsche Filmhaus hat den Hamburger 
Filmverleih von .1. M. Hirsehel käuflich erworlien und eröffnet dort 
unter Mitarlieit .der norddeutschen Theatorbesitzor eine Filiale. 
I>idurch ist das Verloilmetz der genannt *n Firma um eine weiten* 
Filiale vergrößert worden. Die Herren John und Hans Hirschei 
behalten die Führung des Verloihliezirks Hamburg, und zwar wird 
Herr John Kirsch«! hauptsächlich in der Filiale, und Herr Hans 
Hirschei im Außendienst tätig sein. 

Kiel. "• Die Kieler Kinobesitzer gelten bekannt, daü sie wegen 
der hohen Lust liarkoitsstouer gezwungen sind, ihre Theater am 
15. Mai zu schließen. 

Leipzig. Das Schloßkeller.Etablissement eröffnet« seine Pforten 
wieder. Die Innung verkaufte das Grundstück an Direktor Otto 
Salomen. Es wird an das Saalgebäude anschließend ein modernes 
Lichtspielhaus errichtet werden. Das gesamte l'ntemelunen ist 
jetzt in die ,,8chloßkellerbou-A.-G.‘’ umgewandelt worden. 

Mannheim. Weiße Raben! Auf die Gesuche der Licht¬ 
spieltheater und des Kunstlertlieaters Apollo hat der Stadtrat den 
Steuertarif der Yergniigungssteuerordnung fii> diese Unternehmen 
ermäßigt. Während bisher schon für die Karton im Preise über 
10 Mk. 40 Prozent Steuer erhoben wurde, beginnt dieser Satz erst 
von 20 bzw. 25 Mk. ab. 25 Prozent werden für die Karten im Preise 
von 2 bis 10 Mk. erhoben (statt bisher von 2 bis 5 Mk.), und 20 Prozent 
für die Karten von 10 bis 20 Mk. (statt wie bisher für die Stufe 5 bis 
10 Mk.). — Vivant sequentes! 


dazu und ein Ensemble von Darstellern, wie es liier zur Verfügung 
gestanden hat. Wir müssen die Bioscop zu diesem wirklich wunder¬ 
schönen Werke beglückwünschen, und ich ls*haIte es mir vor, auf 
diesen Film noch zurückzukommen, denn er ist eine der lieredtestcn 
und schlagendsten Beweise für meine vielfachen Ausführungen itu 
,. Kinernatogreph" — er steht für diese Ausführungen ein und ruft 
der deutschen Produktion dieselben Worte zu. die ich Zu wiederholten 
Malen zugerufon habe und fort und fort Zurufen werde: Schafft. 
Spielfilme! Ich bedäure aus tiefstem Herzen, daß manch« 
Anstrengungen, eine Berliner Firma für die „Münchner Kammer 
Spielfilme" zu iiitoressioreii. noch zu keinem Abschlüsse geführt 

haben,-denn hier in München soll just dein Spielfilm ein Gebiet 

erobert worden, das außerhalb jeder Konkurrenz steht. Freilich, 
an Aufgalien von der Art des „I>r. Malmst*" ist vorerst nicht zu 
denken, wohl aber im Prinzip an eine Veredlung und Verfeinerung 
dos Spielfilms in ganz besonderem Maße. Doch, wie gesagt, wir 
wollen darauf, mit Bezug auf ,,Dr. Mabuso" noch ausführlich zurück- 
kommen. -— — 

— — Der ehemalige Filmverloiher Friedrich Buch ist 
vom hiesigen Gericht wegen fortgesetzter Schwindeleien und Ur¬ 
kundenfälschung zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis vor 
urteilt worden. Damit ist senior Diufhahn im Filrugoschafte ein 
Ziel gesetzt. Friedrich Bech bat zu Beginn seiner Filmkariere zu 
den liesten Hoffnungen berechtigt; er zeigte sich als groBziigiger Mann 
mit hohen Plänen und starken Ideen. Leider geriot er aber bald in 
Geldverlegenheiten, und dar führte ihn abwärts. Schade um ihn. 
denn er hatte das Zeug in sich. Tüchtiges zu leisten und der Filmerei 
zu dienen. Sei.i Leichtsinn brachte ihn daiut so weit. daU er zu tu 
Betrüger wurde. Aber Friedrich Bech ist. noch jung ; wenn er sich I 
auf sich selbst gesinnt und den festet. Vorsatz faßt, ein anständiger 
braver und ehrlicher Kerl zu werden, kann er noch manches gut 
machen. 

— Der Firma Uabinet-Film Toni Attenberg er 
wurde die Ausführung eines historischen Films von der alten Reich- 
hauptstadt Augsburg iiliertragon. In dem Film, zu dem die Aut 
nahmen diese Woche beginnen, wird die Entwicklung der Industrie 
und des Handels, sowie die von den Wet hselbeziehungen zwisol« « 
Augsburg und italienischen Städten lieherrscbte Architektur i« 
historischen Bildern gezeigt. 

— „Der Weg zur Sonne“, eine nachdenkliche Geschichte in 
sechs Akten von M. C. Audri'. Regio Willy Brückner, ist demnach-’ 
vorfiihrungsliereit. Sämtliche Aufnahmen sind mit ii-r Bongoug i 
Plastic-Reflektorette, einer Vorrichtung zur Erzeugung plastisch' 
Bilder, gedreht, die bei diesem Film zuin erstenmal zur vollen Au- 
wertung kam. Unter den Darstellern sind zu nonneu: Albert Maur* r. 
Gabriele Hart. Karl Schwarze, Elise Biedermann, Breun, DougU- 
u. a. in. Die gesamte technische Ausführung liegt in den bewährt*« 
Händen der Firma Arnold & Richter, München, di« Photograph« 
Italien F. B. Seyr und August Arnold übernommen. 

— Der Film auf der Münchener Gewerbe 
schau. Am 13. Mai wird die Abteilung der Münchener Gewerl** 
schau „Architektonische und dekorative Ausstattung int Film 
eröffnet. Nach längeren Verhandlungen Indien sich außer der Mün¬ 
chener Emelka von Berliner Firmon die Ufa, die Decla und die Torr» 
beteiligt, außerdem stellen noch die bekannten Filmarchitekten Kur 1 
Richter, Paul Leni, Emst Stern, Boelzig, Ali Hubert, 8tahl-Ured 
Hunte, Reimann, Roehrig, Herlt, Hermann Warm und Ludwig 
Kainer aus. Auch diese Vorensta'tung steht, ebenso wie die Film¬ 
vorführungen auf der Gewerbeschau, unter der l^eitung der Filmlig* 
bzw. deren goschäftsführenden Vorsitzenden Dr. Franz Pauli. 


gl. München. 

Die Münchner Thea'orbositzer tragen sich ernstlich mit dem 
Gedanken, die Theater zu sperren, wenn die Lustbarkeitssteuer nicht 
abgeliaut wird. Diese Lustbarkeitssteuer ist eine Erdrusselungs- 
steuer. Nun kommt noch dazu, daß die Kinomusikor neue For¬ 
derungen aufgestellt haben. Die von Tag zu Tag zunehmende Teue¬ 
rung zwingt dazu.-aller wer »oll das alles zahlen? Das Pu¬ 

blikum ? Dieses leidet doch unter der unsinnigen Teuerung und 
Geldentwertung mcht minder. Diese ewige Schratt l>e ohne Ende 
muß noch zu Katastrophen führen. — — 

-In den „R e g i n a“-L.ichtspielen haben wir den Bio¬ 
scop- Film „D r. M a b u s e, d e r Spieler“ zu schon bekom¬ 
men. Unsere koclisosuannten Erwartuniren sind weit hinter der 


Ober-Ingelheim. Eine Berliner Filmgesellschaft will das rhei¬ 
nische Weinbaugebiet filmen, darunter auch Ober-Ingelheim. I* 1 * 
Gesellschaft verlangt dafür 5000—10 000 Mark, je nach dem Umfang 
der Aufnahmen. I>er Geiueinderat ist der Ansicht, daß der Ntttw" 
hiervon mir der Weinbau und -Handel habe, weshalb der Antrag 
an dies« Interessenten weitergegebon wird. 


Wolfen (.Anhalt). Die Direktionen der Farben- und Filmfabrik | 
gründeten für ilire jugendlichen l-ehrlinge und Arbeiter eine I*' 
sondere Werkschule. 














Der Kinematograph — Düsseldorf. 


SKe Aufnahmen tjaben nod) 
nid)t begonnen» 

toeil mir die ‘Rückkehr 

Iftidjael 'Bobncns 

üon feiner 

(Baftfpielreife nad) Skandinaüien abroarten müffen. 

Sieflanö 

roird unter der Regie non R. (E. £id)0 naef) der Oper 
non (Eugen d’Rlbert mit Rltd)ael 'Botynen als 
Sebaftiano und £il Dagooer als Rtartt)a in 
Spanien aufgenommen. 

Der Jilm ift für Deutfd)land und 
die 'Randftaaten bereits oergeben! 


tidjo=$ilm<5.m.b.lK 

Berlin SR) 

Seffelftr. 19 

Jernfprecfjer: Hloritjpfatj 12249 

























































































Der Kinematograph — Düsseldorf 


Verkehr sind, kommt der Hersteller regelmäßig nicht mehr in Frage, 
da ihm die Verfügung ül>er den Bildstreifen nicht mehr rusteht. 
Die Zula«sung hat derjenige mi beschaffen. der den Bildstreifen vor- 
ffihren will und ru diesem Behuf die Verfügung über denselben 
verlangt hat. B. 



Frankreich. Fflnfundrwanaigt.au send Photo¬ 
graphien in der Sekunde. In cier Pariser Akademie der 
Wissenschaften wurde küralich ein bemerkenswerter Fortschritt 
in der Kinematographie festgostollt. Del rweite Direktor des In¬ 
stituts hat es fertiggebracht, elektrische Pulken zu photographieren, 
deren Dauer nur l !u»m oiner Sekunde betrug. Der Entdecker 
dieser Neuerung verwendete tiei seinen Versuchen ein Prisma, das 
hundert zwanzig Umdrehungen in der Sekunde hatte. Bilder der 
1 vom Prisma gebrochenen Funken wurden aul einen Film in jedem 
Hundertstel einer Sekunde geworfen. Das Experiment ergab mithin 
zweihundert fünfzig Photographien für jedes Hundertstel einer Se¬ 
kunde. 

Italien. Ein deutscher Filmerfolg im Aus¬ 
lande. Unter den für die internationale Filmkonkurrenz in Mai¬ 
land zugelassenen Filmen 1 «»findet sich auch der bekannte deutsche 
Sportfilm ,,lm Kampf mit dem Berge“ der Berg & Sportfilm-Oes. 
m. b. H-, Freiburg i. Br. 

Tschecho-Slowakei. „La Trikolore“ A. - O. für Film- 
industrie in Prag. Die erste ordentliche Generalversamm¬ 
lung findet am 13. Mai in den Bäumen der Böhm. Bankkommandit - 
Gesellschaft Fisch! Bondy statt. 

Amerika. Der Film als Erzieher. Das Ackerbau- 
, Departement ist die einzige amerikanische Regierungsbehörde, die 
sich in ausgedehntem Maße des Films für Erziehung«- und Aufklä- 
riingszweeke bedient. Die Fi .me werden Farmergenossenschaften, 

* Countyfair» usw. zur Verfügung gestellt und tragen dazu bei, irrige 
. Anschauungen zu berichtigen und die Landbevölkerung über wich¬ 
tige Fragen aufzuklänm. Einer der zuletzt fertiggestellten Filme 
veranschaulicht dem Farmer die Bedeutung guter Landstraßen 
und zeigt deren Herstellung vom ersten Spatenstich bis zur Glättung 
der obersten Zement fläche. Ein anderer Film schildert unter dem 
Titel „Ein unerwünschter Eindringling“ die verderbliche Tätigkeit 
des europäischen Getreidebohrers, eines Insektenschädlings, der dom 
Kom. aber auch Hüllen, Bohnen, Sellerie usw. gefährlich wird. 

I Wieder ein anderer Film veranschaulicht den Anlwiu und die Vorwer¬ 
tung der Kartoffel. Bienenzüchter finden in einem Film über die 
Bienenzucht viel Belehrung und Anregung. 

Verbot der Fatty-Filme. Die erete wesentliche 
Amtshandlung des früheren' Bunde«-Generelpostmfcisters Will 
Hays als Präsident der Motion Pieture Pro¬ 
ducers and Distributors, Ine., ist die Ausschaltung 
Arbucklescber Filme in amerikanischen Lichtspieltheatern. Es 
war bisher die Absicht, die Wiederaufführung der Aufnahmen des 
i kürzlich im Zusammenhänge mit dem Tode seiner Berufskollegin 
« Virginia Kappe prozessierten und freigesprochenen populären Film- 
humoriston von der öffentlichen Stimmung abhängig zu machen, 
doch erfolgte zum Zwecke eingehender Untersuchung obige Ma߬ 
nahme. 

Ein Kino durch Sturm, zerstört. In Cisco in 
‘ Texas wurde durch einen Windsturm eine Frau getötet und eine 
schwer vorletzt. Ein Dutzend Personen erlitten leichtere Ver¬ 
letzungen. Mindestens 40 Ifäusor, darunter das Broadway-Kino¬ 
theater, wurden niedergeweht und liegen in Trümmern. 



r Barlin. B. K.-Film - und Titslftbrik.tion C. m. 
b. H. Unter dieser Firma ist mit einem Stammkapital von 20 000 Mk. 
. eine neue Gesellschaft gegifindet weiden, die sich d«r Fabrikation 
von Fiimsuins) men und Filmtiteln widmen will. Geschäftsführer 





NIEDERLAGEN: 


Rheinische Fümgesellschall m. b. H. 

42150 

Abt.: KINOBEDARF 

KÖLN am Rhein, DtSSN BOIH 
Glocftengasse 16 Graf Adolf S(r. 29 



ist Kaufmann Boris Kowalenko zu Berlin. Dem Kaufmann Victor 
Trinklor ist Einzelprokura erteilt. 

Berlin. Kinophot - G. m. b. H. Unter dieser Firma wurde 
eine neue Gesellschaft gegründet, die sich mit der Herstellung und 
dem Vertrieb von optischen Projektionsapparaten, insliesondero 
Kinoapparaten, sowie dem KleinmaschinenlHUi befassen will. Das 
Grundkapital beträgt 150 000 Mk. Geschäft sführor Ist Kaufmann 
Walter Volbnann in Berlin-Lichterfelde. 

Berlin. Sandshl-Landlieht-VVerk G. m. b. H. 
Unter dieser Firma ist ein Unternehmen mit einem- Grundkapital 
von 150 000 Mk. gegründet worden, das sich mit der Herstellung 
feinmechanischer Erzeugnis««» sowie insbesondere mit der Herstellung 
von Kinoapparaten und sonstigen Kinobodarfsartikehi befassen 
wird. Geschäftsführer sind Kaufmann Carl Sandnhl, Berlin, Kauf 
mann Fred von Karnap, Berlin-Steglitz. Generaldirektor Dr. Erich 
Wiethaus, Charlottenburg. 

Berlin. R o mo - F i I m A.-G. In Her in Leipzig ahgehaltenon 
Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der Generalversammlung 
für das erste, nur neun Monate umfassende Geschäftsjahr, nach 
reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen eine Dividende von 
40% pro rata temporis vorzuschlagen 

Berlin. Film-Handel, Gesellschaft mit ho 
schränkt er Haftung: Dem Emil Wolf in Berlin ist derart 
Prokura erteilt, daß er nur in Gemeinschaft mit oinäm Geschäft« 
ftihrer zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt ist. 

Berlin. Film- und Industrie -Modelle. Gesell 
Schaft mit beschränkter Haftung. Gegenstand de« 
Unternehmens: die Herstellung und der Vertrieb von Film- und 
Industriemodellen sowie der Betrieb der damit zusammenhängenden 

Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch befugt, sich an anderen Unter 
nehmungen gleicher Art zu beteiligen oder sonst zu übernehmen 
jedoch ohne Erwerb von Grundstücken. Stammkapital: 20 000 Mk 
Geschäftsführer: Kaufmann Carl Türmer zu Berlin-Karlshor«’ 
Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung- 
Der Gesellschaftsvertrag ist am 5. April 1022 abgeschlossen. Die 
Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten 
Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung 
durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in 
Gemeinschaft mit einem Prokuristen. 

Berlin. Kowo -Schicht , Fabrik zur Präpari' 
rung fertiger Filmkopien A.-G. in Berlin. Ueber <1»' 
günstige Geschäftslage des Unternehmens haben wir bereits an¬ 
läßlich der Veröffentlichung des ersten Geschäftsberichts emgeli* 1 »“ 
berichtet. Die erste ordentliche Generalversammlung, die in <l l ‘ r , 












Kurorten oder einem Geschäftsführer zur Vertretung der Gosel 
'«•fugt ist. Durch (lesellschafterbeschluß vom 2. .Mer* 1922 ist die 
Ritzung geändert. I>ie (iesollschaft wird, wenn mehrere (ieschäfts- 
tiihrer liestimmt sind, mindestens durch zwei Geschäftsführer oder 
durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen 
vertreten. Walter Caspari ist nicht mehr Geschäftsführer, an seiner 
Stelle ist Ctirt Hüttner zum Geschäftsführer bestellt. 

Düsseldorf. Düsseldorfer Film- A.-G. Diese Gesell - 
schaft ist mit 6 Millionen Mark Grundkapital gegründet worden. 

Düsseldorf. „P e g a s u s“- F i I m - Ge seil s c h a f t mit 
beschränkter Haftung. Durch Gesellschafterbeschluß 
vom 19. April 1922 ist die Gesellschaft aufgelöst, /um Liquidator 
ist bestellt: Wilhelm Schelions, Kaufmann in Düsseldorf. 

Düsseldorf. „X o v i t a s“- Film -Vertrieb-Gesell¬ 
schaft mit beschränkter Huftung. Durch Gesell- 


KinomusiItalische Streifzüge. 

Abwechslung ist gut. In der Musik allerdings ist Abwechslung 
auch gefährlich, wie wir es in der Unterhaltungsmusik jetzt seit 
Jahren beobachten können. Vor lauter Abwechslung kommen wir 
gar nicht mehr zum Genuß echter Musik, denn auch in der Volksmusik 
ist der Begriff „echt“ existenzberechtigt. Jetzt fängt man aber auch 
in der Kinomusik mit der Abwechslung an. und da muß ein Wort 
gesagt werden, bevor uns die Abwechslung die ohnehin so schnöde 
behandelte Kinomusik noch mehr verdirbt. 


schafterbeschluß vom 19. April 1922 ist die Gesellschaft aufgelöst, 
/um Liquidator ist bestellt Wilhelm Schellens, Kaufmann in Düssob 
dort. 

Güsten (Anhalt). Anhalt-Film -Verleih-Vertrieb. 
1-eitung: Leopold Barthel. Geschäftszweck: Verleih und Vertrieb 
von Monopolfilmon. insbesondere komplett« Programme für Mittel¬ 
deutschland und Schlesien. 

Hamburg. Vera-Filmwerke, A.-G. Laut Geschäfts¬ 
bericht erzielte die Gesellschaft einen Bruttogewinn von 3 949 602 Mk., 
dem an L'nkosten 813 605 Mk. Absehreibungen 432 744 Mk.. Ab¬ 
gang an Fabrikation und Vorräten 1 535 529 Mk. gegonüberstehen. 
*o daß ein Reingewinn von 1 167 724 Mk. bleibt, aus dem 58 386 Mk. 
der gesetzlichen Reserve, 350 317 Mk. der Steuerriielcstelhing über¬ 
wiesen und 15*’ 0 Dividende verteilt werden. Die Tantieme erfordert 
878 Mk., vorgetragen «erden 84 143 Mk. In der Bilanz erscheinen 
Fabrikation mit 4 867 333 Mk., Kasse und Bankguthaben mit 
508 342 Mk.. Vorräte mit 655 271 Mk., Schuldner mit 1 850 913 Mk.. 
denen Gläubiger mit 3 9öO 7 6 Mk. gegonüberstehen. 

Kassel. Hessen-Film. < e äolisch oft mit be- 
h( 'hränkter Haftung, Gesellschaft für Kine- 
^»togrsphie und Projektion. Durch Beschluß der 
vätsellschafterversammlung vom 14. Mär» 1922 ist $ 5 des Gesell - 
"hafteVertrages geändert. Jeder Geschäftsführer ist selbständig 
* ur Vertretung der Gesellschaft ermächtigt. Zum Geschäftsführer 


In einem westlichen Kino läuft ein russischer Film, den man 
ganz besonders fesselnd zu gestalten gedachte, indem man cm russi¬ 
sches Balalaika-Orchester engagierte. Vor einiger Zeit nämlich, aa 
hatte ein anderes westliches Kinotheater diesen Film ob nfalls am 
Programm, ebenfalls war ein Balaleika-Oreliester, sagen wir lieber, 
eine kleine Kapelle mit Balaleikabesetzung. engagiert. Aber was 
dort nur Würze war, ist bei der Nachahmung Sensation geworden. 
Und was für eine Sensation! Den ganzen Film hindurch spielt diese 
Kapelle. In den in den zivilisierten Gesellschaftskreisen spielenden 
Szenen, in den Pampas, in den Bergwerken, in den Straßen einer 
europäischen Weltstadt, immer und überall spielt das Balalaika- 
Orchester, immer natürlich russische Weisen, immer russische Lieder, 
immer russische Tänze, auf die das Orchester hauptsächlich eingestellt, 
eingespielt ist. Das ist wahrhaftig kein Genuß für den verwöhnten 
Kinobesucher. Nächstens, wenn das Experiment weiter Schule 
macht, engagiert man eine Zigeunerkapelle, weil bloß in einem 
Fünfakter zufällig eine Zigeunerszene verkommt, oder man holt sich 
(ä'ishas, die zu singen und zu spielen haben, weil irgendeine Epnoda 
in dem Fünfakter in Japan spielt oder auf Japan Bezug nimmt 

Solche Experimente kosten immerhin Geld und dieeas Geld 
kann man auf eine reguläre Kinomusik ganz schön anwonden. wenn 
man für Kinomusik überhaupt Sinn hat. Diesen Sinn hat vorläufig 
eher das Publikum als der Kinobesitzer. Sicherlich soll man nicht 
verallgemeinern. Viele, sehr viele Kinobesitzer würden für das 














































So. .»6 


Der Kinematograph — Dfisseldorf. 



Die moderne Theater- 
Maschine auf Säule, eine 
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entworfene Maschine stellt das 
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dar, was bisher die Kino-Technik 
hervorgebracht hat. Die Lebens¬ 
dauer ist infolge der sehr grollen 
Präzision u. hervorragenden Güte 
des Materials eine unbegrenzte 
und wird sich in Kürze die Gunst 
eines jeden Theaterbesitzers er¬ 
obern. 


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103 { 














gehen S:rienk«itiing. Widerstände utid Apparate in Gefahr bringen 
würden. i>i« Größe des für 60 Am >ere erforderlichen Widerstandes 
bestimmt sich nach dem Ohmschen Gesetz, nnd zwar ist danach die 
Ohmzahl des Widerstandes gleich der Voltzahl dividiert durch die 
Amperezahl. — Anderseits ist zu berücksichtigen, daß die an 
zu wendenden Drahtspiralen eine so'che Starke besitzen müssen, 
daß sie die Belastung aushalten. ohne glühend zu werden. 


Berlin W 8, Mohrenstraße 6, Fernspr.: Zentrum 10678; Berliner 
Redaklionsdienst einschl. Filmpremieren: Frftz OlirtlSky. Sämtt. 
Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur an die 
Geschäftsstelle zu adressieren. Sonoerartikel: Julius UrglSS. 


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Ich empfehle den Herren Theaterbesitzern schon jetzt zu 

bestellen, damit die eingehenden Aufträge schnellstens 

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Der Kinematograph — Düsseldorf 


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Verfehltes Leben 

In der Hauptrolle ANITA BERBER 

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H 


lon 


1922/23 


Am Rande des Abgrundes 
Geheimnisse der Nacht 
Betrogene Frauen / 
Verklun g ene Zeiten /fa- 

























No. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


g Reflma-£id)tfptde 


Y Befi%cr: 

**//' IDilljein Sensburg 






% 






& 


IHündKn, ben 20 . April 1922 

dtUphon: 25045 


Firma Deulig-Film-Verleih 

M ü n o h e n 


Es macht mir Freude, Ihnen bestätigen xu können, 
dass ioh mit Ihrem Film „Der brennende Acker“ ein ganz 
enormes Geschäft gemacht habe. Der Film lief in mei¬ 
nem Theater 14 Tage und hat der Besuch in der zweiten 
loche wie bei keinem anderen Film vorsüglich angehal¬ 
ten. Seit Bestehen meines Theaters brachte mir „Der 
brennende Acker“ im Verhältnis das weitaus grösste Ge¬ 
schäft, denn nur mit einem Film „Lady Hamilton" habe 
ich etwas höhere Einnahmen erzielt, bei diesem Pilm be¬ 
trugen aber die Eintrittspreise Uk . 10.— bis Mk . 30.— 
„Der brennende Acker“ ist vom künstlerischen wie 
vom geschäftlichen Standpunkt eine Attraktion aller¬ 
ersten Ranges und kann ioh diesen Film jedem meiner 
Kollegen nur allerwärmstens empfehlen. 

Hoohaohtend 

gez. lilhem Sensburg 

„ 3 




♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ 


Der Kinematufjraph — Düsseldorf. 


No. 796 



mit stumpfwinklig zueinander 
stehendem Kohlenpaar. S8M« 

Zahnstangenbetrieb. 

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Nr. 796 


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Daß die musikalische Begleitung der Filmvorfüh¬ 
rungen selbst an den vornehmsten Lichtbildbühnen 
den Anforderungen eines musikalisch empfindenden Zu 
Schauers in keiner Weise gerecht wird, kann wohl als 
unbestritten gelten. Gewiß fehlt es den Filmtheatern 
nicht an tüchtigen Salon-Orchestern, die sieh durch 
Vermeidung süßlicher Sentimentalität meist vorteil 
haft von den in Wuinstulien und Kaffeehäusern musi 
zierenden Orchestern gleicher Art unterscheiden; aucli 
gegen die zum Vortrag kommenden Kompositione i. 
meist gute, wenn auch natürlich dem Verständnis des 
Publikums angepaßte Werke der klassischen oder 
auch moderneren Tondichtung, läßt sich an sich nichts 
einwenden, so «laß man mitunter wirklich in Versuchung 
kommt, zeitweise die Augen zuzumachen und sich 
ganz der Musik zu widmen; das l>eweist daun aber 
ebensowenig die hervorragende Güte der Musik wie 
die schlechte Qualität des Films, sondern ist einfach 
ein Zeichen dafür, daß Film und Musik sich — we 
nigstens in ihrer jetzigen Gestaltung — gegenseitig 
stören und jedenfalls weit davon entfernt sind, zu 
einem einheitlichen Kunstgenuß zu verschmelzen. 


Das liegt keinesfalls in der Matur der Sache 
die Oper hat längst den Beweis dafür erbracht, wie 
sieh Handlung und Musik zu einem einheitlichen 
Kunstwerk zusammensch weißen lassen; der Grund 
ist vielmehr der. daß das Problem einer wirklichen 
Filmmusik, d. h. einer künstlerischen Harmonie 
zwischen Film und Musik, bisher noch nicht gelöst ist. 
und auch nicht einmal ernstlich zu lösen versucht 
wird: Während der Film dauernd neue oder wenigstens 
sich als neu gebärdende Hai.dlungen und Szenen bringt, 
macht man es sich bezüglich der Musik sehr leicht 
und begnügt sich mit Stücken der vorhandenen Musik 
literatur, Bruchstücken aus Opern, Tänzen und, wenn's 
hoch kommt. Sätzen aus Sonaten ode-- Sinfonien und 
dergleichen; die Anpassung der Musik an den Film 
beschränkt sich darauf, «laß bei der Auswahl «lieser 
Stücke nach Möglichkeit auf den Charakter der je 
weiligen Filmszene Rücksicht genommen wird. Selbst¬ 
verständlich kann «liese Anpassung aber nur eine 
äußerliche sein, in der Art. «laß man zu tragischen 
Begebenheiten ernste Musik, zu Liebesszenen senti¬ 
mentale Stücke und zu heiteren Bildern Tänze «xier 


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No. 796 


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j sonstige leichtere Musik wählt. Die völlige Unzuläng- 
% lichkeit dieses Notbehelfs liegt auf der Hand; sie äußert 
£ ' sich auch schon darin, daß die Spieldauer des ange¬ 
lt i paßten Musikstückes fast niemals mi’ derjenigen der 
w * Filmszene übereinstinunt, so daß bei eintretendem 
f Szenenwechsel der Kapellmeister vor die peinliche 
i Wahl gestellt wird, entweder das Musikstück ohne 
> Biicksieht auf den vielleicht vö lig veränderten 
1' . Charakter des Filmbildes unerbittlich zu Ende zu 

■ $ spielen, oder aber in einer musikalisch höchst unerfreu- 
■S liehen imd unverantwortlichen Weise ahzubreclien. 
•r j Aber auch inhaltlich wird der Stimmungscharakter des 
i ; : ausgewählten Musikstückes niemals oder doch nur 

- höchst selten zu dem Filmbilde vollkommen passen; 
ein routinierter Kapellmeister kann zwar durch ge- 
f schickte Auswahl grobe Unstimmigkeiten vermeiden 
i : — er wird nicht die Geschmacklosigkeit begehen, bei 
dem Brand eines Hauses den Feuerzauber, oder einer 
/ Chambre söparee-Szene Isoldens Liebestod zu intonieren 
£ • — er wird hier und da auch eine besonders gut passende 

■ Musik auffinden; aber er wird nicht über die Tatsache 
hinwegkommen, daß der Film täglich neue Szenen. 

• Bildei- und Stimmungen bringt, die eine treffende 
musikalische Wiedergabe noch nicht erfahren hatten. 
Was soll der Kapellmeister beispielsweise wählen, 
wenn der Held sich mit dem Fallschirm von dem 
hohen Turme herabläßt, oder im Flugzeug davonfliegt.? 
Vor allem aber werden bei einem grundsätzlich passend 
gefundenen Musikstücke die feineren Schattierungen. 
- 1 die aufsteigenden und abfallenden Linien, überhaupt 
die ganze musikalische Struktur niemals auch nur an- 
.nähernd dem dramatischen Aufbau der Filmszene ent- 
; »'Sprechen; es wird immer die Empfindung verbleiben, daß 
die Musik sieh nicht allzusehr um da« Filmbild kümmert 
und ihren eigenen Weg geht. Schließlich tritt dann 
: noch als besonders störend der Umstand hinzu, daß 

der musikalisch gebildete Zuschauer mit den ihm be¬ 
kannten Tonstücken meist unwillkürlich ganz be- 
1 stimmte Gefühlswerte. Vorstellungen und vielleicht 
sogar Bilder verknüpft, die sich dann mit denjenigen 
der vorgeführten Filmszenen schneiden und eine ein- 
•iheitliche Empfindung und eine klare Einstellung auf den 
Inhalt des Films nicht aufkomtnen lassen; hierauf 
kann bei der Auswahl d?s Musikstückes um so weniger 
1 Rücksicht genommen werden, als diese Assoziationen 
I individuell ziemlich verschieden sind. Die Musikbeglei- 
, tung mit bereits vorhandenen Musikwerken kann also 
j natumotwendig keine befriedigende Lösung des Pro- 
|i blems geben: sie ist und bleibt eine geborgte Musik. 
| ’ ein Notbehelf, der auf derselben Stufe steht wie etwa 
die Verwendung einer vorhandenen Liedkomposition 
für einen anderen Liedertext. 

Der Gedanke liegt nahe, dieser Schwierigkeit ein¬ 
fach aus dem Wege -at gehen und gänzlich auf die 
3 jjjBüsikalische Begleitung zu verzichten, um dadurch 
(das Filmbild zu um so reinerer Wirkung zu bringen. 

. [Hier muß aber doch schon die Tatsache bedenklich 
; machen, daß"*- abgesehen von den hier nicht inter 
i* e89ierenden wissenschaftlichen Filmvorführungen — 
noch kein Filmtheater, von den primitivsten Anfängen 
und som billigsten Vorstadtkino an bis zur modernsten 
Lichtbildhühne. es gewagt hat sich die Musikbegleitung 
’zu schenken, und daß gute Filmtheater sogar die für 
das Orchester notwendigen Erholungspausen noch durch 
Klaviervorträge ausfüllen zu müssen glauben. Das 
•beruht natürlich nicht auf einer gemeinsamen Marotte 
oder musikalischen Ader der Kinematographenleiter. 
i [(sondern hat seine zwingenden inneren Gründe: Der 
Film gibt von den Vorgängen, die in der Natur durch¬ 
weg mit akkustisehen Aeußerungen verknüpft sind 
i |f8p rec 'hen. Schreiben, Lachen, Gehen. Schlagen), nur 
die optische Erscheinungsform wieder: bei der Vor¬ 


führung des Films vermißt daher der von der Illusion 
umfangene Zuschauer diese von ihm unwillkürlich er 
warteten Laute, und zwar um so mehr, je auffallender 
die ringsum herrschende Stille ist; das lautlose Ab¬ 
spielen der an sich mit Geräuschen verbundenen Vor 
gänge macht üifolgcdessen einen unerträglichen und 
gespensterhaften Eindruck. Hierüber täuscht die 
Musik hinweg, indem sie das unbehagliche Gefühl der 
Lautlosigkeit nicht aufkommen läßt, sondern das Ohr 
anderweitig beschäftigt und dadurch ablenkt. De:- he 
gleitenden Musik ist a so allen Ernstes die klägliche 
Rolle zugewiesen, kraft des mit ihr verbundenen Ge¬ 
räusches (siehe Busch) die bei der Filmvorführung 
entstehende Leere auszufüllen. An sich würde hierbei 
jedes andere Geräusch die gleiche Wirkung tun; nur 
ist die Musik unter den Geräuschen das einzige salon¬ 
fähige. Wie sehr die Lichtbildtheater von de* unter¬ 
geordneten Funktion der Musik überzeugt sind und 
sie gewissermaßen nur als notwendiges Uebel be¬ 
trachten. ergibt sie[i schon aus dem Kinoprogramm, 
das zwar die Länge des Films nach Stunden und 
Metern und die Namen der Filmdarsteller oft bis zu 
den kleinsten Rollen verkündet, die Person des Musik¬ 
leiters dagegen regelmäßig, und die zum Vortrag kom¬ 
menden Musikstücke fast ausnahmslos verschweigt. 

Die Herabwürdigung der Tonkunst zu solchem 
Handlangerdienst für eine Schaustellung, die ihre 
künstlerische Berechtigung zu erweisen eben erst im 
Begriffe steht, ist nicht nur höchst unerfreulich für 
die Musik, sondern liegt auch durchaus nicht im Inter 
esse der Filmkunst. Wenn es scaon ohne Musik nicht 
geht, und wenn die bisher übliche Art der Begleit¬ 
musik aus den ol>en angeführten Gründen niemals eine 
künstlerisch befriedigende Ergänzung der Filmvorfüh¬ 
rungen werden kann, dann bleibt eben nichts anderes 
übrig, als die Musik, die eine solche untergeordnete 
Rolle nicht verträgt, als gleichgeordneten und gleich- 
wertigen Faktor neben das Filmbild zu stellen.um durch 
die organische Verbindung dieser beiden Kunstformen 
ein einheitliches Kunstwerk zu schaffen. Das geht 
allerdings nicht mit geborgter Musik, vielmehr muß 
zu diesem Zweck der Film komponiert werden, genau 
so wie eine Oper, ein Lied, oder ein Melodram. Das 
würde dann den Musik-Film ergeben, eine Kunst- 
schöpfung, bei der dem Inhalte gleichzeitig bildliche 
und musikalische Ausdrucksform gegeben werden, so 
daß in jedem Augenblick die eine Form die andere 
ergänzt und unterstützt. Eine solche Verdeutlichung 
hat ja auch gerade der Film mit seiner wortlosen Hand 
lung besonders nötig: durch eine gut illustrierende 
Musik, und insbesondere durch geschickte Verwendung 
von Leitmotiven würden sich manche Filmszenen 
musikalisch erläutern lassen, die sonst jene überaus 
störenden Texteinschiebungen erfordern. 

Einem solchen aus Bild und Musik kombinierten 
Kunstwerk fehlt es auch durchaus nicht an einem 
Vorbild; der Musikfilm würde sich zu dem bisherigen 
Film genau so verhalten, wie die Oper zum Schauspiel. 
Vor der Op$r hätte der' Musikfilm allerdings die unbe 
grenzte szenische Möglichkeit voraus; der Film er 
möglicht Bilder von kühnster Phantastik und märchen 
haf*er Unwirklichkeit, die für die musikalische Aus 
deutung besonders geeignet sind, sich aber infolge der 
Unbeholfenheit des Bühnenapparates bei der Opern 
bühne immer mehr oder weniger opemhaft im üblen 
Sinne des Wortes ausnehmen, sofern sie nicht über 
haupt schon an der Kostenfrage scheitern. Selbst 
verständlich eignen sich andererseits für die Schaffung 
von Musikfilmen nur solche Filmhandlungen, die einen 
ausgesprochen dichterischen Inhalt haben: Hinter¬ 
treppenromane. Detektiv- und Aufklftrungsfilmc 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 7tm 



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GEGRÜNDET 1812 


scheiden also von vornherein aus. was ja auch nicht 
weiter betrüblich wäre. 

Es wäre nur noch die Wirtschaftlichkeit des 
Musikfilms zu prüfen, auf die die kapitalistisch ein¬ 
gestellten Filmunternehinungen immerhin entschei¬ 
denden Wert legen werden. Was zunächst den Au- 
klang beim Publikum betrifft, so muh allerdings zu 
gegeben werden, daß der Film in viel stärkerem Maiie 
als die Bühne auf die Gunst des groben Publikums an 
gewiesen ist, denn gerade in der unbeschränkten Re 
Produktion und der sich hieraus ergebenden riesen 
haften Zuschauerschaft liegt seine Ueberlegenheit und 
seine wirtschaftliche Stärke. Wenn aber bekannter 
maßen das Publikum die Oper meist sogar dem Schau 
spiel vorzieht, dann ist nicht zu befürchten, daß es 
sich dem .Musikfilm gegenül>er ablehnend verhalten 
wird; Voraussetzung ist lediglich, daß die Musik, we 
nigstens fürs erste, sich in für das größere Film- 


publikutn verständlichen Bahnen bewegt und mehr auf 
Melodienreichtum und gescl mack volle charakteristische 
Tonmalerei Wert legt als auf weltbewegende Ori¬ 
ginalität und Auffindung neuer Ausdruckaformeu. 

Auch über die Kosten der Komposition und der 
Noten Vervielfältigung wird der Musikfilm hinweg 
kommen: wenn der Film oft für die bloße äußere Aus¬ 
stattung Hunderttausende verausgaben kann, dann wird 
er auch für den Komponisten einen geringen Bruch¬ 
teil dieser Beträge übrig halwn, um so mehr, als unsere 
Tondichter — im Gegensatz zu den Foxtrottverfertigern 
bezüglich des klingenden Lohnes nicht gerade ver 
wohnt sind. Im übrigen wäre es auch ein Stück aus¬ 
gleichender Gerechtigkeit, wenn die Filmkunst als 
eniziger zurzeit noch kapitalkräftiger Kunstzw. ig iin 
Wege des Musikfilras der notleidenden Tondichtung 
etwas unter die Arme griffe. 


Die forhdiceilende Internationalmening unserer Filmindustrie. 


Als mit der unaufhaltsamen Verschlechterung der 
ileutschen Währung unsere Industrie werte, an fremden 
Valuten gemessen, für ein Butterbrot käuflich wurden, 
und als sich die Ausländer denn auch weitgehend 
diese für sie günstige Konjunktur zunutze machten, 
da ging man in den verschiedensten Industriezweigen 
zur Schaffung von Vorzugsaktien mit vielfachem 
•Stimmrecht über. Man begründete dies damit: man 
wolle sich durch diese in festen Händen befindlichen 
Vorzugsaktien ein für allemal gegen die Ueberfrem 
dungsgefahr schützen, denn mit Hilfe dieser Vorzugs¬ 
aktien hatte man sich selbst für den Fall des Verlustes 


der Aktienmajorität vor dem Ueberstimmtwerden in 1 
der Generalversammlung gesichert. In vielen Industrie- ? 
zweigen war diese mögliche Ueberfremdung denn auch f 
in der Tat eine schwere Gefahr; erinnert sei nur bei I 
spielsweise an unsere chemische Industrie: wenn es f 
dort gelänge, durch maßgebenden Einfluß ausländischer | 
Kreise die sorgsam behüteten Fabrikationsgeheimnisse | 
dem Auslande mitzuteilen, so wäre es um die Vormacht- I 
Stellung der deutschen chemischen Industrie wahr • 
scheinlicli in kurzer Zeit geschehen. 

Wie steht es nun in puncto Uel>erfrenidur.g mit jS 
der Filmindustrie? Auch bei uns ist wohl gelegentlich J| 




Der Kinernatograph — Düsseldorf 



das Wort Ueberfrcmduugsgefahr gefallen, mul mau hat 
•j sich ve rau ladt gesehen, sich davor elsenfalls durch Vor 
V zugsaktien mit vielfachem Stimmrecht zu schützen. 
b Erinnert sei nur au die letzten Beispiele dieser Art. 
! die Schaffung der Vorzugsaktien der Richard-Oswald - 
Film A.-G. und bald darauf bei der Landlicht A.-G. 
| Böse Zungen behaupten allerdings, man habe diese 
i Gelegenheit beim Schopf ergriffen, um unter 

* dem Deckmantel der Verhütung einer l’eber- 
fremdungsgefalir . durch diese Vorzugsaktien in 

.• einer dem Sinne des Aktienrechtes wider- 

♦ sprechenden Weise einer detn Bankenkousortium 
£ genehmen Gruppe bzw. diesem selbst das absolute 
■ Ueliergewicht innerhalb des Unternehmens zu geben. 
} selbst für den Fall, daß — etwa durch den Börsen - 
] haml. l — die Aktienmajorität in andere (nicht not 
Jr wendigerweisc ausländische!) Hantle übergegangen sein 

sollte. Sei dem wie ihm sei, tatsächlich liegen die 
**• Dinge so. daß wir heute so weit sind, daß es kaum 
noch ein bedeutenderes deutsches Filmunternehmen 
gibt, in dem nicht ausländisches Kapital in der einen' 
c oder anderen Form mitbestimmenden Einfljiß gewonnen 
hätte. 

Wir möchten in diesem Zusammenhang den Aus 
f druck „Ueberfreindung“ absichtlich vermeiden und 
richtiger von einer Internationalisierung 
£ sprechen. Die besonderen Verhältnisse der Film- 
! Industrie bringen es mit sich, daß diese Einflußnahme 
' ausländischen Kapitals im Gegensatz zu fast allen 
anderen Industrien durchaus nicht so unerwünscht ist. 

( Wenn z. B. die englische Textilindustrie auf die deut 
1 sehe maßgebenden Einfluß gewinnen würde, so wäre 
das gleichbedeutend mit einer Knebelung der deutschen 
£ Textilindustrie, denn die deutschen Textilfabriken sind 
k die schärfsten Konkurrenten der englischen. Ganz 
£ anders liegen dagegen die Dinge bei der Filmherstellung 
( und noch mehr beim Filmvertrieb, hier sind tatsäeh 
:*•' lieh die Filmindustrien der einzelnen Länder bis zu 

! “ einem gewissen Grade aufeinander angewiesen. Ge 
rade durch die Liierung mit ausländischen Konzernen 
ist es in vielen F'ällen erst möglich, die eigene Pro¬ 
duktion zu erweitern. Durch das Abkommen, da* 
seinerzeit die Ufa mit Famous-Players bzw. der Hatnil 
ton Film-Corporation traf, war es überhaupt erst mög¬ 
lich. nach dem Kriege deutsche Filme in den Ver 
einigten Staaten zu placieren, und erst durch die 
m Schaffung dieser Möglichkeit war daran zu denken, 
» Millionenfilme herzustellen und damit unsere Film- 
industrie in ein neues Stadium ihrer erfreulichen Ent 
W Wicklung zu bringen. Ohne dieses Handinhandarbeiten 
b mit ausländischen Gruppen hätte sich sicherlich nie 
W mand gefunden, der das Risiko für die Herstellung von 
g Großfilmen übernommen hätte. So seltsam es auch 


klingen mag. den ungeahnten Aufschwung u iserei 
Filmindustrie verdanken wir in allererster Linie dem 
direkten oder indirekten Einfluß des ausländischen 
Kapitals Wenn jetzt allmählich die einzelnen Entente¬ 
länder wieder dem deutschen Film erschlossen werden, 
so ist das ebenfalls wieder vor allem dem Einfluß der 
mit deutschen Filmf innen liierten ausländischen Film - 
unternehmen zu verdanken. 

Es ist heute kaum noch möglich, alle F’äden auf 
zuweisen, die zwischen deutschem und ausländischem 
Kapital in unseren bedeutendsten Filmunternehmen ge- 
sponnen sind und die folgende Aufzählung will nur 
einen ungefähren UeberbUck geben, ohne Anspruch 
auf Vollständigkeit zu machen, denn in vielen F'ällen 
wird die Tatsache der geschäftlichen Liierung mit 
ausländischem Kapital ängstlich zu verheimlichen ver 
sucht. Das ist ja auch nur verständlich, denn schlie߬ 
lich läßt sich niemand gern in die Karten sehen. 

Die Ufa hat gleich von Anfang an seinerzeit unter 
der erfolgreichen Aegide von Carl Bratz eine enge 
F'ühlungsnahmc mit ausländischen Konzernen erstrebt. 
Oie Olsen, der Generaldirektor der Nordisk Film Co. 
in Kopenhagen, saß lauge Zeit im Aufsichtsrat der 
Ufa und hat erst im Vorjahre seinen Aktienbesitz ab¬ 
gegeben. Nicht immer zeitigten diese ausländischen 
Beziehungen das gewünschte Resultat, erinnert sei nur 
an den Dafeo-Vertrag, der die Ufa infolge der damals 
nicht vorherzusehenden Verschlechterung unserer 
Valuta in eine unangenehme Situation brachte. Ein 
glücklicher Griff war dagegen das oben bereits er 
wähnte Abkommen mit der Hamilton, wie es anderer 
seits nicht minder glücklich ist. daß es jetzt, nach 
dem die Ufa von der Verbindung mit der Hamilton 
nicht mehr sonderlich viel erwarten könnte, gelungen 
ist, diesen Vertrag zu lösen. Vielversprechend scheint 
auch das letzthin geMoffene Abkommen mit der U.C.d. 
zu sein, die bekanntlich einen bedeutenden Posten Ufa 
aktieu übernommen hat und hinsichtlich des Vertrieb«-' 
der beiderseitigen Fabrikate mit der Ufa Hand in Hand 
arbeitet, ja vielleicht sogar in einzelnen F'ällen gemein 
sam mit ihr produzieren wird. 

Die E. F. A. mit ihrem rein amerikanischen 
Kapital, die gewissermaßen nur eine deutsche Filiale 
der F'amous Players bzw. der Hamilton Film Co. ist. 
wird immer ein klassisches Beispiel für das Arbeiten 
ausländischen Kapitals in Deutschland sein. Im übrigen 
ist diese Gründung ein F'all für sich. Bei dieser Ge¬ 
legenheit sei die angebliche Liierung der E. F. A. mit 
einer führenden österreichischen Filmgesellschaft, wo¬ 
von einige Fachblätter zu l>erichten wußten, als in 
dieser Form nicht zutreffend, zurückgewie*en. Andere 
große amerikanische Konzerne sind diesem Beispiel 
bisher nicht gefolgt; Goldwyn beschränkte sieh z. B- 
















Der Kinematogr&pb — Düsseldorf. 


No. 796 


lediglich darauf, in Berlin eine Vertriebsstelle für gauz 
Europa einzurichten, um bei der Herstellung der zahl 
reichen, dafür benötigten Kopien in Deutschland die 
Vorteile der niedrigen Valuta zu genießen; er ist damit 
einer der größten Kunden unserer Kopieranstalten ge 
worden. 

Bei der Decla - Bioscop sind die Auslands 
heziehungen weniger durchsichtig; aus Aeußerungen. 
die vor einigen Monaten in die Fachpresse durch 
sickerten, scheint man entnehmen zu können, daß eine 
gewisse Fühlungnahme mit französischem Kapital er 
folgt ist, doch läßt sich darüber nichts Positives sagen. 
Auch entzieht es sich der aligemeinen Kenntnis, inwie 
weit in der Busso-FUmgesellschaft, der Tochter-Gesell 
schafft der Decla-Bioscop. tatsächlich russisches Film 
kapital mitarbeitet. 

Die Kationalfilm A.-G. unterhält zu französischen 
Filmuntcmehmen sehr gute Beziehungen, ohne daß 
man darüber etwas Näheres sagen könnte. Viel durch 
sichtiger sind die Beziehungen der Terra Film A.-G. 
zu ausländischen Filmkonzernen; zunächst besteht eine 
Interessengemeinschaft mit der südamerikanischen 
Foreign-Film Co. und weiterhin mit dem bedeutendsten 
österreichischen Konzern, wodurch der Absatz der 
Terrafilme eo ipso weitgehend gesichert ist. 

Interessant ist auch die neuerlich zwischen dem 
Landlicht-Konzern und der Baltisk Filmindustrie in 
Stockholm getroffene Kombination, die vor aller 
Dingen auf eine Fabrikationsgemeinschaft hinausläuft. 

Wenn dann noch verraten wird, daß in der Ber 
liner Filmmanufaktur neuerdings ausländisches Ka 
pital arbeitet, ebenso in der Radio, der Novo und der 
l'Or-Filmgesellschaft, so dürften diese Angaben bereits 
genügen, um darzutun, daß die Internationalisierung 
unserer Filmindustrie tatsächlich imgeahnte Fort 
schritte gemacht hat. 

Zur Beurteilung der Frage, ob und inwieweit diese 
Einflußnahme ausländischen Kapitals erfreulich oder 
unerwünscht ist, muß man zunächst in allen Fällen 
eenau wissen, welcher Art die Vereinbarungen sind. 
Wenn es sich, wie im Falle Ufa, im wesentlichen um 
eine Vertriebsgemeinschaft handelt, also um eine Kom¬ 
bination. durch die die Basis des betreffenden deutschen 
Unternehmens bedeutend erweitert wird, dann <ann 
man diese Beteiligung ausländischen Kapitals nur mit 
Freuden begrüßen, zunpl in all diesen Fällen die 
deutsche Firma wohl niemals dem Kontrahenten mit 
Haut und Haaren verschrieben ist. Solange die deut¬ 
schen Leiter die Herren im Hause bleiben, wird man 



i 

P 


AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK 
- CASSEL - 

GE SER AL VERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN: 

KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE, KÖLN A. Rh. 
NEUMARKT 32-34. 


überhaupt schlechterdings nicht allzuviel gegen die 
Beteiligung fremden Kapitals einwenden können. 
Wesentlich anders gestaltet sich jedoch die Sachlage, 
wenn (wie in einem dem Schreiber dieser Zeilen be 
kannten Falle) ein völlig filmfremder ausländischer 
Kapitalist in Deutschland eine Filmgesellschaft ins 
Leben ruft, um — seine Tochter als Filmstar zu lau 
eieren. Das sind natürlich Schmarotzer, die das An¬ 
sehen der deutschen Filmindustrie nur schädigen 
können. Im übrigen können wir ganz zufrieden sein, 
daß es unseren führenden Filmfachleuten gelungen ist, 
in dem oben skizzierten Umfange das Ausland für die 
deutsche Filmindustrie zu interessieren. F. O. 


mit dem Teuer spielen. 


Die Berliner Filmindustrie stand in der vergangenen 
Woche wieder einmal dicht vor dem Ausbruch eines 
Streiks. Es handelte sich um Lohndifferenzen, und es 
schien zuerst, als sollte sich eine Einigung nicht er¬ 
zielen lassen. Die Vorgänge, durch die es zum Streik 
hätte kommen sollen, werden uns im folgenden 
geschildert: Der „Arbeitgeber-Verband der deutschen 
Filmindustrie“ und der „Schutzverband deutscher Film 
Kopieranstalten" einerseits und die im „Lohnkartell 
her Filmindustrie“ vereinten Freien Gewerkschaften 
*°wie „Der Gewerkschaftsbund der Angestellten“ und 
her „Gesamtverband Deutscher Angestellten-Gewerk¬ 
schaften" andererseits, hatten im Februar 1922 ein 
Lohn- und Gehaltsabkommen getroffen, in dem u. a. 
Tprgesehen war, daß eine paritätische Kommission aus 
»ertretern der beteiligten Verbände eingesetzt werde, 


welche die Gestaltung der Lebenshaltungskosten 
während der Dauer des Lohnabkommens beobachten 
und bei wesentlicher Veränderung der Lebenshaltungs 
kosten Zuschläge bzw. Abschläge vereinbaren sollte. 
Die Unterlagen hierfür sollten in objektiven, ziffern¬ 
mäßigen Feststellungen gewonnen werden, als welche 
den Parteien die vom Statistischen Amt der Stadt 
Berlin auf Grund von Einkäufen gewonnenen Durch¬ 
schnittspreise sowie die Preise der Konsumgenossen¬ 
schaften dienen sollten. Diese Kommission hat im 
März und April getagt und in reibungslosem Zusammen 
arbeiten die aus der Teuerung sich ergebenden Zu 
schlage für die Monate März und April vereint»art. So 
ist für den Monat März eine Zulage von 1 :*»*o auf 
•len bis 28. Februar 1922 in Geltung stehenden tarif 
liehen Lohn bzw. Gehalt und für den Monat Aprt) 







No. 796 


Der Kinematograph — Düsseldorf 


Kopp-Filmwerkc 

München, Dachauer Straße iS. «mm«* 

Film -Aufnahmen 

- Fabrikation von Films feder Art ■■■ 


eine solche von 20»o auf den bis 31. März 1922 in 
Geltung stehenden tariflichen Lonn bzw. Gehalt ver¬ 
einbart worden. Bei der Mai-Festsetzung aber machten 
die Gewerkschaften den Versuch über den aus den 
Lebenshaltungsziffem sich ergebenden Teuerungszu¬ 
schlag von 20 bis 21 o/o hinauszugehen, indem sie die 
Forderung auf Gewährung einer Zulage von 40°/o auf¬ 
stellten, obwohl die Arbeitgeber sich bereit erklärt 
hatten, über jenen tatsächlich in Betracht kommenden 
Teuerungszuschlag hinauszugehen und für den Monat 
Mai eine Zulage von 25‘>o zu bewilligen, die auf den 
April-Lohn bzw. das April-Gehalt aufgeschlagen werden 
soll, während der Reichsindex nur eine Teuerung von 
20,9o 0 festgestellt hat. 

Die Arbeitgeber-Verbände hatten die Forderung auf 
Gewährung einer Lohnerhöhung von 40» o abgelehnt, 
jedoch ihren Mitgliedern empfohlen, um die Arbeit¬ 
nehmerschaft unter den augenblicklichen Differenzen 
nicht leiden zu lassen, den Arbeitnehmern ab 1. Mai 
1922 zunächst einen Vorschuß von 15»/o auf ihre tarif¬ 
lichen Aprilbezüge zu zahlen. Die Stimmung bei den 
Arbeitnehmerführern war stark für den Streik. In 
einer Versammlung, die das „Lohnkartell der Freien 
Gewerkschaften für die Filmindustrie" einl>erufen hatte, 
und an welcher die in der Filmindustrie beschäftigten 
Arbeitnehmer teilnahmen, sollte beschlossen werden, ob 
man das Angebot der Arbeitgeber aunehmen oder in 
den Streik treten wolle. Die' überwiegende Mehrheit 
der Versammlung lehnte den Streik ab und beschloß, 
das Angebot der Arbeitgeber anzunehmen. 

Merkwürdigerweise sind die Kinomusiker schoy 
wieder in Differenzen mit den Theatert>esitzern ge¬ 
raten, weil sie sich mit einigen Beschlüssen ihrer Or¬ 
ganisation nicht einverstanden erklären. Im U.-T., 


Kurfürstendamm, ist es sogar zum Streik gekommen, 
so daß die Uraufführung eines neuen Films ohne Musik 
stattfinden mußte. Bei dieser Vorführung ist es zu 
einem Skandal gekommen, den man nicht ohne Wider 
spruch lassen darf. Hier ist nicht der Ort, zu ent 
scheiden, ob dieser Film künstlerische und Publikums 
qualitäten gehabt hat, oder ob er nicht würdig ist, in 
einem großen Berliner Uraufführungstheater zu laufen. 
Wenn es möglich ist, in demselben Theater einen Film 
wie „Kaiserin Elisabeth von Oesterreich“ aufzuführeu. 
der doch derart schlecht ist, daß mau ihn überhaupt nicht 
werten kann, daun muß der Film, bei dem es zu dem 
Skandal während der Aufführung kam, ein unver 
dientes Schicksal erfahren haben. Die Angelegenheit 
soll noch ein Nachspiel bekommen, denn mau munkelt, 
daß der Skandal planmäßig inszeniert war, und man 
erzählt sich, daß einige Leute aus der Branche sich 
bei dem Johlen und den Entrüstungsrufen über den 
Film ganz besonders hervorgetan hätten. Wer im Glas 
haus sitzt, und hier paßt dieses Wort ja ganz besonders 
gut, sollte nicht mit Steinen werfen. Man kann ver 
schiedener Auffassung sein, ob das Publikum das Recht 
hat, in Ulkstimmung eine Arbeit niederzubrüllen. Aber 
in dem Punkto dürfte es wohl keine Meinungsverschie 
denheit geben daß nämlich an der öffentlichen Radau 
kritik im Kinotheater Filmleute sich nicht beteiligen 
dürften. Wie gesagt, wir wissen nicht, ob der Film 
einer ernsten kritischen Würdigung standzuhalten ver 
mag, das aber wissen wir, daß es unwürdig ist, wenn 
Filmleute im Kinotheater sich Radaubrüdern an 
schließen. Zweifellos hat der Fabrikant des Films zu 
dem noch das große Pech gehabt, daß die Musiker 
streikten und sein Film ohne Musikbegleitung abrollen 
mußte. Der Vorfall zeigt deutlich, wie folgenschwer 
diese fiivole Streikerei ist, und man kann es verstehen 
und muß es billigen, wenn alles getan wird, damit solche 
streikenden Musiker, die sich in Gegensatz zu ihren 
Organisationen setzen, für die Folge nicht mehr in 
Lichtspieltheater-Orchestern beschäftigt werden. Es 
ist nicht angängig, daß eine Industrie, in die so viel« 
Millionen investiert sind, stets auf dem Pulverfaß sitzt 
Sie ist ihres Lebens nicht sicher und kann sich nicht 
gedeihlich entwickeln, wenn eben erst abgeschlossen« 1 
Verträge nicht gehalten werden sollen. 


nusländisdie Zensurnerbote. 

Von Dr. Wenzel Goldbaum, Berlin. Rechtsanwalt und Notar. 


Das inländische Zensuryerbot hebt Verträge über 
den verbotenen Film auf. Die Meinung wird allgemein 
vertreten, daß das ausländische Zensurverbot die 
gleiche Wirkung habe. Diese Meinung halte ich nicht 
für richtig. Es gibt keine Vorschrift, die einem aus¬ 
ländischen Verbote diese Wirkung gibt. Und daß eine 
Handlung und ein Rechtsgeschäft, die gegen ein aus 
ländisches Gesetz verstoßen, rechtswidrig und nicht 
passiv ist, ist durchaus kein gültiger Rechtssatz. Es 
kommt noch hinzu, daß die Zulassung durch die deut 
sehe Zensurbehörde auch fürs Ausland an sich wirkt. 
Allerdings kann eine deutsche Behörde ausländischen 
Behörden keine Vorschriften machcq. Zu beachten 
ist auch, daß Verträge über Filme, die in Deutschland 
geschlossen werden, nach deutschem Rechte zu be¬ 
urteilen sind und nur nach deutschen. Nun ist ja 
so viel richtig, daß der ausländische Lizenzbewerber 
den Film zum Vertrieb oder zur Vorführung erwirbt. 


Wenn aber dieser Zweck infolge eines Verbotes nicht 
erreicht werden kann, so ist daraus nicht einfach zu 
folgern, daß der Abschluß richtig sei, sondern es ist 
zu fragen, wer die Gefahr eines derartigen Verbotes 
trägt. Ist diese Frage vertraglich geregelt, dann gilt 
diese Regelung. Ist sie es aber nicht, dann kann mau 
durchaus nicht sagen, daß der Verkäufer (Tie Gefallr 
trage. Die Verhältnisse drängen zum Gegenteil. Denn 
der Lizenzerwerber kennt die ausländischen Zensur 
Verhältnisse und ist viel eher in der Lage, dafür Sorge 
zu tragen, daß die Genehmigung erteilt werde. Er. 
bzw. sein Untererwerber, stellt die erforderlichen An¬ 
träge. Er kann auf das Verfahren einwirken, kanu 
Rechtsmittel einlegen und eventuell durch Ausschnitte 
den Film zulassungsfähig machen. Der deutsche Ver¬ 
käufer hat darauf gar keinen Einfluß. Wir wissen, 
daß man ein Zensurverfahren so und so betreiben kann: 
unter Umständen hat sogar der Erwerber ein Interesse 


Der Kinematograpb — Dösseldorf 


No. 7l»e 


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daran, daß der Film verboten werde. Er hat vielleicht 
andere Filme erworben, die ihm mehr versprechen 
und möchte von der Zahlung der Lizenz befreit sein. 
Soll für all da-s dem Veräußerer die Gefahr aufgebürdet 
werden, die er gar nicht abwenden kann? Das wäre 
ungerecht. Bei der Veräußerung von Waren, zu deren 
Ausfuhr es einer Genehmigung bedarf, taucht das 
bleiche Problem auf: ebenso bei solchen, zu deren 
Kinfuhr Erlaubnis gefordert wird. Niemandem fällt es 
ein, in diesen Fällen automatisch den Veräußerer mit 
den Folgen der Nichterteilung zu belasten. 


Nach der ganzen Sachlage empfiehlt sich deshalb 
eine vertragliche Regelung dieser Frage. Fehlt die.-« 
and ergibt sich aus den Umständen nichts Gegen 
teiliges, dann gilt der von mit in meinem Werk ..Ir 
heberrecht und l'rhebervert ragsrecht" (Berlin 1922. 
Georg Stilke Verlag) aufgestellte Satz: ..Die Gefahr 
eines ausländischen Zensurverbots — nach 
der Zulassung durch die deutsche Zensur 
— trägt der Erwerber fürs Ausland, wenn 
nicht ein Anderes vereinbart worden ist.“ 


Ein Kammergeridifcurteil. 


An» 13. Mai hat das Kammergericht zu Berlin in letzter Instanz 
«in Urteil gefüllt, das uns veranlaßt, auf den Prozeß ei.izugehen. 
Der 26. Senat des Kammergerichts hatte zu entscheiden, oh eine 
erwirkte einstweilige Verfügung, die das Landgericht schon bestätigt 
hatte, aufrecht erhalten bleiben sollte. Das Urteil lautete, daß die 
Klage auf Aufhebung der einstweiligen Verfügung abzuweisen sei. 
ln dem Falle drehte es sich um folgendes: 

Eine Filmherstellungsfirma hatte bei zwei Autoren ein Manuskript 
bestellt, dem ein berühmtes modernes E&hnenstück eines großen 
Dichters zur Grundlage dienen sollte. Die Firme hatte schon zwei 
Manuskripte des gleichen Stoffes bestellt und bezahlt, konnte aber 
diese Manuskripte nicht verwerten, weil sie den künstlerischen An¬ 
sprüchen der Hauptdarstellerin, dem weltbekannten Star der Firma, 
nicht genügten. So wenigstens sagten der Star und der Direktor 
der Firma. Die beiden Autoren, die nunmehr den Auftrag erhielten, 
erkannten die Schwierigkeit dos Themas und baten sich erst eine 
Bedenkzeit nus, in welcher sie sich mit der Frage, ob sich die gestellte 
Aufgabe künstlerisch lösen lasse, beschäftigen wollten. Sie glaubten 
dann die Frage bejahen zu können, und es wurde ein Vertrag ge¬ 
flossen. In dem ihnen vorgelegten Vertrage befand sich der Satz, 
die Namen der Autoren in der Musterkopie zu nennen seien. 
Klio die Autoren den Vertrag Unterzeichneten, forderten sie, daß 
J 'lim an der betreffenden Stelle noch hinzugefügt werde ,,und in 
Reklame“, so daß der Satz nunmehr lautete: „Die Namen der Autoren 
*®d in der Musterkopie und in Reklame zu nennen.“ Die Autoren 
hnsron an die Arbeit, und das fertiggestellte Manuskript hatte sowohl 
“?• der Firma als auch bei dom Star einen solchen Erfolg, daß die 
tirma sich brieflich an die Autoren wandte, ihnen dankte und u. a. 

flieh: „Ja, Frau.hat sogar erklärt, daß sie, solange sie 

fn Film sei, ein solch gutgearbeitetes Manuskript noch nicht in 
fänden gehabt habe.“ Daß die Künstlerin, im übrigen die treibende 
in der nicht nach ihrem berühmten Namen genannten Firma, 
f in ihrem Urteil nicht getäuscht hatte, bewies die Uraufführung 
Films, der einen sensationellen Presse-Erfolg und einen noch 
Pößoren beim Publikum hatte, denn der Film lief ohne Unterbrechung 
I? r stet« ausverkauftem Hause drei Woche»» in einem der allerersten 
^ufführungstheater Berlins. Bei einem Besuch, den die Autoren 
•> der Firma machten, denn sie hatten für die Firma nunmehr einen 
FjÖea historischen Film zu schreiben, gewahrten sie das von der 
Krina hergestellte Säulenplakat. das alle möglichen Namen enthielt, 
r® nicht die Namen der Verfasser des Manuskriptes. Auf Vorhal- 
fgon antwortete der Direktor der Gesellschaft, daß er angenommen 
“o®. die Autoren legten keinen Wert auf die Nennung des Namens 
J Anschlagplakaten. Die Autoren wiesen auf den betreffenden 
im Vertrag hin, wo es ausdrücklich heißt, daß ihre Namen 
■“r Keklame“ zu nennen seien. Nun stellte sich der Direktor der 


Gesellschaft plötzlich auf den Standpunkt, daß dos Plakat nicht zur 
Reklame gehöre. Dieser gnnz unhaltbare Standjmnkt wurde von 
den Autoren nach F.ückspraoho mit Fachleuten widerlegt, und i»i 
tnehreren Briefen an die Firma wurde in der denkbar höflichsten 
Form ersucht, entweder einen Ueberdnick vornehmen oder einen 
Zettel auf dos Plakat klehon zu lassen mit den Namen der Autoren. 
Anstatt nun diesen gewiß berechtigten Wünschen der Autoren nach 
zu kommen, erklärte der Direktor der Gesellschaft schriftlich und 
mündlich, daß er daran gar nicht denke und daß er einer richterlichen 
Entscheidung mit R»»he entgegensehe. Die Autoren erwirkten durch 
Rechtsanwalt Dr. Wenzel Goldlsium eine einstweilige Verfügung, 
nach welcher es der Firma untersagt wurde, die betreffenden Plakate 
als Ankündigung zu bejiutzon und worin für jeden UehertretuRgrfall 
eine fiskalische Strafe in Höhe von 1500,— Mark festgesetzt wurde. 
Die Firma klebte die Plakate ruhig weiter, die Plakate erschienen 
auch an den Fassaden der Kinotheater und in den Kassenräumen 
derselben, und die Finna legte Berufung gegen die einstweilige Ver¬ 
fügung ein. Dos Landgericht J. Berlin wies die Berufung ab, und 
nun ging die Firma an das Kammergericht , das, wie oben mitgoteilt, 
ebenfalls die Berufung verwarf. 

Die Firma hätte der ganzen Angelegenheit aus dem Wege gehen 
können, wenn sie versucht hätte, in einer ruhigen, sachlichen Unter 
redung den Autoren klar zu machen, daß ein Versehen Vorlage und 
daß für die Folge solche Dingo nicht mehr Vorkommen sollen. Sie 
tat das nicht, sondern lief zu vielen prominenten Persönlichkeiten 
der Industrie, von denen sie sich Gutachten erbat. Die sämtlichen 
Gutachten fielen aber zuungunsten der Firma und zugunsten dar 
Autoren aus, nur eine einzige eindesstaotliche Versicherung konnte 
sie im Termin vor dem Kammergericht vorlegen, die aber derart von 
Unmöglichkeiten strotzto und außerdem von einem in der Industrie 
keineswegs als führende Persönlichkeit geltenden Herrn stammte, 
daß sie absolut wertlos war. Ueber den Inhalt dieser eidesstaatlichen 
Versicherung wird man sich noch zu unterhalten haben. Die Argu¬ 
mente, die der Anwalt der Firma vorbrachte, zerfielen vollkommen 
Sio waren so an den Haaren herlieigezogen und trugen so den Stempel 
der Verlegenheit, sie sprachen von einer so geringen Beherrschung 
der Materie, daß sich der Anwalt der Firma von den Anwälten der 
Autoren in der Verhandlung sagen lassen mußte, daß Mut dazu gehöre, 
solche Argumente einem Kollegium vorzutragen, und daß seine 
Ausführungen, wären sie vor dem Senat 10 für Urheberrechts»«!»«» 
gemacht worden, dort einen 8turm der Entrüstung und des Ge¬ 
lächters hervorgerufen hätten. Dio Firma war scheinbar von ihren 
Rechtsvertretern schlecht beraten, denn wenn man einen solchen 
Prozeß führt und vorher erfahren muß, daß alle Sachverständigen 
sich gegen die Firma ausgesprochen haben, dann darf man «-'hl 
kaum' glauben., einen Proaaß gewonnen zu können. 






No. 796 


Der Kicematograph — Düsseldorf. 



Wir sind auf den Fall näher oingegangon. weil «r allgemeines 
Interesse hat. Es ist nämlich in Fabrikantenkreisen noch zu wenig 
bekannt, daß selbst dann, wenn der Passus: ..Die Namen der Autoren 
sind in der Reklame zu nennen" sich nicht im Vertrag befindet, 
bei jeder Reklame, in der der Titel des Films genannt wird, auch der 
Xante der Manuskript Verfassers genannt werden muß. Der Naine 
des Verfassers ist untrennbar von dem Titel eines Stückes, denn 
der Titel des Stückes umfaßt den Titel und der» Verfasser. Es gibt 
nicht eiu Schauspiel ..Die Ehre", sondern es gibt nur ein Schau¬ 
spiel „Die Ehre“ von Hermann Suderinann. fs gibt nicht ein Stück 
„Die Weber“, sondern nur ein Stück „Die Weber“ von Gerhart 
Hauptmann. Weil uamlich der Titel nicht geschützt ist. Jeder 
Mensch kann heute ein Schauspiel „Die Eh"e“ oder ein Bühnen¬ 
stück „Die Weber“ schreiben. Die beiden berühmten Stücke gleichen 
Namens führen in ihren Titeln die Namen St dermann und Haupt¬ 
mann. Nun liegt eine endgültige Entscheidung schon seit längerer 
Zeit vor, nach welcher der Verfertiger des Films, also der Fabrikant, 
verpflichtet ist, dafür zu sorgen, daii die Namen der Autoren und 
auch der Name des Regisseurs auf allen Ankündigungen zu nennen 
ist. I'nter „allen Ankündigungen“ sind auch die Ankündigungen 
der Kinotheater in den kleinsten Plätzen mit inbegriffen. Diese 
letzte Bestimmung ist natürlich hart, und wir halten sie auch für 
viel zu hart. Zu verstehen ist. da3 der Verfertiger einerseits auf den 
von ihm selbst hergestellten Reklamen die Nomen der Autoren 
nennen muU, ferner ist es ebenso zu verstehen, daß er den Verleiher 
bei Abschluß verpflichtet, bei den von diesem hergestellten Reklamen 
die Autorennamen zu nennen. Im übrigen ist es in den seltensten 
Fällen wohl Absicht, wenn Autorennamen nicht genannt werden. 
Es handelt sich meist um Nachlässigkeit und Gleicligiiltigkeit gegen¬ 
über den geistigen Arbeitern, denen man immer noch nicht Gleich¬ 
berechtigung und die ihnen gebührende Wertung suerkennen will. 
Ein bißchen guter Wille — und Differenzen, wie die in obigem Pro¬ 
zeß zum Austrag gekommenen, würden nicht mehr entstehen. Was 
nun die Pflicht des Verleihers anbetrifft, seinerseits dafür Sorge 
zu tragen, daß die Theaterbesitzer die Namen der Autoren in den 
Anzeigen und Ankündigungen nennen, so muß man das Verlangen 
gls berechtigt r.nerkennon. Aber das Verlangen kann nur so weit 
aehen, daß in den Leihverträgen ein diesbezüglicher Passus auf¬ 


genommen wird, daß aber die Theaterbesitzer die Folgen selbst zu 
tragen haben, weil eine Kontrolle der Abnehmer durch den Ver 
leü«er fast als ein Ding der Unmöglichkeit erscheint. Anders lieg' 
cs bei dem Verhältnis zwischen Fabrikant und Verleiher, wo die- 
Kontrolle mit Leichtigkeit möglich ist. Es gibt eine letztinstanzlich- 
Entscheidung, in der ein Theaterbesitzer verurteilt war, den Nanu-' 
des Autors zu nennen. Wenn in dem oben liehandelten Prozeß von 
seiten des Fabrikanten der Einwrand erhoben wurde, es sei ein Unter 
schied zu machen zwischen der Fachrelksme und Publikumsreklau 
und weiter argumentiert werde, daß der Autor nur Interesse ; 
Fachreklame habe, weil er dadurch neue Aufträge erhalten könn'- 
so ist das eine ganz irrige Ansicht. Daß ein Autor, wenn er Erf.-I. 
hat, in der Filmindustrie bekannt wird, ist zweifellos, und man 
wird gern von ihm einen Film nehmen. Es ist nicht nur das reu 
künstlerische Interesse, das der Filmautor hat, wenn er verlang' 
sein Name soll auch in der PublikumsreklBme genannt werden; wem 
das Publikum oder zum mindesten ein Teil der Besucher befriedig 
aus einem Film gegangen ist und im Programm oder an den An 
schlagsäulen den Namen des Autors liest, dann wird er, wenn er 
einen neuen Film mit demselben Automamen angezeigt sieht, In 
teresse haben, sich diesen neuen Film anzusehen. 

Eigentlich ist es zu verwundern, daß über diese so selbst voretan- 
liehen Fragen immer wieder Differenzen entstehen können. Die ein- 
Erkenntnis ist doch nach und nach zum Durchbruch gelangt, das 
das Manuskript ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges ist. Gewi 
es gibt eine Reihe von Autoren, die für ihre Artoiten recht anselu 
liehe Beträge erhalten, aber es stehen neben den praktischen Er¬ 
folgen auch die künstlerischen, und schließlich ist der Autor im 
Verhältnis zu den andern an der Entstehung eines Films Beteiligt- 
beinahe sogar der Schlechtest bezahlte von allen. Wenn mau ü»' ! 
noch bedenkt, daß durch die Anbringung der Namen auf der Beklauu- 
den Fabrikanten weder Kosten noch Mühen erwachsen, so versteht 
inan eigentlich nicht, wieso es überhsupt zu Streitigkeiten komno n 
kann. Immerhin ist die neue Entscheidung des 26. Senats des Kai 
mergerichts, die sich im übrigen früheren Entscheidungen anderer 
Senate desselben Gericht* anschließt, ganz dazu angetan, die ewig 
Streitereien wegen Nennung des Namens endlich aus der Welt 
schaffen, und zwar dadurch, daß man die Namen eben nennt. 


Berliner Filmneuheiten 

Referat unseres ständigen Berichterstatters Fritz Olimsky. 


Die Geliebte des Königs. Hersteller: Zelnik-Mara- 
Film-G. m. b. H. Verleih: Deulig-Scala. Regie: Friedrich Zelnnc. 
In den Hauptrollen: Lya Maro, Erich Kaiser-Titz, Albert Patry, 
Julie Senla. Frieda Richard, Josof Peterhans, Johannes Riemann. 
Josefine Dora, Kurt Vespermann, Hermann Picha, Wilhelm Diegel- 
mann, Karl Hussar. 

Nach dem bewährten Rezept, das teils von Friedrich Zelnik, 
teils von Frau Carleen stammt, ist hier eine galante Komödie ge¬ 
schaffen, die schlechterdings als Publikumsfilra untadelig ist. Ein 
an sich nicht übermäßig starkes Sujet ist durch zahllose nette, kleine 
Einzeleinfälle so gehaltvoll geworden, daß das Publikum von Anfang 
bis Ende voll und ganz auf seine Kosten kommt, wie die beifällige 
Aufnahme im Marmorhaus bewies. Ein sehr niedliches, adeliges 
Dämchen verliebt sich in einen Grafen, ober aus der erhofften Heirat 
wird nichts, da das Edelfräulein verarmt ist und es die Karriere des 


Geliebten nicht aufs 8piel setzen will. In einem Dorf lebt sio »* 
einfachen Verhältnissen dahin, der durchreisende König entdeckt sie 
und zieht sie als Hofdame der Königin in seine Umgebung. Er h»t 
dabei allerlei Nebenabsichten, will die niedliche Kleine selbst besitze», 
aber im gegebenen Moment kommt die Königin hinzu, und der sch«’» 
fast unvermeidliche Skandal kann nur dadurch abgewendet werden¬ 
des die beiden Liebenden sich heiraten. 

Man sieht, diese Handlung ist an sich nicht bedeutend. a b ™ 
Friedrich Zelniks bekannte nett , kleine Einfälle haben aus dem 
Ganzen ein graziöses Werkchen gemacht, das sich jeder gern an®*“ 
Die Regieführung wird überdies durch die malerische Innenarchitekt' 1 
von Fritz Lederer angenehm ergänzt. Goldbergers PhotogT®P ni ' 
hätte allerdings in einigen Außenaufnahmen etwas klarer sein könne»- 

In der Titelrolle gab Lya Mara eine ihrer bekannten etwas suü- 
liehen, aber ungemein lieblichen Gestalten mit viel Sehen» 11 







Der KinematO'*raph — Düsseldorf 


No. 7*6 


Krupp Brnemann-StamSplegellamiien I HahB-Goerz-Spiegeilauipen 


voraussichtlich Ende Juni lieferbar 


Strom- und Kohlenersparnis 80"Jü 


Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H., 


Köln a. Rhein, 

Glo.kengasse 16 


Abteilung: Kinobedarf 

Niederlage in Koblenz: 

leinrich Fürst, Friedrichstraße 26 


Düsseldorf, 

Graf-Adolf-Straße 29 


Schelmerei. Albert Patry gab in der Rolle ihres Vaters eine inter¬ 
essante Charaktorstudie. Rrich Kaiser-Titz spielte den immerhin 
ziemlich verschlagenen König. Johannes Riemann war wieder einmal 
der elegante, sym|>athiKChe Liehhaiier conune il faut, Hermann Picha 
ein köstlicher Dorf bürge rmeister und Karl Huszar ein Parvenü von 
anno dazumal, der die I^acher völlig auf seiner Seite hatte. 

„Der G uverneur des Todes“. Hersteller: Justitz - 
Pilm-G. m. b. H., Berlin. Regie: Emil Justitz. Arcliiteictur: Pro¬ 
fessor Zirkel. Photographie: Karl Vaß. ln den Hauptrollen: Dora 
Rergner. Irene Marga, Albert Paul. Len Seidl. Erich Kaiser-Titz. 
Robert Scholz. Josef Klein. Lya Eibenschütz, Felix Hecht, Traute 
Trinius, Karl Georg. 

Nach Motiven von Prosper Mdrim^e hat Rudolf Strauß eine 
abenteuerliche, btintbewegte Filmhandlung geschaffen, dio nicht 
immer unbedingt glaubwürdig, abor immer recht spannend ist. 
Aus dem Zuchthause irgendwo in Rußland entspringen zwei Sträf¬ 
linge; es gelingt ihnen, auf der Landstraße e.n Auto zu überfallen, 
sie töten die beiden Insassen und spielen mit deren Legitimations- 
papieren dio Rollen der Ermordeten selbst mit viel Erfog weiter. 
Der eine der beiden Schurken wird sogar Gouverneur, waitrend der 
ander« sich mit der Rolle von dessen Kammerdiener begnügt. Damit 
nicht genug, häufen sie weiterhin Schandtat auf Schandtat, schlie߬ 
lich krnunt durch ihre eigene Unvorsichtigkeit alles ans Tageslicht, 
und es gibt einen tragischen Schluß. 

Emil Justitz’ Regie ist guter Durchschnitt, namentlich hat er 
diesmal die Massenszenen natürlicher zu gestalten gewußt, als in 
einem früheren Falle. Professor Zirkel hat eine dem russischen 
Milieu trefflich angepaßte Innenarchitektur geschaffen, und auch 
Karl Vaß’ Photographie war auf der Höhe. In der Darstellung ragen 
Irene Marga und Dora Rergner durch ihr liebliches Aussehet, hervor 
Mit den beiden entsprungenen Sträflingen fanden sich Erich Kaiser 
Titz und Robert Scholz in befriedigender Weise ab. 

Als ein durch das Tempo seiner Handlung und die besonder« 
Eigenart des Stoffes sehr erfolgreicher Schlager erwies sich das Lust¬ 
spiel der Universal Film M f g. „Joe Martin und 
der Alkoho 1“. Die Geschehnisse dielten sich um einen äußerst 
couragierten amerikanischen Geistlichen, der mit Hilfe eines dressierten 
Affen und eines nicht mindor ge fügsamen Elefanten tatkräftig in 
seiner Gemeinde den Alkoholteufel bekämpft. Das Publikum jubelte 
in heller Begeisterung, als der mutige Gottesstreiter seine Schüflein 
mit vorgehaltenem Revolver in den Gottesdienst trieb. Immerhin 
erscheint es mir zweifelhaft, ob es empfehlenswert ist, dieses Lustspiel 
in katholischen Gegenden laufen zu lassen. 

„Die vom Zirkus“. Hersteller: William Kahn-Film-G 
m. b. H. Regie: William Kahn. In den Hauptrollen: Eduard von 
Winterstein, Charles Willy Kaiser, Heinrich Peer. Eugen Burg, 
Anita Berber. Toni Ebärg, H. Tillo, Emst Pittschau. H. Beichler. 

In diesem Zirkusfilm wird in jeder Beziehung alte Schule ge¬ 
ritten, nachdem man inzwischen um vieles Besseres gesehen hat, 
muß infolgedessen das an sich ja nicht eigentlich Schlechte, aber 
doch inzwischen Ueberbolte doppelt verstaubt wirken. Den Inhalt 
bildet die romantische Liehe eines jungen Erbprinzen zu einer Zirkus- 
1 «nzerin. Der temperamentvolle junge Mann bekommt es fertig, 
«us Liebe zu seiner Angebeteten selbst als Zirkusreiter aufzutreten. 
Daraufhin soll er schleunigst standesgemäß heiraten. Seine legitime 
Braut verunglückt tödlich. Der Prinz setzt seine Liebelei mit der 
Tänzerin fort. Ein verkrachter Edelmann kommt auf den glänzenden 
Einfall, gegen reiche Belohnung dem Prinzen seine Geliebte abspenstig, 
machen. Das gelingt. Jener Baron heiratet die Tänzerin. Schlie߬ 


lich kommen diese Intriguen ans Tageslicht. Prinz und Tänzerm 
bekommen sich endgültig und pfeifen auf alle Hofetikette. 

Die zahlreichen Zirkiisszonen *i.»d nicht ungeschickt komponiert , 
doch vermögen sie nur unvollkommen über dio reichliche Naivität 
dos Manuskriptes hinwegzutäusclier,. und das Publikum brach dorm 
auch bei der Uraufführung im U. T. Kurfürstendninni au mehreren 
Stellen, an det.on die Hersteller dergleichen gewiß nicht vorgesehen 
hatten, in förmliche Lachkaskad>n aus. Unser Kinopublikum ist 
eben heute schon soweit, daß es aino nach bewährtem Muster kon¬ 
struierte Handlung ablehnt und s att dessen Logik und Originalität 
n*rl»agl. Diese Lehre werden di * Hersteller aus dieser Aufnahme 
ihres Werkes auf alle Fälle gezogen haben. Um so bedauerlicher ist 
dieser kaum zur Hälfte gelungene Wurf, als doch gerade das zirzen¬ 
sische Milieu mit seiner ungeheuer faszinierenden Phantastik, seinen 
Bildern voll glänzenden Flitters und dom originalen Timbre der 
-Manege und Piste einem spürnas-gen Autor und einem liebevollen 
Regisseur eine der ergiebigsten Fondgrutsm an die Hand gibt. 

In der Darstellung ist Anita Berber als Tänzerin überragend, 
während dio übrigen Darsteller eigentlich nur ihre Routine spielen 
ließen. 

„D as Geheimnis der sieben Ring e“. In der 
Berliner „Saalburg“ fand die Uraufführung des Promo-Film* „Das j 
Geheimnis der sieben Ringe“ — Fabrikat und Verleih: Promo-Film- , 
A.-G. — statt. Diesem Geheimnis liegt ein Testament zugrunde, 
nach dem der Besitzer dieser Ringe, der öffentlich gesucht wird, 
Erls" eines Milliontmvermögens wird. Dos Ganze ist ein mit Sen- ■ 
sationen reich angefülltor Detoktivfilm. der zwar nichts Neues auf j 
diesem Gebiete bringt, jedoch vermöge einer geschickt aufgobauteo 
Handlung, die einer gowisaou Spannung nicht entliehrt. einen vollen 
Publikumserfolg zu erringen vermag. Dies ist vor allem der aus- j 
gezeichneten Regie Joseph Steins zu danken. Unter den Hauptdar j 
steilem sind Sylvester Schüffer. der sich als der bekannte Universal¬ 
künstler wie auch als Schauspieler hervortut, weiterhin Paul Hansen 
als Nobodys Freund und Lilly Dommici als Nobody» Gattin zu nennen. 1 
Die Aufnahmen, die einwandfrei sind, besorgte A. O. Waitzenberg. , 
Aus Deutschlands Indusrie. Dio Industriefilm-A.-G. führte im I 
Saale der Berliner Urania einige Industrie-Filme vor, clie interessante 
Einblicke in eine Reihe deutscher Industrien zu gewahren vermögen I 
und damit als ausgezeichnete Werbefilme für dmitsclie Arbeit und J 
Technik sowohl im Inlande wie auch im Auslände anzusprechen sind. 

Ein Vertreter der genannten Firma legte in einem einleitenden Vor¬ 
frage die Aufgaben dar, die sich die Industriefilm-A. G. irr Dienste 
des deutschen Wirtschaftslebens gestellt hat. Außer einer größeren 
Anzahl von Werbefilmen über Industrieanlagen will das genannte 
Unternehmen Land- und Städtefilnie mit den dazugehörigen in- L 
dustrien schaffen. So ist bereits ein Hamburger und Dresdner 
Städtefilm hergestellt worden. Königsberg, Danzig. I.einzig, Nürn¬ 
berg und andere Orte sollen folgen. Die im Anschluß an den Vortrag i 
gezeigten Filme behandelten u. n. die Arbeiten einer Entladestation 
im Kieler Hafen, des Ausladen von Getreide auf einen Kiesendampfer, 
die Herstellung dos Bleistiftes von dor bekannten Firma Faber <fc Co., f 
die Arbeiten einer Kartonagenfabrik, die Vorgänge in einem Kupfer j 
walzweric, in einer Lokomotivenfabrik usw. Es waren durchweg * 
sehenswerte Filme, die sowohl für Schulzwecke wie auch zur Vor- , 
fiiiirung vor den breiten Massen geeignet sind, um dem Laien zu zeigen. » 
wie in den Werkstätten und Fabriken der deutschen Industrie ge- / 
arbeitet wird; sodann aber dürften die Filme für eine wirksan»- 
landspropaganda zum besten unserer Indi.strieerzeugmsse nutz- J 
bringend sein. 






oder mit Bronn« Kopuliert und photographiert. Da» letztere geschieht Laufender Wortlaut ist manchmal in zu enger altertümlicher Schrift 

entweder im Belichtung*- oder — wenn auf Floroost panier abgezogen abgesetzt, die es keinem Theaterbesucher ermöglicht, innerhalb der 

wurde — im Du rc hl euchtungs verfahren. Jede .deine Lücke im Bild kurzen Zeit auch nur annähernd den Sinn zu erfassen. Erschwerend 

(ungedeckte Stelle) nacht sich bei der 5—GOOfaclien Vergrößerung komme noch hinzu, daß diese Textorläutoruugon oft negativ 

der Vorführung sehr bemerkbar. Eine Musterkopie des Films muß gehalten sind. I- B. 


Einfuhrkontingent 1922. 


Die Anßonhnndelsstello Filme widmete der Kruge der Komfien- 
sation am Ä. Mai eine Arbeitsausschußaltzting, in der die Verbünde 
der Fabrikanten. Verleiher und Händler das Material vorlegten, 
das sie für die Verteilung dis* Kinfuhrkontingents an die in Frage 
kommenden Kmpfangsl«ertH-htigten zusumniengestellt hatten. Er¬ 
freulicherweise stellte sich der Arlieitsausschuß der Außenhandels- 
Stelle auf den Standpunkt, daß dio vorgelegten und von ihm einer 
Prüfung unterzogenen Listen als Zugrundelegung der Kontingent¬ 
verteilung angesehen werden könne. Die Außcnh «ndelsstclle ülier- 
nimnit nun die weitere Handhabung der Kontingentierung, indem sie 
den Kontingentliereclitigten durch eingeschriebenen Brief einen 
Kontingent schein zugehen laßt, auf dem die Beantragung der er 
wttnschten Meterzahl-Berechtigungsscheine für ausländische Filme 
unter gleichzeitiger schriftlicher Mitteilung einer eventuellen Ueber- 
tmgütig zu geschehen hat. Die Bestimmungen sehen u. a. vor, daß 
die Berechtigungsscheine nur für ganze Filme und nur für ganz 
Deutschland erteilt werden. Die Anträge auf Erteilung von Berech¬ 
tigungsscheinen müssen außer dem Hauptteil und der Aktzahl sowie 
dem Namen und dem Lande der Erzeugerfirma auch die Angaiie des 


Importeurs und die Filmgesamtlänge, sowie die Lange der vor- 
kommenden Titel enthalten. Der Nachweis der Kompensation ist 
besonders zu berücksichtigen, und ferner lognn wir allen Interessenten 
nahe, die Anträge auf Berechtigungsscheine möglichst umgehend 
einreichen zu wollen, da dio Prüfung dor beigefügten Unterlagen, 
vor deren Abschluß dio Zensurierung nicht stattfindet, trotz aller 
Bereitwilligkeit zur Beschleunigung dennoch eine gewisse Zeit er¬ 
fordern dürfte. Nelienbei erinnern wir daran, naß l«ei der Kompen¬ 
sation jeden einzelnen Filmworkos höchstens das Dreifache seiner 
Lange und insgesamt höchstens das Achtfache seiner Lang)» ein- 
geführt worden kann, und daß unter die Berechtigung zur Kutanen 
sation überhaupt nur jene Filme fallen, dio nach dem 1. April 191k 
hergestellt und zensiert worden sind. Von besonderer Bedeutung 
ist die Tatsache, daß der Ausführungswert der Filme endgültig von 
der Außenhandelsstelle festgesetzt wird; doch hat der Antragsteller 
es in der Hand, durch von ihm zu kalkulierende Preise von vornherein 
angemessene Werte für das Aufführungsrecht dor Firma als Kom 
pensationsunterlage aufzustellen. 


Bromberger Kino- und fflusikbrief. 


Ebenso wie die Muxikrepertoire der in den Konzerteaf ’s 
tätigen Orchester, die sich auf polnische, überhaupt auf slavische 
Mu ik ein-tellen mußten, haben auch die Rin in<ofem eine 
Wandlung durchgemacht, als sämtliche hier laufenden Filme mit 
polnischen oder polnisch-deutschen Aufschriften und Titeln ver¬ 
seilen sein müssen. Ein sehr großer Teil der hier gezeigten Filme 
ist deutscheu Ursprungs, dor andere amerikanischen, während 
Polen seihst nur wenig Filme liefert. Die ausländischen Firmen 
Verkaufen entweder Kopien an Warschauer Firmen oder die Filme 

werden irgendwo über die Grenze ge-schoben. Daß sie bei den 

Valutaumurachiedon sehr teuer sind, ist leicht erklärlich. Trotz¬ 


dem muß man den Besitzern der Kinos zugestehen, daß sie nach 
jeder Weise bemüht sind, die neuesten Filme zu zeigen. 

In dem Kino ..Kristall“ — früher ..Kristall-Palast“ — con- 
certiert Herr Kapellmeister Teubeck mit einem zwölf Mann starken 
Orchester. Seine Illustration ist dem Filme vorzüglich angepaßt, 
wie auch das Orchestor nur Gutes leistet. 

In dem jetzigen ..Kino Nowosci“ — Kammerlichtspiele 
spielt zurzeit Herr Kapellmeister Lubrig, ebenfalls mit großer 
Besetzung. Auf ihn trifft das Vorhergesagte ebenfalls zu, wenn 
auch die Art der Bilder wieder eine andere ist, da in diesem Kino 
das amerikanische Sensationsdrama vorherrscht. 








































Der Kinematopranh 


Düsseldorf. 


No. 79« 



Krupp-Ernemann-Stahlprojcktor 

„IMPERATOR“ 

der beliebte „Theater-Apparat“, stets In mehreren Exemplaren vorrätig. 


Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H. 

Abteilung: ,,Kinobedarf" 

Köln, ~ Düsseldorf, S^f 0 N r st y? 

Koblenz, ^Ä, 26 

Deulig - Film - Gesellschaft m. b. H. 

Berlin. Breslau, Danzig, Leipzig. Frankfurt a. M., manchen. 41147 J 


In dem dritten Kino „Liberty“.— Union-Theater — conoertiert 
seit kurzer Zeit Herr Ku|iellmeist«*r Fine, ein guter Durchschnitte¬ 
musiker ohne irgendwelche besondere Not«*. 

In dem vierten Kino — „Colosseum“ — das nebenbei auch 
Yari£t<Heil zeigt, spielt nur ein Pianist. 

Seit einiger Zeit hat die Direktion des hiesigen Stadttheaters 
für die Zwischen pausen ein Orchester engegiert, dessen Leistungen 


eher einer kritischen Wertung nicht standhalten. Es ist im höchsten 
Maße bedauerlich, daß gerade an solche.- Statte, die eine Stelle der 
Erbauung sjin soll, etwas Derartig *s gelioten wird. Vergleicht man 
dagegen die Leistungen des kleinen Orchesters der „Deutschen 
Bühne“, das unter der umsichtigen Leitung von Herrn Michu» 
Operetten, wie ..Mascottchen“, „Vetter aus Dingsda", „Dreimaderl- 
haus“, „Blü}>ei.de Linde“ spielte, so ist der Unterschied — wie 1000:1 ! 

—W— 


Brief Dom Rhein. 


Wenn ich eine Mühle hätte, wie Alphonse Daudet, würde ich 
einen „lettre cinlmatugruphiqti«« de mon rnoulin“ sclireilien. Alier 
ich habe mir ein ganz gewöhnliches Arbeitszimmer. Allerdings fällt 
mein Blick, wenn ich aufschaue, auf den Rhein (so lang«* wenigstens, 
bis das Laub nicht «lichter wird und mir den Anblick des silbernen 
Schimmers mit seinem Grün völlig verdeckt). Das nun legt mir 
«len Gedanken nahe, zu «1er obigen Aufschrift zu greif« n. Wenn ich 
nämlich am Rhein sitze, daim sitze ich genau s«> wenig in Berlin, 
wie der göttliche Alphonse in Par.s saß, als er von seiner Mlhle aus 
— die mit dem berühmten roteu Institut auf dem Montmartre nichts 
zu tun hat — seine bukolischen Sentiments dem Papier und damit 
«ler Nachwelt anvertraute. 

Wenn man aber nicht in Berlin sitzt, dann hat man gegenüiier 
der Kapitale des deutschen Films etwas recht Wichtiges, nämlich: 
Distanz. 

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die glattweg behaupten, 
Berlin sei h««ute noch weniger im Mittelpunkt der Welt, wie früher, 
-eine Bewohner meinten und täten aber genau so, als ob es gerade 
umgekehrt wäre. Deswegen glaube ich auch nicht, daß es mit dem 
Boricht eines guten Freundes seine Richtigkeit hut, wonach ein 
großes Berliner Fachblatt einen Beitrag über die „Uraufführung" 
«ler Hintertreppe im Residenztheater zu Düsseldorf mit dem Be¬ 
merken zurückgereicht haben soll, der Beitrag werde gern gebracht, 
uenn er auf die demnächst stattfindende Berliner „Uraufführung" 
Rezug nehmen und entsitrechend umgearbeitet werden kötuie; 
vor dieser Berliner Uraufführung ginge das aber nicht. — Wenn die 
Geschichte wahr wäre, würde das heißen: „Quod non ost in Berolina, 
non est in mundo“ — ausgesprochen als Grundsatz einer recht 
kompetenten Stelle. Ist die Darstellung aber erfunden, so ist sie 
keinesfalls schlecht erfunden, denn so ein kleines Fünkchen Wahrheit 
ist darin enthalten. Tatsächlich sehen Berliner Augen vielfach anders 
als andere Augen, «iie einen sehen eine Leistung, die unilon-n vernehmen 
nur mächtige Posaunenstöße. Selten decken sich die Gefühle, und 
wenn es geschieht, ist's um so erfreu lieber. 

Fridericus Rex und M a b u s e sind solch erfreuliche 
Ausnahmen, die beide im D«»cln-Theater in Düsseldorf liofen. Die 
französische Besatzungsb«<hörde liewies ein weit glücklicheres Gefühl 
•n Dingen der Kunst, als die Herren Kommunisten östlich von uns. 
Sie ließ den Fridericus passieren, weil ihre Vertreter in der Probe- 
'"orführung einfach glattweg und ehrlich erklärten, daß der Film 
ausgezeichnet Sei. .Akts nenne ich mir eine Gesclunackszensur!“ 
kann nian da frei nach den Meistersingern sagen. — Ueber den Film 
"Gbst ist zwar viel, aber noch lange nicht genug gesclirieben worden. 
Vergleiche mit „Vater und Sohn“, dom von der Goltzschen Drama, 
Sas gleichzeitig im Düsseldorfer Schauspielhaus lief, köimten Wert- 
'"olles zu grumUegendon Fragen der Kinokunst geben. Ich möchte 
»ie für später Vorbehalten, denn ich hoffe, den Fridericus bald wieder- 
Zusehen, uu d zwar wieder mit der Ongtnalmusik, aber endigend 


nr.it dem Tode des alten Wilhelm. Das ist ein Höhepunkt des Werkes, 
Vielleicht sogar sein höchster Ginfel. Jedenfalls ist es ein Altachluß, 
wogegen die Erscheinung des Alten Fritz über dem Publikum vor 
dem Schluß leider nichts anderes, ais «in Krampf ist. der verstimmend 
wirken könnte, wenn nicht das Werk selbst so stark und nachhaltig 
liewegte. Bei «iieser Vision hat man jedenfalls in Berlin nicht an 
das rheinist he Publikum gedacht! Das Gefühl für bildliche Ge¬ 
schlossenheit ist hier viel allgemeiner wrbroitet, als man drüben an¬ 
nimmt. Das ist auch der Grund für die sehr beifällige Aufnahme 
des Mabuse: er bringt glänzende Bilder, vor allem ab«»r bringt er 
..Bilder“, d. h. Formungen nach ein«*m liestimmten und erkennbaren 
künstlerischen Willen. Diese Bilder sind so stark und einlieil lieh, 
daß z. B. die kurze Stelle, während deren der Staatsanwalt im Kahn 
uuf dem angeblichen Bodens«*« treibt, durchaus und unangenehm 
aus dem Rahmen fällt, weil sie an oft Gesehenes, nicht Durchge- 
nrheitetes gemahnt Den tiefsten Eindruck lüntorlußt die ielx-nde 
Lichtemacht mit dem Stadtbahnzug. Es sind an sich vertraute Ein¬ 
drücke, doch würdon sie in einem stehenden Bilde zu unkennt liclien 
Sinnlosigkeiten führen müssen. Sie sind nur im Film möglich und 
wrstanillich, und solche alleinigen Filmmögliclikeiton wirken immer 
beglückend auf ein verständiges Publikum. — Zu lolwn wäre 
insbesondere noch der gemäßigte Expressionismus im Dekorativen 
und die ausgezeichnete Textur. Insgesamt sagt man hier: Der Film 
ist dem „Kientopp“ ebenso fern, wie der Roman ihm nahesteht. — 

Zu verwundern ist es, daß Hanneles Himmelfahrt 
soviel Anziehungskraft am Rhein ausüben konnte, wie im Bosnien/, 
theater. Nicht unter Max von Schillings, sondern unter Adolf Witt 
kam das so vornehme Werk hier heraus, «las nach Musik förmlich 
schreit. Und Witt brachte mit seinem Orchester eine Glanzleistung 
fertig, die beinahe neben die fast schon berühmt gewordene Moruka- 
Yngelsnng-Aufführung d«>s Residenztheaters gestellt werden kann. 
Daß im übrigen Gor hart Hauptmann mit seinem leidvollen Sehwarmen 
in Armseligkeiten dem Rheinländer so schlecht liegt, wie nur etwa« 
schlecht liegen kann, ist nun mal eine Tatsache. Daß Kauptmann 
auch in dem Film zum Durchbruch kommt, ehrt Film und Drama 
gleichermaßen. 

Ein musikalisches Erlebnis Iwsonilerer Art bot der „K a m p f 
mit dem Berge“, der erst spat liier zur Aufführung kam. 
Der mehrgenannte Herr Witt spielte «iie erste, dritte und vierte 
norwegische Rhapsodie von Svondsen als Begleitung, und wenn nicht 
die Lichtpausen zu Vollendungen vor Abschluß der Tonw-erko gefülirt 
hatten, wäre «ler Genuß vollkommen gewesen. Diese steinernen Ein 
samkeiten mit dem gewaltigen Himmel darüber empfingen ein» 
ungeahnte Vertiefung durch die ruhigen, schwermütigen Volks« oih.h. 
die aus einem ganz ähnlichen Milieu heraus entstanden Wettu 
irgendwo, dann wird auf dem Gebiete des Lamfcchaftsiiuns * ,*« Zu¬ 
sammenwirken von Bild und Ton lebendig werden. Wellern 


No. 7»6 


Der Kinemetogreph — Dösseldorf 



Berlin. 

Di« Justitz-Film-Gesellschaft hat Jr „Dia Hube 

B ehüte “ ondl „Einer «ws Zirkus“ von Paula'Busch erworben, um 
«US ihnen einen Zirkusfibu in größtem Stil hrrzuBUillcn. Der Film, 
dessen Aufnahmen unter Mitwirkung namhafter Dursteller und 
Artisten demnächst beginnen, wird au Beginn der neuen Saison 


— Das Filmhaas Bruck mann & Co. hat für die neue Saison die 
Rddie Polo-Filme erworben. 


Tesa-Film hat den ersten Film der neuen Serie fertiggwstelit 
Er lietitelt sich „Turfpiraten“. Das Manuskript stammt von Paul 
Kosenliayn. ln den Hauptrollen smd beschäftigt: Trude Santen. 
Ernst Hofmatin. Joseph Heithofer. Fritz Schulz. Wilhelm Diegel 
mann und Oswald Delmor. Photographie: Julius Reinwald. Bauten: 
Kudi Feld. Regie: Trude Santen. 

Robert Hey mann hat die Oper „Tiefland“ für den „Licho 
Film“ bearbeitet. Die Rolle des Sebastiane spielt Michael Bohnen. 

Drr erst« Paramount-Film drr Phoebus-Film A.-G. „Fattv 
im wilden Westen“ ist reichszensiert. Die unerreichte Komik und 
sensationellen Leistungen artistischer Künste in fabelhaften Bildern 
werden dem Film in Deutschland einou riesigpn Kassenerfolg sichern. 


Die Continent-Film A.-G. will ihrem Verleih einen ausge¬ 
dehnten Besitz an Theatern angliedem. Bisher hat die Contag-Fihn 
A.-G. drei Theater angekauft, und zwar die l\ T. Lichtspiele in 
Stendal, die Fürstenhof-Lachtspiele und dus Apollotheater in Salz¬ 
wedel, die in Zukunft den Namen t'outag-Licht spiele führen werden. 
Direktor Raake, ein befähigter Theaterfachmami. wird die Leitung 
der Theaterabteilung dar t'ontag übernehmen. 

Ima-Film. Die diesjährig Lnstspielpmduktion wurde nach 
Vorführung dir ersten vier liereits fortiggesteilten Lustspiele durch 
den Vertrieb S. Nathan, Berlin, Kochstr. 0—7, der Firma Caesar- 
Film für Deutschland verkauf'. — - Otto Hermann, der Erfinder der 
Plast rickfilme, begründete nah seinem Ausscheiden aus der Firma 
Plastrick die neue Firma „Ulk-Trick", deren alleiniger Inhaber et 
ist. Er hat mit der Herstellung von zwölf Einakter -Trickfilmen be¬ 
gonnen, die durch S. Nathan, Berlin an d e Firm» Caesar-Film für 
Deutschland verkauft wurden. 

— Die Goldwyn Distributing Corporation, New York, verkaufte durch 
ihren Genera Irepräsen tauten für Kon inent uleuropa, Arthur Ziehm 
folgende sechs Filme an die Ländlich! A.-G.: „Das Rätsel von San 
Francisko“ (Penalty), „Die Rose der Nacht" (The nightrose), „Die 
Todeskart«" (Ace öf liearts), „Die tolle Prinzeß" (Sinn prmooß). 
„Miß Pinto" und „ln den Schneewüsten von Alaska" (The hrand). 
Die ersten drei Filme bringen eineu der ersten Charakterdarsteller 
Amerikas, Lori Cham, der vierte und fünfte Mabel Normend, den 
weiblichen Charlie Chaplin, zum erstenmal in Deutschland auf die 


- Landlicht A.-G. 8tella Arbenma, die schöne russische Schau¬ 
spielerin, die in dem Deulig-Film „Der brennende Acker“ die Auf¬ 
merksamkeit der Kritik und Fachleute auf sich zog, ist als Haupt¬ 
darstellern! verpflichtet worden. — Der von Paul Heidemaim 
angekündigte Film-Zyklus „Raffinierte Frauen" erseheint im Ver- 
leihprogramm der Landlicht A.-G. 

— Dio Vorloihabtoilung der „IW (International« Film Aktien- 
mellschalt) bringt in Uircin Verleihprogramm Elino Lincolns größten 
Film „Die Abenteuer des Kapitän Lincoln“. 

— Kowo-Scbicht A.-G. In Ergänzung an den über die General- 
vereammlung dieser Gesellschaft von uns erstatteten Bericht erfahren 
wir noch, daß auch der Stab der Mitarbeiter in dieser Firma eine 
Erweiterung erfahren hat. Neben der bereits gemeldeten Zuwahl 
des Direktors Hermann Rosenfeld ist Dr. Prollwig, ein auf dem Ge¬ 
biete der Rohfilmherstellung erfahrener Chemiker, und Paul Elffing 
als beratende Mitarbeiter für die Gesellschaft gewonnen worden. 


flog« Coroly, Ingenieur 

Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion 

^•bmTs“*- Köln, Afrippastr. 19 


— Ständiges groBes Lager In — 

IlM -nwarilen und ZnUetiör 


Der erst« groB« Winterfilm vom Bobsport ist nunmehr vor 
füiirungsbemit. 1 lim Generalvertrieb des Film Werks, da» in packender. 
Szenen den gefährlichen Rennsport mit all seinen Reizen und Sen 
«ationen in frostorstarrter Winterpracht zeigt, hat die „Badische 
Filmvertriebs-G. m. b. H.“. Heidelberg, übernommen. 

„Das Kanamidel“ l.otite!t sich ein neues Fiimlustspiel vom 
Kanusport, dessen Manuskript Alex Büttner verfaßte und das un 
Juli gedreht wird. 

„D«r Graf von CharoUis“, Richard Beer-Hof mann» Trauer 
spiel, das mit Max Beinhardt in der Rolle des „Koten Itzig“ vor 
Jahren zu den großen Berliner Theatererfolgen zählte, ist von der 
Sternfilm-Gesellschaft erworben word. n. Es wird, unter Verwen¬ 
dung des englischen Uretoffes — Mdssii:g-<r tuitl Fields — „Eine 
unselige Mitgift" von B. E. Lüthge für den Film bearbeitet und von 
Karl Grüne inszeniert. 

„Villa Falconisri“, ..Zwei Menschen" und „Parsiial in Monte 
Dario", die drei bekannten Romane von Richard Voß, wurden von 
Ernst Laskowski und Hanns Winter zwecks Bearbeitung für den 
Film erwrorbeu. 


Der Film „Robinson Crusoe“ wurde auch für Kinder erlaubt. 

Ludwig Traut mann wurde für den unter der Regie vor. Rudolf 
Meinert stehenden Großfilm der „Lfa" „Marie Antoinette" für die 
Rolle des Grafen Fersen verpflichtet. 

„Wenn Männer richten“, das sechsaktige Gesellschaftsdrama 
der Moa-Film-Gesellschaft, gibt dem Regisseur Harry Williams 
Gelegenheit, für die Regie Richtlinien zu benutzen, welche dieser 
Schwedisch-Amerikaner m seiner internationalen Filmtätigkeit für 
den Geschmack des Weltmarktes als maßgolwnd erkannt hat. 

— Im Marmorhaus findet am I. Juni die Craufführung de- 
neuen großen Abenteurerfilms „Maciste und die Javanerin“ statt. 


— Di« PhO«bus-Film A.-G. beginnt in den nächsten Tagen mit 
den Aufnahmen zu einem neuen Großfdm: „Die Heimkehr de- 
Odvsaeus“. Für die vier Exklusivfilme wurde Regisseur Richard 
Loewenbein verpflichtet. 

— — Film-Handtl-G. m. b. H. Die Gesellschaft steht mitten 
in den Vorbereitungen zu dem großen von Walter 8ehniidthäßlw 
geschriebenen Film „Das Fraoenparadies“. Die Inszenierung ist 
Max Mack übertragen worden. Für die Hauptrollen wurden ver¬ 
pflichtet: Mariia Leiko, Edith Meller, Jodwiga Smosarsk», Ilk» 
Grüntng, Rosa Valetti, Erna Hauck, Miriam des Varges, Paul Ott- 
Heinz Salfner, Arkady Boytier, Emil Mamelock, Rolf Ruhbeck. Car! 
Geppert, Louis Neher, Alfred Schmasow. Dekorationen: C. L. 
Kirmse. Photographie: Ivar Petersen. 

- Di« Mondial-Atlantic-Film G. m. b. H. veröffentlich» jetzt 

ihr Produktionsprogramm für die Saison 1922/23. Unter den von 
der Firma herausgebrachten acht großen Filmen, die ganz auf de» 
Geschmack des internationalen Marktes eingestellt sind, werden 
besondere die Films „Verfehltes I.oben mit Anita Berber in der 
Hauptrolle und „Verklungene Zeiten“, ein entzückendes Gesellschaft- 
bild aus der Biedermeierzeit, Aufsehen erregen. 

-Olga Tschochow-Film 6. m. I. H. erwarb von Iwa Raff»' 

das Drehbuch zu dem Film „Das Haus der Unseligen“, der Anfang 
Juni von der Autorin mit Olga Tschechow in der Hauptrolle inszeniert 
werden soll. Das Sujet behandelt einen stark dramatischen ne* 1 
psychologisch sehr interessanten Konflikt zwischen dem jüdischen 
und katholischen Glauben. 







Der Kmematograph 


Düsseldorf 


No. 79« 


-Preiserhöhungen für Filmphotos. Der Filmphotoverband 

E. V. sieht sich iofuin» der über alles Erwarten gestiegenen Hei- 
stellungskosten abermals gezwungen, die Preise für Filmphotos be 
t rächt lieh zu erhöhen. Die neuen Preise stellen sich wie folgt: 


Größe schwarz Sepia Chamois Chamois [ Hbchgl. Sepia¬ 
matt Sepia | Hochgl. 

Mk. Mk, [ Mk. Mk. I Mk. | Mk. 

fyü | 4,— I 3,60 S.U 4,— AJrt li,~ 

13/18 4.7'. 5.50 5. 6,- 6. 7,50 

18/24 8.50 8. 7.50 9. 8,— , 9,— 

24/30 9,— 10,50 10. 12.- 12. 14.— 

30/40 . 17.— 20.— 18. 22. 22. 25 — 

40/50 32.— 38.— 36. 42. 44. 56.— 

5g/60 | 64,— I 72.- 65.— 80, 80,— | 9«.— 


Für jede andere bunte Ausführung wird «in Aufschlag von 100"., 
auf obige Grundpreise berechnet. Für Photos, die auf dem Weg* 
der Projektion angefertigt werden, tritt eine Preiserhöhung von 
70°„ ein. Reproduktionen: Für Herstellung von Platten nach über 
gegebenen Positiven: Größe ft, 12 Mk. 40.—. 13/18 Mk. 80.—, 18.24 
Mk. 105.—, 24/30 Mk. 175,— . 30/40 Mk. 280,—. 40/50 Mk. 500. , 

50/60 Mk. 800.— . Platten nach Filmausschnitt: 50",, Aufschlag 
auf vorstehende Preise. Entwickeln der Platten: Größe 9/12 Mk. 1,10. 
13/18 Mk. 2.25, 18/24 Mk. 4,50, 24/30 Mk. 6,75. 30/40 Mk. 9. 
40/50 Mk. 13.50, 50/60 Mk. 18,—. 

- Lixi-Film-Atelier, Weißensee. Im Laufe dieses Monats 

werden folgende Firmen im Lixi-Film-Atelier. Weißensee, drehen: 
Die Ringfilmgesollschaft stellt dort die Bauten für den ersten großen 
Bruno Kastner-Film der l'fa vom 10.—20. Mai. Vom 22. Mai bis 
3. Juni hat Heinz Carl Poes* das Atelier belegt, um einen großen 
Film für die Deulig-Sca.a fertigzustellen. 

Im Förn Andra-Atelier arbeitet zurzeit Carl He ns Boese 
an dem Film ..Gespenster“, anschließend wird Max Mack r.ort ..Das 
Frauenparadies" inszenieren. 

Novo-Film-G. m. b. H. Die Bureauräume befinden sich 
jetzt SW 11. Bembtirger Straße 13. 

Deulig-Film G. m. b. H. Der nächste große Det lig-Film 
führt den Titel ..Der Kampf urns Ich“, die Handlung führt in das 
atemlose Getriebe eines großen Zeitungsverlages. Nach einem Ent¬ 
wurf von Willy Haas haben Artur Rosen und Heinrich Brandt das 
Manuskript verfaßt. Die Hauptrollen sind besetzt mit Grete Diervks, 
Olga Tschechows. Ernst Deutsch, Alfons Fryland. Theodor Loos. 
Für Bauteil und Ausstattung sorgt Rochus Gliese. Regie führt 
Heinrich Brandt. 

— Die Hella Moja-Fiim A.-6. hat mit den Vorarbeiten zu 
ihrem ersten historischen Großfilm ..Der Pag«- des Königs“ begonnen. 
Das Manuskript stammt von Dr. Johannes Brandt. 

— — Aafa (Althotf-Ambos-Film A.-6.). Die Aufnahroeu zu 
dem zweiteiligen Großfilm „Das Liebesnest“ von Stilgebauer 'Manu 
"kript: Hans Brennert) werden dieser Tage beendet. 



da er die endgültige Entscheidung über die Berechtigung und die 
Höhe des Aufschlages in die Hände einer Kommission legt, die sich 
aus drei Verleihern und drei Theaterbesit zem aus ganz l>-utschland 
zusammensotzt, die mit Stimmenmehrheit dir l'rteil zu fAllen haben. 
Auch für die Möglichkeit, daß dieser zweifellos als außerordentlich 
loyales Schiedsgericht unzuseliende Ausschuß keine Stunmenmehr- 
iieit ergeben sollte, hat der Zentralverband einen allen Parteien 
gerecht werdender. Weg vorgeschlagen, den nämlich, daß der Fach 
aussch-ißVorsitzende der Berliner I fandelskammer eine, endgültige 
Entscheidung zu treffen hat. Wir jegrüßen diese außerordentlich 
vornehme Stellungnahme des Zentralverliandes herzlich und erhoffen 
von ihr ein ersprießliches Zusammenwirken der Filmverleihe einer¬ 
seits and der Theaterbesitzer andererseits. 


— — Emelka. l>er große Eva Wegener-Film „Herzog Ferrantes 
Ende“ wurde von der Bayerischen Film-Gesellschaft m. b. H. Fett 
Ac Wiesel für den deutschen Verleih erworben. Die Pressevorführung 
*>U in den nächsten Tagen stattfinden. 

- Die Ossi Oswaida-Film-G. m. b. H. bereitet außerhalb 

ihrer Produktion 1922/23 einen Monumentalfilm mit dem Titel: 
„Ahasver in Rom“ vor. Des Manuskript stammt von dem Drama¬ 
turgen der Gesellschaft Franz Rauch. Es ist eine Bearbeitung der 
»pischen Dichtung „Ahasver in Rom“ von Robert Haemerling. 

— Zelnik-Mara-Film G. nt. b. H. In dem Exklusiv-Film 
„Die Tochter Napoleons“ spielt Lya Mara die Titelrolle. Ludwig 
Harthau wird den Napoleon kreieren. Die übrigen Rollen sind besetzt 
mit Emst Hofmann, Fritz Schulz. Magnus Stifter, Charles Willy 
Kaiser, Albert Patry, Fritz Buhbock, Gertrud de Lalsky, Else Wasa, 
’egie führt Friedrich Zelnik. I>as Manuskript stammt von P. von 
Oesteien und F. Carlsen. Die dekorative Ausstattung liegt in den 
Händen von Fritz Lederer. Die Außenaufnahmen werden teilweise 
>n der Provence gemacht werden. 

— Zentral-Verband der Film-Vtrlsihör Deutschlands, «. V., 

wtz Berlin, veröffentlicht in dieser Nummer unter Berücksichtigung 
wr Tatsache, daß die Organisationen der Theaterliesitzer den | 2 
Oes vom Film-Verleiher-Zentralverband vorgelegten Bestellscheines 
°rig auslegen, eine Erklärung, nachdem er keinesfalls gewillt ist, 
Oie Festsetzung des im f 2 in Aussicht genommenen Zuschlages ein¬ 
stig und willkürlich vorzunehmen. Zweifellos muß man dem Zentral- 
**rbande eine außerordenthch weitgehende Objektivität zuerkennen. 


Barth. Da* bürgerschaftliche Kollegium Ix-willigte für die An¬ 
schaffung e:nes Lichthilderapparates an der Mädchenmittelschult 
25 Ü00 Marie. 

Buer i. W. Das Hindenburgtheater au der Ecke Neumarkt soll 
völlig umgebaut und bedeutend vergrößert werden. 


Freistaat Danzig. Das am 15. August 1907 eröffneto Passage¬ 
theater schloß mit dem 15. Mai endgültig seine Pforten, um. wie 
wir vernehmen, gegen eine angemessene Abstandssumme einem 
Textilwarengeschäft Platz zu machen. Der Begründer des Theaters 
war der heutige Besitzer des Lichtspielhaus Oliva. Herr Otto Hausier. 
Die technische Einrichtung erfolgte durch Vorführer Ad. Schmutzer. 
Nach verschiedenen l'mbauten und Vergrößerungen stand es 
zuletzt unter der Leitung der Direktion (Joüasch-Frmßmarui, d*e 
außerdem noch das Odeon und Edentheater besitzt. Die Schließung 
ist um so bedauerlicher, als es eines der schönsten Danzigar Theater 


Dresden. Im Prinzeß-Theater gelangte der Lubitsch- 
Film „Das Weib des Pharao“ zur dortigen Erstaufführung, 
wohl die zweit« in Deutschland. Die Vorführung war ebenso mu»ü*r 
haft wie die musikalische Begleitung. Gewaltig war der Eindruck der 
Massenszenen, der Volks- und Karapfsoenen. ausgezeichnet st d.*~ 
Spiel der mitwirkenden Künstler zu nennen, vor allem von .Tönning*, 
laedtke, Wegener und Dagny Servaes. Die Regie verriet wiau. - ju 
die Meisterhand eines Emst Lubitsch. Aber deunoch wollte der Für-, 
am Schluß nicht so recht befriedigen, die Handlung dehnt • -c.h »u 







No. 7«« 


Der Kinematogmph — Dfiseeldorf 



Umformern . Wechselstrom 

Prompt lieferbar. 

RHEINISCHE FILM- GES." 1 * 


ABT. KWOa£04Pf 

KÖLN DÜSSELDORF 

GLOCKE NO ASSE 16 GRAF -A DOLF -STR 29 

DE UL IO FILM- OES. 

AST KINOBEDARF. 

Ben un, BnesLAu, danzio, Leipzig. enANKFuoTsn.M ünchen 


weit hin Heit dem Wiederuuftreten de» *< (geglaubten ägyptischen 
Königs, und die Steinigung des jungen Konigspaare» läßt ein un¬ 
befriedigte» l ■efiUil aufknmnten. da» nicht in der Steigerung der Tragik 
»einen Grund hat, sondern in dem unverdienten Schicksal zweier 
Haupt gestalten de» Dramas, deren Schuld darin zu bestehen scheint, 
in reiner Liebe einander zugetan zu »ein. Das Publikum schien 
da»solbe Kinpfinden zu halien. denn es nahm den Film auch am 
Schlüsse schweigsam auf. Vor allem muH noch ein fast störendes 
Moment hervorgehoben werden: die vergrößerte Vorführung einzelner 
mimisch liesonders hervorregetider Gestalten. Del Gesamteindruck. 
der Gang der Handlung wird dadurch entschieden ungünstig beeilt- 
fluUt. Es ist Sache der Regie und der Aufnahme, solche nüinisch 
hervorragend« Momente im Gesamtbilde entsprechend 
hervortreten zu lattsen. Vor allem »ollte sich das Drama derartiger 
Einaelbilder enthalten, wie es ja auch bei anderen Filmen bisher 
schon vielfach üblich ist, solche mimische Einzelleistungon besonders 
zu markieren. _ Paul Sorgenfrei. 

Erlangen. Lichtepielkonaession wurde Herrn Sichtig für die 
Kammerlichtspiele erteilt. 

Flensburg. Sämtliche Flensburger Kinns halien infolge zu holier 
Steuern am 1. Mai geschloeaen. 

Haspe i. W. Stadtverordnetensitzung. In den Etat sind Mittel 
für Einrichtung eine» Schulkinos eingestellt. 


n Luisenhof ist zu e 


Lichtspielgewerbe? 
Bekanntlich untersteht die 
ig, die Vorführungen unter- 


Leipzig. Filmkunst oder 
Der alte Streit wird wieder aktuell. 

Herstellung der Filme der (lewerbeordn 
liegen somit der „Lustbarkeitssteuer“. Nach schweren Kämpfen 
ist es gelungen, eine Herabsetzung der Steuern durchzusetzen. wenn 
ein Programm überwiegend wissenschaftlichen oder künstlerischen 
.Inhalts ist. Die Entscheidung darüber liegt bei den Landesregie¬ 
rungen. In Leipzig hat nun der Inhaber der Firma „Winters Welt- 
marktfilm " vor Jahren seitens der aächsiHohen Regierung eine gene¬ 
relle Anerkennung seiner Filmdarbietungen 
als künstlerische Leistungen in Form einer „Konzession'' bekommen. 


Nach { 33a der GO. besteht also l>ei seinen Darbietungen „ein höhere» 
künstlerisches oder wissenschaftliches Interesse“, sie werden somit 
als nicht genehmigungs - sondern nur anmelde¬ 
pflichtig bezeichnet. Juristisch wären sie somit aber auch 
zeusur- und lustbarkeitssteuerfrei! Der Inhaber 
der Firma, der Schauspieler und Schriftsteller Gustav Winter, dessen 
„deutsche Kulturfilme“ bisher allerdings nur im Auslände Verständnis 
fanden, gedenkt den interessanten Rechtsstreit bis zum letzten 
durchzuf ühren. 

Winters W e 1 t m a r k t f i I m . Inh. G. W i n t e r. 
Die älteste leipziger Filmfabrik tritt jetzt mit eine.- großzügigen 
Produktion auf den Murtt. In einem eigenen 1800 qm großen Auf- 
nahmeatelier werden in diesem Jahre nicht weniger als zwölf Spiel¬ 
filme und Lustspiele gedreht. Als besonderen Schlager kündigt die 
Firma ihre „H e r o s - F i I m e“ , mit dem dreijährigen Filmschau¬ 
spieler Heros, an, die ein direkt verblüffendes Spiel dieses jüngsten 
Künstlers der Welt zeigen sollen. 


Mönchen. Die Bayrische Filmgewerkschaft. die Vertreterin 
der Arbeitnehmer in der Filmindustrie (künstlerische, technische 
und kaufmännische in Fabrikation. Verleih und Lichtspieltheater) 
hat sich, nach der „Münchner Post“, der Spätzenorgamsation an 
geschlossen und führt nunmehr die Bezeichnung: Deutsche Film- 
gewerlcBehaft, Dmdesgrupiie Bayern. Sitz München. Odeonplatz 4 
(Leuchtenberg- Palais). 

Inprofilm • G. dl b. H. Unter der Regie de» Oberregisseurs 
Josef Firmen» wurden die Innenaufnahmen für den Sport- und 
Sonaationsfilm ..Teufelssymphonio" beendet. Für die weibliche 
Hauptrolle zu diesem Film wurde Erna Morona verpflichtet. Kar) 
Gillmann, von dein auch das Manuskrint stammt, ist Gelegenheit 
gegeben, »ein »|sirtliehe» Können im Bilde zu zeigen. Die weiteren 
Hauptpersonen dieses Stückes werden von Fritz Greiner. Albert 
Maurer und Hans Immer gespielt. Als Operateur wurde Karl Atten- 
berger gewonnen, während für die Beuten Architekt Rob. Geo 
Wiesengrund verantwortlich zeichnet. 

— Die B. L. - St. sieht in dem Kulturfilm „Die Tragödie 
eines Volkes, der Schmied von Kochel“ einen begrüßenswerten Schritt 
in der Richtung auf den guten Kulturfilm, der für Jugendliche und 
Erwachsene gleich geeignet ist. Trotz gewisser Langen besonders 
im ersten Teil, trotz mancher Anachronismen, die allerdings nur dem 
Kenner auffällig werden, trotz de» mai chtnal zu raschen Bild Wechsels, 
der jedoch durch ein geeignetes, langsame» Vorführnngszeitmaß 
gemildert werden kann, ist hier das W »sentliehe erreicht. Die Hand¬ 
lung baut »ich lückenlos und logisch auf, sie steigert sich besonder» 
im zweiten Teil zu dramatischer Höhe. Sie stellt sich unter sparsamer 
Verwendung von Begleittext in photographisch sehr guten Bildern 
dar. die dem reichen Schatz heimatlicher Landschaft und Städtebau - 
kunst entnommen sind. 

Niedtrsachswerten. Die hiesigen Lichtspiele sind wieder eröffnet. 

Schürfer« Überwachung der Lichtspieltheater in Sachsen. Da 

Hersteller und Verleiher reichszensierter Filme es neuerdings öfter 
unterlassen halten sollen, die von den Filmprüfstellen beanstandeten 
Teile ans den Filmstreifen auszuschneiden, so daß Kopien zur öffent 
liehen Vorführung gelangen, die verbotene Szenen enthalten, soll die 
Kontrolle der Lichtspieltheater verschärft werden. Die sächsischen 
Polizeibehörden sind vom sächsischen Ministerium des Innern an 
gewiesen worden, im Uehertretiingsfa'le das Strafverfahren einzi 
leiten. p. g. 



Berlin. De c» - Film • A. • O. Die Gesellschaft, deren Grün¬ 
dung in der Fachwelt bereits seit einiger Zeit bekannt war. ist nun¬ 
mehr handelsgerichtlich eüigetragoti worden. Da» Grundkapital 
beträgt 3 300 OOO Mk., Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb 
und Vertrieb des Dempeev-Carpentier-Film» sowie die Herstellung- 
der Erwerb und Vertrieb von anderen Filmen und der Ankauf und 
die Veräußerung sowie dor Betrieb von Lichtspieltheatern. Zu 
Vorstandsmitgliedern sind bestellt Max Theodor Boeniach. l )r - 
Gerhardt Schmidt. Die Geschäftsräume befinden sich Kochstr 10- 
Berlin. Richard Oswald-Film- A.-G. Die auf *i* r 
letzten Generalversammlung beschlossene Kapitalserhöhung ist nun¬ 
mehr erfolgt. Das Kapital beträgt demzufolge jetzt 12 500 000 Mk. 







Der Kioemetogrsph — Düsseldorf 


No. 79« 


Berlin. W i k i n g - F i I m A. - G. Diese Gesellschaft ist 
mit 3,1 Millionen Mark Aktienkapital gegründet worden. Die Aktien 
sind su 110 Prozent ausgegehen worden. 

Dresden. Kultur- Film Aktiengesellschaft 
Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb 

'•on Filmen und Einrichtung von Filmvorfülirungsstatten, ins¬ 
besondere Schul-, Vereins-, Jugend- und Landkinos, sowie Ver¬ 
trieb von Einrichtungen und Apparaten auf kinoteclmiactem < ie 
biete und Beteiligung an ähnlichen Unternehmen, in gnmeinnüteigen i 
I nteresse und »um Zwecke der Förderung der Bildung, vor allem der 
minderbemittelten Volkskiassen. Das Grundkapital betragt 300 <K)n 
Mark. Zum Vorstand wurde der Direct<>r Dr. Hermann Beek in 
Rähnitz-Hellertni bestellt. Gründer der Gesellschaft sind: Helene 
verehel. Beek Direktor Karl Schmutzler gen. Schröder, beide m 
Rähnitz-Hellerau. Syndikus Dr. Hugo Poller in B«>rlin, Kaufmann 
Mil ton Schreyer in Neuyork. Mitglieder des Aufsichtsrats sind: 
Fregattenkapitän a. D. Fritz Brehmer. Staatsminister a. D. Dr. 

Richard Seyferth. beide in Dresden, und Geschäftsführer Harakl 

Dohm in Rähnitz-Hellerau. 




Frankreich. Die Päthö-Cinema hat eineu Re.ngewuui 
von 16,15 (9.40) Millionen zu verreiclinen. Die Dividend* wird 10 Fr. 
ili Fr.) für die Aktie betragen. Auf deren Nennwert von lo<) Fr. 
sind bereits 4ü Fr. zuräckgezahlt. es sollen diesmal weitere 30 Fr. 
mrückgezahlt 'werden. 




Die Anmeldung für die Wiener Herbstmesse 1922. Die Ausgabe 
der Anmeldeformulare für die Wiener Herbstmess** hat bereits be¬ 
gonnen. Den Ausstellern der Frühjahrsmesse werden sie zu gesendet. 
Andere Interessenten wollen diese entweder im Messepalast. VH. 
Museumstraße 1, in den Vormittagsstunden beheben oder i littels 
Karte die Zusendung verlangen. Der Anmeldetermiu läuft für das 
Inland mit dem 31. Mai ab; daher müssen die Anmeldungen bis zu 
diesem Zeitpunkt unbedingt eingelangt sein. 


ONIJIIK 


Kino musikalische Streifzüge. 

Blaff ia der Kinomusik. 

Ein Lichtspielhaus, in dem man musikalisch immer schöne 
beuüsse erwarten durfte, ist der Tauentzienpalast. Da L:h die L’r 
»ufführung des groben Filmwerks „Das Weib des Pharao" im 
Ela-Palast am Zoo gesehen und über sie auch berichtet hatte, 
•ar mir sehr viel daran gelegen gewesen, die von Ed. Künnecke 
komponierte Musik zu diesem Film nunmehr von einem Kino- 
wehester aus geführt zu hören. Das Orchester im Ufa-Palast ist, 
*ie aus meinen Berichten wohl hervorgegangen sein dürfte, gar 
«in Kinoorchester, sondern es ist ein Concertorchester, es hat 
*toe in Berlin einzig dastehende Besetzung Zwar ist auch das 
^ehester im Tauentzientheater nicht alltäglich besetzt. Eine 
«ätsche, drei Geigen, neben Harmonium, Klavier und den übrigen 
utetrumenten eines kompletten Sakmorchesters war dort seit jeher 
»büch. War! Denn zu meiner grenzenlosen Ueberraschung fehlten 
« dieser Besetzung jetzt nicht weniger als fünf Instrumente. 
»Aber die Enttäuschung wurde noch gröber, als das Filmwerk zu 
•ufen begann. Das war ja gar nicht Künnecke« Musik.' das 
*ar z us dammenges teilte Musik. Zum allergrößten Teile zwar 
“•Uenische und zum Bestteiie andere, wenig bekannte, also sorg- 


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Bezirksnertreter gesucht. :i 

_41658 H 


»am ausgewählte Werke und Bruchstücke aus Werken, aber nicht- 
:--»toweniger, Künneckes Musik war es eben nicht. 

Tagespresse auch stets erfährt, wie sie mit den komponiert*' 

Nun bedenke man: Die Efa als die Herstellerin des Film- 
läßt es sich schweres Geld kosten, diesem Film eine eigen** 
Begleitung zu geben, sie macht die gesamte Presse mobil, damit 
diese Musik auch gebührend eingeschätzt werde, von der Tage¬ 
presse werden nicht nur die Filmrefcrenten. es. werden auch 
die Musikkritiker entsendet, welche gesondert über die Mu-ik 
schreiben. Drei Wochen später gelangt der Film in einem dein 
Ufapalast ebenbürtigen Hause zur Aufführung, und jetzt hört man 
die angeblich für den Film unentbehrliche Sondermusik nicht 
mehr, es wird die»« neue, diese zusammengestellte Musik von einem 
ganz kleinen Musikensemble gespielt. Mir selbst kann man ja 
schon lange nichts weismachen, ich lasse mich auch von d**n 
längsten und strengten Pressenotizen eoensowenig verblüffen, wie 
ich mich von dem Inhalt der Broschüren verblüffen lasse, die 
bei Pressevorstellungen aasgegeben Werder. Hier aber war ich doch 
sehr unangenehm überrascht. Hinter mir saß ein recht intelligent 
aussehendes Ehepaar, dessen männlicher Teil gewichtig erklärte, 
wie künstlerisch und wie sinngemäß diese von dem Komponisten 
Künnecke geschaffene Begleitmusik doch sei. Und alle Leute im 
Hause, die mit den Werken italienischer Komponisten ja nicht 
vertraut sein müssen, bewunderten wahrscheinlich gleichfalls 
Künneckes Mdodienreichtum. So las man es ja vor Tisch, d. h. 
anläßlich der Uraufführung in allen Blättern. 

Gewissenhaft erkundigte ich mich nunmehr bei den Musikern 
selbst nach der Ursache dieser sonderbaren musikalischen Ver 
Wandlung. Da wurde mir denn mit geteilt, daß die Musiker gar 
keine Zeit gehabt hatten, für die von Künnecke komponierte 
Musik zu dem „Weib des Pharao" auch nur eine einzige Probe 
zu veranstalten, und daß es übrigens gar nicht möglich gewesen 
wäre, die Oricinalmusik zu spielen, weil das Arrangement für 
kleine Besetzung nicht fertig sei oder nicht spielbar sei. n. dg!. 
Also in einem der ersten Berliner Theater, schon bei der Zweit 
Vorführung solch eines epochalen Films ergeben sich in musikalischer 
Hinsicht Schwierigkeiten, die den Kapellmeister zwingen, den alter- 
und veralteten Weg der Musikzusammensteüung zu wählen. Da 
brauchen sich die Kinotheater im Reiche wahrlich nicht zur.; k 
gesetzt fühlen, wenn sie ebenfalls die Originalmusik nicht »psee-. 
Sie könnten sie ja auch gar nicht spielen, weil au. r. -laau. 
wieder für di« Press« komponiert worden i»:. nah: 








No. 796 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


aber für das Publikum. Mit solchem Bluff sollte man doch endlich 
aufhören. Ich für meinen Teil sorge nact Kräften dafür, daß die 
Filmmusiken an der Nase herurageführt wird. Kein einziger 
meiner vielen Kollegen von der Tagespreise, die ich da und dort 
in den Kinotheatern antreffe, bleibt unbekhrt. Warum auch soll 
er sich mit seinem Rererat blamieren, warum soll er eine uralte 
Musik längst versorbenor Komponisten dem auf dem Zettel ge¬ 
nannten Filmkomponisten in die modernen Shimmy schuhe schieben? 
Es ist meines Erachtens auch nicht ehrlich, mit irgendeiner Tat 
Reklame zu machen, die in Wahrheit gt • nicht vollführt wird. 
Die Originalmusik hat man bei der 1'raufführang gespielt. Das 
ist die Wahrheit. Was hinterher in den Kinoorchestern gespielt 
wird, das ist die vom KinokajxdlmeUter zusammengestellte Musik. 
Wenn diese Musik aber so gut zusainmciigestellt ist, daß das 
Publikum den Bluff nicht merkt, dann sollt - der Kinokapellmeister 
auch für seine Geschicklichkeit gebührend belohnt werden, idl. 

«ffilllffilll&lll Totenglocke 1I1SMMI 

Emil Gobbers, unser Mitarbeiter seit Degründuug des Blattes 
und derzeitiger Direktor der Geographischen Gesellschaft. Düsseldorf, 
ist durch den Verlust seiner Gattin, die im Alter von 57 Jahren einem 
schweren Duden erlegen ist, in tiefe Trauer versetzt worden. Wir 
drücken Herrn Direktor Gobbers unser tiefemiifnndenes Mitgefühl aus. 


Bctrifit nächste Nummer i 

Mit Rücksicht auf das auf Donnerstag, den 25. Mai, fallende 
Fest Christi Himmelfahrt bitten wir unsere verehr liehen Inserenten 
und Mitarbeiter sämtlich« für die Nr. 797 des „Kinematograph“ 
bestimmten redaktionellen Einsendungen so frühzeitig an uns ab 
zusenden, daß sie spätestens am Dienstag in unseren Händen sind. 

Anzeigen müssen spätestens Mittwoch hier einlaufen- 

Verlag und Redaktion dos 

„Kinematograph“. 


Vortpofrlinff Ir» Rorlin • Geschäftsstelle und Anzeigenteil: Ludwig 
W lA Cluny All A AAAA - j c g c i, Berlin W 8, Mohrenstraße 6, Fernspr.: 

Zentrum 10 678; Berliner Redaktionsdienst einschl. Filmpremieren: Fritz Olimsky. Sämtl. 
Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur an die Geschäftsstelle zu adressieren. 
Sonderartikel: Julius Urgiss. 


Letzte Nachrichten. 


Kilmbrand in Düsseldorf. 

In der hiesigen Filiale der Martin Dvntler-Filiu- 
Aktiengesellschaft entstand am Dienstag vormittag bei 
den Arbeiten eines Elektrote-hutkers im Filmkleberaum aus unauf¬ 
geklärter Ursache Kurzschluß; die brennende Lampe stürzte auf 
einen in der Mitte <les Raumes stehenden Arbeitstisch. Eine ge¬ 
wisse Panik, die die hu Raum beschäftigten Angestellten natur¬ 
gemäß ergriff, veranlaßto sofortige Räumung des Zimmers, in dem 
die züngelnden Flammen an dem leicht brennbaren Ma'erial und 
iler Einrichtung des Raumes reichliche Nahrung fanden. Erfreu- 
hcherwoiso h;*t die Firma keinen großen Verlust zu beklagen, 
da der Feuerherd auf den Entstehungsort eingedämmt bleiben 


konnte. Der Sachschaden an Einrichtung usw. ist zwar nicht 
unbeträchtlich: auch wird sich die durch die notwendig ge 
wordene Restaurierung des ausgebrannten Kieberaumes veranlaßt** 
Arbeitserschwerung nicht nur be : der Fa. Deutler, sondern auch 
bei der durch den Brand gleichfalls betroffenen Filiale der Afa, 
die den Raum initbenutzte, unangcii-hm bemerkbar machen. 

Der schnell und sicher eingreifenden städtischen Feuerwehr 
und der helfenden Tatkraft des Direktors Kaufmann von der 
Martin Dentter A.-G. ist es zu danken, daß der Gesamtschaden 
ein geringer blieb und daß in einem feuersicheren Raum des 
oberen Geschosses eine provisorische Kleberei sofort eingerichtet 
werden konnte. s 


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Banhocrbindung: Oeutfcbe Bant 
Bo[tfd>e«fc-Bonto: Berlin 66900 


Ternruf: Amt Zentrum Ar. 9469 
Telegramm* Adr.: „Berbandfiün" 


«ciMTiiiiknur: Rudolf Jirmcmcb 


Recbteanroalt Bandenefebet’ 


Zur Aufklärung! 

Mit Rücksicht darauf, dass der § 2 unseres Bestellscheins 
von den Organisationen der Theaterbesit»er unrichtig aus¬ 
gelegt wird, hat der Zentralverband der Pilmverleiher 
Deutschlands, Sitz Berlin, beschlossen, nachstehende Er¬ 
klärung zu veröffentlichen: 

„Der Zentralverband der Film Verleiher 
Deutschlands, Sitz Berlin, erklärt hiermit 
ausdrücklich und feierlich, daß er nicht gewillt 
ist, den in § 2 des Bestellscheins in Aus¬ 
sicht genommenen Zuschlag einseitig und 
willkürlich festzusetzen. 

Er wird vielmehr die Entscheidung in die 
Hände einer aus drei Verleihern und drei 
Theaterbesitzern aus ganz Deutschland be¬ 
stehenden Kommission legen, die mit Stimmen¬ 
mehrheit über Berechtigung und Höhe des 
Aufschlages entscheiden soll. Wird eine 
Stimmenmehrheit nicht erzielt, so ent¬ 
scheidet der Vorsitzende des Fachausschusses 
der Handelskammer Berlin.“ 

Zentral - Verband 

der Filmverleiher Deutschlands e.V. 

Sitz Berlin 

Der Vorstand: 

GRAF, t. Vorsitzender JACOB, 2. Vorsitzender 





No. 7t« Der Kinematograph — Düsseldorf. 

>v f)anneles“ 

Siegessug 



Der Terra *<Broßfilm „fjanneles Himmelfahrt“ 

[teilt einen außerordentlichen (Erfolg dar. 

Die Berliner ‘Premiere (nad) der Uraufführung 
in der Staatsoper) fand in einem der größten 
und oomehmften £id)tfpie(theater Berlins, der 

Alhambra, ’Kurfürftendamm 

ftatt, deffen Befitjer uns nach oierjehntägiger 
Spielzeit folgendes fchrieb: 

Erst heute kommen wir dazu, Sie zu dem großen Erfolge, den wir mit dem Film 
„Hanneles Himmelfahrt" in unserer „Alhambra" am Kurfürstendamm 68 hatten, zu beglück¬ 
wünschen. Der Film sicherte uns nicht nur während der Spielzeit ein uolles Haus, sondern 
auch das angenehme Gefühl, daß unsere Gäste wirklich sehr befriedigt das Theater ver- 
ließen. Wir waren sogar in der angenehmen Lage, konstatieren zu können, daß während 
der Spielzeit verschiedene unserer Gäste sich den Film drei- und viermal angesehen haben 
und immer neue Besucher mitgebracht haben .... Es würde uns treuer., wenn Sie mit 
diesem Film, der wirklich mit Herz und Gefühl gemacht ist, recht gute Geschäfte machen. 

Hochachtungsvoll! 

Czutzka & Co. Q. m. b. H. 

gez. Unterschrift. 


ferner ging bei uns folgendes Telegramm ein: 

„fianneles Himmelfahrt" größter Erfolg der Saison. 
Verlängert F ilm 8 Tage, Gratuliere herzlidist. 


Heuer-Bautzen. 










Der Kinematograph — Düsseldor: 


l)ett Kollege 


der Kejitjer der Olympia* 
üd)tfpielc in Jranfcfurt*!tt. 

teilt un9 feinen «Erfolg mit unferem Teer a * <£ r o bf i (m 

l)anneleö l?lmmelfal)tt 

'Regie: Urban (Bad 

in folgendem fl ner kennun gs f d) reiben mit: 

Ich freue mich, Ihnen mrtteilen zu können, daß der Erfolg, den ich mit Ihrem Film 
„Hanneles Himmelfahrt" hatte, ein äußerst zufriedenstellender u>ar und meine Erwartungen 
bei weitem übertroffen hat. Ich hatte während der Zeit, wo der Film bei mir lief, einen 
solchen Besucherandrang wie ich solchen noch nie aufzuweisen hatte und konnte fest- 


TDir überlaffen es federn £id)tfpieltf)eater>Befi^er felbft, die richtigen 
Folgerungen aus den (Erfahrungen feiner Kollegen ju jief>en. 


Filialen: ® cdin ’ 

J üanaig,1>üffeldorf, 

Jranbfurt«TO., Hamburg, feipjig, 
Königsberg, TOünd>en, Kiga.'fjofen 
TDarfdjau, Krakau, £emberg. 




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Der Kinematograph 


Düsseldorf. 


No. 797 


DEULIG 


Einstimmiges Lob der Presse über 

LYA MARÄ 

in dem neuen Rokoko-Lustspiel 

Die Geliebte des Königs 


Kino Feststellung, die zugleich Werturteil ist: „Die 
Geliebte d«*s Königs“ (im von Blumenkörben und Film- 
freunden überfüllten Marmorhaus zierlich vorüber- 
huschend) int Lya Mara: viel Schumi, Humor, Freude 
an der Sache, nach jedem Akt-Ende herzlicher Applaus. 

„B. Z. am Mittag." 

Geschickte Regie, gute Darstellung. 

Geschickte und geschmackvolle ltegie Friedrich 
Zelniks, gute Darstellung, an deren Spitze Ly.» Mara 
als reisendes Rokokofigürchen marschiert. 

,,8-TJhr-Abendb att. “ 

Wirkungsvolle Handlung, vorzügliche Photographie. 

Die Handlung ist wirkungsvoll gestaltet. Ly» Mara 
verkörpert anmutige Schalkhaftigkeit, Photographie 
und dekorative Ausstattung sind vorzüglich. 

..Münchner Neueste Nachrichten.“ 

LYA MARA, höchst liebenswürdig und schelmisch. 

Im Marmorhaus steht wieder eins der Iwim Publikum 
sehr beliebten Stückchen aus der Rokokozeit *»i f dein 
Spielplan. Dazu wird die Rolle der umworbenen 
jungen Dame von Lya Mara höchst liebenswürdig und 
schelmisch durchgeführt. 

„Deutsche Tageszeituig.“ 

Entzückende Bilder. * * 

Nach prächtigen Deulig-Naturfilmaufnahinen: 
..Durch Deutsch-Oesterreichs Alpon]>aradies" lauft 
jetzt der ebenfalls von der Deulig vertriebene Fünf¬ 
aktor „Die Geliebte des Königs". Diese galante Ko¬ 
mödie ist sehr niedlich aufgezogen. Lyn Main als 
Suzotte tragt einen fein komischen Stil zur Schau, 
der dem Ganzen am besten entspricht. Die Spiel¬ 
leitung Zelniks sorgte für entzückende Bilder. Eine 
außerordentlich gute Photographie tat das ihrige, um 
den Erfolg der Neuheit zu einem großen zu machen. 

Erfolgreicher Publikumsfilm. 

Der Lya-Mara-Film „Die Geliebte des Königs“ steht 
unter der erfolgreichen Regie von Friedrich Zelnik. 
Der Zauber der Rokokozeit macht das Laufbild zu 
einem erfolgreichen Publikumsfilm. 

„Anzeiger Dresden." 

Drolorio und Temperament. 

Die weibliche Hauptrolle dieses galanten Spiels 
gab mit Drolerie und Temperament die anmutige 
Lya Mara. Friedrich Zelnik hatte das Stück sehr 
sorgfältig inszeniert. „Berliner Tageblatt." 


Graziöses Spiel, glänzender Humor. 

Diese galante Komödie bringt einen harmlos-lustigen 
Stoff unter der geschickten um', prägnanten Regie 
Friedrich Zelniks fibnwirksam zur Geltung. Die 
weibliche Hauptrolle bot L\a Mara reichlich Gelegen¬ 
heit. ihre schelmisch -neckische Art und ihr graziöses 
Spiel ins rechte Licht zu stellen. Glänzend war der 
Humor vertreten durch Joseiir.e Dora, Hermann 
Pich» und Kar! Huszar. 

„Deutsche Allgemeine Zeitung.' 

Baachtonsworto Höh«. 

Auch der neue Spielplan des Marmorhauses steht 
auf lioachtenswerter Höhe. Zelnik »-ersteht es, als 
Spielleiter reizvoll und geschmackvoll das höfische 
Liebesieben des 18. Jahrhunderts zu schildern. In 
der Hauptrolle gab Lya Man» ein schönes Bild unbe¬ 
rührter Weiblichkeit. Als König stellte Erich Kaiser- 
TitZ sein großes Können in den Dienst der Sache. 

„Tägliche Rundschau.” 

ZaubarUche Zierlichkeit. 

Lya Man» spielt die Hauptrolle in der zauberischen 
Zierlichkeit der Bewegung. ..Münchner Zeitung. 

Grazie, Routine, Geist. 

Ihre Grazie und Lieblichkeit »-erhilft durch dio Ver¬ 
bindung mit einer reichen, mimischen Ausdrucksskala 
jedem Ki Imstoff zu lebendiger und fesselnder Wirk¬ 
samkeit. Die Regie Friedrich Zelniks zeigte Routine 
und <MM. ,,L. B. B, 

Hervorragendes Zusammenspiel. 

Lyn Mara, Erich Kaiser-Titz.^Jisefir.e Dora, Diegel 
mann, Huszar, Pich», Patrv, Vespermann, Peterhans 
und Riemann leisten im Zusammenspicl Hervor¬ 
ragendes. Eine hübsche, zusammenhängende Hand¬ 
lung. ,,Dresdener Neueste Nachrichten.“ 

Ausverkauftes Haus. 

Das bis auf den letzten Platz r-usverkaufto Haus 
belehrte mich, daß der neue Lya-Mara-Film „Die 
Geliebte des Königs“ den Geschmack des Publikums 
intensiv getroffen hat. Ly» Mara ist liebreizend wie 
immor. Neben ihr geben Julie Serda. Frieda Richard 
und Josefine Dora ihr Bestes, während die Herren 
• Johannes Riemann als heimlich Geliebter, Alliert 
Patry als Vater und Erich Kaiser-Titz als genarrter 
König die Hauptdarstellern» auf das Glücklichste 
unterstützen. Regisseur war Friedrich Zelnik. Die 
virtuose Art seiner Regie erfreut immer. 

, .Berliner Fremden-Zeitung. “ „ 



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Filialen: brejlau / danzig / Düsseldorf / Hamburg 

FRANKFURT Vm. / KVLN / LEIPZIG / M ÜNCH EN] 







No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf 



Uraufführung im Herbst dieses Jahres im 

Ufa-Palast am Zoo, Berlin. 










































Die Industrialisierung des Filmgesdiäftes. 

n. 


Die Ansammlung von großen Energien, worunter wir so erscheint einem die gesamte Filmerei als etwas Un¬ 
hauptsächlich das arbeitende Kapital zu verstehen haben, sicheres und Unhaltbares, dem die feste Grundlage fehlt, 
und wie dies bei den Konzernen der Fall ist, ist nicht immer In Wirklichkeit ist aber die Sache ganz anders! Graue 

die Voraussetzung für wirtschaftliche Industrialisierung. Theorie und lebendige Wirklichkeit divergieren sehr oft 
Wir haben in unserem ersten Artikel bereits darauf hin- stark auseinander. Das ist hier der Fall. Zum großen Teil 
gewiesen und als Grund für diese Erscheinung das Risiko liegt dies in der Art wie die Konzerne aufgebaut sind. Man 
bei der Filmerzeugung angegeben. Aber gerade dieses darf nicht übersehen, daß in den Konzernen alle Zweige 
Risiko bringt es mit sich, daß die Fabrikation bestrebt sein der Industrie vereinigt sind: Fabrikation, Verleih und 
muß, möglichst viel Erzeugnisse auf den Markt zu werfen, Theater. Dieses Zusammenwirken von Industrie und 
um eventuelle Verluste zu verteilen. Das heißt: Die Größe Handel in einer Hand ist nichts anderes, als etwa eine 
erlittener Verluste steht in umgekehrtem Verhältnis zur Verwirklichung der Formel, wonach der Erzeuger zugleich 
Anzahl der erzeugten Werte, da man auf diese den Verlust der eigene Abnehmer ist, der eigene Grossist also und auch 
repartiert. Die aus der großen Anzahl der erzeugten Filme sein eigener Detaillist. Die Verteilung von Gewinn und 
gezogenen Gewinne verringern ebenfalls erlittene Einbußen. Verlust vollzieht sich somit nicht mehr schematisch, sondern 
Aber nicht bloß deshalb allein müssen die mit großen Kapi- nach ganz bestimmten Proportionen, die das Risiko der 
talien arbeitenden Konzerne eine starke Produktion ent- Produktion auf das Allergeringste herabdrücken können, 
wickeln, sondern auch schon deshalb, weil ja die Produktion Es kann nämlich eine so starke Ausnützung der erzeugten 
es in der Hauptsache ist, die die investiertem Kapitalien Filme durchgeführt werden, daß er selbst im Falle völligen 
verzinst und die großen Verwaltungskosten der Konzerne Mißlingens noch immer relativ ertragfähig wird, indem man 
fleckt. Wenn man nun bedenkt, daß eine große Industrie ihn einfach durch den eigenen Verleih an die eigenen Theater 
sich im Grunde genommen auf einer Risikoproduktion auf- abgibt. Ueber je mehr Theater ein Konzern verfügt, um so 
baut, wie man sie in keinem anderen Industriezweige kennt, geringer dann das Produktionsrisiko. 



















No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


In der Volkswirtschaft geht es aber genau so zu wie 
in der Natur: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel! 
Wir dürfen nämlich zwei wichtige Dinge nicht übersehen: 
Die Gestehungskosten in der Produktion und die rein mecha¬ 
nische Ausnützungsmöglichkeit des Films, seine Lebensdauer 
und seine Abnützung! Was nützen und helfen die eigenen 
Theater, wenn die von ihnen eingebrachten Gewinne in 
umgekehrtem Verhältnis zum Anschaf! ungswert des Films 
stehen und in ungekehrtem Verhältnis n seiner Abnützung ?! 
Wie die augenblickliche Marktlage i n Rohmaterial ist, 
wissen wir nur zu genau, — verlohnt es sich da überhaupt 
noch, Filihe zu erzeugen, deren Ausnutzungs-Koeffizient 
geringer ist als das übernommene Risiko ? 

Unter Rohmaterial haben wir so ziemlich alles zu ver¬ 
stehen, was zu den Gestehungskosten gehört; es ist dies 
zwar nicht die streng kaufmännische, reinliche Scheidung, 
aber uns kommt es vom rein volkswirtschaftlichen Stande 
punkt gar nicht darauf an, kaufmännische Berechnungen 
nach Muster F anzustellen. Wir fassen also zusammen: 
Rollfilm, Kopierkosten, Kosten für das Buch, für Regie, 
für Darsteller, für Hilfsregie, Miete für Atelier, Fahrten, 
' • Möbel, Ausstattung, Kosten für technische und künstlerische 
Mitarbeit (Bauten, Innenarchitektur, Maler, Reklame usw. 
usw.), Standphotos, Operateur, Unvorhergesehenes. Dazu 
kommen noch: Auf den Film entfallender Anteil der Ver¬ 
zinsung des investierten Kapitals und der auf ihn fallende 
Anteil der Verwaltungskosten. Endlich kommen nach 
Fertigstellung die Kosten des Vertriebs. Wie man also 
sieht, hat der einzelne Film eine ziemlich große Last zu 
t tragen. Diese Last wird aber kleiner, je mehr Filme erzeugt 
werden, weil — wie eingangs betont — eine Verteilung der 
Last herboigeführt wird. 

Trotzdem sind aber heute die Kosten für den Film so 
groß, daß es sich gar nicht verlohnt, kleine, billige Filme 
herzustellen! Wenn ich für einen Meter Stoff 1000 Mark 
zahlen muß, dann werde ich diesen Stoff keinem Pfuscher 
anvertrauen, werde auch nicht billige, schlechte Zutaten 
nehmen, sondern mir einen Anzug bauen lassen, der den 
teueren Preis des Stoffes rechtfertigt, ebenso den hohen 
Macherlohn. Daraus erklärt sich, warum heute das Be¬ 
streben dahingeht, nur große „Millionen“-Filme herzu¬ 
stellen! Aber diese Millionenfilme müssen demgemäß aus¬ 
genützt werden können. Ist das immer der Fall ? Solange 
unsere Valuta so tief steht, wie dies leider annoch zu ver¬ 
zeichnen ist, muß das valutastarke Ausland diese Millionen- 
filmo rechtfertigen, . . . das kann noch ein Jahr dauern, 
F noch mehrere Jahre, kann aber ebenso über Nacht anders 
werden. Jedenfalls darauf allein sich verlassen und daraufhin 
i [ sündigen wollen, halten wir für ungesund, genau so wie die 


trostlose Klage: „Deutschland allein kann diese teure Pro 
duktion, die Millionenfilme, nicht bezahlen!“ Heute nicht 
oder noch nicht, — aber eine Umstellugg wird sich voll¬ 
ziehen. Sie wird sich nach zweierlei Richtung zeigen: erstens, 
im Zusammenschluß der Fabrikation, und zweitens: im Bau 
großer Theater. Die kleinen Theater nützen den teuren 
Film mehr a b als aus, — das ist das Exempel! Der Witz 
ist einfach der, daß die großen Filme nicht genügend aus¬ 
genützt werden können ihre Lebensdauer ist zu kurz. Wir 
werden uns auch darin eines besseren besinnen müssen und 
eben Filme erzeugen, die nicht nur in der Herstellung sehr 
teuer sind, sondern auch inhaltlich und ihrem Wesen nach 
auf so hoher künstlerischer Stufe stehen, daß sie als ein 
literarisch-künstlerisches Werk eine längere Lebensdauer 
besitzen wie die . .. Kitsch- und Sensationsfilme! 

Wir kommen da auf ein Kapitel, für das ich bekanntlich 
seit Jahren kämpfe, — zum deutschen Spielfilm! 
Kein Zweifel, ihm gehört die Zukunft, denn er hat ja bereits 
zum Teile schon die Gegenwart („Dr. Mabuse“ und gewiß 
nicht in letzter Linie der künstlerisch hochstehende „Kam¬ 
merspielfilm“ !). 

Man glaubt« aber nicht, daß durch den voraussichtlichen 
Zusammenschluß der Großproduktionen der sogenannte 
„kleine Produzent“ völlig verschwenden wird. Fabrik¬ 
betriebe und Kaufhäuser haben noch nirgends den kleinen 
Handwerker und das Spezialgeschäft umgebracht' Im 
Gegenteil, ich glaube bestimmt, daß der „kleine Produzent“ 
erst recht zur Blüte kommen wird, — nur muß er sich 
spezialisieren und eine ganz bestimmte Kunstart 
pflegen. In diesem Falle wird er sich sogar an den Gro߬ 
betrieb (Konzern) anlehnen können, da dieser aus Selbst¬ 
erhaltungsgründen jede gute Produktion erwerben und 
sich einverleiben muß, um vor allem eine starke und 
reiche Produktion aufzuweisen. Denn bei ihm spielt 
die Quantität eine mindestens ebenso große Rolle wie die 
Qualität. Man wird aber auch die kleine Produktion wegen 
der Beiprogramme brauchen. Der Erzeuger von Millionen¬ 
filmen kann und darf sich mit diesem Klcinfabrikat nicht 
abgeben, weil es ihm unverhältnismäßig teuer zu stehen 
kommt; auf der anderen Seite kann als Beiprogramm zu 
großen, kostbaren Millionenfilraen doch nur etwas in Betracht 
kommen, das hauptsächlich und ausschließlich durch seine 
Qualität, durch seine hohe Künstlerschaft, seine Existenz 
rechtfertigt. Diese kleine, vornehme Kunstproduktion (so 
wollen wir sie nennen), wird sich hauptsächlich in der Provinz 
etablieren, wo die Herstellungskosten wie die der Verwaltung 
geringer sind als etwa in Berlin. Wir denken da in erster 
Linie an München. Die Anfänge, hierfür sind bereits sehr 
verheißungsvoll vorhanden. Oscar Geller. 


Allerlei. 

Berechtigte Klagen gegen Zollbehörden. — Uebereinkommen zwischen Amerika und Deutschland, betreffend Schutz dee geistigen 
Eigentums. — Reingefallene deutsche Autoren. — Die Stuttgarter Strafkammer ist anderer Ansicht als der Leiter der Oberfilmprüf stell' 
Berlin. — Die Pächter von Zucht, Sitte, Moral, Kultur. — Und Herr Professor Brunner. — Grund für Kündigung, wenn ein An 
gestellter nicht den Anforderungen des Postens entspricht. — Die Differenzen mit den Kinovorführern. 


Schwierigkeiten von außen, Schwierigkeiten im 
1 Innern. Als wäre die Filmindustrie dazu ausersehen, 
nie zur Ruhe kommen. Trotzdem die Regierung und 
alle offiziellen Stellen sich gar nicht genug tun können, 
um zu erklären, wie bedeutungsvoll die deutsche Film- 
: industrie sei, trotzdem kommen fast täglich Klagen 
aus den Kreisen unserer Industrie über Ungerechtig- 
{ keiten und über Schwierigkeiten, die ihnen von den 
| Behörden hindernd in den Weg gelegt werden. So 
bietet die Tätigkeit einiger Zollbehörden z. B. Grund 
für berechtigte Klagen. Einer Filmfirma wurden kürz¬ 



lich am. Hauptbahnhof Köln eine Reihe von Filmen 
beschlagnahmt, die für Belgien bestimmt waren, deren 
Freigabe sie jedoch erst nach Entsendung eines be¬ 
sonderen Bevollmächtigten dorthin erlangen konnte. 
Auch das Zollamt in Lübeck hielt eine Sendung ent 
wickelter, belichteter Filme, die für Schweden bestimmt 
war, fest und begründete sein Verhalten damit, daß 
eine Ausfuhrbewilligung nicht beigebracht sei. Nun 
besteht bereits seit dem 29. April 1921 eine Verfügung 
des Reichswirtschaftsministers der Finanzen, nach der 
die Ajsfuhrkontroile über belichtete Filme aufgehoben 






ist Demnach bedürfen also belichtete Filme schon 
seit mehr als einem Jahr einer Ausfuhrbewilligung 
nicht mehr. Solche Vorgänge, wie in Köln, Lübeck 
und auch an anderen Orten, schädigen und hemmen 
nicht nur den Verkehr mit dem Ausland, sie Joedeuten 
auch eine Schädigung des deutschen Fabrikanten und 
eine Erschwerung seines schon genug schweren Ge 
schäftes. Wenn in irgendeinem Unternehmen ein ver¬ 
antwortlicher Angestellter nicht mit den elementarsten 
Vorschriften, die für das Unternehmen gelten, Be¬ 
scheid r eiß, geht er seiner Stellung verlustig. Die 
Herren Beamten al>er glauben, in den wenigen Stunden, 
die sie Dienst tun, soviel Arbeit bewältigen zu müssen, 
daß sie nicht Zeit finden, die wichtigsten Bestimmungen 
sich einzuprägen. Die „Vereinigung Deutscher Film 
'abrikanten E. V.“ hat natürlich auf Grund der Vor¬ 
kommnisse dringende Vorstellungen beim Reichs 
minister der Finanzen erhoben und die Bitte ausge¬ 
sprochen, die zuständigen Stellen darauf hinzuweisen, 
daß die Ausfuhr belichteter Filme an die Erteilung 
einer Ausfuhrbewilligung nicht mehr gebunden ist. 
und daß deshalb der Ausfuhr dieser Filme Schwierig 
keiten nicht entgegengesetzt werden dürfen. 

Die Verbindungen mit dem Ausland müssen immer 
bessere werden, und es ist alles daran zu setzen. 
Schwierigkeiten, die diesen Verbindungen entgegen 
stehen, aus dem Wege zu räumen. Zwischen Amerika 
und Deutschland ist durch die Kriegserklärung 
Amerikas im Jahre 1917 die 1 »estehende Uebereinkunft 
bezüglich Schutz der Urheberrechte, aufgehoben worden.' 
Amerika gehörte zwar niemals zur Berner Konvention, 
hatte jedoch mit Deutschland im Jahre 1892 einen 
Sondervertrag geschlossen. Nunmehr hat aber der 


Deutsche Reichstag einen von allen Parteien, mit Aus 
nähme der Kommunisten, eingebrachten Gesetzentwurf 
über den Schutz der Urheberrechte der Angehörigen 
der Vereinigten Staaten im Deutschen Reiche in allen 
drei Lesungen angenommen. Dieser Gesetzentwurf 
billigt den amerikanischer. Autoren den gleichen Ur¬ 
heberrechtschutz zu, wie den deutschen Autoren in 
Amerika. Ein Gesetz gleichen Inhalts wird nunmehr 
auch in Amerika zur Einführung gelangen und dort 
den deutschen Autoren Schutz gewähren. Die An¬ 
gelegenheit hat für die deutsche Filmindustrie eine 
nicht zu unterschätzende Bedeutung. Der Amerikaner 
konnte bisher den Inhalt eines deutschen Films i>e 
nutzen und aus dem Stoff einen neuen Film herstellen. 
Einem on dit zufolge soll so etwas sogar vorgekoinmen 
sein. Man erzählt sich ferner, daß deutsche Autoren - 
Entwürfe zu Filmmanuskripten nach Amerika gesandt 
haben. „Nach Prüfung“ erhielten die deutschen Au 
toren ihre Entwürfe zurück mit dem Bemerken, daß 
sie nicht geeignet seien, aber so mancher gute Gedanke 
tauchte plötzlich in neuen amerikanischen Filmen auf. u 
Es war erklärlich, daß die deutschen Autoren bei den i 
amerikanischen Valuta gern ein Geschäft mit Dollarika i 
gelandet hätten. Sie waren durchweg die Rein- i 
gefallenen. Es soll aber auch deutsche Filmautoren ge * 
geben haben, die ihre Ideen nur dann „zur Prüfung' » 
nach Amerika geben wollten, wenn auf jeden Fail 
erst einmal eine Summe bei Uebernahme des Manu 
skriptes gezahlt wurde. Diese von den deutschen Au- - 
toren mit Recht geforderte Bedingung wurde aber von * i 
den Amerikanern stolz abgelehnt, bas neue Gesetz, . 
das gegenseitig den Schutz der Urheberrechte verbürgt, ■ 
wird hoffentlich auch den deutschen Filmautoren a 




No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf 





NIEDERLAGEN: 4 2i«9 

Rheinische Film - CescllscliBli m. n. H. 

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Nutzen bringen und die deutsche Filmindustrie vor 
geistigem Diebstahl bewahren. 

Auch über die Zensur ließe sich wieder so manch 
kritisches Wort sagen. Davon ein andermal. Heute 
sei nur auf einen sehr erfreulichen Beschluß der Straf 
kammer Stuttgart hingewiesen. Es handelte sich um 
den Moest-Film „Das Frauenhaus von Brescia". 
Gegen diesen Film ist ja von verschiedenen Seiten ein 
Feldzug eröffnet worden, und noch in der letztstatt 
gehabten Versammlung der Beisitzer der Filmprüfstelle 
und der Oberprüfstelle Berliu hat der Leiter der Ober¬ 
prüfstelle Berlin, Herr Oberregierungsrat Dr. Carl 
Bulcke, gewaltige Töne gegen diesen nach seiner An 
sicht unsittlichen Film geredet. Nun hat die Staats 
anwaltschaft Stuttgart Anklage erhoben, die verlangte, 
daß der Film eingezogen und der Theaterbesitzer wegen 
Vorführung des Films in den Anklagezustand gesetzt 
werden sollte. Die Anklage gegen den Theaterbesitzer 
begründete die Staatsanwaltschaft mit Paragraph 184 
des Strafgesetzbuches. Dieser Paragraph lautet: „Mit 
Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 
eintausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird 
bestraft, wer 1. unzüchtige Schriften. Abbildungen 
oder Darstellungen feilhält, verkauft, verteilt, an Orten, 
welche dem Publikum zugänglich sind, ausstellt oder an 
schlägt oder sonst verbreitet, wie zum Zwecke der 
Verbreitung herstellt, oder zu demselben Zweck vor¬ 
rätig hält, ankündigt oder aupreist; 2. unzüchtige 
Schriften, Abbildungen oder Darstellungen einer Per 
son unter 16 Jahren gegen Entgelt überläßt oder an 
bietet : 3. Gegenstände, die zum unzüchtigen Gebrauche 
bestimmt sind, an Orten, welche dem Publikum zu¬ 
gänglich sind, ausstellt oder solche Gegenstände dem 
Publikum ankündigt oder anpreist; 4. öffentliche An¬ 
kündigungen erläßt, welche dazu bestimmt sind, un¬ 


züchtigen Verkehr herbeizuführen. Neben der Ge¬ 
fängnisstrafe kann auch Verlust der bürgerlichen Ehren 
rechte, sowie auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht er¬ 
kannt werden.' Zum Glück hat die Strafkammer Stutt 
gart sowohl den Film als auch den Theaterbesitzer 
außer Verfolgung gesetzt. Man sollte aunehmen, daß 
nunmehr endlich die Hetze gegen diesen Kunstfilm auf 
hört. Jedoch hat man allen Grund, daran zu zweifeln 
l»ei der herrscheudeu Sucht gewisser Kreise, die für 
sich das Recht in Anspruch nehmen, Zucht und Sitte. 
Moral und Kultur gepachtet zu haben. Daß die Rp 
gierung noch immei gegen diese Hetzer Milde walten 
läßt, ist unverständlich; aber wie soll man sich darüber 
wuudent, wenn es möglich ist, daß der Oberhüter deut 
scher Moral, der Oberschützer deutscher Sittlichkeit, 
Herr Professor Brunner, noch immer in Amt und Wür 
den ist. Herr Professor Brunner ist noch ltegierungs 
rat im Ministerium für Volks Wohlfahrt und bearbeitet 
dort nach Aussage eines verantwortlichen Herrn des 
Kultusministeriums einzelne Angelegenheiten der Ju¬ 
gendpflege. Er ist im übrigen, wie ebenfalls der Ver¬ 
treter des Kultusministers erklärte, im Polizeipräsidium 
Berlin „beschäftigt mit der Bekämpfung des Schmutzes 
in Wort und Bild“. In seinem Kampf gegen Verbrei 
tung von Schmutz in Wort und Bild — es wird nie 
manden geben, der wirklichen Schmutz in Wort und 
Bild befürwortet — hat Herr Professor Brunner jedoch 
gezeigt, daß er keine Grenze zu ziehen weiß, und 
er hat vor Gericht und in der Oeffentlichkeit sich 
und damit die Behörde, für die er arbeitet, so blamiert 
und bloßgestellt, daß man doch eigentlich gern die 
Gründe erfahren möchte, weshalb Herr Professor 
Brunner noch auf diesem Posten ist. Wenn nämlich 
ein Angestellter den Anforderungen, den ein Posten 
an ihn stellt, nicht entspricht, kann er entlasset* werden. 
Der Schlichtungsausschuß Groß-Berlin hat ein dahin 
gehendes Urteil gefällt. Einem Angestellten war ge¬ 
kündigt worden, die Kündigung wurde durch Klage 
beim Sehlichtungsausschuß Groß - Berlin angefochten. 
und zwar mit der Begründung, daß die Kündigung eine 
unbillige Härte darstelle und nicht durch die Verhält 
nisse des Betriebes bedingt sei. Die Verhandlung fand 
unter Vorsitz des Vorführers, Herrn Wutke. und unter 
Mitwirkung der Herren Dr. Friedmann, Theaterbesitzei 
Zoch und Filmfabrikant Treumann als Arbeitgeber - 
— und Wutke, Grasemann und Aven als Arbeitnehmer 
beisitzer statt. Die Begründung der Klageah Weisung 
lautet: „Die auf § 84, Ziffer 4 des Betriebsrätegesetze¬ 
gestützte Klage ist zwar frist- und formgerecht erhoben, 
dein Klageanträge konnte jedoch nicht stattgegeben 
weiden, weil die Voraussetzungen des § 84. Ziffer 4 
des Betriebsrätegesetzes nicht gegeben sind. Die Be 
klagte hat die Kündigung gegenüber dem Kläger aus 
gesprochen, weil er ihrer Auffassung nach den An¬ 
forderungen des Postens nicht entsprochen hat, den 
der Kläger auszufüllen übernommen hatte. Der K'ägcr 
hat seinerseits zugegeben, daß er den besonderen An 
forderungen dieses Postens nicht gewachsen war, in den 
nach und nach sich einarbeiten zu können, er allerdings 
geglaubt hat. Bei dieser Sachlage hat die Kammer der 
Erhebung der angebotenen Beweise über .Unfähigkeit 
oder Fähigkeit des Klägers zur Erfüllung dieses 
speziellen Postens für entbehrlich erachtet. Die Kammer 
verkennt keineswegs, daß die Kündigung eine Härte 
für den Kläger bedeutet, der auf Grund von nachher 
unerfüllten Hoffnungen nicht nur seiner selbst, sondern 
auch der Beklagten aus gesicherter Stellung heraus 
gerissen worden ist. Die Kammer stellt auch ausdrück 
lieh fest, daß die persönlichen und kaufmännischen 
Qualitäten des Klägers weder von der Beklagten, noch 
durch die Verhandlung irgendwie in Zweifel gezogen 
worden sind. Die Kammer vermochte jedoch nicht fest- 




'Der Kinematcorrapb — Düsseldorf 


No. 797 


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zustellen, daß die Kündigung eine unbillige Härte dar 
stelle, weil sie die Ueberzeugung erlangt hat. dali diese 
Härte durch dje Verhältnisse des Betriebs bedingt wai 
Es kann einem Arbeitgeber nicht zugemutet werden, 
einet; Arbeitnehmer im Betriebe auf einem Posten zu 
tielassen, dem er auf Grund objektiver Feststellung 
nicht gewachsen Ist.“ 

Es könnten viele, ach so viele Prozesse venniedeu 
werden, wenn nicht die Berater der Arbeitnehmer oft 
so leichtsinnig zu Werke gingen. Es gibt unserer An 
sich* nach keine Differenz, die nicht auf gütlichem 
Wege aus der Welt zu schaffen ist. Auch jetzt wieder 
um bei den Differenzen der Kinovorführer mit den 
Theaterbesitzern wird in einer Weise gehetz . die nur 
denen schädlich sein kann die sich verhetzen lassen. 
Es handelt sich bei deu Differenzen uni folgendes: 
Die Tarif Parteien. „Verein der Lichtbildtheat *rbesitzer 
Groß-Berlin und Provinz Brandenburg" und „Schutz¬ 
verband deutscher Filmtheater“ einerseits ui d „Deut¬ 
sche Filmgewerkschaft“ andererseits schlossen am 
21. April 1922 eine tarifliche Vereinbarung dahingehend. 


dal» ab 20. März 1922 ein löprozeuiiger Teueruugszu 
schlag narhzuzahlen und a ach fernerhin zu zahlen i-t. 
Trotz dieser bindenden Abmachung verlangt die Deut 
sehe Filmgewerkschaft nun nochmals ein.- Zulage von 
30Oo auf die für die Zeit ab 20. März 1922 bindend 
abgeschlossenen 15o/o. Nicjt einmal eine Begründung 
konnte der Vertreter der Arbeitnehmer für die neue 
Forderung geben, und so wurde denn eine Entscheidung 
der Kammer herbeigeführt, daß der Arbeitnehmer-Ver 
treter verpflichtet sei, di«» Klage gegen die Arbeitgeber 
zu begrüuden. Die Begr indutig war nun keineswegs 
so. daß man den Arbeitnehmern gratulieren kann. Es 
ist bisher zu keiner Einigung zwischen den Parteien 
gekommen, und von Arbei nehmerseite wird mit dem 
Kinovorführerstreik gedroht. Der grüßte Rufer im 
Streit gegen die Arbeitgeber ist ein Herr Schnecken 
haus, der in vielen Arbeitnehmerausschüssen sitzt, ge 
gen den aber, wie uns mitgeteilt wird, von seiten der 
gesamten Industrie mit Erfolg Beschwerde erholten ist, 
so daß seine Abberufung auf Grund des Protestes der 
Industrie bevorstehen soll. 


Filmprßise und Kinoindustriß. 

Von Dr. Oskar Kalbus. 


Die Frankfurter Tagespresse verhält sich Filmfragen 
gegenüber im allgemeinen außerordentlich passiv. Wo die 
Filmindustrie eine positive Unterstützung wie bei der Pro¬ 
pagierung des Balls der Filmindustrie von der Presse erbeten 
hat, hat sie nur schwerfällig, mit einigen Tageszeitungen 
überhaupt nicht reagiert. Unsere größten Filme werden 
selten, und wenn, wie im Falle „Fridericus Rex" und „Han¬ 
neles Himmelfahrt", meist feindlich besprochen. Aus diesem 
Grunde ist es besonders zu begrüßen, wenn die in Deutsch¬ 
land und im Ausland recht verbreitete und anerkannte 
„Frankfurter Zeitu ng“ hin und wieder in ihrer 
Eigenschaft als Handelsblatt Fragen aus der Filmindustrie 
volkswirtschaftlich beleuchtet. Ein solcher Aufsatz, der 
sich „Filmpreise und Kinoindustrie" betitelt, 
'iegt aus der Feder von Hans Hirschstein (Berlin) 
in Nr. 281 der „Frankfurter Zeitung" vor. 

Der Aufsatz geht von der Erhöhung der Filmpreise auf 
9,— Mark bzw. 10,50 Mark je Meter Positivfilm aus und 
sieht darin besonders für den Verleih eine völlige Ver¬ 
schiebung der Berechnungsgrundlagen. „Nach den im 
Gewerbe einmal üblich gewordenen Grundsätzen vermietet 
der Verleiher auf lange Zeit hinaus — in der Hauptabschluß- 
*®it auf Monate, manchmal auf ein Jahr und mehr — seine 
Frogramme oder einzelne Filme zu festen Preisen, und er 
erleidet angesichts des beinahe ausschlaggebenden Anteils, 


den 'der Preis des Positivfilms an seinen Unkosten hat, 
tatsächlich einen schweren, manchmal kaum wieder aus¬ 
zugleichenden Nachteil durch Verschiebungen der Kal¬ 
kulationsgrundlage, wie sie diese Monate brachten. Nur 
bedeutet in diesem Falle die Erklärung noch keine Ent¬ 
schuldigung, denn angesichts der derzeitigen allgemeinen 
Wirtschaftslage stellt es eben eine geradezu toll¬ 
kühne, durch nichts zu rechtfertigende 
Spekulation dar, wenn ein bestimmter Ausschnitt 
eines Gewerbes sich vermessen will, als einziger in der langen 
Kette der Beteiligten feste Preise auf lange hinaus zu ver¬ 
bürgen.“ Der neue Bestellschein des Zentral¬ 
verbandes hat die ehemals „tollkühne, durch nichts zu 
rechtfertigende Spekulation" durch kaufmännisch vernünftige 
und übliohe Bezugsbedingungen verdrängt, wonach bei 
Eintritt einer Erhöhung der Waren- und Spesensätae durch 
Beschluß des Zentralverbandes ein von dieser Korporation 
festgesetzter Zuschlag auf die Mietbeträge erhoben werden 
kann. 

Es ist außerordentlich bedauerlich, daß der Theater- 
besitzer diesen kaufmännisch gerechtfertigten Stand¬ 
punkt des Verleihers nicht nur nicht anerkennt, sondern 
sogar als Erdrosselung des Kinogeworbes bezeichnet hat. 
Nach Hirschstein ist nämlich auch der zweite Pfeiler des 
Kalkulationsgebäudes des Verleihers auf Sand gebaut, da 


No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 



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heutzutage der * Fabrikant £den Preis seines Negativs in 
seltensten Fällen^ festsetzen und daher bei dem üblichen 
Lizenzverkauf vor Fertigstellung des Films keinen festen 
Lizenzverkauf mehr vornehmen kann. .,Zuin Teil hat sich 
jüngstens allerdings gerade hier ein tiefgreifender Wandel 
vollzogen, indem in einem sehr großen Teil der Fälle nicht 
mehr Lizenzgebühren, sondern Anteile 
am Ueberschuß vereinbart werden, die sich nach 
Abrechnung eines bestimmten Unkostenprozent.satzes er¬ 
geben." ln diesem Fall unterwirft sich der Verleiher genau 
denselben Bedingungen des Lieferanten (Filmfabrikant), 
wie er sie von seinen Kunden (Kinobesitzer) im Hinblick 
auf seine Lebensfähigkeit verlangen muß, denn der Verleiher 
ist ebenfalls vor endgültiger Aufrechnung seines abzuführendcn 
Lizenzpreises gezwungen, seine Ware zu in den meisten 
Fällen weitaus zu niedrigen Preisen zu vermieten. Außerdem 
weist Hirschstein sehr richtig darauf hin, daß durch die 
notwendige Herstellung des Positivs riesige 
Summen im Verleih festgelegt werden müssen, und läßt 
in seinen Ausführungen ein erstaunliches Verständnis für 
die Notlage des Verleiherstandes erkennen. „Es erklärt 
auch die Angst, mit der besonders der kleine und mittlere 
Verleiher jeder Steigerung des Filmpreises gegenübersteht, 
weil ihm oft genug die Möglichkeit der Abwälzung fehlen 
wird." 

Hirschstein glaubt nicht an eine verwerfliche mono¬ 
polistische Beherrschung des deutschen Marktes durch das 
Agfa-Rohfilm material. Diese Ansicht wird in 
den Kreisen der Filmindustrie keine Anerkennung finden 
können. Hirschsteins Ansicht ist folgende: „Erinnert man 
sich, daß vor dem Kriege ein Meter Rohfilm 28 Pf. kostete, 
daß er sich jetzt, wie erwähnt, auf 10,50 Mark stellt, so zeigt 
sich zunächst, daß die Steigerung der Filmpreise sich zweifel¬ 
los im Rahmen dessen hält, was aus den Erhöhungen der 
Rohstoffkosten erklärt werden könnte. Denn diese müssen 
zum größten Teil (Baumwolle, Kampfer, Silber) zum vollen 
Valutamehrwert bezahlt werden, bei anderen, wie Spiritus 
und Gelatine, handelt es sich um Preise, in denen ihrerseits 
sehr starke Monopolaufschläge stecken.“ Für Hirschstein 
hat sich der Agfa-Preis noch nicht annähernd dem Welt¬ 
marktpreis angeglichen. „Der derzeitige Preis für Kodak- 
filme beträgt 2,25 Dollar für je 100 Fuß, das sind zu nur 
300 umgerechnet 22,50 Mark je Meter ohne Anrechnung 
von Fracht, Versicherungskosten usw.“ 

Der Punkt „Weltmarktpreise" führt Hirschstein auf 
die unhaltbaren Verhältnisse der deutschen K.O pier- 
anstalten, die in der letzten Zeit ausländische Aufträge 
in riesigem Maße erhalten und auch erfüllt haben und daher 
von den übrigen Sparten der Filmindustrie sehr genau unter 
die Lupe genommen werden müssen. Hirschstein kann in 


die Ixihlieder der Fachpresse auf die volkswirtschaftlich 
Bedeutung dieser ausländischen Kopielaufträge nicht rih- 
stimmen: „So berichtete man jüngst. daß eine einzige araerika 
nische Firma in len letzten fünf Monaten rund "00 000 m 
in Deutschland habe kopieren lassen, wofür sie 4,40 Mill. 
Mark Rohfilmkosten, 0,55 Mill. Mark Kopierlohn gezahlt 
habe. Es ist volkswirtschaftlich ganz reizvoll, einmal eine 
Gegenrechnung aufzumachen, was Goldwyn in Amerika 
seihst für die gleiche Arbeit gezahlt hätte. Nimmt er Kodak¬ 
film, so kostot ihn dieser rund 52 000 Dollar, zu dem damals 
gültigen Kurse von rund 200 Maik (ungerechnet, also 10* 
Millionen Mark; nimmt er Agfafilm. der 2.13 Dollar für 
10O Fuß kostet, so kommt er rund 5"„ billiger fort, hat also 
knapp IO Millionen Mark, in Ix-iden Fällen an R o h f i 1 m - 
kosten, zu zahlen. Daß ihn das Kopieren in Amerika 
teurer kommt, ist selbstverständlich; nur deswegen geht er 
ja angeblich nach Deutschland. Es ist aber ein recht eigen¬ 
artiges Zeichen für die rechnungsmäßige Einstellung der 
deutschen Kopierindustrie gegenüber dem hoclivalutarischen 
Ausland, daß das erwähnte, anscheinend den Büchern 
einer der beteiligten Firmen entstammende Beispiel einen 
Kopierlohn von rund 80 Pf. je Meter (gegenüber 1,25 Mark 
je Meter deutscher Kopierpreis) ausweist. Mit anderen Wor¬ 
ten: der hochvalutarische Ausländer zahlt den deutschen 
Kopieranstalten nicht nur keinen Valutaaufschlag, er läßt 
vielmehr, wie es scheint, geradezu „zu Vorzugssätzen" 
kopieren. Die volkswirtschaftliche Widersinnigkeit dieser 
Tatsache wird erst völlig klar, wenn man sich erinnert, daß 
in Deutschland hergestellte Kopien selbstverständlich mit 
Reichsmark bezahlt werden, daß ferner der belichtete Positiv¬ 
film keine Ausfuhrabgabe zahlt, während der Rohfilm mit 
7 Prozent Ausfuhrabgabe belegt ist und grundsätzlich in 
fremder Valuta bezahlt werden muß." 

Der Hirschsteinsehe Aufsatz weist in und zwischen 
seinen Zeilen den Weg zur Gesundung unserer 
Industrie. Ich sehe diese Gesundung in folgenden 
Punkten und fasse sie etwa wie folgt zusammen: 

1. Kaufmännische Sparsamkeit in der Filmfabrikation 
und im Gefolge bedeutende Verbilligung des Lizenzpreises 
für Deutschland bei stärkster Erhöhung des Auslands - 
lizenzpreises für valutastarke Länder. 

2. Verbilligung des Rohfilmpreises durch Monopol 
durchbrecliung der Agfa und durch industrielle Förderung 
neuentstehender Rohfilmfabriken. 

3. Herabsetzung der Kopierkosten für Inlandkopien 
bei gleichzeitiger Erhöhung der Kopierkosten für Ausland¬ 
aufträge weit über den Inlandprcis unter gesunder und 
gewinnbringender Anpassung an die jeweiligen Valuta¬ 
verhältnisse. 






Der Kinematograph — Düsseldorf. 


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4. Anerkennung des vom Zentralverband aufgestellten 
und für das Fortbestehen des deutschen Verleiherstandes 
notwendigen Bestellscheines durch die Theaterbesitzer, unter 
den bereits hier zur Sprache gekommenen Modifikationen. 

5. Herabsetzung der Lustbarkeitssteuer auf 10 bis 25 
Prozent und als Kompensation für den Steuerausfall bei 
jetziger Steuerhöhe gleichzeitige Erhöhung der Eintritts¬ 
preise in Anpassung an die heutigen Teuerungsverhältnisse. 


6. Reform des deutschen Lichtspielrechts im Rahmen 
einer behördlichen Förderung und Unterstützung der Film¬ 
industrie. 

In der Erkämpfung dieser sechs Punkte müßten sich 
sämtliche Sparten der Filmindustrie zu einer einzigen 
Kampffront zusammenfinden, um die Gesundung unserer 
Industrie auf schnellstem Wege zu erzwingen 


ProduktioMDkonoinie. 


An der Tatsache, daß die Filmherstellung ebenso wie 
alles übrige in den letzten Jahren um ein Vielfaches teurer 
geworden ist, läßt sich an sich schlechthin nichts ändern; 
immerhin weist die Kalkulation eines Films eine ganze Reihe 
v on Posten auf, bei denen, ohne daß man der Qualität des 
Films schadet, sehr erhebliche Ersparnisse erzielt werden 
könnten. Es ist zwar bekanntlich ein zweischneidiges 
•Schwert, bei der Filmproduktion sparen zu wollen, und man 
w 'ird mir sofort entgegenhalten, die teuersten Filme waren 
bisher noch immer das größte Geschäft auf dem Weltmarkt. 
In solcher Verallgemeinerung möchte ich aber diese These 
doch nicht gelten lassen; freilich darf nicht gespart werden 
an erstklassigen Darstellern, an einem guten Operateur, 
einem renommierten Architekten, an Komparsen bei et- 
w aigen Massenszenen usw. Aber wenn man sich heute ein- 
^al an Hand der Bücher einer Filmgesellschaft ansieht, 
w »s diese Herrschaften für Bezüge fordern und leider auch 
erhalten, so bekommt man unwillkürlich eine gelinde Wut. 


Hauptdarsteller, die einen guteu Namen haben, sind 
heute bestimmt nicht mehr unter 3000 Mark pro Tag zu 
haben, die meisten verlangen sogar bedeutend mehr; mir 
ist ein Fall bekannt, in dem 10 000 Mark Tagesgagc an¬ 
standslos bewilligt wurden und eine Pauschale von 100 000 
Mark für einen Film, dessen Aufnahmen ungefähr einen 
Monat dauern, siebt man heute bei großen Xanten schon 
l>einahe als normal an. Dann die Herren Operateure; auch 
hier spreche ich wieder nur von den prominenten, die Masse 
der übrigen wird ebenso schlecht bezahlt, wie die Masse 
der namenlosen Darsteller; ein renommierter Operateur ver¬ 
langt heute mindestens eine Pauschale von 100 000 Mark 
pro Film. Mir ist so gar ein Fall bekannt, in dem sich einer 
dieser hohen Herren atif seinen Nanu-n hin rund 200 000 Mark 
zahlen ließ, und zwar für einen Film, dessen Herstellung 
knapp einen Monat dauerte. 

Sind solche Summen angesichts der schwierigen Lage 
unseres Lichtapielgewerbos nicht einfach himmelschreiend ' 



No. 797 


Der Kinenatograph — Düsseldorf 


Hugo Caroly, Ingenieur 

Amtlicher Sachverständiger für Kino and Projektion 

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Ständigem großes Lager In — 

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Aber sie werden glatt gezahlt; hier wirft man das Geld 
scheffelweise zum Fenster hinaus; dafür ist man dann bei 
der Festsetzung der Leihmieten gezwungenermaßen um so 
rigoroser, denn wenn ein Film sich durch derartige Gagen 
enorm verteuert hat, soll auch das Inland die höchstmögliche 
Summe einbringen. wenn zwar auch die Herstellungskosten 
jetzt nicht mehr annähernd in Deutschland selbst aufgebracht 
werden können. 

Vor nunmehr rund zwei Jahren hörte man soviel von 
einer Konvention der bedeutendsten Filmfabrikanten, die 
gegen den Unfug der Ueberspannung der Stargagen ge¬ 
schlossen Front machen wollten; damals sollten unter keinen 
Umständen höhere Tagesgagen wie 2000 Mark gezahlt werden 
und auch dieser Höchstsatz wirklich für die allerersten Kräfte. 
Aber so ungefähr seit der Gründung der E. F. A. ist diese 
Konvention, die eigentlich niemals piaktischcn Wert hatte, 
selig entschlummert, und ihre Väter setzen seit dieser Zeit 
ihren Stolz darein, die allerhöchsten Gagen zu zahlen, wo¬ 
durch die Preise immer mehr in die Höhe getrieben werden. 
Es wäre wirklich wieder einmal an der Zeit, daß die ton¬ 
angebenden Filmfabrikanten in dieser Richtung gemeinsam 
etwas unternähmen. Dis jetzige Preistreiberei ist auf die 
Dauer ganz unhaltbar, sie bedeutet vor allen Dingen auch 
ein schreiendes Unrecht gegenüber all den tausendem und 
abertausenden fleißigen Angestellten und Arbeitern, die für 
ihre großenteils gewiß nicht leichte Arbeit nur relativ mäßig 
bezahlt werden, und zwar letzten Endes auf Kosten dieser 
Prominenten, von denen sich gewiß keiner überanstrengt 
und denen doch das Geld förmlich nachgeworfen wird. 

Es wird natürlich außerordentlich schwer sein, die in 
Frage kommenden Fabrikanten wirklich einmal unter einen 
Hut zu bringen denn in der Filmindustrie ist echtes und 
unverbrüchliches Solidaritatsgefühl leider noch eine Selten¬ 
heit. Noch schwieriger dürfte es sein, die jetzigen Gagen 
auf ein vernünftiges Maß reduzieren zu wollen, aber es w-äre 
schon viel gewonnen, wenn es wenigstens gelänge, diese 
heutigen Gagen festzulegen und vor einem weiteren Steigen 
zu bewahren. Die fortschreitende Geldentwertung würde 
dann schon das ihrige dazu tun, daß diese Bezüge eines 
Tages mcht mehr unangemessen hoch wären. 

Zweck dieser Zeilen soll aber in erster Linie sein, noch 
auf eine andere Möglichkeit aufmerksam zu machen, die 
bisher fast gar nicht beachtet wurde. Ist es schon nicht 
möglich, alle Fabrikanten zu einem gemeinsamen Vor¬ 
gehen zu bestimmen, so wird es doch eine Kleinigkeit sein, 
daß zwei oder drei Fabrikanten von Fall zu Fall sich zusam- 
mentun, um für ihre Filme Ersparnisse zu erzielen. Im 
Anschluß an einen dieser Tage perfekt gewordenen kon¬ 
kreten Fall mache ich auf folgendes aufmerksam, was allem 
Anschein nach bisher bei den Kalkulationen unberücksichtigt 
geblieben ist. Es ist fast niemals möglich, die Prominenten 
für ihre enorme Gage nun auch wirklich voll und ganz 
auszunutzen. Es weiß ja jeder, wieviel bei den Aufnahmen 
notwendigerweise von den einzelnen gefaulenzt werden muß, 
weil immer der eine auf den anderen warten muß, der Dar¬ 
steller auf den Architekten, der noch nioht mit dem Umbau 


fertig ist, der Regisseur auf den Darsteller, der noch nicht 
mit seinem Umzug fertig ist und der Operateur schließlich 
auf alle miteinander. Wenn es gelänge, dieses zeitweise 
Nichtstun der hochbezahlten Kräfte auf ein Mindestmaß 
zu reduzieren, so wäre damit schon sehr viel gewonnen. 
Es gibt einen Weg, der dies wenigstens teilweise ermöglicht. 
Wenn sich nämlich zwei Fabrikanten zusammentun und 
ihren Aufnahmeplan gemeinsam durcharbeiten, dann ließe 
sich vieles in dieser Hinsicht ändern. Voraussetzung ist, 
daß es sich dabei um Filme handelt, die eine ganz ähnliche 
Besetzung der einzelnen Rollen verlangen und deren Außen¬ 
aufnahmen in derselben Gegend stattfinden, Bedingungen, 
die ja sehr häufig zutreffen. Dann wäre es nämlich möglich, 
durch geschicktes Kombinieren sehr bedeutende Ersparnisse 
zu erzielen. 

Ein Beispiel: Der Fabrikant A dreht einen modernen 
Gesellschaftsfilm und der Fabrikant B dreht einen Kostüm¬ 
film. Zu beiden Filmen w-erden die fünf gleichen Haupt¬ 
darsteller gebraucht, zu beiden ein erstklassiger Operateur 
und überdies finden die Außenaufnahmen zu beiden Filmen 
irgendwo im Gebirge statt. Dann ließe sich, wie das in 
einem mir bekannten Falle demnächst auch tatsächlich 
geschieht, unter allen Umständen eine Kombination der¬ 
gestalt treffen, daß die Reise zu den im Gebirge stattfindenden 
Außenaufnahmen gemeinsam gemacht wird, dann sind die 
Reisespesen für die mitwirkenden Künstler von jeder der 
beiden Gesellschaften zur Hälfte zu tragen; es genügt ein 
Operateur und überdies würde sich die Zahl der Aufnahme- 
tage jedenfalls verringern, denn einzelne Tage, an denen 
andernfalls die Darsteller großenteils untätig sein müßten, 
könnten für beide Filme gleichzeitig ausgenutzt werden. 

Inwieweit derartige Kombinationen jeweils möglich sind, 
läßt sich natürlich nur von Fall zu Fall entscheiden. Der 
»Schreiber dieser Zeilen geht so gar soweit, zu behaupten, 
daß auch bei den Atelieraufnahmen bis zu einem gewissen 
. Grade Kombinationen gemacht werden können. Wenn die 
beiden Gesellschaften z. B. in einem unserer großen Ateliers 
nebeneinanderdrehen, so wäre cs sicherlich zunächst einmal 
möglich, daß ein und derselbe Operateur mit zwei Apparaten 
beide Filme aufnimmt, denn bei den Proben usw. braucht 
er ja nicht unbedingt mit dabei zu sein, es genügt, wenn er 
die Beleuchtung anordnet und dann nachher dreht. Nun 
nehmen aber bekanntlich die Proben, Umbauten und Um¬ 
züge der Darsteller den weitaus größten Teil der Zeit in 
Anspruch. Auch einzelne Darsteller könnten bei geschickter 
Disposition während der Atelieraufnahmen au ein und 
demselben Tage mühelos in beiden Filmen mitspielen, denn 
es ist je nur zu bekannt, daß unsere vielbeschäftigten Kanonen 
dergleichen schon sehr oft auf eigene Kappe versucht haben, 
um auf diese Weise ein doppeltes Tageshonorar heraus 
zuholen. In unserem Falle würden sic natürlich für das 
Spiel in beiden Filmen nur ein einfaches Tageshonorar er 
halten. Kurz, die Kombinationsmöglichiceiten sind sehr 
zahlreich. Wenn es auch nicht gerade erfreulich ist, zu der¬ 
gleichen Mitteln greifen zu müssen, so wird doch auf die 
Dauer gar nichts anderes übrigbleiben, um unsere über¬ 
bezahlten Filmstars wenigstens relativ preiswert zu er¬ 
halten. 

Noch eine andere Art der Produktionsökonomie winl 
sich unter dem Drucke der Verhältnisse jedenfalls sehr bald 
bei uns einbürgern. Immer und immer wieder mußten es 
jetzt unsere Filmfabrikanten erleben, daß an sich gute 
Filme für den Export nach einzelnen Ländern, namentlich 
nach den englisch sprechenden, nicht in Frage kamen, weil 
Kleinigkeiten, die bei diesen Ländern die unerläßliche Vor¬ 
bedingung sind, nicht beachtet waren. Wir haben uns 
daher schon in vielen Fällen (z. B. beim „Weib des Pharao' 
und in „Lady Hamilton“) damit geholfen, daß zwei Negative 
hergestellt wurden, von denen das amerikanische z. B. den 
dort erforderlichen versöhnenden Schluß auf wies, während 
der Ausgang in der in Deutschland gezeigten Bearbeitung 
tragisch war. Aber in vielen Fällen wird auch das nicht 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 797 



Primus 



Filmet 


DAS NEUESTE IN KONSTRUKTION 
DAS BESTE IN AUSFÜHRUNGu-MATERIAL 


ERfELWEIIME AXLfür Feinmechanik 

MÜNCHEN BARTH STR. 8. 

GEGRÜNDET 1812 


genügen; namentlich bei sogenannten Großfilmen, bei denen 
I alles von dem Verkauf nach Amerika abhängt, wird man 
künftig mehr und mehr einen Weg besehreiten, zu dem sich 
'Lieber Tage eine Filmgesellschaft unseres Wissens erstmalig 
entschlossen hat. 

Es werden auch in diesem Falle zwei Negative in ver¬ 
schiedenen Bearbeitungen gedreht, nur mit dem Unterschied. 


daß man sich für das amerikanische, um ganz sicher zu 
gehen, eigens von drüben einen Regisseur kommen läßt. 
Die Kosten, die dadurch entstehen, werden durch die garan¬ 
tierte Amerikafähigkeit des betreffenden Films doppelt und 
dreifach wieder aufgewogen. 

Man sieht, es gibt noch allerlei Möglichkeiten, um unsere 
Filmproduktion ökonomischer zu gestalten. 


IDas lehrt uns der Film „Dr. mabuse“? 
(Das Lubitsdi’s „Das IDeib des Pharao“? 


Als ich meinen alten, lieben Freund Klein-Rogge. 
mit dem ich in Nürnberg so manche schöne, erfreuliche 
Stunde verlebt, und in dessen gastfreiem Hause ich so 
viel Liebes erfahren habe, als „Dr. Mabuse" zu sehen 
(*ekam, da fiel mir eine kleine Unterhaltung ein. die 
ihn, seine liebreizende Gattin und mich vor Jahren 
in Nürnberg zusammengehraeht hatte. Wir sprachen 
über schauspielerische Darstellungsmöglichkeiten (an 
knüpfend an seinen „Hamlet", bei dem er in einzelnem 
-anz eigenartige, höchst interessante Auffassung zeigte) 
nnd kamen so auf die künstlerischen Werte der Geste 
zu reden. An dieses Gespräch muß ich jetzt denken, 
denn der Film „Dr. Mabuse" ist ein Schulbeispiel dafür, 
•laß es tatsächlich auch ohne das gesprochene Wort, 
einzig und allein durch die pantomimische Geste mög¬ 
lich ist. Künstlerisches auszulösen. Zumindest wird 
diese Empfindung im Beschauer lebendig. Je mehr ich 
niich aber mit diesem Gedanken befaßte, kam ich 
schließlich dahinter, daß hier nicht die Einzelleistung 
üiaßgebend ist, — sie mag sonst noch so hoch stehen 
üud anerkennenswert sein, — als vielmehr das ge 


samte, zusammengeschlossene Feld, die Summe aller 
Leistungen in ihrem lebendigen Zusammenhang und in 
ihren Beiehungen zueinander wie endlich in ihrer Wir 
kung des rein Bildhaften. Dieses Bildhafte betont, den 
künstlerischen Effekt, ganz einerlei, ob nun die Dar¬ 
stellung als solche richtig ist oder in sicli irgendeine 
Konzession an das Publikum oder ein Kompromiß ge 
genüber dem Gefühl des Schönheitssinnes enthält. Ja. 
manchmal sind sogar gewisse l'ebertreibangen not 
wendig, um die Täuschung des Echten hervorzurufen. 
Derlei Fiktionen sind beim Theater bekannt, sie gelten 
auch für den Film. Ich verweise u. a. nur auf die eine 
bekannte Tatsache, daß z. B. die „Ruhe“ im Film 
(die Ruhe der Darsteller) eine offensichtliche Ueber- 
treibung ist, — so ruhig wie int Film ist man im 
Leben nicht, auch nie so langsam in der Bewegung. 
— aber gerade diese „monumentale Ruhe“ erweckt im 
Beschauer die Täuschung des Echten und Wahren. 
Wären wir im Leben wirklich so ruhig wie im Film, 
man würde da von Uebertreibung sprechen. E würde 
viel zu weit führeu, hier des näheren auf diese und 








No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Ko pp -Film werke 

München, 1 >&chauer Straße 13. 

Spezial-Filmtitelfabrik. 


ähnliche Fiktionen, die auch cm Teil im Optischen 
beruhen, einzugehen, aber wir mußten darauf ver¬ 
weisen. um die Bildhaftigkeit im Film zu charak¬ 
terisieren, wobei wir abermals auf das von uus geprägte 
Wort: „Film ist Bild. Bild und nur Bild" zurück- 
greifen. 

Die Regie in „Dr. Mabuse" hat das Prinzip, die 
äußere Bildhaftigkeit der darstellerischen Geste in 
harmonischen Zusammenklang mit dem geistigen Wesen 
der Handlung zu bringen, nahezu restlos gelöst. Sie hat 
al*er auch durch eine Fülle guter Funfäll-? den inneren 
Kern des Buches so schön in sinnlich wahrnehmbarer 
Deutlichkeit gebracht, daß dieszi m bedeutsamen F’aktor 
des Spielfilms wurde. Das seheint mir das bedeut¬ 
samste Moment zu sein. Spielfilm und Spielfilm sind 
zweierlei! Was wir vom deutschen Spielfilm ver¬ 
langen, ist vor allem seine Durchsetzung mit jenem 
Geiste, der unser ureigenstes nationales Eigentum ist 
und als solches weder nachgemacht noch vorgetäuscht 
werden kann. Es ist unser gesamtes völkisches Lel>en. 
unser Fhnpfinden, unser Denken, unsere Liebe, unser 
Glaulw». unser Glück und unsere Treue. Es ist da« 
typische deutsche Wesen in höchster und edelster 
Reinkultur. die Summe Jahrtausende alter Tradition, 
die Summe und höchste Steigerung unserer nationalen 
Kultur. Das muß uns im deutschen Spielfilm ent¬ 
gegentreten. daß es tausendfaches Echo in unseren 
Herzen wecke. Daß damit kein nationaler Chauvinismus 
gemeint ist. ist selbstverständlich. „Dr. Mabuse“ zeigt 
nirgends auch nur im entferntesten irgendwie die 


mm Allüren nationalistischer Eigenbrötelei. - im Gegenteil 
^er ist international gedacht und wird auch sein . . 
internationales, großes Geschäft machen. ^I>er al- 
geistige Schöpfung ist er ein eklatant ausgesprochener 
deutscher Spielfilm. Und just darin sein große! 
Vorzug für den üiternationalen Markt. Weil eben aH< 
anderen Nationen sehr wohl wissen, daß sie ein der¬ 
artiges Werk in dieser ausgesprochenen Eigenart des 
Spielfilms nie und nimmer hervorbringen können! — 

Ein Spielfilm anderer Art ist Lubitsulis „Das 
Weib de s Pharao“, der in der Hauptsache auf die 
unerhörten Atelierlrauten, auf die volle Auswirkung 
großer, gewaltiger Massenszenen und auf glänzenden 
Prunk gestellt ist. Die Fabel ist einfach, sehr einfach 
sogar; es gibt keine Komplikationen, keine psycholo¬ 
gische Vertiefungen oder Rätsel. — al>er diese 
Simplizität wird von Lubitsch in einen Rahmen gestellt, 
dessen Großartigkeit nicht zu überbieten ist. Fast zu 
gewaltig fürden an sich etwas mageren, unkomplizierten 
Inhalt. Und daß dieser Gehalt vom RahmenwetK nicht 
erdrückt wird, das ist ein Vorzug der großzügigen 
Regie, die mit stolzen und überwältigenden Mitteln ül>er 
die lebendige Natürlichkeit und über das sinnlich Sinn¬ 
gemäße nicht hinübergreift, sich vielmehr immer in 
den Grenzen des Spielfilms hält. Die so schöne und 
maßvolle Vermeidung des Pathetischen ist ein erfreu 
lieber Vorzug und kann getrost als ein großer Erfolg 
deutscher Art bezeichnet werden. Und just diese 
höchst anerkennenswerte Selbst Zügelung ist das 
stärkste Merkmal jener Art. die wir als „deutschen 
Spielfilm" bezeichnen. 

Ohne Zweifel weisen beide Werke, so verschieden 
sie \oneinander sind und so wenig sie äußerlich zu 
sammenhängen.- innerlich viele gemeinsame Züge auf. 

sie sind l*eide Wegweiser einer vielverheißenden 
Richtung, die unser ausschließliches geistiges Eigentum 
ist und die uns den Weltenmarkt erobern kann für den 
deutschen Spielfilm! Oscar Geller. 


Berliner filmneuheiten 

Referat unseres ständigen Korrespondenten Fritz Olimsky 


Jussuf ul Fanit. der W ü s t e n r ä u b er. Her¬ 
steller und Vertrieb: Promo F'ilm A.-G.. Berlin. Regie: 
Josef Stein. In den Hauptrollen: Sylvester Schaffer. 
Lili Dominica. Karl Gebhardt. Josef Gommer und Fred 
Innnler. 

Dieser Spielfilm soll augenscheinlich in erster 
Linie Sylvester Schaff« r. der bekannten internationalen 
Varietclierühmtheit, Gelegenheit geben, zu glänzen. 
Als Mister Xol»ody steht er im Mittelpunkt der Hand¬ 
lung und erringt einen Sensationserfolg nach dem 
anderen. Den Höhepunkt der Sensationen bildet der 
Ueberfall in der Wüste, den der Wüstenräuber Jussuf 
el Fanit auf Anstiften der früheren Geliebten Nobodys 
auf diesen unternimmt. In der Gefangenschaft lernt 
Nobody ein anmutiges französisches Mädchen kennen, 
das ebenfalls von dem Wüstenräuber entführt worden 
ist; nach einer Reihe von kinomäßig geschickt aus- 
genutzten Komplikationen gelingt es Nobody, das junge 
Mädchen aus den Händen des Unholds zu befreien. 
Die Regie bat für ein erfreulich flottes Tempo gesorgt, 
besonders Einige wirksame Massenszenen dürften beim 
Publikum F>folg haben. Alles üi allem ein guter 
Durchschnittsfilm, der seinen Weg machen wird. 


Jenseits des Stroms. Filmoper in einem Vor¬ 
spiel, zwei Akten und einem Nachspiel von Ludwig j 
Czerny. Dichtung von Gustave Helene Witte-Krefeld. 
Musik von Ferdinand Hummel. In den Hauptrollen; 
Walter Janssen, Ada Svedin. Tlka Griining, Lyda Sal 
monowa. Rudolf Laubenthal, Karl Ärmster, Hilde 
Wolter. Hermann Bachmann. Bauten: Architekt Kränlc 
und Kunstmaler Machus. Regie: Ludwig Czerny 
Photographie: Emst Daul. Hersteller: Notofilm G. m. 
b. H.. Berlin. 

Ludwig Czerny und Professor Hummel hat>en uns 
hier die erste Filmoper beschert, ganz gewiß ein großes 
Verdienst, das man gebührend anerkennen wird. Leider 
war man in der Wahl des Stoffes nicht eben besonders i 
glücklich; das Ganze ist eine mystische, allegorische | 
Antrelegenheit. der „Strom“ ist der Styx, auf dem die 
Verstorbenen ins Jenseits gelangen, und tatsächlich 
spielt denn auch der größere Teil der Oper in jenem 
Jenseits, das übrigens von erster Künstlerhand voll 
endet gestaltet ist. Daß sich unser Kinopublikum für 
dergleichen erwärmc^i wird, ist eigentlich kaum an 
zunehmen und man versteht nicht so ganz, was den 
sonst so geschäftstüchtigen Czerny zu der Wahl dieses 



Der Kinematograpb — Düsseldorf 


No. 7#7 


Sujets veranlaßt hat. Vom künstlerischen Standpunkt 
-oll gewiß nichts gegen dieses Werk gesagt werden, 
die Szenerien sind durchweg hervorragend ebenso wie 
die Darstellung, und ein Publikum, dem dergleichen 
liegt (wozu der Schreiber dieser Zeilen sich nicht zählt), 
hat gewiß einen hohen Kunstgenuß. Prof. Hummel* 


Musik ist nicht immer melodienreich, wirklich im Ohr 
haften gebliel>eu ist mir nur ein netter Walzer, in 
der Hauptsache wird stimmungsvolle melodramatisch" 
Untermalung geboten. Hoffen wir, daß dieser Film 
oper doch jener Errolg beschieden ist. an dem immer 
hin nicht wenige zweifeln. 


Frankfurter Kinobrief. 

Originalbericht unseres Sonderkorrespondenten. 


Obwohl das ReichslicRtspielgesetz bereits vor zwei 
•lahren erlassen worden ist, sind die ministeriellen Aus- 
ühmngsan Weisungen hierzu noch nicht ergangen. Frank¬ 
furt a. M. ist die erste Stadt, die nicht nur Ausführumis- 
I «-stimm ungen auf Grund des § 3, Absatz 3 des Lichtspie! - 
gesetzes, zum Schutz der Jugendlichen, sondern auch eine 
I polizeiliche Verordnung zur Regelung der praktischen Hand 
habe dieses Gesetzes erlassen hat. Aller Voraussicht nach 
werden die Frankfurter Verordnungen auf dem Gebiete der 
polizeilichen Handhabung des Lichtspielwesens bahnbrechend 
und wie die Polizeibehörde selbst hofft, auch vorbildlich sein. 

Der § I der Frankfurter Bestimmungen schließt in 
erster Linie Kinder unter acht Jahren vom Besuche der 
Lichtspieltheater überhaupt aus. Der Grund ist uns nicht 
recht klar, denn was dem Theater billig recht st. sollte 
dem Kino billig sein. Mit dem Inhalt des 
§ 2 . 

kann man sich einverstanden erklären. Er lautet: „Jugend¬ 
liche vom vollendeten 8. bis zum vollendeten 18. Jahre 
(über die Mauer der 18 Jahre braucht hier nie hts mehr 
gesagt zu werden! Die Red.) sind nur zu besonderen Jugend- 
vnrstellungen der Lichtspieltheater zuzulassen. Diese Vor¬ 
stellungen müssen am Eingang des Lichtspieltheaters, nach 
außen hin, ausdrücklich als ,Jugendvorstellung' bezeichnet 
sei ii. 

§ 3. 

Jugendvorstellungen der Lichtspieltheater müssen bis 
acht Uhr beendet sein. In besonderen Fallen können Aus¬ 
nahmen vom Jugendamt zugelassen werden. Die Spieldauer 
j der einzelnen Vorstellungen darf zwei Stunden nicht über¬ 
schreiten, auf jede Spielstunde muß mindestens eine Viertel- 

I ’ stunde Pause entfallen. 

§ 4- 

JugendVorstellungen dürfen nur in solchen Lichtspiel¬ 
theatern abgehalten werden, die hierzu eine besondere Ge¬ 
nehmigung besitzen. Die Genehmigung wird auf Antrag 
iles Besitzers nach Prüfung und Befürwortung durch einen 
I U-im Jugendamt bestehenden Ausschuß vom Polizeiprä- 
' sidium erteilt. Sie ist jederzeit widerruf lieh." 

(Hierzu haben wir zu bemerken, daß die Vorschriften 
bzw. die Frankfurter Verordnungen zur praktischen Hand 
habung, wohl kaum Widerspruch finden können, wenn nicht 
das Jugendamt allzu große Freiheiten im Verbieten und 
Bewilligen hätte. Während der Dezernent auf der Polizei 
ein Herr ist, der nicht nur nicht filmfeindlich genannt werden 
kann, sondern dem Aufschwung der modernen Filmindustrie 
großes Interesse entgegenbringt und in der Anwendung des 
Lichtspielgesetzes nach Möglichkeit unnötige Härten ver 
meidet, kann man dem Frankfurter Jugendamt nicht in 
allem die gleiche Großzügigkeit nachsagen.) 

§ «. 

„Die Abhaltung von Jugendvorstellungen ist unter Bei¬ 
fügung des Spielplans und der Zulassungskarten dem Jugend¬ 
amt vorher bis Dienstag bzw. Donnerstag, 10 LThr vor¬ 
mittags. anzuzeigen. Zu Jugend vorstell ungen der Lichtspiel¬ 
theater igt einem mit Ausweis versehenen Vertreter des 
Jugendamtes oder des Polizeipräsidiums jederzeit freier Ein¬ 
tritt zu gestatten.“ 


S «• 

„Die Vorführung fehlerhafter Bildstreifen (/.. B. Klisn- 
merfilme, Regenfilme usw.) (!!! Die? Red.), die nach Ansicht 
des in tj 4 heim Jugendamt bestehenden Ausschußes ( ''! Die 
Red.) geeignet sind, die Gesundheit der Jugendlichen zu 
schädigen (worin kann eine Gesund heit sschädiguug l*> 
stehen ‘ Die Red.), kann auf dessen Antrag vom Polizei¬ 
präsidium untersagt werden." 

§ 7 . 

„Wese Bestimmungen tie .en mit Ablauf des vierzehnten 
Tages muh ihrer Veröffenilichung in Kraft. Innerhalb 
dieser Zeit steht den Liehtspielunternehmern das Recht zu. 
Einspruch gegen dies»- Bestimmungen heim Magistrat zu 
erheben.“ 

Frankfurt a. M„ den 23. Januar 1022. 

Eine Polizeiverordnung, die am 10. 4. 22 in Kraft trat. 
Iiehandelt die Strafen im 1 'eitertretungsfalle. Es heißt : 

„Wer den Bestimmungen des Magistrats vom 23. 
Januar 1022 über Zulassung der Jugendlichen zu den Licht¬ 
spieltheatern in Frankfurt a.M. zuwiderhandelt, wird mit 
Geldstrafe bis zu 300 Mark, im Falle der Uneinbringlichkeit 
mit entsprechender Haft bestraft." 

Presse- und Interesseiitenvorstellungcn. 

„D a s Waisenkind. Die Kontraste der amerika¬ 
nischen Volksseele spiegeln sich nur allzu deutlieh auch in 
der Filmproduktion wieder. Auf der einen Seite die sadistisch 
genaue Wiedergabe blutrünstiger Fixzesse, Balgereien und 
anderer Roheiten in (wenn auch technisch guten, so doch 
künstlerisch minderwertigen) Sensationsschundronianen. iuf 
der anderen Seite kindlich harmlose, aber in ihrer Harm¬ 
losigkeit und Herzeiisgüte zu Gemüt sprechende Bilder, 
mit einem starken Einschlag süßlicher Sentimentalität. die 
zu den großen .Massen spricht und sie fesselt. 

Zu der letztgenannten Kategorie gehört der erst M a r y 
Pickfordfilm , den die Frankfurter Decla-Bioskop an 
Stelle des angesagten zweiten Teil von „Dr. Mabuse ' vor¬ 
führte. 

So sehr wir es im Interesse der Deda bedauern, 
daß Zensurschwierigkeiten die prompte Ablieferung von 
„Dr. Mabuse II.“ verzögerten, im Interesse der geladenen 
Gäste, vor allem der zufällig anwesenden Vertreter der 
Tagespresse, die in ihrer Majorität am Film vielfach immer 
noch nur die Kinoinserate schätzt, freuen wir uns über 
das Gastspiel der Mary Pickford und über den Erfolg, den 
es zeitigte. 

Der Film gibt in einer geschickten Komposition von 
Drama und List spiel die Schicksale und Martyrien eines 
armen Waisenkindes wieder, das später durch ein Mitglied 
eines Aufsichtsrats erzogen und ausgebildet wird. Das 
Backfiscliehen hat keine Ahnung, wer sein Wohltäter, den 
es sich als alten „Onkel" vorstellt, eigentlich ist und ahnt 
noch weniger, daß der hübsche Mann, der von ihrem Herzen 
Besitz ergriffen hat, eben der alte Wohltäteronkel ist. Nach 
einigen halb tragischen, halb komischen Verwicklungen kommt 
im sechsten Akt das, was kommen muß, was Regisseur und 




No. 797 


Der Kinemetograpb — Düsseldorf 


Autor in einem amerikanischen Film dem Publikum eo ipso 
schuldig ist-die Verlobung. 

Es ist weniger das Mansukript, das in ähnlicher Auf¬ 
machung schon dutzende Male verarbeitet wurde, auch nicht 
allein der Liebreiz der Pickford, der den Film zu einer rei¬ 
zenden Arbeit stempelt, vielmehr die saubere, geschmack¬ 
volle Arbeit der Regie, die diesem etwas verbrauchten 
Thema neue Seiten abzugewinnen verstand. Unterstützt 
wird der unbestrittene Publiku.nserfolg durch eine gute 
Photographie und ein angemessenes Spiel, wo allerdings 
ilary Pickford immer führend ist. Sowohl als zwölfjähriges 
Kind wie auch als Backfisch oder grande dame ist sie überall 
bezaubernd. Das muß ihr der Neid lassen! 

„D ie Gezeichnete n“. Der „antisemitische" (!) 
Film. Die Presse und InteressertenVorführung dieses von 
der Ifa vertriebenen Primusfilms war in Frankfurt bereits 
acht Tage vorher angesagt. Sie hätte hier — da die Re¬ 
klametrommel nicht in außergewöhnlicher Weise gerührt 
wurde — kein größeres Interesse gefunden und keinen 
stärkeren Besuch aufzuweisen gehabt als sonstige Vor¬ 
führungen ähnlicher Art. wenn nicht einige Neunmalkluge 
dem Kunstwerk (ich gebrauche den Ausdruck mit voller 
Absicht) dadurch zu einer unbeabsichtigten Reklame ver- 
holfen hatten, d iß sie die „gefährlichen antisemitischen 
Tendenzen oder zum mindestens die „antisemitische Wir¬ 
kung". die die Handlung zeitigen müsse, laut und warnend 
betont haben. 

Dieses wenig günstige Prognostikon, das der Arbeit 
im voraus gestellt wurde, gibt mir Veranlassung, die hiesige 
Aufführung, trotzdem dor Film bereits in Berlin seine kri¬ 
tische Würdigung erfahren hat, mit einigen kurzen Worten 
zu streifen, vor allem von dem Gedanken geleitet, die lächer¬ 
lichen Verdächtigungen oder Vermutungen in Beziehung auf 


die Tendenz d«s Films so gründlich zu widerlegen, als e« 
mir möglich ist. 

Ich kenne den Roman des Dänen Madelung, der da» 
Buch zu dem hochwertigen Film abgegeben hat, seit mehreren 
•Jahren; ich muß sagen, daß mich kaum ein Werk über die 
leichtfertig angezettelten Progrome im imperialistischen 
Rußland mehr ergriffen hätte, als die in keiner Weise ten 
deliziöse prachtvolle Arbeit des Christen Madelung. Wenn 
von irgendeiner Tendenz überhaupt die Rede sein kann, 
so richtet sie sich /egen die Dummheit und den Aberglauben 
einer fanatischen dummen Bevölkerung, die an das Ritual¬ 
mordmärchen glaubt. Sie sucht Mitleid zu erwecken für die 
armen unschuldigen Opfer, die in Rußland (vor allem in der 
Gegend von Kiew und Odessa) alljährlich einem auf¬ 
gepeitschten Straßonpöbel zum Opfer fielen, weil die zari¬ 
stische Regierung und ihre Drahtzieher, einen Blitzableiter 
für die zeitweilige politische Hochspannung benötigten. Der 
Film ist, wie selten eine lediglich aufs Bildhafte eingestellte 
Handlung, vorzüglich nach dom Roman bearbeitet und bei 
aller Realistik hochkünstlerisch. Daß er die Massen packt 
und vernünftigen Menschen zu denken gibt, lag ja von 
vornherein in seiner Absicht, daß er antisemitische Tendenzen 
verfolgt, ist ebenso widersinnig lächerlich, als die Ver¬ 
mutung. er könne vielleicht unbeabsichtigt in dieser Weise 
wirken. Es kann nur aufs herzlichste begrüßt werden, daß 
die Ifa ein Filmwerk dor Oeffentiichkeit zugänglich macht, 
das sowohl im kulturgeschichtlichen Sinne als auch ethno¬ 
graphisch und ethnologisch eine hochwertige Leistung dar¬ 
stellt. Der Film ist ebensowenig judenfeindlich wie der 
(wenn ich nicht irre) von Delmont inszenierte Tendenzfilm 
„Der Ritualmord“ (Nivo), nur mit dem Unterschied, daß 
er weit, weit besser, wenn man so sagen darf, literarischer 
ist. • Guido H^aJ 1 e r. 



Bariin. 

-Das Programm der Aafa (Althoff-Ambos-Film A.-G.j. 

Das Unternehmen gel t nach der vollzogenen Fusion nunmehr zur 
Herstellung ausschließlich von Qu®litätsfihnen über, nachdem bisher 
im wesentlichen Durchschnittsfilme hergestellt wurden. Der erste 
Großfilm führt den Titel „Das Liebesnest“, er ist nach dem be¬ 
kannten Roman von Kwald Stilgebauer von Hans Brennert für 
den Filir. bearbeitet. Die Aufnahmen sind dieser Tage unter der 
Oberleitung von Rudolf Dworeky von Walter Fein inszeniert. Die 
Hauptml'on sind besetzt mit Paul Wegener, Keinhold Schünzel, 
Margot Bamay, Lyda Saltnonova und Käthe Haack. Die der 
Aafa bekanntlich ingeschlossene Orplid-Fabrikation ist ebenfalls 
fertiggestellt; es sind zwei große Sittendramen „Die Männer der 
Frau Clarisse“ ur.d „Die Schatten jener Nacht“. In beiden Filmen 
spielt Hilde Wolter die Hauptrolle. Von den übrigen Großhirnen 
der Aafa sind „Das Warenhaus der Liebe“ und „Die Zigarettengräfin“ 
beendet, eine Reihe weiterer großer Filme ist in Vorbereitung, 
jedoch stehen die Titel zur Stunde noch nicht endgültig fest. Schlie߬ 
lich wird der Aafa-Vertrieb in dieser Saison noch eine ganze Reihe 
ausgesuchter Cines-Filme auf den Markt bringen, die zu den Besten 
ihrer Art gehören werden, in einigen wird der berülimte italienische 
Filmstar Bertini die Hauptrolle spielen. — Wenn nicht alles tauscht, 
wird die junge Aafa mit diesem Programm mit einem Schlage in 
die erste Reihe unserer Konzerne eintreten. 


-Das Programm dor Ifa. Der junge Konzern wird in 

■einem ersten Verlediprogranun zwölf Qualitatsfilme herausbringen. 
Zunächst zwei Ifa-Großfilme unter der Regie von Rudolf Meinert, 
nämlich den großen historischen Film „Marie Antoinette“ und einen 
in modernem Milieu spielenden Film, dessen Titel noch nicht feet- 
steht. Des weiteren wird der große .Ausstattungsfilm „Das Weib 


des Scheichs“ herauskomtuor mit der bekannten französischen Tra 
gödin Emmi Lynn in der Hauptrolle. An Sittenfilmen wird die Ifa 
heruusbringen: „Liebschaften der schönen Yvonne“ und „Das 

ewig Weibliche“. Von amerikanischen Filmen hat der Konzern in 
Vertrieb genommen den bedeutenden Spielfilm „Das Attentat in 
der großen Oper“ und Elmo Linoolns bedeutendstes Werk „Die 
Abenteuer des Kapitän Lincoln“. Des weiteren erscheint im Ver 
trieb der Ifa ein Kriminalfilm von Hans Hyan „Zwischen Tag und 
Traum“, darin wird ebenso wie in dem lustigen Abenteuerfilm „Die 
•lagd nach der Frau“ Maud Marion die weibliche Hauptrolle spielen. 
Vervollständigt wird dieses imposante Verleihprogramm der Ifa 
durch die Filme „Die Gezeichneten", „Die Tat des Daniel Swift“ 
und ..Das Grauen einer Nacht“; schließlich werden auch noch fünf 
zweiaktige Lustspiele von der Ifa als Beiprogramm vertrieben. 

— Die Lucifor-Film Co. hat ihren sechsaktignn Film „Der 
Halunkengeiger“ nunmehr nach Polen, Oesterreich, der Tschecho¬ 
slowakei, l'ngani, Jugoslawien, Holland. Belgien, Italien, Spanien. 
Portugal und ganz Südamerika verkauft 

Die Holla Moja-Film G. m. b. H. Is.ginnt demnächst ~r£it 
den Aufnahmen zu ihrem ersten großen historischen Film „Der 
Page des Königs“, darin wird Rudolf Biebrach die Regie führen, 
wahrend die Kostümentwürfe von Ali Hubert stammen. Die Außen 
aufnahraen finden an den historischen Stätten statt. 


— Die d’Or-Film Co. wird demnächst mit den Aufnahmen 
zu ilirem zweiten großen Spielfilm „Die Modekönigin“ von Walter 
Schmidthäßler beginnen. Die Hauptrolle wird von Marythe d’Or 
kreiert. In den übrigen Rollen sind unter der Regie von Willy Mehlig 
beschäftigt Erich Kaiser-Titz, Eduard von Winterstein, Erich Po- 
remsky, Ellen Wenkhaus und Areta Woltse. 

-Lionardo-Film G. m. b. H. Die Gesellschaft bringt emen 

Film „Tragikomödie“ heraus, zu dessen Herstellung sich die Künstler 
des Caligari-Films zusammengefunden haben: Robert Wiene, Carl 
Mayer, Werner Krauß und Prof. Walter Reger. Der Film soll bereit» 
in den nächsten Tagen seine Intereesentenvorführung erleben. 

— Die unitas bringt zu ihren aliendfüllenden Filmen sechs 
Zeichen-Trickfilme heraus, die von den bekannten Karikaturisten 
Willi Kraaka und dem Zeichner Gustav Lütkemeyer angefertigt 







Valy Arnheim-Film. Nach Beendigung der diesjährigen 
Produktion clor Harrv Hill-Serie halten die hridon Tfuup darsteller 
Marga Limit und Valy Arnheim eine Gastspieltournee mit ihrem 
liühnon-Sonsaticinsskotoh Mann im Schrank“ auntret«n. 

Sie Iteginnen in Berlin und gastieren dann in Königshüttc. Beuthon. 
Görlitz, evtl, auch im Hhcinlnnd und in Westfalen, wo ciie Harr\ 
Hill-Filme ganz Iw-sondere Erfolgt* erzielt halten. 

Nemo-Film-Verleih G. m. b. H. Die Gesellschaft hat den 
Vortrieb de» Metro-Films „Im Reiche des weißen Klefanten" iila>r- 
fiommen. Die Hauptrolle dieses Films kreiert Viola Dana. Die 
Nemo hat den Vertrieb fiir die drei Monopolbezirke Groll-Berlin. 
Brandenburg. Ost deutseid, nd. Mitteldeutschland und Norddeutsch 
bnd, während Rheinland und Westfalen vom Monopol-Film-Vertrieb 
E. Schlesinger, Bochum, verlieht u wird. 

-Die John Hagenbaek-Film A.-G. hat von dom Schrift 

steiler Franz Schulz das Manuskript zu einem Film „Der goldene 
Drache“ erworben. Schauplatz ist China. 

„Dr. i/atuse, der Spieler“ (Erster Teil), der erfolgreiche 
I i o.Film der Decla-Bioscop wird in dieser Spielwoche noch im Ufa- 
Palast am Zoo gegeljon, um ab kommenden Freitag den So lauplatr. 

Vorführung mit anderen l'fa-Theatern zu vertauschen. AI» 
itag, den 2«. Mai. wird im Ufa-Palast am Zoo der zweite Teil 
dieses Films gezeigt. 


„Der rote Handschuh“. I 

* sechsteiligen amerikanischen 8ei 
age -Theater Unter den Linden ge 


Teil „Der Raubzug der Geier“ 


„Die Geliebte des Königs“ von F. Carlsen. mit Lya Mai 

ler Hauptrolle. Regie: F. Zelnik. bleibt des grollen Erfolges wege 
li eine weitere Woche im Spielplan des Marmorhauses. 

-Der Gerhart Hauptmann-Film „Die Ratten“ wird zurzoi 

"Ul großem Erfolge im Terra-Theater (Hardenbergstraße) ne 
»»(geführt. 


-Dor „Einstein-Film“ wurde in der Zeit vom 18.—23. Mai 

’“glich bei sehr lebhaftem Besuch in Sondervorstellungen gezeigt, 
1 zweimal mit dem Beginn um 8 Uhr abends in der Urania, Tauben- 
ralSo, Sternwarte Treptow und einmal in der Aula des Gymnasiums 
--'‘hlendorfc-Mitte, dann je einmal um 11 Uhr vormittags in den 
*-■ T.s Kurfürst endanun und Schöneberg, Hauptstraße. 

-Im Primus-Palast erfreut sich die Neuaufführung der 

»Octen Teile des Nobody-Films, die in einem Sechsakter unter dem 
_ I,0 I „Jussuf el Fanity, der Wüstenräuber“ zusanunengnfaßt sind. 
w Sylvester Schaeffer in der Hauptrolle eines sehr lebhaften Be 


AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK 
- CASSEL - 

GENERALVERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN: 

Kölner photo- und kino-zentrale, Köln a Rh. 

NEUMARKT 3?-3«. 

„Ulk-Trick“. Die gesamte diesjährig»- Produktion der 
von Otto Hermann liegründeten Finna ist bereits für ganz Deutsch¬ 
land an die Caesar-Filmgesellschaft verkauft und für die Tschecho¬ 
slowakei, Jugoslawen, Oesterreich. Ungarn. Griechenland. Türkei. 
Polen und die Randstaaten durch den Vertrieb S. Nathan, Berlin, 
vergeben. 

Unitas. «Gelegentlich eines Uabsicht igten VMmuls dos Unit« - 
films „Lortl Bluff“ nach Holland kotmte die vor einigen Monaten in 
Küstrin gestohlene Kopie die«*-« Films aufgefunden und der Dieb 
dingfest gemacht werden. — Der letzte Film, den die Unitas im 
Hahmen ihrer Produktion 1921/22 herausbringt, ist die zweiteilige 
Tragikomödie ein*»s Glücksritters „Jim Jeffries“ betitelt, die jetzt 
vorführurigsliereit fertiggestellt ist. Der erste Teil wird mit dem 
Untertitel „Der Sohn der Straße“, der zweite T**il mit dem Untertitel 
„Eine rätselhafte Ehe“ erscheinen. 

Willi. Feindt. Der nächste Episodenfilm. den der Filmverlag 
Wilhelm Feindt herausbringt, wird das fünfteilige Drnmenwerk „The 
Rätsel Afrikas“ sein. Die erste Episode, betitelt „Die Tochter der 
I-dwengöttin“, ist bereits zur Reichszensur gelangt. Die Zensierung 
der zweiten Abteilung „Um die Blüte des Harems“ dürfte in etwu 
einer Woche folgen. In der Hauptrolle wirkt Maria Walcamp als 
Bessie mit; daneben sind von den männlichen Hauptdarstellern 
Thomas Lingham und Alfred Allan zu nennen. Der Christusfilm. 
der demnächst unter dem Titel „Christus und Maria von Magdala“ 
erscheint, ist ein abendfüllendes historisches Filmwerk, desiwn Hand¬ 
lung in sechs einaktige Kapitel zerfällt. 

Max Obat, der «ler Berliner Filmindustrie von seiner eri. gleichen 
Tätigkeit hei der „Bioscop” her bekennt sein dürfto, verlegte wahren:! 
des Krieges seinen Wirkungskreis nach München, wo er mehrere 
„Stuart Webbs“-Filme inszenierte. Nunmehr ist Herr Obal nach 
Berlin zurückgekehrt und wird die Albertini-Filme der Albertim- 
Gesellschaft. Berlin iszenioren. 


Die Jungfrau von Orlaans. Der ni 

der Paramount Pictures Corperation, den 
der Frankfurter Presseaufführang würdigten, 
Film A.-G. vertrieben. 


w.r bereits gelegentlich 
, wird durch die Phöbus- 


























No. 797 


Der Kineawtograph — DQsseldo. 


JElD>fW 1UWJD) 



7ERSTK1ASS1ÜER AUFNAHME-TECHNIKER 

Aufnahmen in techn.-u. kunsff. Vollen Jung 

U.a. Partie Ö-Ausrüshing. lamper für alle Sfromarfen. 

Referenzen erster Häuser vu i e : 
DEULIO,- PAX, - GAU MONT,- PA TH E - FILM 

köln-lindenthmkerpenfrstr6itub 1976 


Tagen Iteginnen, wirken unter der Regie von Otto Rippert neben 
Helga Molander mit: Margarethe Schon. Hertha Rull. Iiertrud de 
Lalskv, Karl Günther. Robert Scholz, Werner Funck, Wilhelm Diegel- 
mann, Emil Heyne, Hann Stemberg. Bauten: Gustav Knauer und 
Lujjl Ehrenberger; Photographie: Karl Hassehnann; Aufnalime- 
leitnngi Hann Hofmann. 

Oie Filme der Universal Film Manufacturing Co. in Neuvork, 
die in Deutschland durch die Firma Oskar Einstein G. m. b. H. 
vertreten werden, »erden sämtlich mit der Schutzmarke „Unfilman“ 
versehen. 


— In dem großen historischen Ellen Richter-Film der l'fa „Die 
Tänzerin des Königs“ (Lola Montez). spielt die Rolle der Lola Montez 
Frau Ellen Richter. In weiteren Hauptrollen sind beschäftigt: Eduard 
von Winteretein, Cieorg Alexander, Anton Pointner, Hugo Flink. 
Hugo Döblin usw. Beuten und künstlerische Ausstattungen: Dipl.- 
Ing. Hans Dreier: Photographie: Arpad Viragh; Manuskript: Dr. 
Willi Wolff und Dr. Paul Merzbach. — Die Expedition der Ellen 
Richter-Film-Gesellschaft, die unter I-oitung von Dr. Willi Wolff 
die Auüenaufnalimen für den dreiteiligen Großfilm „Die Frau mit 
den Millionen“ in Frankreich. Italien und im Balkangebiet seit 
mehreren Wochen macht, wird Ende dieses Monats in Berlin wieder 
eint reffen. 


Da- Ima-Film G. m. b. H. hat mit den Aufnahmen zu dem 
großen Sittenfihn „Im Glutri-usch der Sinne“ begonnen. Der Film, 
nach dem Roman von Peor Brizuge benrl>eitet, behandelt die Liebes- 
und Eheimingon einer exotischen Prinzessin und erscheint im Verleih 
Programm des Süddeutschen Filmhauses und seiner Filialen. 

— Die Landlicht A. 6. erwarb die Kopieranstalt der Film-Kopie 
G. m. b. H. (Lippmann) in Tempelhof. Die Anstalt soil durch Einbau 
automatischer Kopiermaschinen dem modernsten Stande der Technik 
angepaßt und zur höchsten Leistungsfähigkeit gebracht werden. 

Allenstoin. Oskar Behrendt übernahm das Luisen-Theater 
käuflich. 


Breslau. In der außerordentlichen Generalversammlung der 
F i 1 m h a u s Sage A. - G. , Breslau I, die am 19. Mai d. J., 
nachmittags 6 Uhr. in den Räumen der Bank für Kandel und In¬ 
dustrie, Breslau, Ring 30, tagte, stand die Erhöhung des 
Aktienkapitals auf der Tagesordnung. Von soiten der 
Direktion war beantragt worden, das Kapital um 4 Millionen, also 
bis auf 6 Millionen Mark zu erhöhen, da 2 Millionen Mark zu einem 
Anschluß an eine Beriüier Filmfabrikationsfirma benötigt »-erden 
und der Rest als Betriebskapital und zur Ablösung des Bankkredits 
dienen soll. Die Kapitalserhühung wurde durch die Versammlung 
nach kurzer Aussprache einstimmig bewilligt, wobei dem Aufsichtsrat 
die Art der Durchführung üljerlassen wurde. 

Breslau. Alfred Grießer, der Direktor der Schles. Projektion- 
Gesellschaft m. b. H., wurde für das Land- und Amtsgericht Breslau 
sowie für die Amtsbezirke Neumarkt, Winzig, Wohlau beeidigt. 

Düsseldorf. Die Düsseldorfer Filiale des Film Verlages 
Wilhelm Feind t . G.m. b.H.. G r af - A d o 1 f . 8 t r a ß e 36, 
lud zu einer Presse- und Interessentenvorführung des großen amerika¬ 
nischen Raubtiersensationsfilms „D ie Rätsel Afrikas“ ein, 
der am Mittwoch, dem 24. d. M., vormittags 11 Uhr, ein zahlreiches 
und stärkst interessiertes Auditorium im Ast» Nielsen-Theater ver¬ 
sammelte. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um einen 
breit angelegten Episodenfilm, wie wir solche in dem gleichen Genre 
der Raubtiersensationen schon vor zwei Jahren in den „Abenteuern 
der schönen Kathlyn" kennonzulemen Gelegenheit hatten. „Die 
Ratsei Afrikas“ sind ein Fabrikat der ungemein produktiven Uni¬ 
versal Film Manufacturing Co., die ja bekanntlich 
über jenen ausgedehnten technischen Apparat und das allen An¬ 
sprüchen gerecht werdende fitmschauspielerische Ensemble verfügt, 
dte neben den speziellen Vorbedingungen des Vorhandenseins kundiger 


und passionierter Urwaldjäger, neben der notwendigen Unterstützung 
durch die braunen Söhne der tropischen Zonen die Basis solclci- 
afrikanischen Wild-Episndenfilme bilden. 

Wenn sich das Manuskript auch knum über das Durchschnitt- 
niveau der seinen filmischen Vorgängern zugrunde gelegten Bücher 
erhebt, wenn auch die Photographie unter der unleugbaren Schwierig- 
keit, sich an die Könige und Herrscher der dunklen Unendlichkeit",! 
kurlielgerecht heranzupirschen, an manch ansonsten eindrucksvoll"« 
Stellen erheblich hat eiden müssen, so ist doch „Die Rätsel Afrika " 
ein rechter amerikai ischer 1‘ublikumsschlager, der natürlich auch 
l»ei uns in Deutschland wegen seiner gefälligen Handlung und v»r 
allein »egen der nervtnreißenden und gesund-sensationellen Raubtier- 
filmbilder einer außerordentlich warmen Aufnahme versichert sein 

Der Fachmann mag die übergroße länge bei dem Gesamt»ufbuu 
dieses Filmwerkes als Issiuuerliehen Nachteil anführon. und ihm s»n 
zugegeben, daß es sich allerdings schon beim Abrollen der ersten dm 
Teile mit ihren 18 Akten h»ne isst eilte, daß zwischen den wirkung- 
vollen und phototechnisch vorbildlich herausgearbeiteten Spannung¬ 
momenten auch manchmal tote Stellen bemerkliar machten, sei cs. 
daß die Handlung sich allzu abwegig gestaltete, sei es, daß der Ablauf 
der zu erwartenden Geschehnisse durch allzuviel umbrämendes Bei- 
und Nebenwerk übermäßig retardiert erscheinen mußte. 

Mary W a 1 c a m p , der Typus des verhätschelten nord- 
amerikanischen Filmstars, ist nicht nur eine bestrickend schöne Freu 
von aufreizendem Blond und tieftiefem Augwnhlau. sie ist auch eine 
pantomimisch restlos ausgeglichene Bewegungskünstlerin und schlägt 
so meisterlich die uns Mitteleuropäeru schwer hegangbur erschei¬ 
nenden Brücken za ihren sensationellen artistischen Talenten da 
verwegenen Jagdreitens, des hingebungsvollen Urwaldlebens mit 
seiner verblüffenden Akroliatik und dem bohemehaften Nomaden¬ 
charakter, daß wir ihr auch in diese von kontinentalen Weißwand-i 
diven kaum geahnten, geschweige denn erschlossenen Outsider » iebic cl 
gern und mit froher Bewunderung folgen. 

Alles in allem: ein logisch und mit annehmbarem Geschmack! 
xiifgebnuter, typisch anerkannter Epis<>denfilm mit den kleinen 
Schwächen, aller auch den leuchtenden Vorzügen seines Fabrikation- 
heimatlandes; ein Sensationswerk, dem man auf unseren heimischen 
Spielplanen gern begegnen wird - und daß sich unsere Theater!«» 
sitzer ihn nicht entgehen lassen werden, daran braucht man wohl 
nicht zu zweifeln. cak. 

Frühlingsfest des Rheinisch-Westfälisch es 
F i 1 m c 1 u b s. Am Samstag, dem 20. Mai, fand sich eine festfreudig 
gestimmte Schar von Damen und Herren der rheinisch-westfälisch-n 
Filmindustriekreise, unter ganz besonderer Beteiligung der Film- 
pmminenz Düsseldorfs, um die siebente Altendstunde in den Räum«n 
des Filmclults in der Adersstraß-« »»in, die vom Vorstandsmitglieds. 
Herrn Schrift steiler Jean lammnn, unter Assistenz vieler helfende« 
Kräfte (Herr Baum usw.) in entzückend schöner Weis»* zu echt kino- 
mäßig dekorierten, mit laus»»higen Plaudomischen uusgobuchtot i 
und durch heimelige Lichtkörper freundlich durchfluteten Feateäle» 
in kurzen Stunden verwandelt worden waren. Direktor Karl Neu¬ 
mann, der Clubvoreitzend®, machte in seiner scharmanten Art di» 
Honneurs, und nach einer begeisterten Ansprache des Maitre d» 
plaisir, J«*an Ixmunen, rollte ein ungemein reichliaItiges Kabarett 
Programm ab. das Herr Ullrich mit gutem Ges»»hick konferierte, und 
das neben Hildo Ranczak vom Stadttbeeter als launig bischer Ch m- 
sonniere, Paul Barlelton, dem Gharaktenuimen des Stndttlieaton. 
als stimmgewaltigem und fein poi-ttierendem Vortragskünstler, und 
einem akrobatischen Tanzjäar vom Csardas-Palast als ragend« 
Höhepunkt Tanzduo- und Viererszenen des zurzeit in Düsseldorf 
gastierenden Celly de Rheydt-Balletts brachte, worauf die gottlob» 
Celly selbst in ihrem Solotanz „Opium“ und den ein wenig volks¬ 
tümlichen Ballettszellen „Rheinische Weisen“ exz«*llierto. Da auck 
Küche und Keller für des Gaumens und Magens köstliche Labung 
gabenfrohe Tische verschwenderisch bestellten, entwickelte sid 
bald eine feine, gemütliche Stimmung, die sich nicht nur bis in d» 
sjtätesten Nachtstunden in betontem Accellerando steigerte, sonder» 
auch bis in die frühen sonntäglichen Morgenstunden hinein den har¬ 
monischen Kreis innig zusammenhielt, so daß man fast annehnw* 
konnte, daß sich die Festtagung und die Frühlingsnacht des Fite»- 
clubs in Permanenz erklären wolle, was man auch als Ergebw» 
diesos zweifellos auch für die Kasse des Clube günst igen Festes insoter® 
fentstellen konnte, als alle Teilnehmer in der einmütigen Ansicht har 
monierten, das Clubleben durch häufigere festliche Zusammenkunft« 
noch inniger zu gestalten. c“fr- 

Dortmund. Eröffnung des Ufapalastes. Mt* 
einem reichen Festprogramm, das neben wissenschaftlichen Lehr¬ 
filmen von dem Lubitschen 8echsakter „Das Weib des Pharao 
1 «»stritten wurde, fand am 11. Mai die Eröffnung des im Stadt Zentrum, 
in der Brückstraße, gelegenen neuen Ufa-Palastes statt, der mit sein« 
1600 Sitzplätzen und in seiner gesamten baulichen Anlage, für dk 
die Universum-Film-A.-G. und die Dortmunder Konzertsaal- ui» 
Theaterbetriebsgesellschaft verantwortlich zeichnen, auch zu inv 
isolierenden musikalischen Festen und zum Abhalten von Kongress« 
bestens geeignet ist. Für die Dortmunder Schüler und Shcüleriim« 
finden allwöchentlich drei Lehrfilmunterricht-Vorstellungen st« 
und alljährlich sollen 10 Sinfonie-Konzerte zur Aufführung gelange« 




t»'te in den meisten lateinisch -amerikanischen Republiken), auch 
unter den Offizieren findet man äußerst wenig Kreolen. Die schönen 
uuli»germanischen Gesichter der nordnmorikunisrhon Fi mkomparserie 
WeJ-.en mit dieser Tatsache im diametralen Gegensatz. Es ist ferner¬ 
hin nicht recht verständlich, warum die Regierungssoldaten auf dor 
Verfolgung zweier Flüchtlinge (die zudem noch einen ihrer Kameraden 
niedergeschlagen haben) den unbegreiflichen Edelmut zeigen, die 
beiden entweichen zu lassen, trotzdem sie sie mehr als schußgerecht 
vor den Gewehren haben. Wer des weiteren die Geschichte der 
»lilreichen südamerikanisohen Revolutionen kennt (der Regisseur 
Rex Ingarm scheint sie nicht zu keimen), der weiß, wie unblutig 
und schmerzlos diese meist verlaufen und welchen Respekt die Auf¬ 
ständischen vor allem vor den Konsulatsflaggen haben. Gerade 
Venezuela, wo der Film spielt, kann ein Lied davon singen, welche 
— auf gut deutsch gesagt — Schweinereien cs sich durch eine Be- 
IsMigung der auswärtigen Konsulate bzw. Untertanen vor etwa 
20 Jahren zuzog. Daß also Aufständische in allererster Linie ein 
fremdes Konsulat, und gerade ausgerechnet das nordamerikanische, 
•«greifen sollten, es beschießen, demolieren usw., erscheint immerhin 
»emg logisch. Geber die Verhohnepiejielnng und Verzerrung der 
Rigur eines Journalisten (ein beliebter Trick mancher Regisseure) 
*>?Wi wir unsere besondere, vielleicht nicht ganz objektive Ansicht. 
Vm nun auch das Gute an der Arbeit herauszugreifen — - und sie 
"nthält davon genug —, so muß in erster Linie gesagt werden, daß 
*v AufI»m bei allen Mängeln, die das große Publikum nicht weiter 
genieren dürfte, spannend und interessant ist, dar Rahmon wirkt 
durch die prachtvollen Naturaufnahmen in tropischen Ländern vor¬ 
züglich und die Kuinpfszonen sind sauber herausgearbeitet. Die 
■Vpen der Hauptdarsteller, ausgenommen die oben gerügten Mängel, 
•«•sprechen ihren 1 .Ostungen — sie verdienen beide das Prädikat 
•.8elu- gut“. Im technischen Sinne ist der Film einheimischen Er- 


Hagen. Die Kinosteuer wurde, gestaffelt nach deti Eintritts- 
preisen, auf 20 bis 65 Prozent festgesetzt (bisher 10 Prozent). 

Harburg a. d. E. Der Untersuchungsausschuß der Bürgerschaft 
lieschäftigte sich am 12. Mai noch oinmal mit der Kinokatustroph« 
am Totensonntag 1921. Bekanntlich wurden die Pächterin Schaff- 
rinski zu zwei Jahren, der Vorführer Voigt zu 1 Jahren Gefängnis 
verurteilt. Das Unglück, das eine Reihe junger Menschen aus der 
Liste der I-ebenden strich, ist im ..Kinomatogrnph“ seinerzeit ein¬ 
gehend besprochen worden. Wir können uns aber doch nicht ent¬ 
halten, die Entschließung wiedemigeben, die in der Sitzung des 
Bürgervorstaherkollegiums in folgendem Wortlaut gefaßt wurde: 
„Dor Ausschuß und mit ihm die Bürgerschaft ist zu dem Ergebnis 
gekommen, daß, soweit die Harburger Behörde in Frage kommt, 
die Ursache in der mangelhaften Zusammenarbeit der Sicherheit»- 
und Baupolizei zu finden sei. Der Ausschuß sieht davon ab, einen 
Schuldigen zu suchen und hofft, daß die Behörden in Zukunft friedlich 
zusammen arbeiten und die Stadt vor der Katastrophe eines so 
schweren Unglücks verschont bleibe.' Dos ist sehr nett von dem 
Ausschuß. Er ist sogar so menschenfreundlich, von der Suche nach 
einem Schuldigen abzusehen - soweit die Harburger Behörden 
in Frage kommen. — Bluten müssen also wieder einmal die Kino¬ 
leute. Die Ursache ist freilich in der mangelhaften Zusammenarbeit 
der Sicherheit«- und Baupolizei zu finden, aber die Flimmerfritzen 
wandern ins Loch. Sapienti sat! R. L. 

Haßloch (Pfalz). Das Gasthaus zur Pfalz mit Kino ging durch 
Kauf in den Besatz eines Herrn Weber aus Cannstatt um den Preis 


jfhignissen, was wir sachlich anerkennen wollen, unbedingt weit 
«Wiegen. Die Wiedergabe einer stürmischen Nacht auf hoher See 
und an Bord eines leichten schwankenden Seglers ist ebenso hervor- 
J*f?snd gut. als die Photographie klar und plastisch wirkt. Zusammen - 
fassend: harmloses Sujet, das manchmal hedenklich das Kitschige 
2*uift, jedoch durch eine (bis auf die oben gerügten Mängel) saubere 
"®gie schmackhaft vorgesetzt wird und als guter Publikumsfilm 
°hne künstlerische Ambitionen bestimmt seinen Weg machen wird. 

Guido Haller. 


. Gotha. Die neuen Astoha-Lichtspiele, Augustenstr. 8, Thüringer 
H <>f, sind eröffnet. 


von 500 000 Mark über. 


Köslin. l>as Apollo-Theater wurde von dem Inhaber der hiesigen 
Kammerlichtspiele, Herrn Oskar Steinknig. verpachtet. 

München. 

gl. Im Atelier der „Bavaria“ in der Ungererstraße herrscht eine 
Tätigkeit, als gelte es, die Welt aus den Angeln zu heben! Daran 
wird nun freilich nicht gedacht, wohl aber daran, eine Produktion 
zu entfalten, die sich getrost an die Seite der bedeutsamsten des In 
und Auslandes stellen darf. Geld spielt keine Rolle, nichts •»< »u 
teuer oder zu groß, wenn nur der Zweck erreicht wird, der da hetßt 
Werk* von Wert au schaffen, in enter Reih» steht der Monumental. 































No. 7»7 


Der Kinematograpb 


Düsseldorf 


film ,.N a t h a n dur Weis e“, dein ».»hl Leasings Drama zu- 
gninde gelegt wurde, was uns aber int Film geboten wird, ragt 
weit über das originale Format hinaus. Bin namhafter l>ekatirit«»r 
Schriftsteller hat das Buch lieigesteuert, und er hat gerade de m 
Rechnung getragen. daß im Film Mögliclikriten entfaltet werden, 
die die Bühne nie (»ieten kann. Im Fi rn sind aller schwelgenden 
Phantasie Tür und Tor offen. dies klug und geschickt ausnützen. 
ist die Kunst des Dramaturg« n. Dazu kommt nun noch, daß M a n • 
fred Noa diesen Film inszeniert. Net. hat uns durch seine bis- 
Iterigen ,,Bavaria “-Werke erwiesen. daß er ein denkender, elwnso 
aber auch künstlerisch ungemein enipfir lender Kegisseur ist. der 
»res Gefühl für bildhafte Kinowirksamkeit benützt. 


..Interessenten“-Vereins Cu stellen. Als wir uns vor etlichen Jahre 
iu Wahrung iins«<rer journalistischen Pflicht, erlaubt hatten, d 
\’orgehen des Vereins und besonders das seines Vorstandes, Horm 
Nickel, zu kritisieren (wozu wir als Faehblatt verpflichtet 
sind), antwortete Herr Nickel und mit ihm der Verein in persönlichen 
Angriffen gegen den Vertreter d«*s ..Kmeinatograph", dem der 
weitere Besuch der Beratungen des Interessenten-Vereins unmöglich 
gt»maeht wurde. Das hat freilich dein „Kinematograph" weiter nicht 
weh getan, ulier es kennzeichnet« das Vorgehen des Herrn Nick*-' 
Durch den Austritt der Prominenten ist der Interesaonton• Verein 
natürlich schwer getroffen, und es bleibt ahzuwarten, wie sich nun 
die Dinge entwickeln werden. — - 



hat. 
vital 

liiitmarhon zu können, weit ):(• lediglich dazu führen würde. (Ins Lieht 
spielgewerbe Münchens vollkommen zu ruinieren. Da der Verein 
auf der einen Seite nur das Interesse der kleinen Theater wahrnimmt 
selbst unter Preisgabe der berechtigten Interessen der großen Theater, 
da der Verein außerdem nicht über genügend Machtmittel verfüg«, 
um seine Mitglieder, geschweige denn irgendwelche Außenseiter, zui 
Ausführung gefaßter Beschlüsse zu zwingen, da dem Verein auf dies« 


I Theater. Holland, ln Scheveningeii soll auf dem Dover» Ceijtnootplnu 

I verfügt. ein neues Bioskop-Theater gebaut werden. 

eiter, zur Au* der Tschechoslowakei, ln der Tschechoslowakei gibt es 

auf diese 500 Kinos, «Iso eins auf 27 IKK) Menschen. In einem Jahre werden 
Auftreten 250 000 Kinovorstellungen veranstaltet, die von 50-—60 Millionen 


Ausführung gefaßter Beschlüsse zu zwingen, da dem \ erein auf diese 500 Kinos, also eins auf 27 OOO Menschen. I 

Weise jede Wucht und Ernsthaftigkeit im öffentlichen Auftreten 250 000 Kinovorstellungen veranstaltet, die 

fehlt, ist es den Unterzeichneten unmöglich gemacht, die Vertretung Personon besucht werden, 
ihrer Interessen zu Händen des Vereins zu belassen. Die Unteneich- Prag. ..La Tricolore“ A. - O. I 


neten haben sich entschlossen, sich in einem ,,Schutzverband“ neu 
zu organisieren, dem lediglich kaufmännisch geleitete Lichtspielunter - 
nehmungen angehören können. Wir ersuchen Sie höfliehst hiervon 
Kenntnis zu nehmen und l»egrüßen Sie hochachtungsvoll goz. (Wilhelm 
Kraus, W. Sensburg, p. linperialtheater. A. Plank), Carl Dabriel, 
Münchener Licht spielkunst-A.-D., H. U. Brachvogel. Die statuten¬ 
mäßig fälligen Beiträge werden voll bezahlt. Im Aufträge der Unter¬ 
zeichneten: Brachvogel.“ — Die Ausgeschiedenan wollen nun einen 
eigenen neuen Verein gründen. Wohin diese Zersplitterung führen 
soll, wissen wir nicht, ebenso auch nicht, ob sie nötig ist. Aber schlie߬ 
lich werden die Prominenten, und uin diese handelt es sich ja, ganz 
gut wissen, was sie wollen und wohin sie abzielen. Wir, - ganz 
speziell wir — haben keine . Veranla s su n g, uns apf Seite des 


dustrie. Die Bilanz für das Deschäftsjahr, das die Zeit vom 
31. Mai bis 31. Dezember umfaßt, weist bei einem Aktienkapü** 
von 2 Millionen Kronen einen Reingewinn von 353 610 Kr. ans- 
In der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende 
von 24 Prozent pro rat« temporis Isiantragt werden. 

Der russische Hungerfilm in London. Knthjof Nansens in Bw ü 
lund selbst aufgenommener Film ..Die russische Hungersnot“ ist 
dieser Tage in der 8t. Deorgekirche in Bloomsburg (London) vor¬ 
geführt worden. 

Italien. Wettbewerb auf der Mailänder Au». 
Stellung. Das von den Freiburger Passionsspielen durch djj* 
beiden Firmen Expreß-Films-Oo., Berlin-Freiburg, und Fijmw?" 
Borabard Gotthart, Freiburg i. B., und unter der Regie von Dimitn 






















































Aktien Kind . r > 500 000 Mark neue Stammaktien den alten Aktionären 
zum Kurse von 135°,, mit einer Frist von mindestens 14 Tagen nach 
Eintragung der durchgeführten Kapitalserhöhung in das Handels¬ 
register mit der MaUgala« »nzubieten. daß auf jede alte Stammaktie 
von je 1000 Mark eine neue Stammaktie zum Nennwerte von 1000 
Mark entfallt. Der Sehlulinotenstempel und alle sonstigen durch die 
Kapitalserhöhung, die Ausgalie der neuen Aktien erwachsenden 


Die erste Kilmoper. 

..Jenseits des Stromes“, Uraufführung in der „Alhambra" tn Berlin. 

Wenn - man die verunglückten Verfilmungen von „Martha“ usw. 
ausschaltet —, das darf man wohl, da sich diese Opernfilme 
selbst ausschalteten, — dann ist das neue Werk des Komponisten 
Ferdinand Hummel und Ludwig Czerny tatsächlich als d e erste 


Stempel, Kosten und Spiesen werden von der Gesellschaft getragen. 
I *as Grundkapital zerfällt jetzt in 12 500 Inhaberaktien über je 
1000 Mk., davon 12 200 Stumm- und 300 Vorzugsaktien. 

Berlin. Talessim Fabrikations und Ver¬ 
triebsgesellschaft mit beschränkter Haftung. 
Sitz: Berlin. Stammkapital 20 000 Mk. 

Berlin. „Oro-Film“ Gesellschaft mit be- 


Filmoper zu bezeichnen. Der filmische und der musikalische 
Bau ist einheitlich, vom Grundgedanken bis in die Dichtung selbst 
hinein. Ein Textbuch liegt vor, aus dessen Weisungen das Werk 
vorerst gedanklich erläutert werden soll. Die Oper beginnt mit 
einem kurzen Vorspiel, welches als Le.tthema das Motiv einer 
weiblichen Person der Handlung trägt. Diese Handlung zerfällt 
in einen Teil, welcher in unserer realen Welt spielt, der andere 


‘■‘chränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Teil spielt in den Gefilden der verstorbenen Seelen. Aber beide 

' nternehmens ist der Verleih und der Vertrieb von Filmen sowio Welten ergänzen einander durch die einfache Handlung, der Zu 

der Import und Export von Filmen, der Betrieb von Lichtbildtheatern schauer wird immer wieder den dichterischen Gedanken gewahr, 

sowie der Kauf und die Beteiligung an gleichartigen Geschäften. und er kann diesem Gedanken mühelos folgen. Man sieht also. 












































No. 79? 


Der Känematogr&pb V Düsseldorf. 


daß nur im Film möglich gemacht werdet kann, was die Rahmeu- 
bQbne vermissen läßt, Szenen aus überall u id nirgends, Szenen da 
und dort, also laufendes Spiel. 

Ferdinand Hummel, der Komponist von „Veritas vincit", „Herrin 
der Welf u. a. entwarf zwanzig Leitmotiv-;, welche den Personen, 
den Gedanken und den tragenden Ideen 1er Dichtung folgen. So 
entstand erfreuliche Klarheit im Musikalischen, man hört niemals 
diese bei Filmmusiken übliche, phamasiea- tige Tonmalerei. „Der 
rote Möhn", „Das Sonnenlied" sind abgeiundcte Stücke, sind so¬ 
zusagen Filmarien, die man bald überal’ hören wird, weil sie 
auch textlich von seltener Innigkeit und Einfachheit sind. Wie 
denn überhaupt die Textdichterin dieser F.lmoper, Gustave Helene 
Witte-Krefeld, nicht nur künstlerische Höhe zeigt, sondern auch 
Logik. Geschmack und Gedankenreichtum entwickelt. 

Jenes Band unter dem Filmbild, das man aus den früheren 
Werken der Noto-FilrnGesellschaft, aus dem „Kußverbot", aus 
„Miß Venus'' kennt, läuft auch hier mit dem Film. Aber nicht 
mehr die oberste Stimme allein ist auf dem Bande, sondern man 
hat eine Art kleiner Partitur auf das No.euband gegeben. Die 
Notenschrift ist jetzt ausschließlich nur für den Kapellmeister 
bestimmt, sie dient ihm zur steten Kontrolle. 

In die Musik hat Ferdinand Hummel diesmal wieder viel Schönes 
gegossen. Die gedrängten, gleichsam in poetischem Textstil ge 
gebenen Worte der handelnden Personen erscheinen gar nicht ver¬ 
tont, sie scheinen geradezu für den Gesang erdacht zu sein. Neben 
vielen lieblichen Melodien gibt Hummel aber auch dramatische 
Wucht und volkstümliche Gedanken. Ein Mangel scheint mir in 
der Behandlung des Instrumentalen zu liegen. Sehr oft klingt 
melodisch Schöne« äußerst dünn. Man muß wissen, daß die Ur¬ 
aufführung mit einem sehr reich besetzten Concertorehester vor 


sich ging, dem auch noch die große Orgel assistierte, und dennoch 
wollte es nicht recht klingen; es sang bloß Das Uebel dürfte aber 
aus dem Umstand zu erklären sein, daß der erfahrene Komponist 
bei der Instrumentierung wahrscheinlich stets unsere armselig 
1« sc täten Kinokapellen vor sich sah und ihnen gerecht werden 
wollte. Aber auch die herstellende Firma scheint sich über die 
Möglichkeiten der Aufführung in kleinen Theatern keiner Illusio'i 
hinzugeben, denn sie liefert das Werk auch als stummen Film, 
lediglich mit der HummeIschen Begleitmusik, und an Stelle der 
hier in Berlin von allerersten Künstlern gesungenen Texte gibt 
sie feine, stimmungsvolle Titel mit. Man braucht sich n.cht darüber 
zu täuschen: auch mittelgroße, ja auch große Kinotheater werden 
kaum in der Lage sein, diesen Film als Oper aufzurühren, weil 
die Musik immerhin ein paar Musiker mehr erfordert. Uni für 
Musiker hat man bei uns nichts übrig, auch nicht, wenn eine 
Filmoper aufgeführt werden soll. 

Neben bekannten Film- und Bühnenkünstlern spielen in dieser 
Filmoper Rudolf Laubenthal, vom Deutschen Opernhaus, Karl 
Ärmster, Hermann Bachmann, von der Staatsoper, das Ballett 
der Staatsoper wirkt gleichfalls mit. Im Orchestei sangen außer 
den vorgenannten Künstlern auch noch andere Größen ein starker 
Chor brachte die Gesänge in hoher Vollend.ing. Herr Kapellmeister 
Schönian führte den großen künstlerischen Apparat sicher und 
feinsinnig. Für die Uraufführung war er der einzig richtige 
Mann, denn als musikalischer Direktor der Noto Film Gesellschaft 
hat er die Filmoper ja entstehen sehen, er hat sie realisiert. 
Wir wollen hoffen, daß man dieser wagemutigen Firma und ihren 
ingeniösen Köpfen übera)1 auch die zur Aufführung nötigen Opfer 
widmet. Sonst war die Mühe vergeblich, sonst gehen kühne künst¬ 
lerische Gedanken wieder verloren. p. s. 


Letzte Nachrichten. 


Di« TheaterschlieBungen mehren «ich! 

Sämtliche Lichtapieltheeterbositzer in den Unterwoserorten 
Bremerhaven, Geestemünde und Lehe haben sich 
»uf Grund der unerträglichen Lustbarkeit pst euer (in Bremerhaven 
50®,,!), die Jegliche Rentabilität de« Kinogeschäfts illusorisch macht , 
für eine Protestschließung ihrer Häuser zum 

1. Juni entschieden. 


Auch du Wiener Theatergeschätt vor einer Katastrophe: 

Auf Grund einer Entscheidung der Gemeinde Wien, nach der 
man zwar eine allgemeine Hernlieetzung der Lustlutrkeitsateuer für 
die Sprechbühnen einführt, die Kinobrnnche jedoch dadurch schwerst 
benachteiligt, daß nur den kleinen Lichtspieltheatern eine 8teuor 
erniäßiguug gewährt wird, haben sich die organisierten Wiener Kino 
beert xor in einem ausführlichen Expoeö, das ultimativen Charaktei 
trägt, an den anscheinend ungemein kurzsichtigen Finanereferenten 
der Gemeinde, Stadt rat Breitner, gewandt. Die Wiener Kollegen 
fordern eine 8teuerheraheetziing für alle Lichtspieltheater; sollte 
dieeer berechtigten Forderung innerhalb 14 Tagen nicht entsprochen 
werden, so ist mit der Sommerschließung sämtlicher 
Wiener Kinos, mit alleiniger Ausnahme de- wenigen im Prater 
und in bevorzugten Ausflugsorten gelegenen Theater, bestimmtest 
zu rechnen. 

Wann endlich findet die kurzsichtige Katastrophenpolitik der 
Lustbarkeitestenerdezernivt« ihr Ende T Videant consulee . . . 


Streikgelüste der Berliner Filmvorführer. 

Die reichshauptstädtischen Kinoopernteure traten entspreoheml 
ihrem Beschluß am Abend des 22. d. M. an die Theaterbesitzer mit 
beträchtlichen Erhöhungsforderungen heran. Sowohl die Konzern- 
theater der l r fa und Decla wie auch JO weitere Häuser bewilligten 
die Forderungen der Vorführer bzw. einigten sich mit ihren An¬ 
gestellten auf Vorschußzahlungen. Weitere 70 Theater lehnten eine 
Verhandlung mit den Vertragsbrüchigen l’arteion ab und halfen sich 
zum großen Teil dadurch, daß die VorführungR»p(>arate von den 
Theaterhesitzem selbst oder den Geschäftsführern liediont wurden. 
Nur ein kleiner Teil von den durch Streik bedrohten Häusern, di« 
nicht sofort Ersatzvorführer beschaffen konnten, ließ - zum Teil 
auch unter dem Druck des mit sommerlicher Hitze einsetzenden, kino¬ 
feindlichen Maiwetters — die Vorstellungen ausfallen. 

Leopold Bauor t- 

Der beliebte Charakterdarsteller, Filmschauspieler, Autor und 
Regisseur Leopold Bauer, der mit seiner lebensfrohen, echt Wiener 
Art so manchuKolle temperamentvoll und sympathisch verleliendigte, 
ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Seiner schwer betroffenen 
Lebensgefährtin, der bekannten Kabarettdiva Cilly Bauer, sprechen 
wir unser aufrichtig-herzliches Beileid aus. 

Rhoin.-Wostf. Filmklub, Düsseldorf. 

Soeben erfahren wir, daß dem an anderer Stelle dieser Nummer 
ausgesprochenen allgemeinen Wunsche häufigerer festlicher Zu 


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Der Kmematograph — Düsseldorf. 


No. 797 


»aminonkünfto schon in den nächsten Wochen seitens 'des [rülirigen 
Klubvorstandes Rechnung getragen werden soll. Für den Monat 
Juni wird eine eintägige Rheintour geplant, zu der ein eigener Dampfer 
gemietet wird. Da die Ansichten der Interessenten darüber stark 
divergieren, ob es opportuner ist, einen Sonnabend oder einen Sonntag 
um Juni (Mitte bzw. Ende des Monats) für die Rheinfahrt zu wählen, 
und wir gern zugeben, daß die Theaterbeaitzer im ( Jegensatz zu den 
Verleihern, die an Sonntagen gut abkommen können, gerade um 
Sonntag nur ungern von ihren Häusern fern sind, bitten wir im ge¬ 
meinsamen Interesse um individuelle Meinungsäußerungen. 

Di« Generalversammlung der Promo-Film A.-6„ Berlin. 

Am 23. d. M. fand die erste ordentliche Generalversammlung 
der Promo-Film A.-G. statt. Punkt 1 der Tagesordnung. Vorlegung 
des Geschäft sborieht», dar Gewinn- und Verlustrechnung, und der 
Bilanz für das jHhr 1921, fand glatt seine Erledigung, desgl. der 
zweite Punkt der Tagesordnung. Beschlußfassung über die Ge- 
nelimigung der Jahresbilanz und über die Gewinnverteilung. Wie 
wir liereits meldeten werden demzufolge 14”„ Dividende pro rata 
temporis zur Verteilung gelangen. 

Unmittelbar nach Erledigung dieses Punktes meldete sich Rechts 
anwalt Dr. Neumond zum Wort, um den Vorstand um einige Auf¬ 
schlüsse über einzelne Punkto des Geschäftsberichts bzw. der Bilanz 
zu ersuchen, er wurde jedoch vom Vorsitzenden zurückgewieson, 
weil diese Punkte der Tagesordnung nunmehr bereits erledigt seien. 

Gegen den Protest von Rechtsanwalt Dr. Neumond sowie des 
Herrn Alfred Weiner wurde alsdann dem Vorstand und dem Auf- 
sichtsrat Entlastung erteilt und im Anschluß daran die General¬ 
versammlung für beendet erklärt. 

Erst nach dem offiziellen Schluß der t JeneralversammUmg er¬ 
griff der stellvertretende Vorsitzende, Bankdirektor V. F. Gebhardt 
von der Potsdamer Kreditbank, das Wort, um zu den scharfen An¬ 


griffen eines Teiles der Filmfaehprcsse Stellung zu nehmen. Er 
führte aus, daß an all diesen Angriffen nichts Wahres sei. Wenn die 
Potsdamer Credit bank seinerzeit die Gründung der Promo-Film A.-G. 
üliertiommen habe, so geschah das. weil dabei tatsächlich sein Riaiwo 
war. Als die Gründung erfolgte, waren liereits die weitaus meisten 
Aktien gezeichnet, die Promo besaß sogar im vorigen Herbst bei der 
Potsdamer Credit bank ein nicht unbeträchtliches (Juthahen. An 
eine Einführung der Aktien an der Berliner Börse, und sei e« auch 
nur im freien Vorkehr, sei niemals gedacht worden. 

Um die Konjunktur auszunützen, habe, sich die Gesellschaft 
reichlich mit Kopien eingedeckt. 

Generaldirektor Heuser ergriff alsdann «uf eine Anfrage hm 
noch das Wort und äußerte sich ebenfalls zu dem Poeten „Kopien“ 
in der Bilanz. Durch das Entgegenkommen der Bank war es möglich, 
sämtliche Auslandskopien bereits jetzt zu bestellen, um einer späteren 
Preiserhöhung vorzubeugen, der entsprechende Bilanzposten stellt 
also effektive Ware dar. Alsdann sprach Herr Heuser über die Tochter 
gesellvhaften seines Unternehmens und betonte dabei namentlich 
als liesonderes Aktivum neben der Karlrhen- und der Nobody-Film 
G. m. b. H. den Besitz der Ungarischen Progreß-Filmgesellschaft in 
Budapest, deren sämtliche Aktien im Betrage von 3 V z Mitionen 
ungarischen Kronen sich im Besitze der Promo befanden. Dieser 
Aktienbesitz trete in der vorliegenden Bilanz mir mit 200 OOO Mk. 
in Erscheinung. Herr Heuser kam zu dem Schluß, daß die Bilanz 
5 Millionen Mark mehr Außenstände hätte, wenn die Tochtergesell¬ 
schaften nicht bestünden. 

Wir haben davon abgesehen, uns den Angriffen gegen die Bilanz 
bzw. die Dividenden|x>litik der Promo snzuschließen, und zwar 
namentlich schon allein im Hinblick auf das dahinterstehend» Bank¬ 
institut, die Potsdamer Credithank, deren Renommee uns allein dafür 
zu bürgen scheint, daß hier mit der nötigen Korrektheit verfahren 
worden ist. 


Vertretung in Berlin : 


Geschäftsstelle und Anzeigenteil: Ludwig 
Jegel, Berlin W 6, Mohren Straße 6, Fernspr 
Zentrum 10678; Berliner Redaktionsdienst einschl. Fllmpremieren : Fritz Olimsky. Sämtl. 
Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur an die Geschäftsstelle zu adressieren. 
Sonderartikel: Julius Urgiss. 


000 


F. F. 


Das von mir seit 1910 betriebene Diapositiv-Eabrikations- 
geschäft habe ich mit dem heutigen Tage an Herrn Fritz Kraatz. 
Llditbllderel ln Koblenz Niederberg. 


küuilidi übertragen 


und bitte Aufträge künftig an den Herrn übersenden zu wollen. 

Hochachtend 

Karl lloos. Gießen 


Bezugnehmend auf diese Anzeige, werde ich das Geschäft 
des Herrn E. Hoos in bisheriger unveränderte Weise weiterführen. 
Ich habe sämtliche Zeichnungen. Negative übernommen und 
garantiere für beste, künstlerische Arbeiten und bitte, das bisher 
Herrn Hoos geschenkte Vertrauen auf mich übertragenzu wollen. 

Hochachtend 

42498 mtz Kraatz. Niederberg b. Koblenz. 




0:010:0:0 


01010:01010:0:0 





























No. 797 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 





















M)me- u € rt /#ff c/*/n#i qt 
(/ a i-MYlrn •/•© 



I m |ahre 1914 wurde die National-Film-Geselischaft mit einem Kapital von 
20000.- Maik gegründet. Die Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktien¬ 
gesellschaft erfolgte 1918. gleichzeitig mit der Angliederung der Aktienge¬ 
sellschaft für künstlerische Lichtspiele. 1921 fand die Verschmelzung dieser 
beiden Gesellschaften und die Aufnahme der Neutial-Film-Gesellschaft statt. 
Das Aktienkapital wurde im Laufe dieser |ahre auf 20 Millionen erhöht.. Die 
jetjt mit einem Kapital von 40 Millionen arbeitende National-Film-A.-G. ge¬ 
hört heute — an zweiter Stelle — zu den großen Konzernen der deutschen 
Filmindustrie. 

Der Konzern der National-Film-A.-G., der ursprünglich nur in Berlin und 
Wien Niederlassungen unterhielt, hat heute Filialen in Amsterdam, Berlin. 
Breslau, Düsseldorf. Frankfurt, Hamburg, Königsberg, Leipzig, Riga, denen 
im Laufe dieses Sommers eine weitere Filiale in München und Stockholm ange¬ 
gliedert wird. 

Diese selbst in der deutschen Filmindustrie bemerkenswert schnelle und 
erfreuliche Entwicklung des jungen Konzerns ist wohl auf zwei Faktoren zurück- 
zufiihren, in erste* Linie auf die selten zielbewußte Leitung der Gesellschaft, 
die in den Händen von Männern liegt, die sozusagen an der Wiege der 
deutschen Filmindustrie gestanden haben: die Direktoren Altmann, Duskes, 
|oseph und Rosenfeld. 

Die Produktion der National-Film-A.-G. zerfällt in eine eigne und in den 
Verleih ausgezeichneter anderer Produktionen, die eins gemeinsam haben : 
ein hohes künstlerisches Niveau, das für die Aufnahme in den Verleih die 
Grundbedingung darstellt. Unter den fremden Produktionen nennen wir die 
Stern-Filme, die Filme der Frmolieff -Companie, die Hagenbeck-Films, die 
A.-G.-Films, die Imi - Films, die Dammann -Films, sowie Dramen und Lust¬ 
spiele amerikanischer und anderer ausländischer Herkunft. 

Unter der eigenen Produktion ragen zwei historische Kolossalgemälde an 
erster Stelle hervor: 

„Der Graf von Essex“ und „Die Marquise von Pompadour“. 

Die Aufnahmen finden in den Ateliers der National-Film-A.-G. statt, die 
Außenaufnahmen werden auf dem zwischen Tempelhof und Mariendorf ge¬ 
legenen 75 Morgen großen Terrain der „Rauhen Berge“ gedreht, das die 
National-Film-A.-G. vor kurzem erworben hat. Uber alle F'inzelheiten der 
Produktion werden die folgenden Seiten in jeder Weise Auskunft geben. 



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Seite 

Der Graf von Essex. 4-9 

Die Marquise von Pompadour .10-12 

lausend und eine Nacht.13-u 

Der Graf von Charolais (Produktion Stern-Film) . . 14-13 

5 internationale Ausstattungs-Films 

1. Das Kind des Karnevals . 18 

2. Gesetz und Liebe ... .■. 19 

3. Schlagende Wetter Produktion Stern-Film). 20 

4. Der Eroberer (Produktion Stern-Film). 21 

5. Der Kavalier von Nizza (Produktion Imi). 22 

4 Grobfilms erster Autoren 

1. Marie Madeleine, Die Kleider der Herzogin. . 23—24 

2. Richard Vofc, Das lefcte Ghetto. 23-24 

3. Friedrich Freksa, Der 'K eg ins Nichts.23—24 

4. Hermann Wagner, Schiefcl (Die Geschichte eines Gauners) . . 23—24 

4 Gcldvv yn-PilmS (Amerikanische Produktion) . 25 

4 grobe Raubtier-Films.26-27 

(Produktion Hagenbeck-Film) 

1. Die weilje Wüste . • 28 

2. Wildnis.26-27 

3. Der goldene Drache.. . 26—27 

4. Das Grab im Golde. 26—27 

1 grobes Sonder-Lustspiel 

Der grofje Wurf (Produktion Imi). 29 

4 Spezial-Films (Produktion A. G. Film) 30 

1. Der Gaukler von Paris. - ... 31 

2. Die Stumme von Portici 

3. Das größte Zugstück der Welt 

4. Wer wirft den ersten Stein? 

National-Lustspiele. 32 

1. 10 Dammann-Lustspiele (6 Zweiakter, 4 Dreiakter) 

2. 6-8 Cocl- und Seff-Crotesken 

Der Kampfspiel-Film. 33 


O'.i teländeru 




(all 


behalten) 






















~t)er C /n i) rc/i (ofUcjc 


jfuftori/ci)^) %cfcffa/tjt'fucx /< //j /l*’/>ea. 

nach kiV/t (S.Wami’/i.vn <»tv» Jü'iMUNKi 

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★ DER WANDERER INS NICHTS * 


NACH OEM ROMAN VON FRIEDR-. FRECKSA 


SCHI ESSL ★ 


DIE GESCHICHTE EINES GAUNERS 
NACH DEM IM „BERLINER TAGEBLATT’ERSCHIENENEN ROMAN 
VON HERMANN WAGNER_ 


D iese vier Großfilms stellen eine F.lite- Produktion 
der deutschen Hlm-Industrie dar. Alle Faktoren, 
die für das besondere Gelingen eines Films Zusammen¬ 
treffen müssen, um etwas Außerordentliches zu schaffen, 
sind hier gewährleistet: Die Regie der fähigsten 
deutschen Köpfe, die Darstellung der wenigen Berliner 
Bühnenkünstler und -Künstlerinnen, die zu den aller¬ 
ersten rechnen, eine Ausstattung, die über den Grad 
des Gewohnten hinausgeht, die Beseßung auch der 
kleinsten Rolle mit einer besonders fähigen und für den 
jeweiligen Zweck besonders geeigneten Kraft. Diese 
vier Großfilms sind keine Star-Films, sondern Ensemble- 
Films im besten Sinne des so oft mißbrauchten Wortes. 








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